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verbrechern und des Irrthums war, naht ihrem Ende. Die Regentin hofft, das bald unter den éch ten Portu— giesen nur eine Meinung sein werde. Großbrittannien ist mit einer großmuͤthigen Eile uns zu Huͤlfe gekom— men; die andern Nationen Europens erkennen die von der iegitimen Gewalt ausgegamtzenen Staatsanstalten an; wenn auch einige sich unentschieden beweisen, so werden sie bald die Nothwendigkeit einsehen, sich in die allgemeine Meinung zu fuͤgen. Wuͤrdige Pairs und Abgeordnete, folgen Sie dem Beispiele unserer Vorfqho— ren. Legen Sie bei den Gesetzvorschlägen, die Ihnen gemacht werden sollen, jede Leidenschaft ab. Das Koͤ— nigreich, Europa, die ganze Achtung fuͤr die Relizion wird auch beweisen, daß Sie die Rechte achten, welche die Charte dem König und den Kammern zueignet.“ 2
33 n g n,
Köslin. Auf den mit hoherer Genehmigung be— stimmten Punkten des Stolpeschen und Lauenburgschen Kreises wird bereits seit 3 Monaeen mit aller Thätig⸗ keit fuͤr den Chausseebau gearbeitet, so daß sich auf der Wegestrecke von Lauenburg bis zur Westpreußischen Graͤnze allein die Zahl der Arbeiter im Monate De, zember v. J. auf mehr als 600, und die Zahl der Wa gen auf 132 belief. Erfordert nun zwar die jetzige Jahreszeit einen Stillstand der Erdarbeiten und dadurch Fine Verminderung der Handarbeiter, so wird doch hof
fentlich dieser Stillstand bald voruͤber gehn, jedenfalls
aber die Anfuhr der Steine fortgesetzt und durch das Bearbeiten und Zerschlagen derselben eine bedeutende Anzahl Handarbeiter beschäftiget werden.
Berichte uͤber den Gesundheitszustand aus dem Innern des Reichs vom Ende De— zembers.
1. Ostpreußen. — Konig sberg, Der Ge⸗ sundheitszustand unter den Menschen hat sich während des Decembermonats im Allgemeinen gut bewährt und die Sterblichkeit ist nicht aus dem Grade der Natuͤrlichkein gewichen. — Gumbinnen. Von der Einwirkung der veränderlichen rauhen Witterung abhangig, erschienen im Monat December v. J. katharthalische Hals, und Augenentzuͤndungen, wie auch falscher Seitenstich. — Ünter den Kindern breiten sich Masern, Scharlach und Keuchhusten aus, welche uͤbrigens gutartig sind.
II. We stpreußen. Danzig. Der Gesund— heitszustand ist erwuͤnscht. Von gra ssiren den Krankhei⸗ ten unter den Menschen findet sich keine Spur. — Marienwerder. Der Gesundheitszustand der Men⸗ schen ist im Verlaufe des Monats December v. J. bei weitem weniger gut geblieben, als fruͤher und selbst in den letzteren Monaten. Es haben sich nicht nur die sonst in dieser Jahreszeit gewohnlich herrschenden rheu, matischen und katharrhalischen Krankheiten in großer Allgemeinheit gezeigt, sondern es ist auch fast in allen Gegenden des diesseitigen Regierungsbezirks das Schar lachfieber ausgebrochen und in einigen Ortschaften sogar zur Epidemie ausgeartet. Außerdem hat aber auch die Nervenfieber Epidemie im Schlochauer Kr. in der letzten Zeit neuen Raum gewonnen und sich auf die Ortschaften Strelzin, Lichtenhagen, Stolzenfelde, Stegers, Linden, derg und selbst auf die Stadt Schlochau verbreitet. In den Doͤrfern Bischofswalde, Fuͤrstenau, Pallnitz und Prechlau, wo diese Krankeit bisher schon herrschte, ist dieselbe noch nicht ganzlich unterdruͤckt. Doch waren
Welt beobachtet Sie. Ihr
94 letztern Orte, wo das Uebel seinen Ursprung gen
men, nach den neuesten Berichten nur noch drei Kra vorhanden und diese in der Besserung. Ucherhn sind bis jetzt an diesem bösartigen Fieber in den, nannten 10 Ortschaften 501 Personen jeden Alters n
Geschlechts krank gewesen, von diesen sind 339 genesn
bl gestorben und 101 noch krank. Die Krankheit sich in der letztern Zeit fast nur durch Mittheilunn k kontagiöͤsen Stoffes von Setten einzelner Personen n den von der Krankheit befallenen Ortschaften, die si nach anderen Orten begeben, weiter verbreitet. ärztliche Hülfe ist uͤberall geforgt. Nicht nur hetess der Kreis Physikus unablaͤßig die gedachten Ortschasten sondern es ist auch der Kreis- Chirurgus daselbst statt nirt worden, um unausgesetzt in der Nahe der Kraut zu sein und ärztliche Anordnungen sosort und unmittn bar ausfuͤhren zu konnen. Den duͤrftigsten Krank— werden dabei die benoͤthigten Arzeneien, so wie die er forderlichen Lebensmittel aus Staatsmitteln gereicht, s daß zur Unterdruͤckung des Uebels und zur Hilse d Kranken jedem Erforderniß Genuͤge geleistet ist Wenige einzelne und zwar erwachsene Menschen sind i Flatower und Deutschkroner Kreise von den Blatttz befallen worden, ohne daß sich jedoch das Uebel wle verbreitet hatte. ; 56 III. Brandenburg. — Potsdam. Der hun charakter der Krankheiten war im Monat Deen v. J. katharrhalisch rheumatisch. Es kamen rheunn
sche Lungen Hals Ohren, und Augen Eutzuͤn dunn
Wechsel, und andere Fieber, Keichhusten, Diartht und Stoͤrangen der Verdauungswerkzeuge haͤufig w hin und wieder von leichten nervösen Erscheinnn begleitet. Das Scharlaͤchfieber in der Stadt Tih hat bedeutend nachgelassen; dagegen herrscht dat
noch in verschiedenen anderen Ortschasten, besome
griff diese Krankheit im Angermündschen Kreist su um und grassirte dort zum Theil mit einer große Sterblichkeit. Zu Dyrotz und Hoppenrade, Oschar ländischen Kreifes, wurden zwe iKnechte von den natl lichen. Blattern befallen. — Frankfurt. Der sundheitszustand ist ungeachtet der abwech selnden N terung des Decembermonats v. J. im All gemeinen geblieben und eine großere Sterblichkeit ist nicht bem worden. Katharrhalischerheumatische Krankheittsorme wurden als vorherrschend beobachtet. Kopf- und Ih
schmerzen, Ohrenbrausen und Husten kamen zien
haͤufig vor; hin und wieder sah man nervoͤse Filth auch waren Wechselfieber nicht gar selten. An ein Orten haben sich die Menschenpocken und das Sch lachfieber gezeigt, in der Regel jezoch nicht bös arlj Charakters und mit geringer Sterblichkeit ver bun ; (Fortsetzung folgt.)
Königliche Schau spiele,
Sonnabend, 27. Januar. Im Schauspielhtm „Fridolin,“ Schauspiel in 5 Abtheilungen, ven v. Holbein. .
Sonntag, 28. Januar. Im Opernhause: Freischuͤtz,“ Oper in 3 Abtheil., von F. Kind. M von C. M. v. Weber.
Im Schauspielhause: „Romeo und Julia,“ Ttu spiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare. Ouvertl Zwischen⸗Akte und die zur Handlung gehoͤtige M sind vom Königl. Kapellmeister G. A. Schneider
Montag, 29. Januar. Im Opernhause: o mahal,“ oder: „Das Rosenfest von Caschmir,“ lyric Drama in 2 Abtheilungen, mit Tanz; nach dem ut schen Gedicht Lalla Rüleh, des Th. Moore, von Herklots. Musst von Spontini. Ballets von Lauch
— r
Gen ruckt bei Feister und Eiseredorff.
Nedacteur Johr
Allge
tenßische St
meine
aats ,- Zeitung.
71
M 2.
Berlin, Montag, den 29ten Januar 1827.
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Acht und zwanzigster Bericht. Des Befinden Seiner Majestaäͤt bleibt fortwährend gut. berlin, den 28. Januar 1827.
sifelan d. Wiebel. Büttner. v. Graefe.
6e Königl. Hoheit der Prinz Carl von Preußen, .
nu Weimar von hier abgereist.
Ee. Hoheit der General der Infanterie und kom⸗ linnde General der Garde Eorps, Herzog Carl NVecklenburg˖ Strelitz sind von Neu⸗Stre⸗ hit wieder eingetroffen. ;
Im 24. hielt die Königliche Akademie der Wissen, um ihre oͤffentliche Sitzung zum Gedaͤchtniß Friedrich Jüten. Nachdem der Secretair der physikalischen se h,. Erman die Sitzung eröffnet, las Hr. Lich sci einen im Oktober vorigen Jahres von Herrn aher von Humboldt in der Akademie gelesenen Be— ßiber die naturhistorischen Reisen der Herren Eh— lag und Hemprich, durch Aegypten, Dongola, Sy— „Arabien und den oͤstlichen Abfall des Habeßini— Hochlandes in den Jahren 1820 — 25. An die shefung dieses Berichts hatten gemeinschaftlich Theil mmen, die Herren A. v. Humboldt, Lichtenstein, „Fudolphi und Weiß, und derselbe ist so eben in ä nschienen und in der Duͤmmlerschen Buchhand— zu haben, als Anzeige der sehnlichst erwarteten aus hen Reisebeschreibung.
Dem hiesigen Kaufmann Gottfried Ludwig Hensel in vom 10. Januar d. J. an Fuͤnf hintereinander nde Jahre und fuͤr die Provinz Brandenburg guͤl— 6 Patent
uuf die ausschließliche Ausfuhrung und Benutzung ei ßer bis jetzt im Preußischen Staate unbekannten, n ihm durch eine zu den Akten des Ministeriums 6 Innern eingereichte Beschreibung und Zeichnung sher erlaͤuterten Verbindung des Flammen -Ofens mit Im Cupolo Ofen Behufs des gleichzeitigen Schmel— ns in beiden, ohne jedoch Jemand in dem Betrieb ks Cupolo Ofens durch einen Luftzug ohne Geblaͤse n beschränken,
eilt worden.
5 Abgereiset: Se. Excellenz der General Lieutenant und Chef des General- Staabes der Armee, Freiherr
von Muͤffling, nach Weimar.
Durchgereiset: Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Prokofiew, als Kourier von St. Petersburg uͤber
Bruͤssel nach London.
Zeitungs⸗ Nachrichten. Au s lan d.,.
Paris, 21. Jan. Die vorgestrige Sitzung der Pairskammer war von großer Wichtigkeit, sowohl wegen der Art der Debatten, als wegen des Resultats. Folgende Geruͤchte gehen, wie der Constitutionnel mel det, daruͤber im Publikum. Der Hr. Vicomte Dam⸗ bray eroͤffnete die Diskussion durch eine Rede, deren Schluß mit dem Antrag des Referenten der Commis⸗ sion nicht uͤbereinstimmte. Hierauf sprach Hr. Vicomte Lainé: Seine Rede soll erhabener, seine Beredsamkeit hinreißender als je gewesen sein, und sie wirkte tief auf die edle Versammlung ein. Dann unterstuͤtzte Hr. von Bonald die Tagsordnung. Der Hr. Baron von Batente antwortete seinem Vorgänger mit so heftigen Grunden, daß der Hr. Minister der geistlichen Angele— genheiten es fuͤr noͤthig erachtete, die Tribuͤne zu bestei⸗ gen. Er dehnte sich sehr weit uͤber die Gesellschaft Jesu aus, und bemuͤhte sich, in einer beinahe zwei Stunden waͤhrendeu Rede zu beweisen, daß die heuti— gen Jesuiten weder die Anspruͤche machten, noch die ehrgeizigen Absichten hegten, wie ihre Vorgänger gethan hatten. Hr. Baton Pasquier widerlegte den Hrn. von Hermopolis mit einer festen Logik, indem er nachwieß, daß die heutigen Jesuiten den naͤmlichen Lehren anhin⸗ gen und die nämlichen Absichten hegten, wie die fruͤhe— ren. Der Vortrag des edlen Pairs brachte eine solche Wirkung hervor, daß man allgemein die Abstimmung begehrte. Dieses fand im geheimen Scrutinium Statt, und die urspruͤnglich durch den Cardinal de la Fare an— getragene Tagesordnung hinsichtlich der ganzen Eingabe des Hr. v. Montlosier wurde mit einer Mehrheit von üI0 Stimmen (113 gegen 73) verworfen. Die Kammer hat demnächst die in dem Berichte der Petitions⸗ Com⸗ mission hinsichtlich der fraglichen Eingabe enthaltenen Beschluͤsse angenommen, wonach uͤber die 3 ersten Haupt— punkte derselben die Tagesordnung ausgesprochen, in Ansehung des vierten Punkts aber, der sich auf die Anstalten der Jesuiten in Frankreich bezieht, dieselde an den Praͤsidenten des Ministeraths verwiesen worden.
In der vorgestrigen Sitzung der Deputirten-Kam⸗