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erwarb. Er begab sich unter anderm Namen nach Bruͤssel, wurde aber erkannt und verhaftet, weil man ihn in Verdacht hatte, einen Anschlag auf das Leben Ludwigs XVIII. geschmiedet zu haben. Indessen machte er sich aus dem Staube. Im Jahr 1816 wurde er wie der in Paris verhaftet, und 1817 von neuem wegen dem Diamantendiebstabl vor Gericht gestellt; er verthei— digte sich selbst, aber wie ein Mensch, der den Verstand verloren hat. Durch verschiedene Zwischenpunkte gelangte die Sache an den Appellhof zu Douai, ehe sie aber vor— kam, entfloh Maubreuil aus dem Gefangniß und begab sich nach England, wo er in einer unverstaͤndlichen Dro— schuͤre sich zu vertheidigen suchte, und unter andern Dro, hungen gegen den Fuͤrsten Talleyrand ausstieß. ditt, lerweile wurde er zu Douai in contumaciam zu fuͤnf⸗ jaͤhriger Einsperrung verurtheilt. Man höͤrte nichts mehr von ihm, bis er am 20. d. wieder auf dem Schau— platz erschienen. ist
Gestern wurde Maubreuil zum erstenmal verhoͤrt, wo er erklaͤrte, seine Absicht sei nur gewesen, durch einen blinden Laͤrm sich an die Strafgerichte zu brin⸗ gen, wohin er dann diejenigen nach sich ziehen wollte,
welche er als die Urheber seiner Leiden ansehe. In dem
Thatbestande zeigen sich erschwerende Umstaͤnde, unter andern der, daß Hr. von Talleyrand in der Eigenschaft als Großkammerherr der Feierlichkeit in der Kirche zu St. Denys beigewohnt hatte.
. Der Moniteur giebt einen aus der Londoner Mor⸗ ning⸗-Post entlehnten vernunftgerechten Artikel, wornach es keinen Zweifel leidet, daß man in England den Aus— bruch eines Krieges mit Spanien sehr ungern sehen wurde. Dieses Land der Rechenmeister hat bei den po— litischen Fragen immer zuerst den Vortheil im Auge, der sich als Resultat herausstellen wird. Die Morning— Post legt dar, daß der Kampf mit einer bereits er—
schoͤpften Macht auf nichts als Verlust und auf Dar
angeben hinauslaufen wurde. In dem Exempel, welches das Blatt uͤber die wechselseitige Lage der beiden Maͤchte vorlegt, liegt Stoff genug, um den martialischen Muth der eifrigsten Scimmen fuͤr einen Bruch abzukuͤhlen.
Von St. Brieux schreibt man unterm 18. dieses: Seit ungefähr sechs Wochen kaufen die Eaglaͤnder be— traͤchtliche Quantitäten Hafer in unsern nördlichen Haͤ— fen, besonders in Lamion, wo der Preis bis auf 10 Fr. per Centner, also ums Doppelte, gestiegen ist.
Das Journal de la Mediterranée sagt: Lord To— chrane ist zu St. Dropez, wo er eine Brigg von 400 Tonnen bewaffnet, die er um 160.000 Fr. gekauft hat. Dieses Schiff bekommt Kanonen von 12 und 14 Pfd. Die Manuschaft befindet sich bereits in Marseille und erhält ihren Sold. Die Korvette, la Lieorne, auf wel cher Lord Cochrane in unsern Hafen (Marseille) ein lief, ist nach Napoli di Romania abgesegelt, wohin er sich auf jenem Schiff begeben wird. Die Korvette soll 160,000 Fr. mitgenommen haben. Lord Cochrane läßt franzssische, englische, oͤstreichische, griechische und tuͤrkt— sche Flaggen verfertigen, die ihm dieser Tage abgelie, fert werden sollen. ;
Heute setzte Hr. Villemain seine Vorlesung uber die Beredsamkeit in der Fakultät der Wissenschaften fort. Nie war der Zalauf so groß. Als der Professor den Catheder bestieg, schallte ihm ein lautes Beifall klatschen entgegen, und eine Krone fiel zu seinen Füßen nieder. Er suchte den Ausbruch des Entzuͤckens dadurch zu dämpfen, daß er mit Festigkeit in Erinnerung brachte, in einer einzig literarischen Zusammenkanft
duͤrfe in keinem Falle die Ruhe unterbrochen werden.“
Er setzte hinzu: „Als ein Zeugniß Ihres Beifells ver— lange ich nichts weiter, als Ihre Gegenwart, und Stillschweigen. Wͤrde dieses gestoͤrt werden, so 15nnte ich keinen Augenblick mehr verweilen.“ Die Anwesen— den folgten gelehriz dieser Ermahnung durch eine steenge
Aufmerksamkeit. Am Schlusse 3. Villemain . neue seine 1 egierde nach issen schaften die einzi j hende * Adenschaft sein dürfe. ö 17 lhnen ; 9. . Rente ] Fr. 40 C. — Dreiproch London, 20. Jan. (iiber Paris). In Bezug den Abgang der Schweizertruppen von Madrid, s der Star im gestrigen Blatte: Diese Maßregel ben von neuem, daß die französische Regierung mit dern srigen in Einverstaͤndniß handelt und daß sie mit h selben Eifer und derselben Einmuͤthigkeit bemüht den Monarchen von Spanien dahin zu vermoͤgen, er seine wahren Interessen zu Rath ziehe. Die z präͤsentanten Frankreichs und Englands haben, wien aus heute früh hier eingegangenen Privatbriefen e hen, fuͤr diese Bemuͤhungen einen maͤchtigen Veistm in der Person des russischen Gesandten zu Mahn Hr. v. Oubril, gefunden. Jene Briefe druͤcken zug die Hoffnung aus, daß die Vorstellungen Frauktz und Großbrittaniens, von allen großen Mächten um stuͤtzt, mit dem vollstaͤndigsten Erfolg werden gk werden. J Wie es heißt, ist aus Lissabon Nachricht einzegu gen, daß Lord Beresford den Oberbefehl uͤber mn tugiesische Armee uͤbernommen habe. Vor einiger wollte man in den politischen Zirkeln wissen, er solches abgelehnt, weil er die Treue der Truppen zweifle; jetzt aber versichert man, der wahre Grund ner anfänglichen Weigerung habe darin gelegen, deß gewuͤnscht habe, das Kriegsministerium mit dem befehl des Heeres zu verbinden; man hat dan Schwierigkeiten erhoben und der Lord hat sich em dazu verstanden, auf das Kriegs-Ministerium kun Anspruch zu machen.
gen
wodurch die bekannten Mißhelligkeiten wegen des H dels der Nordamerikaner mit den englischen Colom gehoben würden. Allein dieses ist ein Mißverstandz man ersieht aus den amerikanischen Blaͤttern, daß
was ganz anderes, nämlich der sehr alte Streit wͤ—
der Entschädigungen, beigelegt worden ist, welche
amerikanischen Burger vermoͤge des Traktats von E— wegen erlittenen Schadens an ihrem Privateigenthi Man ist uͤbereingekommen, daß! amerikantsche Regierung die Gelder einnehmen und d
zu fordern haben.
selben unter den Betheiligten vertheilen soll.
Blaäͤtter aus Charlestown bis zum 24. Dec. n
halten wenig Neues. Ein von Haith gekommenes F
zeug hatte die Nachricht mitgebracht, daß Boyer sa fämmtlichen Generale zusammenderufen, und daß Ti pen abgesendet worden, um einen zu Cap Frangais q Man schien
gebrochenen Aufstand zu unterdrücken. besorgen, daß auch in anderen Theilen der Insel! Ruhe unterbrochen werde.
Bruüͤfssel, 25. Jan. Das Kriegsschiff Water welches so wie der Wassenaer mit Expeditionstrun nach Indien unter Seegel gegangen und wegen d man Tbenf ells in großer Besorgnitz war, ist amn auf der Höhe der Insel Borkum vor Anker geg ange
es ist zwar gänzlich entmastet, jedoch uͤbrigens noh i gatem Stande uns von der Mananschaft, ingleichen de
darauf eingeschifften Truppen, ist niemand umpekon men.
bringen. Aus Grave (Westbrabant) wird gemeldet,
Stunde erinna Zuhöͤrer, daß ;
ser am Pegel
Ein Morgenblatt. hatte die Nachricht gegeben,“ sei zwischen der englischen und nordamerikanischmn gierung eine Handelsuͤbereinkunft zu Stande gekomme
Vem Helser ist ein Damplsichiff abgegangen, n den Waterloö am Schlepptau nach dem Tl
daß n
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* 8 24 ö es Wasse . zie Kanonen des Platzes gelößt, W. Landleute in dasigar Gegend
ĩ Welse die and. benachrichtigen, daß ste ahf ihrer Hut sein mußten. folgenden Tags stand das
m Morgen des dar ; 5 Ell Bo Linien; doch wird von
m dadurch verursachten nfalle noch nichts gemeldet. Stockholm, 19. Jan. Die Verwaltung der See— zelegen heit en hat den, von ihr verlangten Be— sie über Errichtung oͤffentlicher Seefahrerschulen auf sen des Staats für Kausffghrer erstattet und dabei äingestellt, dergleichen Schulen in Herndösand, Gefle, uicsolm, Westerwik, Kalmar, Karlskrona, Malmoͤ, h, Gothendurg und Uddewglla, mit einem Lehrer dim dieser Orte, zu veranstalten. in den Anbau von Roggen in Nordbotten zu be— der dort in sehr geringem Maaße stattsindet, mnsaͤchlich aus Mangel an Einsaat, hat die Regie, z genehmigt, daß jährlich 400 Tonnen Finnischen Roggen nach Umea gegen herabgesetzten Zoll von Ihr. Schwed. Beo. die Tonne eingefuͤhrt werden ell. ‚ . e Staatszeit g meldet aus Karlskrona vom Jan., daß sich im Braͤkne Häradsgericht das selt— (Ereigniß zugetragen, daß, nach dem ein gefaͤnglich vahtter Dieb vor dem Gerichte eine in der Naͤhe zuinde Einliegers Frau als Theilnehmerin an seinem whechen augegeben, sowohl der Dieb als ein andrer int Gift bei sich verspuͤrt, so daß sie nahe daran hn, auch noch in Gefahr. schwebten, das Leben zu sien, und daß die gedachte Frau in den Verdacht hhmen, ihnen dieses Gift in einer Speise durchs ster zugereicht zu haben; weshalb sie auch selbst fest⸗ ommen worden. — Kopenhagen, 23. Januar. Der Geheime Con⸗ nirath P. C. von Stemann, Großkreuz des Danne⸗ sordens, bishetiger Amtmann des Amts Sorde, um Praͤsidenten der Dänischen Kanzlei, so wie auch Geheimen Staats“ und Justiz⸗Minister ernannt den. ; Uaterm 12. d. M. ist zur Begunstigung der Pferde⸗ Dichzucht im Koͤnigeeiche Danemark folgende K. oronung ergangen: 1) Der fuͤr dieses Koͤnigreich c Verordnung vom 2. April 1819 ů festgesetzte Aus⸗ zol von Pferden, Hornvieh, Schafen, Laͤmmern „Schweinen bei deren Ausfahr nach den Herzogthuü, wird vom 1. Jan. d. J. an aufgehoben, gleich— auch die, in der Verordnung von 1820 enthaltenen schristen, welche den Vetvortheilungen beim Vieh— vorkommen sollten. 2) Der Ausfuhrzoll fuͤr ge— janz Vieh bei dessen Ausfuhr nach dem Auelande Dwe folgt herabgesetzt: Fuͤr ein Pferd auf 3 Rbthl. Enhre, Ochsen, Kuͤhe oder Starken, mit Ausnah- nm Milchkuͤhen, das Stuͤck auf 1 Rbthl. 72 Sch. ; scfühe das Stuͤck 1 Rbthl. 48 Sch.; Kälber das it 1 Roörhl. J Sch.; fuͤr Schweine das Stuͤck 24 ö; fuͤr Schaafe oder Lammer das Stuͤck 12 Sch. Silber. 3) Das Placat vom 18. April 1821, sinmungen wegen Verollung von Pferden bei der suhr aus den Zoll- Distrikten von Kopenhagen, süzsr und Vedveck enthaltend, ist hiemit aufge— jg. ⸗ Vie beträchtlich die innere Schiffahrt Dänemarks sletzten Jahren zugenommen, möchte daraus ab men werden koͤnnen, daß durch das Fahrwasser hin Secland und Moöͤen im Jzhre 1821: 2737 huge; 1822: 3249; 1823: 3311; 1824: 3474; 5: 3809 gingen, wobei deun freilich beruͤcksichtigt den muß, daß dies Fahrwasser in den Jahren 1822
in,
18. d. Morgens die Maas am Pegel 5 Ellen 180 Liss practicabler aemacht worden ist.
nien hoch stand und doch im Steigen wac, ein Austreten bejuͤrchtete.
10 daß nn Am Mittage desselbizen lswelche aus den zahlreichen K.
Die im Jihre 13825 angelegte K. Gemaͤlde⸗Gallerie,
ha auch, in Folge des 361
Gemälde ⸗Sammlun
gen alle vorzuͤglichen Stuͤcke ausgewählt worden, ist jetzt im obersten Stockwerk des Christiansburger Schlo sses in zwoͤlfs'schönen, großen, geräumigen und hellen Sälen aufgestellt und zählt ungefaͤhr 900 Gemaͤlde der vorzäag= lichsten Kuͤnstler aus allen Schulen. Von Italiùnischen Meistern findet man allein Ibb Stack, woruntes sel⸗ tene Aunstwerke, noch reicher ist aber die Nisderländi— sche Schule ausgestattet, welche viele unschätzsar Ge⸗ maͤlde enthaͤlt. 9 Vom Main, 26. Jan. Der K. K. öster reich ische praͤsidirende Gesandte der hohen deutschen Bandes Ver⸗ sammlung, Freiherr von Maͤnch-Bellinghausen, ist vor⸗ gestern wieder in Frankfurt eingetroffen. Am 16. Jannuar ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Regensburg nach Wien sichern Vernehmen
wieder abgereist und wir einer
nach, in kurzer Zeit na Reise nach seinen schlesi der schoͤnen und lieben w Thurn und Taxis vermaͤhlen. Juni 1797 geboren und der jungste S verstorbenen Oheims Sr. Koͤnigl. Majest r teniberg, weiland Herzog Eugen Friedrich Heinrich &. Hoh, der vollständige Taufnahme Sr. Hohn, ist Frie— drich Paul Wilhelm. . Aus der Schweiz, 20. Janugr. Der 16 Rath des Kantons Bern hat am 12. Inn. bee ,, es solle die Angelegenheit der neapolitanischen Militair. kapitulation nicht wieder an den großen Rath gebracht werden, weil die von diesem festgesetten Bedingungen jeglicher Kapitulation noch nicht in Erfůllung geg ngen sind; davon ward der Hr. Herzog von Calvello in Kennt⸗ niß gesetzt. ; lere Dez., ward durch d Nath 66 Ap⸗ penzell. Außerrhoden ein bemerken swer ther Deschluß hin⸗ sichtlich der Hinterlassenschaft der Selb stmoͤrder gesaßt. Dort herrschte namlich in fruͤhern Zꝛiten eine barbarische Sitte, die übrigens nie durch ein sormliches Gesetz sank⸗ fsonltt worden war, der nach das gaaze Vermsogen der
den großen
Gelbstmoͤrder als dem Landseckel zugefallen, behandelt
ward. Im 18. Jahrhundert fing die Obrigkeit an, „aus Gnaden“ den rechtmäßigen Erben solcher Personen au eine kleine Portion von der Hinterlassenschast zu schen⸗ ken. Im Jahr 1817 (3. Dez) ward vom groben Rath in Urnaäͤschen erkannt: Aus der Hinterlassen schaft derje⸗ nigen Ungluͤcklichen, die aus Ruͤcksichten nicht unter das Hochgericht, sondern in abgelegene Orte begraben wer⸗ den durften, statt den groͤßten Theil des Vermögens, zehn Prozent nebst Vorabbeziehung der Kosten in den Landseckel zu beziehen. Endlich erkannte den 269. letzthin der in Teufen versammelt gevesene große Nah auf ruuͤhmliche Weise einstimmig: „Daß kuͤnftig von dein Vermoͤgen solcher Ungluͤcklicher 4 noch die Unkosten ihrer Beerdigung bezogen werden sollzn.,—,
4 21 1 . Direkte Nachrichten aus der Levante fehlen hier, und vor der Hand sind auch keine von besonderem Jnteresse zu erwarten, da die Haupt— streitkrafte der Turken und Griechen zurückgezogen wur⸗ ben, und beide Theile an Mangel von Lebensmittel len, den. Dieses veranlaßt unter den Griechen viele tre tigkeiten und leidenschaftliche Aeußerungen gegen die Mitglieder der Rezierung, und verleitet ihre Seeleute zu Kapereien, uber welche die Kauffahrer aller m nen bittere Klagen fuhren, und wodurch hoͤchst nach hꝛi⸗ lige Verhältnisse fuͤr die Griechen entstehen, die . Sache weit mehr schaden, als Manche zu glauben scheinen.
Im verflossenen Jihre 1 Freihafen 702 große See ch ffe un. zusammen 8452 Sch sfe eiugelaufen, Seeschiffen und 7762 Kuͤstenfahrer, t Schiff aus gelausen. Unter den angekommenen
1826 sind in dem hiesigen und 7762 Kuͤstenfahrer, und 690 große zulammen 84M großen