1827 / 7 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 09 Jan 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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uahme erfolgt ist ur der König Ferdinand selbige ei⸗

genhaändig unterzeichnet hase. .

Der Courier nenat es eine merkwuͤrdige Erschei— nung, daß die Oppositionsblätter, die noch ver 3 Wo— chen behaupteten, England sei am Rande des Banke— rots, jetzt aus einem ganz andetn Tone reden, und je— des ausländische Blatt, das sich uͤber Englands finan— zielle Umstaͤnde unguͤnstig auslaäͤßt, zurecht zu weisen

suchen. In einem Dorse bei Bury wurde vor einigen Ta—

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Madrid, 21. Dee. Der Rnig hat vergangenen Montag das Hotel der Gardes Corps besucht, und seine äafriedenheit über den Zustand der Anstalt zu er— kennen gegeben.

zweiten Oberbefehlshaber der Provinzial-Milizen der Garde ernannt worden; der erste Oberbefehlshaber ist und bleibt der Graf San⸗Roman.

Gestern hieß es, unsere Regierung habe dem engli— schen Gesandten eröffnet, sie sei bereit, einen portugie—

gen eine merkwürdige En weckung gemacht. Man faͤllte eine alte Esche von 18 Fuß im Durchmesser, welche auf einem Erdhugel stand, der durch Kunst aufgeworfen schien. Der Baum, dessen Marzeln einen ungewöͤhnli— chen Umfang hatten, riß ben Fallen die Erbe in be— deutender Ausdehnung auf und man entdeckte nun un— mittelbar unter dem Stamme eine Mage Skelette oder vielmehr Bruchstuͤcke davon, welche in einem Kreise Mann an Mann, mit den Köpfen einwärts und an vier Fuß hoch lagen, wahrscheiulich die Ueberbleibsel von mehreren hundert Menschen. Aus der Geschichte nmiß man, daß dies Dorf n Jahre 1173 oer Schauplatz einer mörderischen Schlacht war. Wahrscheinlich ist die— ses also die Begräbnißstelle der Erschlagenen und die Esche wurde vermuthlich auf den Huͤgel gepflanzt, wa—

mit sie bedeckt wurden. Sollte diese Vermuthung rich⸗

tig sein, so wäre dieses wieder ein Meweis füͤr das hohe Alter, welches Bäume erreichen, In der Gegend sind schon öfter Knochen, Waffen, Geschmeide u. s. w. ge— funden worden. .

Vorige Woche wurde auf einem Felde unweit Dun dee eine zweite Ernte von Gerste nach Kartoffeln ge— 26 Sie gab einen Mittel Ertrag und war gut von

orn.

Man hat berechnet, daß das Monopol, welches die westindischen Plantägen⸗ Eigenthuͤmer in England in Zucker besitzen, diesen fuͤr die letzten 12 Jahre 18 Mill.

Pf. St. gekostet hat, welches es mehr bezahlt hat, als

es bezahlt haben würde, wenn die Einfuhr ostindischer und fremder Zucker zu demselben Zelle erlaubt waͤre.

Auf dem Kornmarkte war es heüte außerordentlich flau. Vergangene Woche wurden in Lonzon allein 69,535 Quarters fremder Hafer eingefuͤhrt.

Am Ußser des Frith of Forth ist ein 7 Fuß langer Schwerdtfisch gefunden worden, der in das Edinburger Museum besöoͤrdert werden soll.

Gestern gewann ein Capitain Parry (aber nicht der beruͤhmte Seefahrer) eine Wette von 200 Sove— reigns, indem er 36 Englische Meilen, theils zu Pferde, theils in einem leichten eigspännigen Fuhrwerke, in. zwei Stunden (selbst noch 2 Minuten und 10 Secunden weniger) zuruͤcklegte. Zuvorderst ritt er mit einem Pferde 20 Meilen in weniger als einer Stunde, und

dann fuhr er, wechselte aber das Pferd bei der hten

Meile.

Consols 80 1, am Schluß 803.

Brässel, 3. Jan. Ein Oesterreichischer Kabinets— Kourier ist gestern Nacht mit Depeschen von Wien nach London hier durchgekommen.

Aus Rotterdam, vom 28. Dez., wird gemeldet:

Heute fruͤh ist die griechische Corvette Themistokles, Ca— pitain Nicephoros Rheagos, auf hiesiger Rhede ange— laugt; es hat den neuen mareotischen Consul an Bord. Die Mannschaft dieses Schiffes ist von den Mannschaf.— ten der beiden im Hafen befindlichen Kauffahrer ihrer Nation mit der größten Freude empfangen worden.

Zu Amsterdam belief sich im vorigen Jahre die Zahl der Geburten auf 7485 und die der Sterbefälle . mithin uͤberstiegen letztere die ersteren um

lichen Agenten nach Lissabonn zu schicken. Herr von Salmon, der das diplomatische Corpz bisher zweimal wöchentlich empfing, hat, wie der Drap. bl. meldet, dasselbe benachrichtigt, daß dieß künftig gur einmal, am Sonntage, stattfinden wurde, daß, winn aber ein Mitglied desselben ihm eine nicht bis dahin auszuschiebende Mittheilung zu machen hätte, so mochte es ihm seinen Besuch einen Tag, bevor er statt finden soll ankuͤndigen. Man weiß sich diese Maaßregel nicht wohl zu erklären; es heißt aber, der Herzog von Ofalia sei hier angekommen, und werde das Ministeriun ubernehmen, und Hr. v. Sobrabo Justizminister werden. Es sind, wie der Arist., sagt, mehrere Beamten des Justizministrii entlassen worden, weil sie, wie man

stechen lassen, und ihnen sehr wichtige geheime Dohn—

mente mitgetheilt hatten; eine einzige Adschrift soll mit

12,000 Piaster bezahlt worden sein. , Die Botschaft des Königs von England ist durch

Türkei. Aus Bucharest wird unterm 16. Dechr. gemeldet, daß daselbst durch die russische Post Briest aus Konstantinopel bis zum 7. Dee. eingegangen, nach welchen sich dort nichts Merkwürdiges zugetragen hatte.

ten wollte man Nachricht haben, daß der Viceksnig den Krieg gegen die Griechen fortzusetzen fest entschlossen sei—

gendes Schreiben aus Puerto Cabello, den 18. October: racas an, daß der General Paez die Sachen dort fol— gendermaßen arrangirt hätte: Alle von dem Gouverne—

ment zu Bogota gemachten Gesetze und Verordnungen (die nämlich, seitdem die Foͤderation proclamirt wurde,

vinz gehͤrigermaßen ein Gesuch einre icht. Dies

belgeschter erfüllten die Lult. Diesemnach wird unser Hafen jitzt ein Entrepot erhaltemn.

Sn m n nm.

duünster, 30. Dez. Gestern Morgen fand die Sitzung statt, mit der die Berathungen des am 29. Okt, eroͤffneten Landtags fuͤr die Peovinz Westphalen geschlos⸗ sen sind. Mittags waren sammtliche Abgeordnete zu einem großen Festmahle in der Wohnung des Köoͤnigl—

auf Cappenberg, hat uns bereits heute Morgen wieder verlassen und auch die ubrigen Herren Abgeordutten

Hr. Karl Buonaparte, Sehn Lucians, wird im Haag erwartet.

sind zum Theil schon abgereist. Dem Vernehmen nach haben die Abgeordneten des Zten und ö5ten Stande

Der General Rovbil, der Held von Callao, ist zun

sischen Geschäftstraͤger zu empfangen, und einen aͤhn,

sagt, sich von den Agenten des Hrn. Lamb hatten bee

einen Courier hier angekommen und erregt viel Aufsehn.

Der Zustand der Hauptstadt war der alte. Aus Aegyp.e

Südamerika. Die Bremer Zeitung enthaͤlt fol,

Gestern Abend kam hier die officielle Nachricht von Can

gar nicht ausgeführt und befelgt wurden) sollen jetzt in Kraft treten, und die alte Ordnung der Dinge wieder hergestelt werden, bis der Congreß zu Santa Fe de Bogota seine Einwilligung zu der Errichtung eines Fi derativ Staates giebt, um dessen Einrichtung jede Pra

wurde gestern oͤffenttich proclamirt und Musik und Inn

Landtags Commissarius, Freiherrn von Vincke, vereinigt. Der Königl. Landtags, Marschall, Freiherr von Stein

durch ein ansehnliches Geschenk an die hiesige rerstummen, Anstal ihren Wohlthätigkeitssinn be—

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na ut. Abends 8 Uhr verschied an den, Folgen ei⸗ er Unterleibskrankheit im 59. Jahre seines Alters der Eidroste des Fuͤrstenthums Muͤnster, Graf Adolph Hei— nrich Bernhard Anton Josep, Maria Droste zu Vile ing.

che md burg, ö. Jan. Am 6. November v. J hatte in Magdeburg eine Gesellschaft von fuͤnf Frauen nine Aufforderung zu einem Frauenverein erlassen, um me verheirathete Woͤchnerinnen mit Betten, Tin der. uug, Kleidung, Holz, Nahrung, aͤrztlicher 8 und Arznei zu unterstuͤtzen. Ihre Aufforderung fand die Feste Aufnahme und der Verein war schon im Stan de In 1. d. M. mit 680 Thlr. Einrichtungs, und Kapi—

albermögen und mit 450 Thlr. jahrlichen laufenden

Heittͤgen in Wirksamkeit zu treten.

Mer seburg. Die Gemeinde zu Wiesenea, unter 3 Noͤrnersche Patrimonial- Gericht zu Queis gehörig ud eingepfarrt nach Wiedemar im Delitz cher Kreise, hat. uus eignem Antriebe auf ihre alleinigen Loösten, zu Fi⸗ jrung ihrer bisherigen Wandelschule, im Laufe des nun bbgewichenen Jahres ein Schulhaus neu erbaut und veckmäßig eingerichtet. ö Liegnitz. Der Patron der Kirche zu Schondorf O,, Herr Graf zu Solms, und die dortige evange ssch Kiechen gemeinde haben mit seltenein Eifer und nit einem Kosten Aufwande von g, 120 Rthl. 7 Sar. Pf. mit Beihulfe eines Königlichen Gaadengeschenks fon 600 Rihs, und eines geringen Beitrages aus dem erario, den Neubau ihrer Kirche und des Kirchthurms 1 Stande gebracht; und es ist die feierliche Einwei— hung der Kirche am 3. Dec. v. J. erfolgt.

Breslau, 3. Januar. Am 23. v. Mts. und Jah— es sctzte eine vor dem Oberthor wohnende Frau ihren gt Jar alten Knaben auf den Heerd, an welchem sie ban Feuer beschäͤftiget war. Eine Hausnachbarin setzte nüberlegter Weise eine ihönerne mit Wasser gesuͤllte, sst zu zepfropfte Flasche gleichfalls an das Feꝛuer, um i, demnächst als Warm Flasche zu gebrauchen. Als die sch in der Flasche entwickeln den Daͤmpfe keinen Aus—⸗ jang fanden, zersprengten sie die Flasche, und das arme Kind wurde mit dem heißen Wasser uͤbergossen und ge⸗ öhrlich verbrannt. Statt sogleich ver staͤndige Huͤlfe hei einem der Arnien Aerzte nachzusuchen, wurde der janze Vorfall verschwiegen und nach vergeblich ange— andten unzweckmäßigen Mitteln das schwer verletzte Kind erst am 25., aber zu spät, zu den Elisabethinerin⸗ zen gebracht. Es starb noch an demselben Tage.

Stralsund, Um die Gemeinnützigkeit der im Föhr 1821 in Aitenfähr errichteten neuen Schule zu

lr sechs Kinder ganz armer Eltern eine freie Schule hewillignt, und bezahlet das Kirchspiel am Schlusse ei hes jecen Jahres fuͤr diese 6 Kinder das volle Schulgeld le sides Kind au den Schullehrer. Moͤchten mehrere Wohlgesinnte diesem loͤblichen Beispiele nachfolgen.

Berichte über den Gesundheitszustand aus dem Innern des Reichs vom Ende No— vember.

(Schluß.) ;

VIII. Westphalen. Muͤnster. Der Gesund— heitszustand war noch fortwährend der beste, da nur eichte katarrhalische rheumatische Leiden acuter oder jronischer Art vorkamen, epidemische Fieber und Krank— heiten aber sich gar nicht zeigten. Minden. Der ilzemeine Kraukheits, Charakter während des Monats November war rheumatisch gastrisch, mit nervoser Kom dlikation. Nervenfieber, zum Theil boͤsartig, doch nur

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esördern, haben die Eingepfarrten dieses Kirchspiels

sporadisch, kamen vor in den Kreisen Rahden⸗,, Biele⸗ feld, Halle, Buren und Warburg, desgleichen Schar— lachsieber bei Kindern. Jun einem Hause der Stadt Minden zeigten sich modisteirte Menschenblattern, gegen welche alle erforderliche medizinal polizeiliche Vorkehrang sofort getroffen worden ist. Arnsberg. Der Ge— sundhettszustand war im Allgemeinen nicht so gut wie im vorigen Monate. Das Nervenfieber hat im Kreise Hagen und im Bezirke Luͤderscheid, Kreises Altena, wo ganze Familien erkrankten, uehrere Kranke getodtet. Die zu Göeöningen nad in mehreren Städten des Kö— nigsreichz der Niederlande mit auffallen der Sterblichkeit herrschende Krankheit har in den Liesseitigen bencchdar— ten Landestheilen die Besorgniß erregt, daß sie theils durch sogenannte Kruͤppelfuhren, theils durch den Ver— kauf der von Kranken geb ächten Kleidungsstuͤck', Waͤ— sche und Bettfedern weiter verbreitet werden könne. Wegen eines mit diesen Orten besonders in Verkehr stehenden Bezirks im Kreise Wittgenstein ist von Peli— zei wegen ein im Jahre 1816 erlassenes Verbot des Handels mit solchen eingedrachten Gegenstänten von neuen eing:schärft und den Ortsvorständen besondere Aufmerksamkeit auf Personen, nulche krank om ec recon⸗ palescirend herkommen, empfohlen worden. Im Kirch⸗ dorfe Weslarn, Kreises Soest, zeigte sich die für anstek⸗ kend erkannte Augenentzüͤndung, welches gestnzheitspo— lizeiliche Maßtegeln zur Folge gehabt hat. Die durch umherziehende Geschterhaͤndler und Lumpensammler in verschiedenen Orten des Kreises Siegen ein gebrachten

bern von leichtem Verlaufe und ohne toödtliche Folgen. In den uͤbrigen Kreisen kamen Witterungs und Kin— derkrankheiten bei einer geringen Anzahl von Judivi— duen ohne Ueberschreitung der gewohnlichen Sterblich— keit vor.

IX. Juͤlich, Cleve, Berg. Koln. An ei— nigen Orten hat der Keichhusten viel Kinder befallen und in der Buͤrgermeisterei Rumbrecht, im Keeise Gum— mersbach, hat sich das Nervenfieber gezeigt, ohne j:toch einen gefährlichen Charakter anzunehmen.

X. Niederrhein. Koblenz. Neben katar— rhalischen Affektionen zeigten sich einzeln auch gastrisch⸗ gallichte Fieber mit nerobsem Charakter, jedoch ohne be⸗ sondere Sterblichkeit. Auffallend staͤrk war die Hinnei— gung zu Hautkrankheiten. Zu Hardert, einer Gemeinde von 160 Seelen, im Standesgebiete Wied, brach ein rheumatisches Fieber mit nervöser Komplikation aus, von welchem in kurzer Zeit 39 Indididuen ergrissen wurden. Obgleich die Kranken anfaͤnglich sich weiger— ten, die unentgeldliche Huͤlfe des Fuͤrstlichen Physikus, Dr. Vernstein, anzunehmen, so sind doch bis jetzt nur 2 Individaen daran gestrben; 27 sind hergestellt und b noch krank. Aachen. Besonders vorherrschende oder böt⸗ artige Krankheiten sind im Monat Novemter nicht be⸗ merkt und die meisten Sterbefälle durch die gewohnli chen Kinderuͤbel, Alter und Entkraͤftung herbeig fuhrt werden, auch haben sich nur wenige akute S ieberkrank, heiten gezeigt. Bei einigen hin und wieder jedoch, un ter der armeren Volksklasse vorgekommenen verdächtigen

Fiebern ist die Vorserge der Absonderung der Kranken

in einem eigenen Spitale angewendet und auf alle aus Belgien kommende Reisende die strengste Aufsicht ge— fuͤhrt worden. Außer einem aus den Niederlanden hie⸗ her gekommenen und in das vorgedachte Spital aufge⸗ nommenen sieberkranken Soldaten ist sonst kein Kranker in die ser Anstalt gestorben. Trier. Die im No⸗ vember wahrgenommenen Krankheiten waren mehren⸗ theils entzuͤn liche: namentlich Lungen— und Auzenent⸗ dungen, heftige Katharrhe und Rheumatismen, welch: jedoch einer fruͤhzeitigen ärztlichen Behandlung schaell gewichen sind. Die naturlichen Pocken haben sich be⸗ deutend gemindert, sie kommen gegenwartig nur noch

natürlichen Blattern sind bei den damit befallenen Kin -=

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