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der Blachfrost zu wuͤnschen ist. — Frankfurt h. Im Allgemeinen ist die Witterung im Monat Dezember auf den Ackerbau guͤgstig gewefen, denn sie hat nicht nur den, von der Duͤrre des vorigen Jahres noch immer leidenden Feldern Nahrung gegeben, und den Stand der Gewaͤsser etwas erhoht, sondern auch den Schaͤferei⸗ besitzern vieles Futter erspart und manche Vorarbeiten zur kuͤnftigen Fruͤhjahrsbestellung verstattet.
IVI. Pommern. — Stettin. Fuͤr die junge Saaten wirkte die Witterung des abgewichenen Dezem, bermonats sehr wohlthaͤtig, und sie wuchsen beinahe zu
sehr heran, da der weichere Acker das Abhuͤten der selben nicht gestattete. — Köslin. Dem November gleich, hat sich auch der verflosse ne Dezembermongt durch eme, in diefer Jahreszeit ungewöhnlich milde Witterung, so wie durch vielen Nebel ausgezeichnet und nur einigemal sind Fresttage eingetceten. Dem Gedeihen der Winter— saat, welche uͤberall einen guten Stand hat, ist diese— Witterung nicht unguͤnstig, auch hinsichts der geringen Futtervorraͤthe fuͤr den Landmann sehr erwuͤnscht gewe— sen, indem bis jetzt die Rind und Schaafviehheerden in mehreren Gegenden noch immer haben ausgetrieben werden koͤnnen. — Stralsund. Die Wintersaat be rechtigt fortwährend zu den schoͤnsten Hoffnungen und gedeihet ganz vorzuͤglich bei der anhaltenden gelinden Witterung. Nur fehlt es an Regen, der um so wuͤn⸗ schenswerther ist, als an vielen Orten fuͤr den Winter Wassermangel zu besorgen steht, besonders wenn bald Frostwetter eintreten sollte, indem e . noch nicht hinlänglich mit Wasser angefuͤllt ind.
V. Sch lesien. — Breslau. Die Saaten stehen im Ganzen gut, an einigen Orten zeigten sich dieselben jedoch duͤnn und schwach. Man glaubt, die Ur sache liege sowohl in dem nur nothreif gewordenen Saamen, als auch in der durch die Witterung verhinderten ge— hoͤrigen Ackerzurichtung. Die Saaten waren gegen Ende des Monats December fast uͤberal mit Schnee bedeckt. Noch immer fehlt es hie und da an Wasser, womit indeß die Oder peln. Bei der gelinden Witterung und dei dem in geringer Masse gefallenen Schnee konnten die aͤrmeren Landbewohner noch im Monate December ihr Vieh in die Walder, zur Ersparung des Futters, treiben. Die Kla. gen uͤber das Faulen der Kartoffeln, sie moͤgen in Kel, lern oder Haufen aufbewahrt werden, dauern fort und man glaubt den Grund dazu vorzuͤglich darin zu fin den, daß die Kartoffeln in diesem Sommer, da solche im verflossenen Fruͤpjahr wegen der großen Naͤsse nicht zur gehoͤrigen Zeit gesteckt werden konnten, nicht die gehörige Reife erlangt und zuviel Feuchtigkeit behalten haben. Die Getreidepreise steigen noch.
VI. Po sen. — Posen. Bei der guͤnstigen Wit terung hat die Bestellung der Winterselder, welche der harte Boden fruͤher nicht zugelassen hatte, zum großen Theil beendigt, auch das Stuͤrzen und Eineggen des Ackers zur kuͤnftigen Saͤömerung bewirkt werden konnen. — Die Saaten stehen gut und haben in mehreren Ge⸗ genden eine sehr willkommene Weide fuͤr die Schaafe gewahrt.
VII. Sach sen. — Magdeburg. Auf die Vege— tation hat die Witterung des verflossenen Dezembermo— nats keinen nachtheiligen Einfluß gezeigt. Die Saaten stkhen bis jetzt gut und vorzuͤglich die spät besaeten Aecker versprächen einen reichlichen Gewinn. Wegen des Futtermangels ist es sehr erwünscht gewesen, daß die Witterung eine langere Behuͤtung der Weideplaͤtze mit den Schaafen gestattet hat. Die Vorarbeiten zur kuͤnftigen Fruͤhjahrsbestellung siCnd bei der anhaltend guͤn—
saat behielt
die Brunnen und
reichlich versehen ist. — 8p.
Naͤhe der jetzigen Juden,
stigen Witterung sehr weit gediehen, auch fuͤr die g kultur ist das nasse Wetter sehr wohlthätig gewe Der fruͤhere Wassermangel ist uͤberall gehoben. — M seburg. Die Saaten stehen im Ganzen gut und Feldmäuse, welche sich hie und da nachtheilig fuͤr seln zeigten, sind durch das unguͤustige Wetter vern Die Schaafe besuchten theilweise in dem abgewich Dezembermonat noch die Weide, wodurch eine ha tende Futter⸗Ersparniß herbei gefuͤhrt wurde.
VIII. Westphalen. — Munster. Die Wir ein sehr erfreuliches Ansehen und die? getation hatte bei der milden Decemberwitterung nt aufgehört, so daß das Vieh noch fortwaͤhrend sa Nahrung auf den Gemeindeweiden fand; eine g Wohlthat bei dem allgemein gefuͤhlten Mangel an terfutter. — Minden. Das Winterfeld steht uͤppig und stark bestaudet. Es gewaͤhrt Aussichten in sehr reichen Eindte, um so mehr, als viele versph Bestellungen im Roggenfelde noch durch die Witti moͤglich gemacht und beguͤnstigt worden sind. Aut dieselbe Witterung einer recht tuͤchtigen und gruͤndt Bereitung des kuͤnftigen Sommerfeldes ungemein derlich gewesen. — Der Klee und alle permanen Futterkräuter scheinen voͤllig hergestellt von den na theiligen Einfluͤssen, welche die Duͤrre des vorigen So mers auf sie ausübte. Das Vieh hat bis zum Ei des Monats December noch seine Nahrung im Fu gefunden, sogar die Schaafe wurden wieder an trieben.
IX. Jülich, Cleve, Berg. — Köln. Wintersagt wird fortwährend durch die Witterum guͤnstigt und durfte nunmehr, auch selbst bei st Wittet'ung, nichts mehr zu fuͤrchten haben. An Stand des Rapssamens berechtigt zu guten Aus sih Dagegen wird durch die nasse Witterung das El sammeln verhindert, welches fuͤr die Berglaͤndet rechten Rheinseite noch immer ein ganz unentbehiß Beduͤrfniß zur Ueberwinterung des Viehes ist.
Vermischte Nachrichten
In Großwardein werden die Nachgrabungan verschütteten Alterthuͤmern der ungarischen Vorzeit fortgesetzt. In Folge dessen hat man bereits in
Synagoge von der einsth sehr beruͤhmten Kirche des heil. Ladislaus (gest. J das ganze Sanetuarium oufgedeckt, mit den dab fin dlich gewesenen Gruftgewoͤlben, in denen abet Verwesung seit so langer Zeit von den Leichnamen wenige Gebeine und andere Spuren uͤbrig ließ. funden wurden mehr oder weniger wohlerhalteue sih Muͤnzen von der Koͤnigin Maxia, von den Käß Sigismund, Ludwig II. ꝛce.
Königliche Sch auspie le. Sonnabend? 3. Februar. Im Schauspith „Stille Wasser sind tief,“ Lustspiel in A Abtheih von Schröder. (Hr. Bechtold, vom Koͤnigl. 6 schen Theater zu Prag: Baron von Wieburg. )) „Die Damenhuͤte im Theater,“ Lokal- Posse in! zug, von J. v. Voß. (He. Bechtold: Christ ian Im Saale des Schauspielhauses: Su pseriptions Sonntag, l. Februar. Im Opernhause: 6 Benjowsky auf Kamtschatka,“ Schauspiel in 5] lungen, von Kotzebue. (Hr. Beschort: den Goupet n Im Schauspielhause: „Fluch und Segen,“ Di in 2 Abtheilungen, von E. v. Houwald. Und: Nachtwandlerin,“ Singspiel in 2 Abtheil., nach bearbeitet, und in Musik gesetzt von Carl Blum.
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Gedruckt bei Feister und Eiserederff.
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Berlin, Montag, de
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Amtliche Nachrichten.
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Zünden in ein anderes Zimmer gebracht wurden. Dälin, den 6. Februar 1827.
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Ubg ereist. Der Fuͤrst zu Bentheim ⸗Tecklen⸗
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sriften ihren w
Spanische Kabinets⸗Kourier Colle, d Paris nach Madrid.
ngs-Nachrichten.
Ausland.
Januar. der Pairs Sklavenhandel,
f oͤchentlichen Bericht.
In der gesttigen Sitzung der franzöͤsischen Akade⸗ mie as der Hr. Kanzler ein Schreiben des ersten Ober— Kammerherrn des Koͤnigs vor, worin derselbe anzeigt, Se. M. wurden die Deputatien der Akademie, die ihm die Bitischrift gegen den Vorschlag des Preßgese⸗ tzes vorlegen solle, nicht empfangen. Die Quotidienne meldet, die Akademie habe entschieden, daß die Bitt⸗ schrift nicht gedruckt werden solle. .
Die Etoile enthaͤlt ohne Angabe des Datums, un— ter der Rubrik Haiti, eine Proklamation des Praͤsiden⸗ ten Boyer, wodurch er, um den Ackerbau zu heben und die zum Ackerbau bestimmten Maͤnner und Weiber zum Fleiße anzuspornen verfuͤgt, daß sie einer militairischen Eontrolle unterworfen und durch Militairstrafen zur Er⸗ fuͤllung ihrer Pflicht angehalten werden sollen. Der Art. 3. enthaͤlt foigende auffallende Bestimniungen: „Die zur Feldarbeit bestimmten Männer und Weiber, welche gegenwärtig in Städten und Doͤrfern oder auf Pflan⸗ zungen, wozu sie nicht gehoͤren, in der Unthaͤtigkeit le⸗ ben, selbst diej: nigen, welche seit der Revolution nicht zur Arbeit benutzt worden sind, werden angewiesen, sich nach ihren respectiven Pflanzungen zuruͤck zu begeben; es fei denn, daß sie binnen acht Tagen nach erfolgter Bekanntmachung gegenwärtiger Verfuͤgung sich bei den mit dem Ortskommando beauftragten Offizieren gehdrig dahin ausweisen, daß sie eine nuͤtzl iche Beschaͤstigung haben; wobei es sich versteht, daß diejenigen, welche Dienstboten sind, nicht als solche angesehen werden durfen, die eine nuͤtzliche Beschaͤftigung haben, da un⸗ ter einer einer nutz! ich en Beschäftigung eine solche zu verstehen ist, welche in den Stand setzt, Ab gaben zu bezahlen.“ Hr. Villemain, der in Ungnade gefallene Akademi— arbeitet an einer Geschichte des Lebens und des Pabstihums Gregors VII., deren erster Band naͤchstens erscheinen wird. Nachdem ihn mehrere Buchhaͤndler um Verkauf des Manuskripts angesprochen hatten, hat er es dem Hrn. Firmin Didot um den Preis von 10,000 Fr. fur jedes 1000 durch Subskription abgesetz—
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Gestern legte der Marine⸗ Kammer angenommene Ge— der Deputirten⸗Kam⸗ erstattete die Kommission der Bitt—
ter Exemplare uͤberlassen. Hierauf haben sich bei vielen Buchhaͤndlern Subskriptionen, um den Preis von 15 Fr. fuͤr beide Bande, eroͤffnet, und das Publikum beeilt sich durch zahlreiche Unterschriften dem Verfasser sowohl seine Achtung zu bezeugen, als auch ihm eine kleine Entschädigung fuͤr den Rachtheil zu verschaffen, den ihm sein kuͤhnes Auftreten verursacht hat. Die Buchhaͤndler in Paris sind im Begriff, eine unterthaͤnige Bitte an die Deputirtenkammer zu unter⸗ zeichnen, worin sie wuͤnschen, daß die Postabgabe auf die Catalogen und Prospeetus so beibehalten werde, wie sie ist, indem die Erhohung nach dem vorgeschlagenen neuen Tarif zu betrachtlich ware. Schon nach den jetzt bestehenden Gesetzen uͤber die