1827 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ber fleißige Gebrauch, welcher von der bedeutenden Bi— bliethek gemacht wird, und die Benutzung der ubrigen zahlreichen Institute und Sammlungen der Universitaäͤt. Oeffentliche Promotionen kamen 16 vor und zwei

Mal wurde die Doetor⸗Wuͤrde honoris causa ertheilt. Das Korrektionshaus zu Schweidnitz be— steht, nachdem es im Dezember 1801 in Wirksamt getreten, gegenwärtig 25 Jahre. Waͤhrend dieser It sind uberhaupt in diese Anstalt 6941 Korrigenden auf— genommen werden, welches im Durchschnitt jährlich 277 beträgt. Die Anstalt befindet sich in zwei großen, ehe mals den Jesuiten gehörigen Gebäuden und enthält 23 Arbeits stuben, ein Lokal für Krauke, die nüoͤthigen Schlaf— säle, einen großen Bet- und Speisesaal, auch Wohnun, gen für einen Theil der Beamten des Instituts dessen Organisation dutch das Allerhschst vollzogene orrek— tionshaus, Reglement d. d. Lt. den 31. August 1800 bestimmt ist. . ; Marienwerder. Der beim Paͤchter Borowski zu Rosainen, im Kreise Marienwerder dienende Knecht Friedrich Wulff, nahm am 25. November beim Aufräu— men eines Zimmers ein daselbst an der Wand hangen des Gewehr herab, reintgte die Pfanne, auf welcher Pulver sich nicht gefunden haben soll, blies auf das Gewehr, um sich zu überzeugen, ob dasselbe geladen sei und nahm es, in der Meißnng, es sei ungeladen, unter den Arm. In dem Aug ö senden zwanzigjaährigen Dfenstmnagd Karoline Kutschinska, seiner Verlobten, im Scherz sagte: „jetzt werde ich Dich todt schießen,“ ging das Gewehr dennoch los und der Schuß dem Maͤdchen in die Brust, welches nach einer Stunde an der Verwundung den Geist aufgab. Die

Kriminal Untersuchung gegen den Wulff ist eingeleitet.

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Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern des Reichs vom Ende Novem ber.

I. Ostpreußen. Königsberg. Die Winter, saaten sind mit Ausnahmen weniger Gegenden in den Kreisen Roöͤssel und Hetlsberg, wo die strenge und schlu— sige Boden, Bestandtheile bei der gewesenen großen

i, als er der mit anwe— ar. Sp.

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welche allenthalben, nach so langer Trockenheit, sehnlich gewänscht wird. An vielen Orten wird Über Mang an Wasser geklagt, und, bei der jetzt noch immer fort— dauernden gelinden Witterung nehmen leider die Maͤuse in einem sehr beunruhigenden Grade überhand, so daß auf Sarsfelder und besonders auf Kleeschlägen ganze Stracen abgefressen und durchwuͤhlt sind, wogegen diese gelinde Witterung dem Furtermangel und dem Feue— rungsbedürfniß sehr zu statten kommt. Koeslin. Der Felbbestellung ist der diesjährige milde Herbst sehr guͤnstig gewesen; eben en derselbe, welches bei

den koͤngen. Stralsund. Für die Wintersaat war bie feuchte und gelinde Witterung des Monats Novem— der aäͤußerst guͤnft «, und die Saat ist in der ganzen Provinz, mit sehr wenigen Ausnahmen, besonders gut aufgegangen. Für den Landmann war das milde Wet— ter deshalb sehr erwuͤnscht, daß das Vieh noch ausge— trieben werden konnte und hauptsaͤchlich vortheilhaft fuͤr diejenigen Orte, wo die Erndte sparlich ausgefallen ist. Den; Wassermangel ist uͤbrigeus noch nicht überall ab, geholfen, weil noch keine starke und anhaltende Negen⸗ guͤsse statt gefunden haben. gung 86 Ganzen gelinden und feuchten Witterung päötherbstes hat nicht nur die in manchen Ge— Jen den zuruckgebliebene Einsaat beendet, sondern es ha— ben auch hie und da die Felder bereits zur Sommer— laat zugerichtet werden koͤnnen. Die Saaten, besonders Weitzen, zeigen sich fast durchgängig viel ver sprechend und haben dei Frostwetter mit den Schaafen behütet werden koͤnnen. Es scheint daher, daß es, ohnerachter des Mißrathens der Kartoffeln, an Winterfuiterung nicht fehlen und die Gutsbesitzer nicht gensthigt sein werden, ihren Viehstand zu vermindern. In mehreren Gegenden, besonders im Gebirge, halt der Wasserman— gel noch immer an. Oppeln. Die Winter Ein saat ist meist beendigt und stehen die aufgeschossenen jungen Saaten im Allgemeinen gut. Durs gefallenen Regen und Schnee ist dem Wassermangel abgeholfen.

Durre die rechtzeitige Beackerung nicht gestatteten, be— stellt und gut eingegruͤnt.

II. Westp reußen. Danzig. Der gefallene wenige Regen hat den tief ausgedorrten Erdboden nicht ( durchdrungen, die Saaten stehen in der Niederung ö duͤnne, indem viele Saatkörner in der trockenen Erde verdorrt sein mogen. Die Nachrichten von der

VI. Po sen. Posen. Die Witterung des ab— gewichenen Novembermonats war im Ganzen der Agri— kultur sehr guͤnstig. Regnigte heitere Tage wechselten bei unbedeutenden Nachtfroͤsten. Der einigemal gefal— lene Schnee wurde durch die Warme bald in Wasser aufgelös't. Dadurch erhielt der Boden die getzörige

Hohe Feuchtigkeit und die, durch die seitherige Duͤrre verhin—

. lauten guͤnstiger, indem die Saaten durchgaͤngig kräftig derte Bestellung der Winterfelser in schwerem Boden und schoͤn stehen. In einigen Ortschaften ist Wasser‚ hat nunmehr bewirkt werden können. Doch sind noch. 3 mangel eingetreten. Der Feldweide kam die Witterung hin und wieder einige Aecker unbesaärt und mehrere nicht sehr zu statten, und sie ist uberall fuͤr das Vieh benutzt gehörig bestellt. Der Zustand der fruͤheren Saaten hat ( worden. sich in Gefolge der guͤnstigen Witterung auffallend ge⸗

ö III. Brandenburg. Frankfurt. Die Wit—

bessert und: laßt kaum etwas zu wuͤnschen übrig uns

terung im November war bei vorherrschendem Suͤdwest, die Besorgnisse wegen der späͤter besäeten Felder fangen winde nur maͤßig feucht, groͤßtentheils truͤbe und nebe, an zu verschwin den. Bremberg. Die Witterung lig und mit gemäßigter Temperatur, die den Wüunschen während des Monats November war ziemlich heiter des Landmanns sehr entsprach, indem sich verspatete und trocken, von einigen Nachtfroöͤsten begleitet. Der Feld! und Gartenarbeiten noch nachholen ließen und wenig gefallene Regen hat dem an mehreren Orten 4 die Schaafheerden ausgetrieben werden konnten. Es herrschenden Wassermangel noch nicht abhelfen konnen. . fror zwar in mehreren Nächten, jedoch nur gelinde und Die oberhalb gelegenen Wassermuͤhlen stehen zum Theil nur an einigen Tagen dauerte ein mäßiger Frost fort. noch stille und selbst die Saat macht mehreren Regen Obgleich es 6fter regnete, auch einigemal Schnee fiel, wuͤnschenswerth. In einigen Gegenden ftel etwas Schnee,

so hertscht dennoch immer eine der jetzigen Jahreszeit! der aber bald wieder verschwand.

nicht angemessene Trockenheit und es ist sehr zu wun—

(Schluß folgt.)

; schen, daß der Winter recht viele Feuchtigkeit mit sich fuͤhren moͤge, um die Erde gehörig zu kraͤftigen.

IV. Pommern. Stettin. Es sehlt dem E ge,“ e . . * n. rd. faäle,“ Trauerspiel in boden bei dieser Witterung noch immer an Feuchtigkeit, I schen⸗ e,,

Königliche Sich auspiỹele. Mittwoch, 3. Januar. Im Schauspielhause: „Ra— 5 Abtheil., nach einer neugriechi⸗

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

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Redacteur John.

den geringen Futtervorräthen sehr wohithäͤtig ist be— wirkt, daß das Vieh noch ö ausgetrieben wer

V. Schlesien. Breslau. Unter Beguͤnsti⸗

fand sich gestern wieder so weit hergestellt, daß er von

zuruͤck.

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. . . . . aats-Zeitung.

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Berlin, Donnerstag, den en Januar 1827.

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Zeitungs⸗Nachrichten. Au s land.

Paris, 28. December. In der vorgestrigen ge— imen Sitzung der Kammer der Deputirten soll eine bhafte Debatte, ruͤcksichtlich der Adresse an den ig, attgefunden haben. Die H. H. Mechin, v. Vahblahe Beaumont, v. Martignac, Agier, Hyde v. Neufroisl ud Sebastiani ließen sich hieruͤber vernehmen, und der nanzminister bestieg zweimal die Rednerbuͤhne. Die zitzung dauerte bis um sechs Uhr, wo die Kammer ch, ohne einen Beschluß gefaßt zu haben, auf gestern ertagte. Gestern soll sich Hr. v. Bouville in der ge— eimen Sitzung entschieden gegen die Adresse und die Einschreitung Englands in die Angelegenheiten Portu— als ausgesprochen haben, worauf der Minister der aus artigen Angelegenheiten fehr wichtige Mittheilungen der Letzteres gemacht, und bewiesen hat, es sei die Le⸗ itimität, welche Eugland in Portugal vertheidige, „Wer den Krieg will,“ sagte der Minister, „mag sich egen die Adresse etklaͤrzön, wer aber den Ftieden will, kann nicht anders thun, als dafuͤr zu stimmen.“ Nach am Minister ergriff Hr. v. Labourdonnaye das Wort, ind um 4 Uhr war noch kein Beschluß gefaßt worden. Der Appellhof des Zuchtpolizeigerichts hat den Buchhändler Touquet, Herausgeber des verstuͤmmelten Evangeliums, zu neun Monat Gefaͤngniß und 500 Fr. Geld strafe verurtheilt. In den Gruͤnden des Urtheils eißt es: Da eine Herausgabe des moralischen und hi torischen Theils des Evangeliums mit Hinweglassang essen, was sich auf die Wunder bezieht, eine Laͤugnung er Gottheit Christi ist und folglich eine Verunglimpsung er Religion des Staats und der andern christlichen Gottesverehrungen ausmacht, ein Vergehen, welches durch en 1. Artikel des Gesetzes vom 17. Mai 1819 bezeich— net ist u. s. w. .

Die Polizeibehoͤrde in Bordeaux hat eine wesent liche Verbesserung in den Straßen dieser Stadt auge bracht, sie hat nämlich den Namen jeder Straße auf ie Laternen malen lassen, so daß die Fremden sich auch bei Nachtzeit zurecht finden können.

Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 25 C. Dreiprocent. 68 Fr. 15 C.

London, 23. Dec.

Der Graf von Liverpool be—

seinem Landsitze hierher kommen konnte, um Geschaͤfte abzumachen. Nachmittags kehrte er nach Combewood

Der Kanzler der Schatzkammer ist wieder vollig wohl

Fol

war in den letzten drei Tagen völlig mit baarem Gelde fuͤr unsere Truppen ꝛe. in Portugall beladen; es wur— den deshalb keine Passagiere angenommen.

Der Courier giebt heute eine Note des hisheri zen portu⸗ giesischen Gesandten in Madrid, Grafen Villareal, da⸗ tirt Madrid, 10. Novbr., an den derntgen franzöͤsischen Gesandten, und des Letzteren unter dem 11. hierauf er—

1st dteser Akten stuͤcke be⸗

lagt sich der Graf , . das span. Kabinet

gte Antwort. In dem

noch immer die jetzig: Regkernng Portugals nicht aner— kannt habe, daß das Gepäck und die

affen der portu, giesischen Ueberläuser nicht ausgeliefert wärden und daß das Benehmen einiger spanischen Behörden die portu— giesischen Rebellen in dem Glauben bestärken muͤsse, daß sie von Spanien Unterstatzung erhalten wuͤrden. Meh— rere Aufsätze in den Zeitungen von Cadix und Valen— eia, ein Artikel in der Zeitung der balearischen Inseln, in welchem die jetzt in Pertugal bestehen de Regierung eine revolutionaire genannt wird, das Stillschweigen der Grenzbehoͤrden uͤber die feierliche Eidesleistung der portugiesischen Rebellen in der Kirche zu Lugo am 1. Oktober, die der Minister der auswärtigen Angelegen— heiten, Herr von Salmon, erst am 20. durch den Gra— fen von Villareal habe erfahren muüssen, und mehrere andere Thatsachen werden als Belege aufgefuͤhrt und das Benehmen Portugals dagegen gehalten. Der Graf bemerkt ferner, auf sein Verlangen wegen ungesaäumter Anerkennung der jetzigen Regierung Portugals habe Herr von Salmon ihm ausweichend geantwortet: Zwar hätten die Hoͤfe von Rußland und Preußen dem spa— nischen Kabinette zu verstehen gegeben, daß sie die jetzt bestehende Regierung fuͤr legal hielten, aber weder Frank⸗ reich noch Oesterreich hätten bis jetzt eine ahnliche Er— klärung gegeben. Die von dem Herzoge von Rauzan zu Lissabon gemachten Eroͤffnungen.« einer seits, so wie andererseits der dem franzoͤsischen Gesandten unmoͤglich unbekannte Umstand, daß der Geschaäͤftstraͤger Ihrer Königl. Hoheit der Infantin Regentin Seiner Allerchristl. Majestät vergestellt werden sei, gestatteten jedoch uber die Anerkennung Portugals von Seiten Sr Aller⸗ christl. Maj. keinen Zweifel, daher wollte Graf Villareal die Antwort des Hertn v. Salmon dem franzoͤsischen Gesandten mit dem Ersuchen mittheilen, Hrn. v. Salmon daruber belehren zu wollen, daß die Ansichten Frank— reichs, hinfichtlich der Regierungs⸗Veraͤn derung von Por⸗ tugal, mit denen der Hoͤfe von London, Petersburg und Berlin uͤbereinstimmten.

2. * n. des franzoͤs. Gesandten war: „Da meiner Meinung nach die Loͤsung der sehr complieirten Fragen, die das Schreiben, das ich gestern von Ihnen zu erhalten die Ehre hatte, beruͤhrt, mich nicht angehen tonne, so bitte ich Sie, es nicht übel zu deuten, wenn

Die von hier nach Portsmouth gehende Postkutsche

ich mich lediglich auf eine Empfangsanzeige dieses Schrei—