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werden muͤssen, daß aber Niemand die auswärtigen Re⸗ gierungen uöthigen kann, Titel anzuerkennen, die auf ehemalige Besitzungen im Auslande gegruͤndet sind, Ti tel, hinsichtlich derer jene Regierungen stipulirt haben, daß sie sie nicht anerkennen wuͤrden. Uebrigens fuͤgte der Minister hinzu, darf man nicht vergessen, daß ein fremder Botschafter sich in seinem Hotel auf dem Ge⸗ biete seines Souverains befindet, und dieses ist ein Mo, ment, welcher nicht uͤbersehen werden darf. Nachdem der General Sebastiani, H. Mech in und H. Hyde von Neuville abermals auf diesen Gegenstand und auf die Besetzung der erwähnten Doͤrfer durch preußt— sche Truppen zurückgekommen waren, erhob sich der Fi— nanzminister noch einmal und sagte: „Nach der Art, wie man von den, von Preußen besetzten Doͤrfern spricht, sollte Jedermann glauben, daß es franzoͤsische Ortschaf— ten waren. So verhaͤlt es sich aber ganz und gar nicht. Die durch die Traktate gezogene Grenzlinie laßt diese Dorfer auf der preußischen Seite; die Deklamationen, welche Sie hier gehort haben, sind hiernach ganz grund los. Wir haben ubrigens die Hoffnung, diese Doͤrfer durch eine guͤtliche Uebereinkunft wieder franzoͤsisch wer— den zu sehn. Was endlich, um noch einmal darauf zu— ruͤckzukommen, die vielbesprochene Titulatur eines unse— rer Marschaälle betrifft, so muß ich bemerken, daß die bestrittenen Titel keine solche sind, welche auf errungene Siege, sondern jolche, welche auf fruͤher verliehene Grundbesitzungen Bezug haben. Uebrigens hat der fragliche Marschall die vollständigste und genuͤgendste Genugthuung erhalten, und ich muß hinzufügen, daß es Niemandem und nicht einmal den Botschafter, von welchem die Rede ist, eingefallen war, ihm seinen Ti— tel streitig zu machen. — Diese Debatte wurde endlich geschlossen und uber die Bittschrift zur Tagesordnung geschritten. Ein gleiches geschah hinsichtlich des Antrags des Marquis von Banne-Puygiren, eines ehemaligen Obersten, Ritters des Ludwigs-Ordens und verantwort— lichen Herausgebers des Atistarque, welcher um die Er— laubniß bat, den Siegelbewahrer, als Mitglied der Kammer, vor Gericht fordern zu koͤnnen, weil er sammt— liche verantwortliche Redaktoren in der Darstellung der Gruͤnde des Preßgesetzes beleidigt habe.
Hr. Beaumont hat auf das Bureau der Deputir— tenkammer eine Vorstellung der Eigenthüuͤmer von Pa— pierfabrken und der Papierfabrikanten aus dem Bezirk von Angzuleme gegen das Preßgesetz niedergelegt. Hr. Hyde de Neuville hat eine Vorstellung der zu St. Pe— lagie verhafteten Jadividuen eingereicht, worin sie sich über die Art der Vollstreckung der persoͤnlichen Haft beschweren. Auch sino durch Hrn. Casimir Perier zwei Vorstellungen niedergelegt worden, 1) der Papierfabri— kanten aus den Thälern von Sousdeval, Vire, Bronais, Cherenes und Mortaigs, in den Departementen der Manche und des Calvados; 2) der Arbeiter in densel— ben Papierfabriken. Hr. B. Lonstant hat ebenfalls eine Vorstellung von 26 Buchbinder“ uns Setzern aus Brest niedergelegt. Die Buch räaͤcker von Marseille sind gleich— falls mit einer Vorstellung gegen den Vorschlag des Preßgesetzes einzekommen, der ihre Existenz bedroht.
Die franzoͤsische Regierung hat Befehl gegeben, im noͤrdlichen Deutschland 6 bis 7000 Pferde zum Cavalle— riedienst aufzukaufen, besonders in den Gegenden wo man sich um die Verbesserung der Ragen bemuͤht.
Das Drapeau blanc hat mit dem gestrigen Tage aufgehoͤrt. Dieses Blatt sagt in seiner letzten Num— mer: „In jetziger Zeit ist es in den Augen einiger Personen allerdings ehrenvoll, partheilos zu sein, ge— winnreich ist es aber nicht. Weder den großen Haufen, noch den Machthabern zu schmeicheln, ist heut zu Tage ein undankbares Handwerk. Wir haben uns davon durch eine ziemlich lange Erfahrung uͤberzeugt, und es
geluͤstet uns nicht, wie nicht zu bessernde Spiele — 266 —ĩ 966
Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 60 C. — cent. b8 Fr. 40 * 6 3
London, 30. Januar. In der City wollte heute wissen, daß Lord Beresford bereits in Portsmn angekommen sei. Dies und die Gruͤnde seiner R kehr waren der Hauptstoff des heutigen Tagesgespti In den fuͤr bestunterrichtet geltenden Eirkeln sicherte man, er sei von unserer Regierung zuruͤch fen worden, nadem dieselbe mit seinem Benehmen in tugall keineswegs zufrieden sei.
Es ist anmerkenswerth, daß Sir W. H. Clin welcher jetzt die Brittischen Truppen in Porgugal fuhrt, vermuthlich der einzige Brittische Genet welcher Ferdinand VII. personlich bekannt ist. Es im Haup quartier des Sir William, als derselie Englisch Spanische Heer, welches Barcellona einsc
befehligte, wo Se. Kathol. Map auf Ihrer Rü
aus Frankreich im März 1814 nach einer ermiͤng Reise von Girona her abstiegen. Der Koͤnig sp sich sehr schmeichelhaft fuͤr den Brittischen Generi der stets von desonders ehrerbietigen Manieren Große war.
In einem Schreiben aus Madrid vom 4. die Times voͤllig authentisch nennen, heißt es s hiesige Regierung hat die Zusammenziehung von Heeren befohlen, eines auf der Linie von Bü bis zur Bruͤcke von Alcantara und eines in vera, 809 Miles von hier; das erste unter Rodilh 8000, das letztere unter Sarsfield von g000 M Dazu sind drei Bataillone der Garde Infanterie zwei des 5ten leichten Faßvolks von hier abgeschickt! den; macht etwa 3800 Mann und auch das GardeI Regiment, ein halbes der Garde-Larabinierer, zusan b00 Reuter und 6 Kanonen, nebst 100 Artillerf
sind ebenfalls von hier aufgebrochen; der Rest wir
der Provinzial-Miliz genommen, was im Ganzen Truppen sind, und auf deren Treue mehr als d der obengenannten zu zäzglen sein mochte.“ MNachdem vor kurzem einige unserer Blaͤttn von einem Ministerwechsel gesprochen, versichern jöh Times mit großem Spott, daß daran nicht auch gedacht worden. ö.
Hr. Thos. Wilson ist als nordamerikanischer C in Dublin anerkannt worden.
In Wales sind einige Unruhen entstanden, in; des kundgewordenen Entschlusses, neue Land-Einhä gungen, um Acker urbar zu machen, vorzunehmen.? allgemeine Geschrei ist, daß, wenn die Korngesche gehoben werden, viel Ackerland wieder brach gelegt! den werde. Da nun das erstere nicht unwahrschw ist, so scheint der Augenblick, nun erst noch mehr! e n . und den Gemeinden zu nehmen, uͤhel wahlt. .
Als charakteristisch in Hinsicht des Rechtsgan⸗ unserer Oder Appellations-Instanz, dem Kanzlei Gh mag ein Vorfall dienen, der sich am 15. d. zutrn der Sache: Lucena v. Crawford, wollte der Lon ler einen Spruch thun; allein die Sache wan b so alt geworden, daß die Anwaͤlde, die HH. Hätt Horne, alle Umstände derselben ganz und gar vehg— hatten, sogar, auf welcher Seite jeder derselben gelt den habe und mithin auch nicht beurtheilen kann fuͤr wessen Clienten das Erkenntniß, ein Ohsett 2000 Pf., ausfalle! .
Die Paqueiboote aus Brasilien und Buenosg sind heute angelangt; die wichtigste Nachricht, l gebracht haben, ist die von der Abreise des Kaisert Brastlien nach Rio Grande, wohin derselbe fich am Nov. von Rio Janeiro mit einem zahlreichen Träß Corps begeben hat, um die Kriegsoperationen 6.
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res in Person zu beaufsichtigen. Seit kur— ,. beider seitigen Geschwadern kein cht statt gefunden. Die Vereinigten Provinzen 6 Plata schrinen durch die inneren Spaltungen in mm traurigen Zustande zu sein. Neb t dem Linien f. D. Pedro J., worauf der Kaiser sich befindet, eine Corvette, eine Goelette
eine Fregatte, , ü. mit 1500 Mann Truppen von
Janeiro nach Rio Grande abgegangen. — Sie juͤngsten Nachrichten aus Mexico sind mit dem Neuyork nach Liverpool gekommenen Packetboo: then angekommen, das aber bei Holyhead verun, tu, so daß die Briefe nicht abgegeben werden kenn, zwar ist der, an den Strand getriebene Briefsack ündon gekommen, allein fast von allen Briefen die Adressen unlesbar geworden. Es war ein der Real del Mente ⸗Bergöau Gesellschaft am Bord tettete mit genauer Noth sein Leben, hatte aber alle brachten Papiere und Sachen eingebuͤßt. Ju Bhurtpore war eine Pfrophezeihung im Schwange, niese Fest- nicht erobert werden konne, bis alles se' im Graben durch einen Alligator verschluckt puͤrde. Nun ziehen die Eingebornen den Namen hiermere in der Aussprache so zusammen, daß er sneer klingt, welches in ihrer Sprache einen Alliga— kdeutet und so ist die Weissagung erfuͤllt.
isols 793.
Hö 30. Januar. Wegen A (lebens . H. des Herzogs von York hat der Kaiserliche fitern auf zwei Wochen die Trauer angelegt. suterm 3. (15.) Jan. haben Sr. Mai. der Kaiser un Ju stiz⸗Minister Fuͤrsten Lobanow Rostowsky fol⸗ 6Rescript erlassen: . ;
, , mit . Vergnuͤgen die Mir von ' dargelegte kurze Uebersicht des Standes der hn in dem Ihnen anvertrauten Ministerio für das hsngene 1826ste Jahr gelesen. Es war 98 ange sn, zu bemerken, daß, ung: achtet der ungew hnlichen age der Sachen, die bis zu einer Anzahl von mehr S850, 000 in jenem Jibre zur Eutscheidung bei den sccrenen Tribunälen des Reichs eingegangen waren, hiüßmaͤßig nur sehr wenige unentschieden geblie⸗ „nd durch diese Beschleunigung in der Gerechtig⸗ psege die Zahl der Arrestanten, welche im Laufe ihrs 1826 bis 127,000 gestiegen war, überall be⸗ end vermindert worden, o daß gegenwartig nur g dersclben uͤbrig sind. Diese ruhmliche Thaͤtigkeit Gerichtshof, deren Resultate Meinem Herzen so freich sind, schreibe Ich Ihrem Bestreben zu, Ihrem r, der Sie immer in Ihrer Dienstlaufdahn aus ge⸗ hit hat, und den Sie, als wuͤrdiger Vorgesetzter, p auf Ihre Untergebenen zu uͤbertragen wußten. Ich a Ihnen Meine aufrichtige Erkenntlichkeit und be⸗ ige Sie, denjenigen Ihrer Untergebenen Mein sswollen zu bezeu zen, welche, nach Ihrer Meinung, sbe durch ihren Eifer, durch Auszauer in ihren nihnn gen, vor Allem aber durch Reinheit der Ab— In und durch Ugbestechlichkeit decdient haben. Durch I, noch wichtigere Erfolge hoffe Ich kuͤnftig Meine zen Wuͤnsche erfüllt zu sehen, daß durch die bei ge jr Au merksamkeit und Genauigkeit moͤglichste Be⸗ lnigung in dem Gange der Sachen, der Auhaufung fben vorgebeugt, uͤberall im Staate die Sicherheit Dersonen, des Eigenthums und saͤmmtliche Rechte Meiner geliebten Unterthanen durch unpartheiische sichte aeschützt werden, und diejenigen, die zu Waͤch⸗ des Rechts gesetzt sind, sich in ihrem Verfahren siz und allein durch Pflichtgefuͤhl und Achtung fuͤr Heiligkeit der Gesetze, durch ihre dem Throne gelei— m Schwhre und durch die Gründsaͤtze der Ehre wer— leiten lassen. Und hierzu verhelse uns Gott, der len guten Vorsaͤtzen Segen verleiht!“
ders der englischen,
dem dritten Theile seines
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Die kuͤhnen Spekulationen, die im Jahre 1825 in England unternommen worden sind und Len Sturz vie ler reichen Häuser daselbst veranlaßt haben, verursachten im Handelsvetkehr eine so heftige Bewegung, daß die⸗ selbe sich überall hin verbreitete und auch bis zu uns hin zu Anfang des vorigen Jahres auf eine merksur— dige Weise zu spuͤren war; aber gegen die Mitte der Schiffahrts- Periode fingen die Preise eines großen Theils unserer Produkte zu steigen an und unsere Aus— fuhr wuͤrde sehr ausgedehnt gewesen sein, wenn nicht einerseits unsere innere Schiffahrt an mehreren Orten durch eine außerordentliche Därre gehemmt gewesen wäre, und andererseits die Anzahl dar Schiffe, beson— welche in Petersburg und Kron— stadt ankamen, nicht im Verhaͤltniß gegen die fruheren Jahre so klein gewesen ware. Dies hatte die Folge, daß bedeutende Vorraͤthe unserer Waaren, uber welche auf hohe Summen Contracte abgeschlossen worden, wäh⸗ rend der Schiffahrtszeit von 1826 nicht haben abgefer— tigt werden können, und mithin erst beim diessährigen Handelsverkehr mit zur Berechnung kommen konnen; eben deshalb zeigt diese Berechnung, soweit es den Ha⸗ fen von St. Petersburg betrifft, fuͤr 1826 nicht die Vortheile die wir in der That genossen haben, und welche der dermalige Stand unseres Boöͤrsen- Courses, der allmählig besser geworden ist, wie fruͤher, darthut= Es sind im Jahre 1826 im hiesigen Hafen und in dem von Kronstad? eingelaufen 957 Schiffe, im J. 1825 waren dagegen 1263 Schiffe eingelaufen; ausgelausen sind 26 beüben Häfen im Jahr 1826: 9ä5 Schiffe; im Jzhr 1825 aber 1258; 26 Schiffe, welche zu sꝑpät angelangt waren, sind zur Ueberwinterung geblieben.
Italien. Ganz Rom (heißt es in einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Rom vom 26. Dec.) spricht von den prächtigen Gꝛeschenken, welche der König von Frankreich dem heil. Vater als Gegengeschenk füͤr den, dem Dauphin üͤbersendeten, ge⸗ weihten Kommandostab, den musigen Achillesschild u. s. w. hat zukommen lassen. Da sie jedoch noch nicht ausgepackt sind, so hat sie auch bis jetzt noch Niemand gesehen. Sie bestehen, wie es heißt,; aus einer Pendel⸗ uhr, vollkommener als alle, welch: bisher gemacht wor⸗ den sind, aus einer Gobelinstapete, einer sehr großen Porzellanvase, angeblich mehr als acht Fuß hoch, aus vier Stuͤcken bestehend, welche mittelst eines kostbaren Netzes oder Bandes zusammengesetzt wird, und aus ei⸗ nem bronzenen Candelaber. — Unter den Tagesnenig⸗ keiten ist hier die wichtigste, daß das viel besprochene Glornals Ecclesiastico von Neuem entschlafen ist, und wahrscheinlich nicht wieder erweckt werden wird. Es ist so wenig mehr die Rede davon, als wenn es nicht eyi⸗ stirt haͤtte. Der Eigenthuͤmer hat aktiv und passiv be⸗ traͤchtlich daran verloren, und auf sein Privilegium von selbst verzichtet, da sich Niemand fand, der es ihm haͤtte abkaufen wollen. Aber nicht allein ihm, sondern auch einem der ruͤstigsten Mitarbeiter an dem Journale, nämlich dem Pater Ventura, ist die Unternehmung theuer zu stehen gekommen. Man erinnert sich der Streitigkeit, in weiche dieser Mann durch di— vielle icht unschuldiger Weise darin geaͤußerte Meinung: „unter aden Regierungsverfassungen sei ein Wahlreich die schlech⸗ test,“ mit den Kardinälen, und mit den Praͤlaten, gerathen war. Die Sache nahm Anfangs eine ö. stige Wendung fuͤr den Pater; ihm war sog⸗ ö Erlaubniß ertheilt worden, nicht allein seine e e auf die ihm untergelegten, gehassigen Anschuldigun gen, sondern auch die beiden ersten Theile 66 . hm herausgegebenen neuen Commentars aber . Kirchenrecht ohne Censur drucken zu lassen. Aber p . lich hat das Blatt sich gewendet; denn nicht allein zi Werks das Imprimatur ver—
sagt, sondern er selst auch seines Lehrstuhls des oͤffent ˖