1827 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Fluß, der Boden ist um ruchtbar und lohnt den Anbau nicht und das Claämna ist unerträglich. N h den von dem Kapitaine Clapperton gegedenen Detaills ist es so zu agen gewiß, daß der Niger anz Afrika durch, läuft und sich in der Bucht Jenin in den Ocean ergießt, dort ist also der geeignetste Punkt zur Errich tung eines Central Etablissements. Mittels dieses Stroms, der schon 250 geographische Meilen von seiner Maͤndung schiffbar zu werden beginnt, köͤnntz man selbst bis zum Mittelpunkte Afrika's Handelsverbindungen er— richten. Man hat vor kurzem die in der genannten Bacht befindliche Insel in verschiedenen Beziehungen untersucht, und die desfallstgen Resultate lassen vermu— then, daß diese Jasel künftig zum Hauptquartier der hrittischen Macht in Afrika werde gewahlt werden.

Brüͤssel, 4. Januar. S. M. haben die den fran— zoͤsischen Schiffern bisher gewährte Befugniß, gigen Eatrich— tung der von niederländischen Schiff in dezahlte Ab— gabe, auf den beiden Canaälen de la Haine zu fahren, auch fuͤr das Jahr 1827 gewährt.

Die nach Osting ien bestimmten Truppen, welche vom Haag und Harlem aufgebrochen sind, wurden am 29. v. M. in die Linienschiffe Wassenaar und Waterloo auf dem Helder eingeschifft.

Die Huͤlfleistun gs Commission zu Sorek (Friesland) meldet, daß dee Krankheit dort merklich abgenommen hat und fortwährend abnimmt, es könne daher den übertriebenen Gerüchten, welche über den Gesunsheits— zustaud dieser Stadt ausgesprengt worden wären, auf das bestimmteste widersprochen werden. Der verdienstvolle HDi. Nesch aus Mastricht, welcher nach Sorek geeilt war, um den Kranken feine ärztliche Hulfe zu widmen, ist in Gefahr gewesen, ein Opfer seiner menschenfreund, lichen Bestrebungen zu werden, indem er selbst von der Krankheit befallen warde; er wurde indessen von einem andern edlen Menscheufreunde, dem engl. Doktor Scott, gerettet, und beide vereinigen jetzt ihre Bemuhungen, um die Kranken zu pflegen.

In Brässel hates während des Monats Decem— ber 55 Heirathen, 346 Geburten und 248 Todesfalle gegeben. .

Der Hafenverkehr von Antwerpen hat sich im ver— gangenen Jahre auf 928 Schiffe erstreckt; namlich 522 Niederländische, 129 Englische, 86 Amerikanische, 54 Franzöͤsische, A2 Hannsoersche, 20 aus dem Norden, 20 Oldenburgische, 17 Dänische, 16 Preußische, 7 Rus⸗ sische, Schwedische, A Hamburger, 3 Rostocker, 1 Lu— . 1Bremer, 1“ Portugiesisches und 1 Oesterreichi, ches. .

Das Journal de Bruxelles hat das, am 22. vori— gen Monats vom Herrn Barthelemi fuͤr die Wasser— bauentwäüärse der Regierung Vorgetragene in berichtigtem Abdrucke gegeben, woraus wir einiges zur nähern Auf— klärung in dieser anziehenden Materie folgen lassen:

„Der Gegenstand des zweiten Theiles der Wasser— bauarbeiten, wofür 500 09000 Fl. verlangt werden, ist eige vorläusie Ausgabe zur Ziehung eines Canals in der Nichtung von dem Leuchtfeuer am Einläufe zum Y nach der Jusel Marten hin, um fuͤr große Schiffe die Fahrt durch den Pampus zu ersparen und sie ohne Schwie— rigkeit in die Südersee, oder aus derselben zu fuͤhren. Wäre nur von diesem Kanal allein die Rede, wuͤrden die Herren ihn mit dem geößten Verguugen annehmen, denn er wäre fuͤr die, von den Kuüͤsten der Suͤdersee und der Ostsee kommenden Schisse, was der große Nord— Haͤlländische Canal sar die, aus Ostindien und dem Guropäischen Westen kommenden ist; allein er ist zu verwersen, sagt Hr. Warin, weil man die Schließung des Y darauf wird folgen lassen wollen und diese fur den Handel Amsterdams sehr nachtheilig sein wurde.

Da dieser Geygenstand einmal bernort ist, muß denn

wehl darlber gesprochen werden. Der Meerbusen aal

i , , mam, n, ,,.

1

Frankreich

.

2 * ; Y. wurde in einem Landsee verwandelt; die Stadt nn sterdam auf immer wider die Wuth der Stuͤrme ey chert und es ist ja bekannt, in welchem Grade sie n denselben vor weniger als zwei Jahren bedroht worha den Ufer⸗ Anwohnern und dem Staate wurde die n terhaltung der Deiche am Y gespart, der Stadt en jaͤhrliche Ausgabe von 80 bis 100,000 Fl. fuͤr die . nigung ihres Hafens; die Ausleerung des Harlemm Meeres bis zu einer Höhe von eirea dret Fuß erleichtert, denn bei der Ebbe wurde man durch 1 Schleusen in dem Schließungsdeich die Waͤsser de ablaufen lassen und indem man sie beim Eintreten Fluth wieder schloͤsse, dafuͤr die Waͤsser des Harlemm̃ Meers, das um circa drei Fuß hoͤher läge, wieder i Y laufen lassen. Man denke sich die ungeheure ban strecke, die man so dem Y und dem Harlemmer Ma abgewinnen konnte. Was aber setzt Hr. Warin din großen Vortheilen entgegen? Daß nach seiner Bang nung täglich an 300 Fahrzeuge ins Y einlaufen. n gut! nehmen wir sechs Schleusen in diesem groß Schließungsdeich an, so macht das 50 Fahrzeuz: jede Schleuse; und dies ist doch nur eine ungeheure] nahme. Dies macht den Grund des Widerspruchs i Herrn Warin. Aber es wird hinzugefuͤgt: Das Cm igereium und der Rath von Amsterdam hielten Sache fuͤr ünausfuͤhrbar. Nun erinnern Sie sich, men Herren! was vor vier Jahren vorgegangen ist, als von Nord Holländischen Canal die Frage war. Da ich h ortlichen Umstände nicht kenne, so bat ich meine Cohn gen aus Holland um Aufsch uͤsse, da waren Einige fuͤr, Andre dawider. Hr. Warin sagt Ihnen, er dawider gewesen und doch ist jetzt, da der Canal fan geworden, die Stadt Amsterdam weit entfernt, die M lionen zu bereuen, welche sie dazu beigetragen, es s mit Einem Wort das schoͤnste Ding von der Welt, M großen Ostindienfahrer so in zwei Tagen vom Texel Amsterdam ankommen zu sehen. Der Handels ti soll Argwohn geschöͤpft haben, es werde eine Zollstt bei jeder Schleuse am Y angelegt werden. Ich glaäuhh daß dem Hrn. Finagzminister der ganze Entwurf frim ist und daß die Wasserbaumeister, die ihn gemacht,“ die Finanzen nicht im geringsten gedacht haben. Kun ich bin überzeugt, daß die in Frage stehenden Arhbein von augenscheinlicher Naͤtzlichkeit sind, allein muß! Staat allein die Ausgabe dafuͤr tragen? Das gehe is meines Theils nicht zu, denn meiner Meinung nüt sollten die, welche dabei gewinnen werden, die Kosth tragen, die Stadt Amsterdam wegen Ersparung n Reinigung ihres Hafens, die Y Anwohner fiuͤr sorit als sie an Unterhaltung ihrer Deiche sparen und sie an Land, durch Einsperrung des Y auf einer Stu

cke von beinahe vier Stunden oberhalb Amsterdam hi an die Gegend von Harlem gewinnen, der Staat abt Dennoch bin ich vo den Nutzen fuͤr Amstert am so uͤberzeugt und moͤchte s

für die Erwerbung seinerseits.

der9 meinen Waunsch, diese Stadt reich and maͤchtig sehen, an den Tag legen, daß ich meinen Einwurf at opfsere und dazu einstimmen wurde, wenn das conveniren könnte, die vorläufige Auslig machte.“

Beemen, 5. Januar. Im abgelaufenen Jihl sind hier im Ganzen 81s größere und kleinere belazgl Schiffe seewärts angekommen. (Im vorangegangess Jahre 954) Darunter siad 58 aus den Vereinignh

Staaten von Nordameriea (aus Valtimore 10, Nin .

vork 13); aus Sudameriea 11; aus Westindien M (Laus Cüda 24, Portorito 1, Haiti 2, Jamaica 2, e; Thomas 6; aus Großbrittanien 100 (London 3); aus den Niederlanden 51 Amsterdan Cland 40 (Archangel 2, die ubrigt⸗ dus Spanien 8; Portugal 6; anf Pordeaux 31); aus Schweden ll

i

Köoͤnigl. Ministerien

daß der Stang

* ö

a 37 (Bergen 16); aus Daͤnemark 36; aus den dutschen Ostseehäͤfen 56 Li beck 147 Danzig 1) / von der Elbe 105 (Hamburg 5 Y); aus Ostfriesland ib dem Olbenburgischen 193 (die meisten aus Hocksiel, nemlich A9, aus Emden 24, aus Leer 23). Za den Schiffen aus den deutschen Hafen kommen noch 3 aus Triest hinzu. Von den 4 auf den Wallfischfang ausge⸗ laufenen Grönlandsfahrern ist dies Jah: leider wieder Einer nicht zuruͤckgekehrt.

München, 1. Jan. Heute Vormittags um halb. 10 Uhr versammelten sich die zum großen Dien te ge⸗ hörigen Personen im Appartement Seiner Majestät des Königs und brachten IJ. KK. MM. im Spiegelzim, mer die ehrfurchtsvollsten Wuͤnsche zum nenen Jahre dar, wobei dieselben zugleich zum Handkuße bei Ihrer Majestaͤt der Königin zugelassen wurden. Hierauf be⸗ gaben sich JJ. KK. Majestäten mit dem Dien ste durch die grüne Gallerie in das sogenannte erste Kaiserzim, mer, wo Allerhöͤchstdieselben unter dem Thronhimmel die Aufwartungen anzunehmen geruhten. Um 19 Uhr begann die Auswartuug mittels Aufrufs auf folgende Veise: Die Kronbeamten, die Staatsminister, Feld, marschall und Erzbischöfe. Zweite Hof Chargen: Gene, rale der Jufanterie, Kavallerie und Artillerie, die Staats, und Reichs Raͤthe, die Praͤsidenten der ober— sten Stellen, die General- Lieutenants, die geheimen Raͤthe, Bischoͤse, Praͤsidenten der Regierungen unz der Lopellations / Gerichte. Die General Majors, Kammer, herren, Stabs⸗Offiziere, Kammerjunker und sämmtliches Ossizier⸗Korps. Nun folgten die im Ditektors, oder Collegial, Raths Range stehenden Individuen: vom K. Oberst⸗Hofmeisters Stabe; vom K. Oberstkaäͤmmerer, Stabe; vom K. Obersthofmarschalls- Stabe; vom K. Oberstallmeister Stabe; vom K. Obersteeremen ien igeister. Stabe; von der K. Hofmusik, und HofthehterInien, danz; von der K. Hosjagd - Intendanz; von der K. Hof⸗ garten Jntendanz; von der K. Hofbau„ Intendanz. Das K. geheime Kabinet. ö

Hierauf folgten die im Range der Direktoren und Colleglal-⸗Räthe stehenden Individuen von saͤmmtlichen und den ihnen untergeordneten Königl. Stellen und Behörden.

Die Aufwartung geschah, unter dreimaliger Ver— beugung jedes Einzelnen und Handkuß bei J. M. der Königinn. Nach dieser Aufwartuug begaben sich IJ. KK. Majestaͤten in Allerhoͤchstihre Appartements zuruͤck.

Allerhöchstdieselben ertheilten ebenfalls in dem soge— nannten ersten Kaiserzimmer Audienz: Um 11 Uhr dem diplomatischen Korps, das durch den Koͤniglichen Oberst Ceremontenmeister eingefuͤhrt wurde. Um 2 Uhr den Frauen Gemahlinen der Herren Gesandten. Um 24 Uhr den am Köoͤnigl. Hofe aufgefuͤhrten fremden Kavalieren und Damen, mit Inbegriff der Gemahlinnen der Herren Geschaͤftsträger und Gesandtschafts⸗Sekre— taire, dann der Fraͤulein Tochter der Herren Gesandten, insoferne dieselben ebenfalls bei Hofe aufgefuͤhrt sind.« Das Offizierkorps der buͤrgerlichen Landwehr der Resi— denzsta dt.

Nach diesen Audienzen nahmen JJ. KK. Majestaͤ— ten auf die Anfangs vorgeschriebene Weise, die Aufwar— tung und den Handkuß bei Ihrer Maßj'estät der Koͤni⸗ gin von den hiesigen Damen an; zuerst von den Damen, welche den Kammerzutritt haben, denen die hoffahige Stabt⸗Damen folgten.

Um 23 Uhr degann die öoͤffeutliche Tafel in der er— sten Antikammer.

Wien, 4. Januar. Die Direktion der privilegir ten österreichischen Nationalbank hat folgende am letzten December 626 abgeschlossene Uebersicht der in Umlauf befindlichen Einlösungs« und Antieipationsscheine zur

Norweg

allgemeinen Kenntnhiß gebracht:

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waren deren in Umlauf 1

Am 30. Juni 1826

Bis 31. Dee . J. sind seitdem an Uöͤ— sten Papiergelde verdi ent worden

Zum Verbrennen lie— gen betzit 110,04 800

20, 044, 800 fl.

Davon ab die bereits

unterm 530. Juni als zum

Verbrennen bereitliegen⸗ den aufgefüuͤhrten.

. 12, zus, Ss fl.

10 000,000 fl.

*

S, 364.275 fl.

11,680, 525 fl.

*

Mithin verblieben am 31. Der. 1826 in Umlauf c. 109, 668, 058 fi.

Newyork, 6. Dez. Unser Gesandter beim Con⸗ greß von Tucubaya, Hr. Sergeant, ist am 1. d. von New Castle abgereist, aͤm sich auf seinen Posten zu be— geben. . . . .

In einem, von einem hiesigen Blatte mitgetheilten Briefe aus Lima ist die Rede von einem Buͤndniß zwa schen Bolivar und dem Kaiser von Brasilien, Behufs einer Theilung Suͤdamerika's zwischen ihnen.

Der Kanal zwischen dem Delaware und dem Hud⸗ sonstrome, woran man im Juli 1825 zu arbeiten begon⸗ nen hat, ist jetzt fertig; er ist 67 Meilen lang und wird in kommendem Fruͤhjahre, sobald die Jahreszeit es erlaubt, für die Stromschiffahrt eröffnet wer den. Viel⸗ leicht ist nie ein Werk von solcher Ausdehnung in so kurzer Zeit vollendet worden. Die Schleusen sind von Stein, Fuß breit und zwischen den Thoren 6 Fuß lang. Der Kanal hat am Wasserspiegel 36 Fuß Breite, und eine Tiefe von 4 Fuß; er geht mittels einer Was⸗ serleitung uͤber den Fluß Ridout.

(NB. Die Pakiser Zeitungen sind gestern aus ge⸗ blieben.)

3 n il gn d.

Aachen. Der Neubau der Kirche zu Schönberg (Kreis Malmedy) ist durch die beispiellose Thaͤttgkeit und Aufopferung der dortigen Eingepfarrten und durch die Beihuͤlfe benachbarter Gemeinden, unter denen die Städte Malmedy und St. Vith sich besenders vortheil⸗ haft ausgezeichnet haben, nunmehr so weit gediehen, daß die Eindeckung bereits geschehen und der ganze aͤußere Bau gewissermaßen als beendigt betrachtet werden kann.

Arnsberg. In Berleburg hat eine Frau in 11 Monaten 5 Kinder geboren, im December 1825 Dril⸗ linge und im November 1826 Zwillinge, welche aber sammtlich nach der Geburt gestorben ,, .

Liegnitz. Am 26. Novbr. v. J. hat die feierliche Einweihung des neu und schoͤn erbauten massiven Schul⸗ hauses in Erdmannsdorf, Hirschbergschen Kreises, statt gehabt. Die Stuben darin sind hell, geräumig und zweckmäßig, das Aeußere ist freundlich einladend, das Ganze weiset auf die Wichtigkeit der. Bestimmung di⸗⸗ ses Gebäudes hin, welche dem Dominio und der Ge⸗ meine bei der hochherzigen Unterstuͤtzung und ruͤhmlichen

Anstrengung vorgeschwebt hat.