1827 / 19 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 23 Jan 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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hen sollen. Eine eben eingelangte Nachricht bringt die frohe Kunde, daß sie gemeinschMaftlich am 5. Morgens 5 Uhr von der Bergstube aufbrachen, den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch die Schneemassen durch wateten, und am 6. fruͤh 8 Uhr gluͤcklich in Rauris anlangten, wo bisher ein Haus, mehrere Staͤdel und Mahlen von den Lawinen abg stoßen wurden. Eine Lawine stuͤrzte am 4. Nachts 11 Uhr uͤber das Steindl— Wirthshaus in der Klamm, zertruͤmmerte dasselbe, und schleuderte den in der oderen Kammer schlafenden Wirth Aloys Lackner mit seinem Weibe in den Abgrund der Klamm hinab, wo sie auf dem Eise des Gasteinerbach— ufers auf dem (Maͤmlichen, wahrscheinlich von beiden krampfhaft gefäßten Strohsacke, sich wiederfanden, auf dem sie in der Kammer geschlafen hatten. Eine halbe Stunde lang mußten sie in dieser Lage aus harren, bis ihr Huͤlfegeschrri Leute herbeizog, Tie mit den. Truͤm— mern des hinabgestuͤrzten Hauses eine Bruͤck uͤber den in der Mitte öffenen Gasteiner Bach legten, und sie in das naͤchste Haus in Sicherheit brachten. Das Weib des Wirthes ist sehr beschs igt. In der naͤmlichen Nacht zertruͤmrzerte eine Lawine das Oelbergbauernhaus.

der Pfarre St. Veit im Pfleggerichtsbezirke Goldegg?“

und warf dessen meistens hiebei beschädigten Bewohner zerstreut auf den Schnee hinaus. Mit Bangigkeit werden mehrere solche Ungluͤcksfälle bei dem Oeffnen der nun noch versperrten Bezirke und dem weiteren Verfolge der uberall drohenden Lawinen besorgt.“ Trient, 5. Jan. Der Winter hatte uns bereits am 2 Nov. heimgesucht, aber auch sogleich wieder ver— lassen. Seitdem genossen wir einer Fruͤhlin gstempera⸗ tur bis zum 3. dieses Monats. In der Nacht zwischen dem 3. und 4 fing es an zu schneien und zwar so stark, daß am 5. Morgens in der Stadt ein mehr als drei Schuh hoher Schnee lag. In der Nacht zwischen oem A und 5. hatten wir Blitz und Danner, am 5 bis drei Uhr truͤbes Wetter, worauf es wieder zu schneien anfing und noch immer anhält. Diese seit Weihnach— ten 1795 sich nie wiederholte Erscheinung hat alle Kom munikation unterbrochen, die man jedoch mit aller moͤg« lichen Huͤlfe wieder herzustellen sucht. Die Tridentiner leiden, wie bekannt, keinen Schnee in der Stadt und daher sind hier alle Hände in Bewegung, den gefallenen wegzuschaffen, noch während es zu schneien fortfährt. Der Weizen, besonders der schöͤne, ist im Preise wieder gerabe so viel gestiegen, als das tuͤrkische Korn gefallen ist. Eben langen Nachrichten ein, daß in den Ser— tenthälern bis jitzt nur wenig Schnee gefallen sei; diese Entletigung der Atmotphaäͤre scheint folglich eine gerade Richtung von Norden gegen Süden genommen zu haben. Rom, 30. Dezor. Am 21. Abends machten die

alt sei hat die Regierung im offiziellen

was bekannt machen cen r r n n. mit Gewißheit zu wissen glaubt, ist, daß eine hoch wuͤrdige Intrigue, welcher der genannte Kasch ur * scheinlich zum bloßen Werkzeuge gedient haben mag z gewaltet hat; außer allem Zweifel aber ist, daß man auf Lebenszeit in die Gefaängnisse der In quisition sperrt hat, wo er uͤbrigens mit Schonung und Naczss behandelt wird, so daß ihm, sagt man, eine tagliche PfnRn

steht.

Madrid, 4. Januar. sische Geschaͤftsträger, Hr. nn ,,

ie Mobilmachung unserer Truppen wird mi ler Thaͤtigkeit betrieben. Die r , mn Befehl erhalten, sich zum Abmarsch fertig zu haltu Es werden, glaubt man, im Ganzen 30, 050 an Grenze zusammen kommen.

Seit mehreren Tagen hat man keine Nachricht von den portugiesischen Aufruͤhrern. Am 2. d. M. Vormittags hat zu Lissabon die En

ff ns der Cortes im Pallast von Ajuda statt find sollen.

v. Lima, eine Audienz he

56 F . nl and. zreslau, 17. Jan. Die gefährliche Gewohnhet die Ofen zu fruͤh durch Klappen zu ,,, 9 auch hier wieder ein Menschenleben gekostet. Es h ein Fremder, der am 6. 8. früh, wo er wieder abtesst wollte, bei gejchlossener Klappe, am Kohlendampf stickt, neben seinem Bette gefunden wurde, und l angewandten Muͤhe ungeachtet, nicht wieder zum kehß gebracht werden konnte.

Stettin. Im vorigen Jahre sind hieselbst s warts, uͤber Swinemuͤnde und Wolgast eingegangen bo9 Hauptschiffe und 142 Leichter⸗Schiffe; von erster waren 578 beladen und 31 beballastet. Bei Vergle chung dieser Zahlen mit der Summe der im In 1825 eingegangenen Schiffe ergiebt sich, daß S0 delade nel bb Leichter Schiffe mehr als im Jahre 1825, dagtz⸗ 8 dedauastete weniger eingegangen sind. Von (hig Hauptsch ffen kamen 6 aus Nord, und Saͤbametit 35 aus Holland, 115 aus Großbrittanien und Itlan U aus Spanien, 1065 aus Danemark, 24 aus Norwegen, aus Schweden, 50 aus St. Petersburg, 35 aus Curlam, von Bremen, 12 von Hamburg, 10 von Luͤbeck und Rohte 48 aus Frankreich, 5 aus Italien, 17 aus Preußen n Pommern, 123 aus Neu Vorpommern. Ing demsch

Heirn Kardinäle, das diplomatische Corps, t ie Präͤla— tur und der Adel dem. Königl. niederlandischen Bot, schafter, Grafen de Celles, die Aufwartung. Der Hr. Botschafter hatte das Porträt seines Souveräans in der beleuchte: en Gallerie des Pallastes Ruspolt unter einem reichen Thronhimmel aufstellen lassen, und die Erschiene— nen wurden mit ausgesuchten Erfrischungen betient. Die Bauten am Aniene schreiten mit groͤßter Thätigkeit ort,

Es ist neulich in verschiedenen auslandischen, beson— ders französischen Blättern, des laͤngst verschollenen Ka— schiur erwähnt worden, welcher vor ungefähr zwei Jah— ren auf eigne oder fremde betrugliche Vorspiegelangen, wirklich zum Patriarchen zu Alexandrien ernannt, aber vom dertigen Pascha schimpflich zuruckgesandt wurde, ehne selest die Erelaubuiß zum Landen erhalten zu haben. üÜleber das eigentliche Verbrechen dieses, noch sehr jun, gen Mannes, (er kaun sotzt kaum siebenune zwanzig Jahre

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff⸗

Zeitraume sind von Stettin leewärts über Swinenhh und Wolgast ausgegangen 553 Haupt. und 142 Leicht Schiffe; von erstern waren 423 deladen und 130 bh laster; es sind sonach 23 beladene Hauptschiffe wenig und 44 beballastete mehr ausgegangen als im Inh 1825. Von diesen Hauptschiffen gingen eins nach An rita, 34 nach Holland, 97 nach Großbrittanien und! land, 1 nach Spanien, 6 nach Portugal, 111 nacht nemark, 7 nach Norwegen, 17 nach Schweden, 11 n Rußland, 19 nach Bremen, 17 nach Hambarg, 90 m Lubeck und Rostoeck, 34 nach Frankreich, 82 nach M ßen und Pommern, und 8 nach Neu Vorpommem—

Königliche Sch auspielt.

Montag, 22. Jan. Im Schauspielhause: Erstenmale wiererholt: „Die Tochter der Luft,“ thische Tragödie in 5 Abtheilungen, nach der Ider!

P. Calderon, von E. Raupach.

nade von drei Stunden im Garten des Pallastes su

Morgen wird der portugii

hin.

NMedacteur Joht

AlrÜ ge

steußische Staats-Zeitung.

meine

M 19.

4

an M

Berlin, Dien stag, den 23ten Januar 1827.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Der bisherige Kammergerichts⸗Assessor Graeff ist

Justiß⸗Kommissarius bei uulan bestellt worden.

dem Oberlandesgerichte in

WMaöereist: Der Koͤnigl. Großbrittanische Kabi⸗ ma Kahrier, Litt lewood, nach London.

Zeitungs⸗Nach richten. Ausland.

paris, 16. Jan. Vorgestern haben S. M. den sten Polignae in einer Privataudienz empfangen; e reit der Fuͤrst nach Lothringen ab.

Der Graf Lanjuinais, Pair von Frankreich, Mit— her Akademie der Inschriften und schoͤnen Wissen asten, ist vorgestern nach einer viertägigen Krankheit

sorben.

Der Moniteur enthaͤlt folgende Uebersicht der Ein—⸗

min des Jahres 1826, sigungen des Budjets: . Veranschlagung des Burn jets registtement, Stempel, Do⸗ mainen ꝛc. . ftautzung.. lanen und öchifffahr ts⸗ H steuer hemeine indi⸗ lte Abgaben bick'monopol tießpul ver

filiche Spie verpachtet) lirekte Abga⸗

20, 800, 000

99 00. 000 52, 750, 000

135 100 000 bb 000 000 3,500 000 26 400 000 12. 700, 000

5 500, 000 339 348 935

2 000,000 6 856 171

. * .

werke... chiedenes

181 200 000 Fr. =

verglichen mit den Veran—

Wirklicher Er⸗ trag

185,800 000 Fr. 25,957, 000 6

106, 706 000 538, 695, 000

143 464 300 67,039 400 4 045 600 27,611 800 11905, 600

5. 500, 000 341 561 300

1800900 7 56566 i711

Dr ss, o 3.

982, 442. 171 31.

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. 2

* 9

Es haben hiernach beinahe alle Zweige des öͤffent,

lichen Einkommens mehr ertre gen, als gerechnet worden

mar, und der Ueberschuß betragt uͤber 30 Million. Es

t sich nur bei der Lotterie und bei den Salzwerken ein Ausfall gezeigt. Im Jahr 1825 betrug die Ge⸗ sammteinnahme 967, 470,400 Fr.; es sind hiernach im Jahr 1826 15 Million mehr eingegangen als im vor⸗— hergehenden. t

Man versichert, es seien mehrere wichtige Modisi⸗ kationen des Preßgesetzes vorgeschlagen, und seldst be— reits in der, mit der Prufung dieses Vorschlags beauf— tragten, Kommission der Kammer, angenommen wor den. Unter andern spricht man von folgenden zwei Ab,¶ anderungen: Die erste betrifft die Verfügung, wonach kein Theil der Ausgabe aus der Wohnung des Druckers herauskommen dürfe. Dann sell die Ausnahme hin⸗— sichtlich des Stempels auch auf andere Schriften, als die im Vorschlag angegebenen, ausgedehnt werden. Die Zahl der Eigenthuͤmer eines Journals soll nicht be— schränkt werden, und sie sollen nicht verbunden sein, ihre Namen an der Spitze jedes Exemplars abzudruk— ken. Nur Einer, der aber die Wahlfähigkeit besitzen müͤsse, werde als verantwortlich angenommen werden. Auch soll eine neue Verfuͤgung in Betreff derjenigen Pairs, die ein Miteigenthum an periodischen Blattern besitzen, hinzukommen.

Das Journal du Commerce von Lyon sagt: der Hr. Maire hat 13 der vornehmsten Fabrikanten beauf— tragt, ein Verzeichniß der brodlosen Seidenardeiter, der in Thätigkeit befindlichen Webestühle und der stillstehen⸗ den, aufzunehmen, und uͤberhaupt uber den Zustand der Fabriten und die Beruͤrfnisse der Arbeiter zu berichten. Diese Maßregel wird die wahre Lage unserer kuͤrzlich noch so bluͤhen den Fabrikstadt an Tag bringen, die sich jetzt in dem erbärmlichsten Zustand befindet. Moͤge die Verwal— tung unmittelbar nach jener Aufnahme, sich mit den Mitteln beschaftigen, unsern ungluͤcklichen Arbeitern, die in Elend und Muͤßiggang den Qaellen aller Verbrechen umher— schweben, Beschaäͤftigung zu verschaffen! Schon hat eine Commission des Huͤlfs-Comité der Wohlthaͤtigkeits— Bureaux einer Anzahl der unbeschäftigten Arbeiter und ihren Familien Anweisungen auf Brod, Fleisch und Kohlen ertheilt. Diese Unterstuͤtzung ist in den ersten Augenblicken der Entbehrung von großer Wichtigkeit: allein die Barmherzigkeit kann müde werden, und ihre Gahen nicht mehr hinreichen. Wir wiederholen, man muß kiesen Leuten irgend eine Arbeit verschaffen, um, die Aus anderung und Verbrechen zu verhindern.

Es sind hier Nachtichten aus Paracuay bis zum 18. Sept. eingegan en. Die Rahe war, nachdem der Empörer Abend ano und dessen Genessen ihre Straft vollkommen wieder herg stellt worden. Der Obe st Zapites Hat in Deziehung hßierauf eine