1826 / 296 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 18 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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von Seiten der Stadt, zur Zeit noch nicht vollstaͤndig genuͤgt worden, einstweilen noch hier asservirt. Berlin, den 13. December 1826. Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden.

Rother. v. Schutze. Seelitz. Deetz. v. Rochow.

Angekommen: Der Großherzogl. Mecklenburg- Schwerin sche Ober⸗Hofmeister, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Luͤtz ow und

der Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsche General— Major und Brigade⸗Chef, v. Both, von Ludwicelust.

Der wirkliche Geheime Ober Regierungsrath und Direktor im Ministerium der Geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ Angelegenheiten, Ni coloviuns, von

Coͤln a. R. Durchgerei st. Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger

Feo dorow, als Kourier von St. Petersburg nach

Paris.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 11. Dec. Der Koͤnig ist von seinem letz— ten Anfall von Podagra beinahe gaͤnzlich hergestellt, und man zweifelt nicht mehr daran, daß S. M. die Kam— mern in Person werden eroͤffnen koͤnnen.

Am 8. d. M. hat die angekuͤndigte Versammlung der Gesellschaft zur Verbesserung der Gefaͤngnisse, unter dem Vorsitz des Dauphins, stattgefunden. Beim An— fang der Sitzung hat der Prinz der Gesellschaft Gluͤck gewuͤnscht, daß ihr Wirken so erfolgreich gewesen sei, wie es der Bericht, den der Minister des Innern er— statten wurde, beweise. Der Minister nahm hierauf das Wort, und erwaͤhnte saͤmmtliche von der Gesellschaft be⸗ wirkte Verbesserungen; es ging aus seinem Vortrage hervor, daß in allen Gefangnissen Frankreichs wohlthä— tige Veraͤn derungen stattgefunden haben, daß mehr als die Haͤlfte bereits in den gewuͤnschten Stand gesetzt, und daß in zwei Drittheilen derselben alle wesentliche Verbesserungen bereits bewerkstelligt worden sind, so daß nur noch ein Drittheil wichtiger Abaͤnderung bedarf. Uebrigens ist es, sagten Se. Exc., um so wesentlicher, fuͤr Erweite— rung des Raums in den Gefaͤngnissen, namentlich in denen der Frauen, zu sorgen, als die Zahl der weibli— chen Gefangenen bedeutend zunimmt; sie ist seit 18 Jahren von 17 auf 19000 gestiegen. Aus dem Berichte des Ministers ging ferner hervor, daß die Zahl der zu mehr als ein Jahr Verurtheilten beiderlei Geschlechts sich im Jahr 1825 auf 18000 belief, und 1826 auf 19,400 angewachsen war; die Zahl derer, die zu einer Gefaͤngnißstrafe unter 16 Jahren verurtheilt sind, be⸗ trug im verflossenen Jahre 640 und ist im gegenwaͤrtigen auf 7609 gestiegen.

Die offentlichen Uhren der Hauptstadt zeigen be— kanntlich noch die wahre Zeit, während alle Taschen, und andere Privatuhren nach der mittleren Zeit regu⸗ lirt werden. Die Regierung hat sich gegenwartig, wie— wohl etwas spät, und nachdem iyr beinahe alle anderen Hauptstaͤdte hierin vorangegangen sind, uͤberzeugt, daß dies ein Nachtheil sei; und es ist, nach erfordertem Gutachten des Bureau des longitudes, beschlossen wor— den, saͤmmtliche oͤffentliche Uhren von Paris nach der mittlern Zeit zu reguliren, und diese Veranderung am 24. Dec. eintreten zu lassen, weil um diese Zeit der Unterschied am wenigsten merklich ist.

Das Memorial berdelais enthalt folgende Schilh p

rung der Ereignisse, die sich nach der Abdankung d Drs. Franeia zugetragen haben; sie weicht von den hi her bekannt gewordenen Nachrichten ab: „Ein gen ser aus Galizien gebuͤrtiger Manuel Abendano, so lay tet jener Bericht, hatte eine Abtheilung von 860 Mam unter dem Vorgeben zum Aufruhre verleitet, Zapld und seine Anhaͤnger hatten sich des Doktors Frang bemächtigt, und ihn zur Abdankung gezwungen, welcht ein schaͤndlicher Undank sei, den die Freunde des Vatan lands nicht dulden duͤrften. Auf diese Weise gelang dem Abendano, einige Truppen aufzuwiegeln, womi— n nach Pilar, Francias Aufenthaltsorte, marschirte. Ey bald dieser aber davon Kenntniß erhielt, ging er du Aufwieglern verkleidet entgegen; mischte sich unter sa gab sich einigen zu erkennen, Abendano wurde verhafu, und da sich aus seinen Papieren ergab, daß er mit les zu Irapua erschossenen Aufruͤhrern im Ein verstaͤn pn gestanden hatte, und folglich des Hochverraths schulnj war, so wurde er ebenfalls hingerichtet und der Au stand sogleich gedaͤmpft. Zapidas leitet fortwaͤhren 3 ö und es herrscht uͤberall die voll kommens Ruhe.“

Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 60 C. Dreiproethh 69 Fr. 45 C.

London, 6. Dechr. Der Staats-Secretair Pe zeigte vorgestern im Unterhause an, daß er gleich n den Feiertagen auf ein Commitee zur Untersuchung n Polizei Wesens in den Gemeinden um Lendon antragn und zugleich Bills wegen verschiedener Gegenstaͤnde in Polizei einbringen werde.

Der durch den Tod des Grafen von Winchelsa vacant gewordene Knieband Orden, den der Graf Pomiß von sich abgelehnt haben soll, wird dem Herzog ton Devonshire verliehen werden.

Das Geruͤcht erneuert sich, daß die Bank den Ditã cont von 5 auf 4 pCt. herabsetzen wird.

In mehreren Blaͤttern ist angegeben worden, Obers lieutenant Denham gehe nach Afrika, um seine Nich forschungen im Innern Afrikas fortzusetzen. Das wie the Sun wissen will, aber nicht richtig, vielmch ist er von Lord Bathurst dazu auserfehen worden, einn Bericht uͤber den gegenwaͤrtigen Zustand der Nieden lassungen an der westlichen Kuͤste von Afrika zu erstit ten, um die Regierung aufs Genaueste von der Lage derselben zu unterrichten. Zu diesem Zweck geht er g radeswegs nach Sierra Leone, und man meint, daß seine Sendung 9 bis 10 Monat hinreichen wird.

Auf dem Getreide Markte war es vorgestern flaw, und Hafer, obgleich die Zufuhren seit einiger Zeit nn gering gewesen sind, 1 Sh. wohlfeiler.

London, 9. Dec. Sir Robert Wilson hat zwär gestern im Unterhause angekündigt, er wolle am Dien stage eine Motion „uͤber die Vorgaͤnge in Portugil und auf der Halb-Insel zum Nachtheil der bestehenda Vertraͤge“ machen, das Haus wird sich aber wohl vom her vertagen oder Sir R. Wilson seine Anzeige zurlth nehmen; denn aus leicht begreiflichen, sehr gegruͤn detmn Ursachen, wuͤrde schwerlich eine Erklaͤrung uͤber dat Verfahren der Spanischen Regierung und der unstrigen erfolgen.

Hr. Kaye ist mit Depeschen von unserm Botscheß ter in Wien in London eingetroffen.

Die Fuͤrsten Esterhazy und Lieven haben gestern mit Hrn. Canning gearbeitet.

Aus Gibraltar wird gemeldet, daß das 64ste Engl. Regiment nebst zwei Compagnien Artillerie von dott nach Lissabon abgesegelt sei.

In dem Finanz⸗Budget des Mexieanischen Finanz, ministers hat derselbe in seiner Schätzung die Zoͤlle auf 2, 575,732, die Aceise auf 1 618,223, die Tabacks . At, gabe auf 648,142 und die Salz Einkuͤnfte auf 2b, 38)

kitten bei Havanna; eine

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saster angeschlagen. Die Finanz⸗Committee des Con— tesses schaͤtzte hierauf die Zölle auf 3,275,232, die Ta—

. ats Ein nahme auf 1,044,925, die Accise auf 1, 868 223

1d die Salz-Einnahme auf S0, 000 Piaster. Dagegen

gducirte sie die Ausgabe fuͤr die Armee von 12,006,600 suf 6,990,980 und die fuͤr die Marine von 2, 334, 535 uf 1,310,785 Piaster.

Das Chilische Geschwader, aus 3 Kriegsschiffen be

kehend, soll endlich in der Nähz des La Plata⸗Stromes gekommen, sin, mit dieser Flotte die Kuͤste von Brasilien in Blo dezustand zu erklären. ischienen am 25. Septbr. vor dem Hafen von Rio de saneiro; leich wieder nach dem La Plataflusse absegeln. sne Fregatte, die Maria da Gloria, warde, wegen er, sttener Beschädigungen, zugelassen.

und Admiral Brown nunmehr willens

Fuͤnf Brasilische Fregatten sie mußten aber auf Befehl des Kaisers so

Nur

Der Plan, in Hayti eine Bank zu errichten, ist cht zur Ausfuͤhrung gekommen, und die Regierung

zt sich genoͤthigt gesehen, eine halbe Million Dollars gchatzscheine auszugeben. böraͤnderung in der inneren Verfassung der Republik

Man glaubt, daß eine

sntreten, und die Wuͤrden des Praͤsidenten wie der

Jenatoren fuͤr lebenslaͤngliche Anstellungen erklart wer— Im durften. Der Senat wollte dem Praͤsidenten Boyer

o, 900 Piaster jahrlich zulegen.

Am 23. October lagen 4 entmastete Spanische Fre— andere lief in einem so slimmen Zustande zu St. Jago di Cuba ein. Man i noch immer ohne Nachricht von dem Admirals— shffe Guerrero von 74 Kanonen, und fing an, uͤber ssen Schicksal sehr besorgt zu werden; auch vermißte han noch einen Kriegsschooner, der in Norfolk einge— sufen sein sollte, was sich aber nicht bestaäͤtigt hat.

Nachdem die Spanische Regierung sich zur Zah— ing des Tributs an Algier verstanden, sind, laut Brie— maus Gibraltar, keine Spanischen Schiffe mehr auf— lhracht worden. Der Tribut, nach einigen 100,000, ich andern 300,000 Piaster, ist bereits in Carthagena ngelommen und sollte am Bord einer Franzoͤsischen Fre— atte nach Algier gebracht werden.

Der beruͤhmte Bildhauer Flaxman, einer der ge— sasten und gelehrtesten Kuͤnstler Englands, ist gestern seinem 72sten Jahre mit Tode abgegangen. Schon st einigen Jahren mußte er wegen Koͤrperschwaͤche sne Vorlesungen an der K. Akademie einstellen.

Die Corvette des Lords Cochrane ist am 21. Nov. kivorno eingelaufen und hat sich neben die Fregatte legt, die fuͤr den Pascha von Aegypten erbaut wor— nist.

Allein von Marblehead (Nord-Ameriea) aus sind diesem Jahre 15 Schiffe auf den Fischfang an der iste von Labrador ausgelaufen, die zusammen 1,146, 000 sche gefangen hatten.

Cons. 84, 4.

St. Petersburg, 9. December. Der bisherige sschof von Twer, Jonas, ist an die Stelle des Etz schofs von Kasan und Simbirkeé, Ambrosius, der mit lbehaltung der erzbischofilichen Wurde, in das Bis— lm von Twer eintritt, zu genanntem Erzbisthum er— ant worden.

Se. Maj. der Kaiser haben die Zueignung der bersetzung der Iliade in russischen Versen von demfelhben lbenmaaß wie das Original, zu genehmigen und dem srfasser dieses Werks, Hrn. N. Gneditsch, eine lebens ngliche Pension von 3000 Rubeln zu bewilligen geruht. Der wirkliche Staatsrath Fuͤrst Galitzyn, Arels irschall vom Gouvernement Wladimir, ist zum Civil— lverneur von Saratoff ernannt worden.

Der Collegienrath Pisant und der Kammerherr flianski, Attaché's beim Ministerium der auswaͤrtigen gelegenheiten, welche bei den Unterhandlungen von

Ackermann beschäftigt gewesen, haben, ersterer die dia⸗

mantenen Insignien des St. Annen- Ordens zweiter

Klasse und letzterer den St. Wladimir Orden Ater 9 erhalten.

Am 28. und 29. November sind im Hafen v Kronstadt noch zwei Schiffe . J

Der General der Infanterie Graf von Tolstoy ist hier eingetroffen.

Nachrichten aus Constantinopel vom 6 November zufolge war dort die Bestuͤrzung in Folge der strengen Maaßregeln, welche die Regierung nach Eatdeckung der letzten Verschwöͤrung nehmen zu muͤssen geglaubt hatte, um so großer, als die Zahl der Opfer in den letzten 14 Tagen sich auf nahe an 7000 Jndividuen belaufen zu haben scheint, worunter man 2000 Mann von den neuen Truppen rechnet; die oͤffentliche Ruhe ist jedoch keinen Augenblick gestoͤrt worden. Der Großherr verfolgt mit gleicher Thaͤtigkeit die Ausfuͤhrung seiner Plane; er wohnt haͤufig den Uebungen der neuausgehobenen Trup— gen bei, welche letztere schon so merkliche Fortschritte ge⸗ macht haben, daß sie den Beifall der in Constantinopel befind—⸗ lichen enropaͤischen Militairs verdienen. Der Diwan versammelt sich oͤfter als gewohnlich uns die am 5. No— vember gehaltene Versammlung hat bis zum Sonnen— untergang gedauert. . .

Preßburg, 58. December. Die zeither täglich fort— gesetzten Circular-Berathungen der Stande uͤber die Gravamina sind am 5. d. M. durch die 161ste vereinte Reichstags-Sitzung beider Tafeln unterbrochen worden, in welcher Se. Kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Reichspalatin uber den Erfolg Hoͤchst, ihrer, auf die Bitte der Reichsstände gnädigst uͤbernom⸗ menen, gesetzlichen Vermittelung bei Sr. geheiligten Majestaäͤt in Betreff der Contribution, einen schriftlich verfaßten Bericht abzustatten geruhten, der von den an— wesenden Reichsstaͤnden mit den lautesten Dankesaͤuße— rungen aufgenommen ward, welche dann noch einzeln von Sr. fuͤrstl. Gnaden dem Herrn Fuͤrsten Reichspri— mas und Sr. Exc. dem Herrn Judex Curiae Grafen v. Brunsvik, im Namen der Magnaten, so wie von dem Koͤnigl. Herrn Personal, im Namen der Stande, ehrer⸗ bietigst ausgedrückt wurden. Auf das nun erfolgte An— suchen des Koͤnigl. Herrn Personals geruhten Se. Kai⸗ serl. Hoheit zu bewilligen, daß diese Relation zur Dic⸗ tatur gegeben werden duͤrfe, was auch bald nachher

geschah.

Triest, 29. Nov. Auf der oͤsterreichischen Fre— gatte Palante kamen der Korvetten, Kapitän Dinelli, ser Schiffslieutenant Matsich und der Kämmerer Graf Bon aus Zante hier an. Sie hatten das Ungluͤck ge— habt, an der Westkuͤste von Morea Schiffbruch zu lei— den. Sie retteten sich nebst der Schiffsmannschaft zwar an's Land, und brachten sogar die Bagage und die kost— barsten Effekten in Sicherheit, allein am 12. Nov. fiel eine Räuberhorde von den Bergen herab, und nahm ihnen Alles, was sie vom Schiffbruche gerettet hatten. Ein kleines Fahrzeug brachte sie nach Zante, von wo sie die K. K. Brigantine Orion nach Triest fuͤhrte.

Triest, 5. Dec. Im heutigen Osservatore heißt es: „Wir muͤssen die in unserem letzten Blatte gege— bene Nachricht uber das Erscheinen der ägyptischen Es— cadre in den Gewaͤssern der Sapienza-JInseln berichti⸗ gen, weil wir von einem andern, nach einer zwoͤlftaͤgi— gen Fihrt aus Tschesme angekommenen Capitaän, der sich am 23. Nov. in den Gewaͤssern jener Inseln befunden hatte, mit Gewißheit erfahren haben, daß jene, aus zwoͤff ägyotischen Kriegsschiffen bestehende Escadre, nicht die aus Al xandrien erwartete, sondern die (seit mehre— ren Mongten) bei Navarin stationirte gewesen ist, welche auf eine Kreuzfahrt ausgelgufen war.“

Genug, 29. Nov. Am Sonntag Abends tobte an den hiesigen Kuͤsten ein Sturm, so furchtbar, wie jener

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