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respondenz mit der Gesandtschaft in Madrid, so wie alle andern Documente, die auf irgend eine Weise zur Erläuterung der fraglichen Angelegenheit dienen, vorle⸗ gen. Mögen meine Bemuhungen dem Lande nutz lich sein, und ich stets den Namen eines Portugiesen ver die⸗ nen — der einzige Ruhm, nach dem ich geize!
J n l 49 1. d.
Erfurt. Zu Moͤbisburg, im Kreise Erfurt, wurde ein zehnjähriger dnabe, welcher in Monat Jali d. 26 von einer, im älterlichen Hause befindli n, jedoch bald darauf getödteten Katze gediss worden war, m 25. Novbr. von der Wuthkrankheit mit Wasseescheu befal— sen, in deren Folge derselbe in der darauf folgenden Nacht, aller angewan ten aͤrztlichen Huͤlfe ungeachtet,
verschied.
Berichte über den Gesundheitszustand aus dem Innern des Reichs vom Ende No— vember.
(Fortsetzung. )
V. Schlesien. — Breslau. Die häusigsten Krank heitssotmen waren rheumatisch entzuͤndliche Fieber aller Art, bald allgemein, bals mit örtlichen Leiden; katar— rhalisch cheumatische Fieber, sogenannte Flaßfieber, im Aufange mit entzüntlicher Anlage, wobei sich später der eürzündliche Charakter mehr ausbildete. So wie im Anfange des Monats einfache Katarrh Versetzungen nach den innern serösen Häuten zur Folge hatten und Ent, zuͤndungen der Hirnhäute verursachten, so kamen in den letzten Tagen Nerveufießer, durch Uebertragung bedingt vor. Mit vielen fieberhaften Krankheiten war der Cha— rakter des Wechselfiebers verbunden. — Rheumatische Hals,, Brust und Unterleibs Entzündungen erschienen ebenfalls nicht selten. — Haͤufig zeigte sich bei Kindern die Rose, auch in einzelnen Fällen bei Erwachsenen, Au— genentzundungen kamen nach den ersten sehr kalten Ta— gen des Monats oft vor. — Unter den Kindern urde der Croup mehrmals bemerkt und noch öoͤfter ein erdup— artiger Husten, so wie auch der unaͤchte Keichhusten. — Scharlach erschien hier einigemal und war auch in meh— reren Gegenden des hiesigen Regierungsbezirks, nament, lich im Neumarkter, Steinauer, Nimptscher, Schweid, nitzer, Reichenbacher und Strehlener Kreise mehr oder weniger verbreitet. — Die Menschenblattern waren zu Neumarkt in einer Familie bei vier Personen und zu Trebnitz bei einem eingewanderten Färbergesellen ausge— brochen. — Die Masern und Roͤtheln gingen in Praus— nitz ünd der Umgegend, desgleichen im Neumarktschen, Nimptschen, Breslauer, Munsterberger und Ollsner Kteise hie und da, als Epidemie, herum. — Das Ner vensieber war zu Medzibor und zu Distelwitz, Warten“ burgschen Kreises, im Waldenburger Kreise hie und da und in Olbersdorf, Muͤnsterbergschen Kreises, ausgebro— chen. Zu Kurtsch, Nimptschen Keeises, war eine Person daran gestorhen. — Der Typhus hatte sich in Sulan und Militsch, an jedem Orte bei zwei Familien gezeigt. — Liegnitz. Der allgemeine Gesundheitszustand war während des Monats November im Ganzen sehr guͤn stig. Der allgemeine Krankheits, Charakter entwickelte sich nicht zu den höheren Graden des Entzuͤndlichen oder Nervoͤsen; der Verlauf der Krankheiten neigte sich
zur Gutattigkeit, dabei fanden allgemein durchgreifend. Epidemieen oder Kontagionen nicht statt und die Sterd, lichkeit überschritt das gewöhnliche Verhältniß nicht. Das Scharlach fieber wurde in mehreren Orten des Hirsch᷑ berger in einigen des Sprottauer und in einem des Schönauer Kreises beobachtet. Unter Beseitigung der =steckungs· Momente fand eine größere Verbreitung der Krankheit, welche im Ganzen zu einem gutartigen Verlauf sich neigte und nur in einzelnen Fallen durch gesteigerte Hirn und Hals- Affektion tödlich wurde, nicht statt. — Oppeln. Die Sterblichkeit unter den Menschen war etwas bedeutender, als im Monat Octo, ber. Erwachsene litten vorzüglich an Wechselfiebern, Hals, und Lungen Entzündungen, Kinder an den Schaafpocken und am Keichhusten. — Zu Groß Peter— witz, im Ratiborer Kreise, starben einige Personen am ansteckenden Nervenfieber. Die angeordneten Sanitaͤts⸗ polizeilichen Maaßregeln hinderten die Verbreitung dieser Krankheit. — In dem Huͤtten Etablissement Petershof, Lublinitzer Kreises und in einem Bauerhause zu Jerolt, schn ö, Kreuzburger Kreises, erkrankten einige Personen an einem nervös - rheumatisch-katharrhalischen Fieber, welches jedoch nicht weiter um sich griff. — In einigen Dörfern des Neustädter Kreises wurden Kinder vom Scharlachfieber befallen und im Oppelner Kreise zeigten sich die naturlichen Pocken, weshalb zur Verhuͤtung der 26 Verbreitung die nöͤthigen Maßregeln getroffen sind.
VI. Po sen. — Posen. Der Gesundheitszustand unter der Menschen ist im Ganzen sehr gut. Dat Nervenfsieber, welches im Pleschewer Kreife um sich ge— griffen hatte, ist sehr im Abnehmen und die katharrha— lischen, rheumatischen und Wechselfieber, wovon hin und wieder die Menschen befallen sind, erregen keine Besorg— nisse. Um dem weiteren Umgreifen der aus Polen hen über gebrachten Menschenpocken zu begegnen, ist im Wreschener Kreise eine Nothimpfung vorgenommen wor— den. — Bromberg. Die Fieber Krankheiten herrschen
im Gnesener Kreise noch immer fort, ohne sich jedoch
weiter zu verbreiten. Dagegen werden die natuͤrlichen Pocken unter den Menschen allgemeiner und es hat sich diese Krankheit noch in den Dörfern Siemtanaro, Kujawki, Lennagura, Czerniawo, Stadt und Dorf Gae⸗ sener Kreises, in den Städten Wongrowiec und Iniag, auch in den Dörfern Wyrza, Runowo und Niezuchowe, Wirsitzer Kreises, gezeigt. Auch grasstren in der hiest⸗ gen Stadt die Masern, mitunter boͤsartig, unter Er . wachsenen sowohl als unter Kindern. Erfreulich ist es, aß das bösartige Scharlachsfieber in Kruschin und am Kanal, Bromberger Kreises, gaͤnzlich aufgehört hat. (Schluß folgt.)
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 6. Jan. Im Schauspielhause: Auf Begehren: „Das Käthchen von Heilbronn,“ Ritter— schauspiel in 5 Abtheilungen, mit einem Vorspiel, von Heinrich v. Kleist, bearbeitet von Holbein.
Sonntag, 7. Januar. Im Operuhause: „Dir Maurer,“ Oper in 3 Abtheisungen, nach dem Franj= des Scribe bearbeitet vom Herrn Baron v. Lichtenstein, Musik von Auber. Hierauf: „Das schlechtbewachte Maͤdchen,“ pantom. Ballet in 3 Abtheil. (Hr. Briol, erster komischer Tanzer am K. K. Theater an der Wien: Mutter Simon.)
Im Schauspielhause: „Rafasle,“ Trauerspiel in Abtheilungen, nach einer neugriechischen Sage, von
5 E. Raupach. (Nach einer spaäͤteten Bearbeitung.)
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Nedacteur John.
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Allgemeine
preußische Staats Zeitung.
M 6.
Berlin, Montag, den Sten Jahu ar 327.
ö 84 *
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
. MNeunzehnter Bericht.
Der in dem letzten Dericht vom 4. Januar ber das Befinden Sr. Majestät erwähnte Husten hat nach gelassen, und Se. Majestät haben, außer dem vor eini— Rn Tagen augenblicklich erlittenen und bald beseitigten Schmerz in der Ferse des verletzten Fußes, sich den Um⸗ inden gemäß, fortdauernd wohl befunden. Die Hei— lung des Bruchs hat ihren Fortgang.
Berlin, den 7. Januar 1827. Abends 7 Uhr.
Hufelan d. Wiebel. Büttner. v. Graefe.
Angekommen. Se. Durchl. der Fuͤrst He in rich der 60ste Reuß von Plauen, von Crossen.
Ah gereist. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets Kourier Schütter, nach Wien. 2
n in
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausl an d.
Paris, 31. Dezember. Um die Vorzuͤge des neuen Gesetzes, betreffend die Zusammensetzung der Geschwor, nengerichte, zu wuͤrdigen, ist es nöthia, sich die Fehler der fruͤher bestehenden Anordnung ins Gedaͤchtniß zurück ju rufen. Nach unserer peinlichen Gerichtsordnung wendet sich nämlich der Präsident des Assisenhofes, wenn erst der Gerichtstag feststeht und die zu richtenden Verbre— cher bereits hekannt sind, an den Praͤfecten und ersucht hn um eine Jury; worauf dieser Beamte liste von 60 Personen entwirft, woraus der Peaͤsident des Assisenhofes 36 wahlt, wovon endlich 12 durchs Loos bes—tinmt werden, und von diesen koͤnnen der General— ptokurator und der Angeklagte sich noch ein Drittel ver— bitten. Dieses Verfahren hat mehrere Nachtheile; die wesentlichsten sind: daß der Praͤfekt in seiner Auswahl gar nicht beschränkt ist; sondern sowohl Deputirten— Vaͤhler als Verwaltungs Beamten, Kaufleute, Fabrikan— ten, Makler ꝛc., wie es ihm gut duͤnkt, nehmen kann; daß er seine Wahl erst dann trifft, wenn die Verbrechen und die Augeklagten bereits bekannt sind, welches ihn in seiner Wabl allerdings parteilich machen kann; daß der Präsident dieses Gerichts eine ähnliche Gewalt be— siht, und sie zu einer Zeit ausübt, wo es ebenfalls möoͤg— lich ist, daß er durch Parteigeist verleitet werde. Diese Nachtheile werden durch das nene Gesetz vermieden, in, dem die Wahlbefugniß des Präfekten eine Beschraänkung
9 .
eine
Briefe aus Lissabon, . — Dagegen bestätigt es sich, daß die Diviston
n, n Truppen, welche
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erhält; der Prästdent des Gerichtshofes von der Wahl die seinem Ante wenig angemeffen ist, ganz ausge schlof sen. ird; und endlich Lie Wahl zu einer Zeit start fin det, wo weder die zu richtenden Verbrecher noch die An geklagten bekannt sind, ja, die Verbrechen oft nicht ein— mal begangen worden sind, und folglich die Möglichkeit einer Parteilichkeit in dieser Beziehung ganz wegfaͤll t=
U Die Quortibtenne meldet als bestimmt, die portugie— sischen Empsrer hätten Oporto am 15, besetzt. Die Quotidienne ist indessen die einzige Zeitung, welche diese Nachrichten (angeblich) erhalten hat; denn alle übrigen die vom 18. sind, sagen davon
Magessi bei , geschlagen, und bis in Las spanische Gebiet Wergolgt worden ist. Das Corps des Marquis von Ehaves befindet sich noch immer in det Umgegend der Stadt gleichen Namens und die con—
; agessi geschlagen habe n hun gegen dasselbe an. 9 n . Das eilerne Dach des neuen olympischen Cireus
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ist vorgestern eingestürzt; man schreibt das Ungluͤck dem
Fall eines schwer beladenen Krahns zu, der auf einige, vor Kurzem erst besestigte eiserne Bogen fiel, und den Zu sammen sturz herdeifüͤhrte. (. .
Fuͤnfprocentige Reute 99 Fr. 30 C. — Dreiprocent 68 Fr. 35 C. . 3. .
London, 29. Deebr. Am 26. d. gingen drei K.
Cabiners, Courierte von Dover nach dem Eontinente ab; sie uͤberbringen, dem Vernehmen nach, Depeschen an die Höfe von Oesterreich, Rußland und Preußen. Drei Dampsböte, Sir Ebward Banks, Georg der Vierte und Duke of York, werden jetzt zur Be foͤrde⸗ rung der Communikation zwischen hier und Portugal, Lissabon und Oporto gebraucht; ein viertes geht in der kuͤnstigen Woche von hier ab. .
Aus dem Innern kommen jetzt viele auf Halbsold gestellte Ofliziere hier an, um sich um Wiederaustellung zu bewerden. Man glaubt noch immer, daß unsre Ar— mee in Portugal beträchtlich verstarkt werden wird, da zur Ziehung eines Corcons an der spanischen Graͤnze, so wie zur Besetzung mehrerer Festungen und der dei den vorzuͤglichsten Städte des Koͤnigreichs 10,000 Mann nicht hlureichen.
In dem Zeughause zu Woolwich herrscht fortwöh— rend große Thätigkeit, und es wird noch viel Artillerie nach Portugall eingelchifft.
Nicht Hr. Hut kisson, sondern Hr. Canning wird am 12. Februar den Plan der Minister wegen Abände⸗ rung des bisherigen Getreide Einfuhr Systems im Par lamente vortragen. .
Der Ausschuß des Unterhauses uͤber die Angelegen— heiten der Arigna⸗CLompagnie setzt seine merkwütdigen
Sitzungen und Abhörungen ununterbrochen sort und es