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Erzbischof von Arta, Porphyrius, Emm. Xeno, A. Ko⸗ ponitza, Anastasins Londo⸗ Georg Darioti, Georg Ai⸗ nian, Christo Vlaßt, N. Renieri. Der General Secre taͤr: Ch. Klonari. .
In Folge obiger Bekanntmachung waren am 23 November die Präsidenten und mehrere Mitglieder der beiden (nach Aufloͤsung der National ⸗Versammlung in Piada ernannten) Regierungs Kommisstonen (der Exe⸗ cutiv-⸗Kommission und des Versammlung) wirklich auf der Insel Aegina ein getrof fen; man besorgte jedoch, daß der Eroͤffnung der Ver= fammlung auch an diesem Orte wieder neue Hindernisse in den Weg treten duͤrften, da dem Vernehmen zufolge, die Bevollmächtigten von Hydra und Spegzia, die Ko⸗ lokotroni, Deligianni u. a. nichts von Aegina hören wollen. Der Redakteur der Zeitung von Hydra, (wel cher obige Kundmachung mittheilt) ist gleichfalls damit unzufrieden; er glaubt Aegina sei nicht von der Mehr— heit votirt worden, sondern Hermione (heute Kastri, oͤstlich von Kranidi.) Solchergestalt wurden einige De— putirte in Poros, andere in Aegina und die dritten in Hermione erscheinen! (Schluß folgt.) Nachrichten aus Corfu vom herrschte in Napoli di Romania fortwährend die groͤßte Anarchie. Die verschiedenen Haͤuptlinge, die sich in die ser Festung befinden, liegen mit einander in bestaändiger Fehde, die oft in Blutvergießen ausartet. Die am hef⸗ tigsten gegen einander erbitterten Gegner sind Fotamara, Commandant der Citadelle, und die Gebruͤder Griva (von Messolongi) die im Fort Palamidi kommandiren.
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Beide beschossen sich wechselseitig am 13. Dezember meh⸗
rere Stunden lang. Das arme Volk fuchte Schutz in den Kirchen, und versammelte sich, nachdem das Feuer endlich eingestellt worden war, auf dem Platze. Deme⸗ trius Yosilanti's Name erscholl aus Aller Munde; das Volk verlangte ihn als Chef; man holte ihn aus seiner Wohnung und fuͤhrte ibn auf den Platz; er zeigte aber wenig Lust, die ihm zugedachte Ehre anzunehmen. Man glaubte jedoch, daß er sich nur verstelle, und daß das Ganze ein auf die Entfernung der Regierungs⸗Mitglie⸗ der, die sich nach Aegina begeben haben, berechneter Plan sei, um sich der Zuͤgel der Regierung zu bemaͤch tigen; eine Vermuthung, die, bei der bekannten Ver. bindung Ppsilanti's mit den Griva's in Palamedi, nicht ohne Grund sein durfte. .
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JJ n Königsberg, 18. Jan. Gesellschaft beging am heutigen Tage ßischen Krone vor einer zahlreichen und glänzenden Ver fammlung durch eine oͤffentliche Sitzung. Diese er ö ff nete der Peaͤsident der Gefellschaft, Konsistorialrath Professor D. Wald mit einem Prologe uͤber die Wich. tigkeit dieses Tages. Hierauf folgte ein Vortrag des zeitigen Direktors Profe ssor D. Schubert uͤber den Werth der Preußischen Geschichte und die geeignetsten Mittel zur allgemeineren Verbreitung ihrer Kenntniß. Dann sprach Profe ssor D., von Bär uͤber die Entwik, kelung des organischen Lebens. Zuletzt verlas D. Lu cas als Secretair den Jahresbericht.
Die Universitaäͤt feierte den heutigen Festtag durch eine oͤffentliche Rede im großen Hoͤrsale, worauf die Namen der Studirenden aufgerufen wurden, welchen die Preise zuerkannt wurden, wegen Bearbeitung der im vorigen Jahre aufgegebenen Preisfragen. In meh⸗ reren hiesigen geselligen Vereinen hatten sich zur Feier des Tages Mittagsgesellschaften versammelt. Die Deut,
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3 n d.
Die Köoͤniglich Deutsche das Fest der Preu⸗
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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Ausschusses der National⸗
1. Januar zufolge,
sche Ressource, welche ihr Stiftungsfest mit dieser gesfeier vereinigt, beging bei zahlreicher Versammlu das siebenzehnte Jahres fest seit ihrem Entstehen.— 3j Schluß der heutigen Festlichkeit war am Abend bei h Herrn Ober / Landesgerichts / Ptäsident v. Wegnern ; glänzender Ball, zu dem außer Ven Koͤnigl. und Heng behörden auch die Honoratioren aus allen Stan
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meine
teußische Staat
sz ⸗Zeitung.
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zahlreich versammelt waren. 2
Breslau, 24. Januar. Am 15. d. M. geweh der hiesige Schiffer Michael Hübner aus Neu. Sch nich von seinem Schiffe aus, unfern Gruͤneiche, ein kleinen mit zwei Mannern besetzten Kahn, welcher der durch den heftigen Sturm aufgeregten Oder in)
ßer Gefahr war. Huͤbner gab sogleich seinem S vollen Wind und steuerte auf die Gefaͤhrdeten zu, deu Kahn aber umschlug, bevor das großere Schiff m heran war. Dennoch wurden beide Männer von n — Huͤbner mit Huͤlfe seines Knechts Johann Quest bu : . , .. 6 gerettet, und nach dem K . eebause zu Gruͤneiche gebracht, woselbst der Wirth M ; ; tel die Verungluͤckten Eufnahm, und sie men schenfunn A 9 tl ich e N ach . ch ten. Kronik des Tages.
Seine Koͤnigliche
lich pflegte.
andes gericht s ⸗ Viee weburg in gleicher hersetzen geruhet. , Des Köͤntgs Majestät haben den Regierungsrath Schaper zu Merseburg zum Geheimen Ober⸗ nns Rath bei der Ober Rechnungs Kammer in fenen zu ernennen und das Patent fuͤc den selben thichstfelbst zu vollziehen geruhet.
= tajestàͤt haben * bisherigen 1 M f Präsidenten von Grolman zu Vermischte Nachrichten. Ei uschese zun. Kammergericht: Die Muͤnchner Zeitung berichtet von einer n ö Erweiterung und Vervollkommnung die der ruͤhn bekannte Erfinder des Steindrucks, neuerdings si Erfindung gegeben hat. Es betrifft eine Druckart,n bei, nach dem Urtheile jenes Blatts, die Ab druch ledem Betrachte vollkommen den Oelgemaͤlden glei Die Platte, von welcher man Abdrucke macht, is Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen Land—⸗ teigartigen Farb Massen zusammen gesetzt, nach At Kis Assessor von der Goltz, zum Landgerichts rath Mosaik. Die Basis der Farben ist Wachs und oll em Landgerichte zu Meseritz zu ernennen geruhet. (wahrscheinlich durch kaustisches Kali im Wasser aust * lich gemacht.) Die Dicke derselben ist eine linie ut giebt alsdann 100 Abdruͤcke. Wollte man tauseynd druͤcke haben, so mußte sie beinahe einen Zoll dichs⸗ Die Verfertigung der Druck, Platten soll, nach Versich erung des Erfinders, keine langere und man sogar weniger Zeit beduͤrfen, als ein Maler noͤthig dasselbe Gemälde mit dem Pinsel auf Leinwand zun len. Auch ist dazu bloß ein geuͤbtes Auge ohne Zeichnungs Fertigkeit ersorderlich. Dann darf man! ein feucht gemachtes Papier auf die Druck Platte li und erhält durch einen äußerst schwachen Druck ei ganz vollkemmenen kräftigen Abdruck, der nachher grundirte Leinwand mit gut trocknen dem Oelfirniß geklebt und mit Essig oder Allaun-Wasser uͤberstit wird, damit sich die Farben nie mehr in Wasser sen, und so dauerhaft werden, als es die gewoͤhltt Oelgemaͤlde sind.
Da niemals neu eingefaͤrbt werden darf, so hi man leicht, daß das Abdrucken viel schneller getz als bei jeder andern Druckart, und es ist daher von zusehen, daß diese neue Erfindung des „Mosaik kes“ wegen ihrer Schoͤnheit, Geschwindigkeit und N haftigkeit in sehr vielen Fällen von großem Nutzen vielleicht in der Kunst der Malerei eine neue bilden, und dem Hin. Senefelder abermals ge griln Anspruch auf allgemeinen Dank geben wird.
Königliche Sch auspiel⸗ Montag, 29. Januar. Im Opernhause: mahal,“ oder: „Das Rosenfest von Caschmir,' yiñ Drama in 2 Abtheilungen, mit Tanz; nach dem schen Gedicht Lalla Rülkh, des Th. Moore, Herklots. Musik von Spontini. Ballets von
Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Kronprinz und Prins Wilhelm von Preußen, (Sohn Sr. zscstt des Koͤnigs) sind nach Weimar von hier ab—
ngen.
Der Justiz-Kommissarius Wilhelm Winzer in fsord, ist zum Notarius in dem Departement des alandesgerichts zu Paderborn ernaunt worden.
Durch gereist. Der Koͤnigl. Franzoͤsische Kabi sKoöurier Alliot, von St. Petersburg nach Paris.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
paris, 23. Januar. Der Fuͤrst von Polignae nöet sich noch immer in Paris, seine Anwesenheit ursacht viele Geruͤchte, die jedoch in der Etoile nur Er der Rubrik „Tagesluͤgen“ Platz finden.
Am 20. d. nach der Trauerceremonie in St. Denis, mne der Fuͤrst Talleyrand in einem Gange, der aus 1Kirche auf den Platz fuͤhrt, durch einen Menschen zegtiffen, der ihm mehrere Faustschlage versetzte und jn Boden warf. Einen Augenblick vorher war die Hhiuphine in Begleitung des Herzogs von. Luxemburg dem Fuͤrsten vorbeigekommen. Der General Grund⸗ befand sich zwei Schritte von dem Vorfall, und ver⸗
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Redacteur Joh
Berlin, Dienstag, den 30ten Januar 1827.
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haftete selbst den Thäter. Es ist derselbe Herr von Maubreuil, der im Jahr 1814 beschuldigt wurde, die Diamanten der Königin von Westohalen geraubt zu ha⸗ ben! Man fand keine Mordwerkzeuge bei ihm, und er erklärte, er habe sich und die Ehre seiner Familie rächen wollen. Gestern Abend mußte der Fuͤrst zwei⸗ mal zur Ader lassen, und es kann dieser Vorfall leicht einen nachtheiligen Einfluß auf seine so sehr geschwaͤchte Gesundheit haben. Seine zahlreichen Freunde haben ihn gestern Abend besucht. Als zu dem Vorfall Leute hinzukamen, erklärte Maubreuil seinen Namen, und daß er mit einer Karte unter seinem Namen hereinge— kommen sei mit dem Zusatz:; Thun Sie mir nichts, ich ergebe mich zum Gefangenen, ich wollte meine und mei⸗ ner Familie Ehre retten. Wahrend Maubreuil ins Ge⸗ faugniß abgeführt wurde, sagte er: man muß mich jetzt wohl auhsren, und ich werde jetzt sprechen durfen, dann wird Frankreich die ganze Wahrheit erfahren, und die wahren Schuldigen werden erkannt werden. Heu te Abend hat die Schwäche des Fuͤrsten sehr zu genommen, und bei seinem Alter fuͤrchtet man sehr fuͤr sein Leben.
Wie man aus Marseille den 16. d. schreibt, wird Lord Cochrane in wenigen Tagen abgehn. Briefe aus Griechenland haben die Ankunft der in Nordamerika erbauten Fregatte gemeldet. r,. 24
Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 35 C. — Dreipro⸗ centige 66 Fr. 90 C. e ,, . „ ondon, 19. Jan. (uͤber Paris). Gestern ist das Publikum bei dem Sarge des Herzogs von York zuge— lassen worden. Der Leichnam war vorgestern Abend nach dem Pallast von St. James gebracht worden, und dieses veranlaßte, daß alle Straßen, die dahin fuͤhren, durch die herbeistrͤmende Menge versperrt wurden. Das Blatt, Globe and Traveller, beklagt sich, daß die Po— lizeianstalten dabei so schlecht gewesen, daß die Truppen das Uebel nur noch vergroͤßert hätten, und daraus aller⸗ lei Ungluͤcksfälle entstanden seien. Ein Geruͤste, worauf etwa 40 Frauenzimmer standen, stuͤrzte ein, und fiel auf die Menge, die darunter stand. An dem Thore des Pallastes sah man eine Menge Frauenzimmerschuhe, Kleider von Damen, Maͤntel und andere Huͤllen, wel⸗ che im Gedränge verloren gegangen waren.
Man sagt, Sir John Malcolm sei zum Gouver⸗ neur vom Bombai ernannt, und werde vor seinem foͤrm—⸗ lichen Dienstanttitt nech eine wichtige Sendung ins Innere von Indien ubernehmen. . .
zan spricht davon, es seien Rundschreiben an die Lordlleutenants der Grafschaften erlassen worden, wo— durch man ihnen aufgebe, Lie Milizen bei der er sten Aufforderung zusammen zu berufen. Wahrscheinlich is man überzeugt, daß man der Miliz bendͤthigt sein
konnte, sobald man nach Portugal oder anderwarts noch weitere Truppen verschicken muͤßte. 4