w
* 2 9
2
5
150
bau angewiesen werden sollen. — Die neuen Huͤlfs, mittel der Mechanik sollen von Bergwerks gesellschaften in Anwendung gebracht werden, um die unterirdischen Schätze an den Tag zu foͤrdern. — Man unterhandelt mit einem Hause in London daruͤber, eine Bank in Chili zu errichten, die mit einem Capital von 2 Mill. ihre Geschaͤfte anfangen soll. — Es ist noch nicht moͤg— lich gewesen, in den Finanzen ein so vollständiges System einzufuͤhren, daß die Einnahmen die Ausgaben decken koͤnnten, weil die im Jahr 1824 eingefuͤhrte all. gemeine direkte Steuer so großen Widerspruch fand; deshalb ist man gezwungen gewesen, unter mehreren vor— laͤufigen Huͤlfequellen, auch zu dem des Verkaufs der Menopole von Taback, Thee und geistigen Getränken, besonders in der Absicht seine Zuflucht zu nehmen, um die Zinsen der in London abgeschlossenen Anleihs abbe— zahlen zu koͤnnen. — Die Expedition von Chiloe hat das Resultat geliefert, Spanien seinen letzten Stuͤtz, punkt in Südamerika zu entreißen und die Indepen, denz dieser Insel sicher zu stellen. Die Republik ist dadurch in den Stand gesetzt, ihre Escadre zu entwaff— nen und die Fregatte Maria Isabella, so wie die Cor— vetten Independencia und Chacabuco zu verkaufen. Jetzt soll auch die Armee reformirt und der Dienst von Na— tienalgarden verrichtet werden. — Eine neue Einthei— lung der Republik in eine bedeutende Zahl von Pro— vinzen ist vorgenommen worden, wodurch den unendli, chen Localstreitigkeiten ein Ende gemacht ist.
In Beziehung auf die äußern Verhaͤltnisse bemerkt der Direktor, daß durch die der Schwesterrepublik Peru geleistete Huͤlfe, die letztere der Republik Chili große Summen schuldig geworden sei und daß man erwarten duͤrfe, die peruanische Regierung werde diese Schuld als eine solche betrachten, die vor allen andern abbe— zahlt werden muͤsse. Es sei zu dem Ende nothwendig, einen Abgeordneten nach Peru zu ernennen, um die diesseitigen Anspruͤche geltend zu machen und zugleich, in Gemaͤßheit des Völkerrechts, gegen die Aufnahme und Duldung der sich dort aufhaltenden Unruhestifter zu re— clamiren, welche nur darauf bedacht seien, Zwietracht und Buͤrgerkrieg über Chili zu verbreiten. Die Empoͤ— rung der Garnisen von San Carlos (Hauptstadt auf der Insel Chiloe) sei nichts als eine Folge der abscheu— lichen Intriguen gewesen, die von Peru aus geleitet worden, wo man, um das leichtglaͤubige Volk desto ge— wisser irre zu leiten, den Eingebungen sogar den hohen Namen Bolivar an die Spitze gestellt. Es waͤren die schnellsten und kräftigsten Maßregeln getroffen worden, um die Ordnung im Archipel herzustellen. — Die Ent, scheidung der Frage uͤber die Theilnahme Chili's an dem Congresse von Panama bleibe der Nationalrepräͤsenta tien in eben dem Maße vorbehalten, als die Entschei— dung uͤber die Anforderungen von Buenos Ayres in Be— ziehung auf Huͤlfe in dem ungerechten und abscheulichen Kriege, den der Kaiser von Brasilien gegen diese Re— publik angefangen. — Die Ankunft des apostolischen Vicars Muzsii sei als ein Mittel betrachtet worden, den geistlichen Beduͤrfnissen abzuhelfen, die durch den Man— gel der Verhaͤltniss mit dem heiligen Stuhl in Rom empfunden wuͤrden. Aber der Viear, unzufrieden mit dem Benehmen, das man gegen ihn beobachtet, und mit der Nachgiebigkeit und Achtung, die man ihm er— wiesen, sei ploͤtzlich abgereist. Er habe sich in die aus, wärtigen Angelegenheiten der Republik mehr als in ihre geistigen Angelegenheiten einzumischen verlangt und einen Ton angenommen, der sich nur fuͤr die Zeit der paͤbstlichen Obergewalt eines Hildebrandt wurde gepaßt haben. Er habe auf den gänzlichen Umsturz der durch 15jährige Opfer endlich errungenen Verfassung bestanden. Die
gen, von L. Nobert.
Negierung habe sich wider setzt, und dies habe den Vicar vermocht, gaͤnzlicher Hintansetzung seiner apostolischen Senn seine« Abreise zu deschleunigen und ein men schli gastfreies und katholisches Volk zu verlassen, das Achtung fuͤr ihn so große Geldopfer dargebracht hat Es sei zu hoffen, daß der Pabst das Betragen des! cars Muzzi nicht billigen und daß er die Verbinn zwischen dem gemeinschaftlichen Vater der Christenh und der Republik Chili auf audete Weise herstel werde. Die vor des Directors Amtsvoerwesung un kannte Preßfreiheit wuͤrde ihn vor der ganzen P angeklagt haben, wenn er in dieser Angelegenheit n gegeben haͤtte.
FI nlan d.
Muͤn ster. In den beinahe ganz getheilten Lin Gemeinheiten sind mehrere der ausgewiesenen wi Grunde zur Anlegung von Eichen- und Tannen pen benutzt, dab sich der dortige schlechte Boden sis zur Holj⸗Kultur eignet. Die Nachahmung soltzet n lichen Anlagen unter ahnlichen Umstaäͤnden win dr gend empfohlen. 8 ⸗
Im Kirchspiele Duͤlmen ist der Bau des n Schulhauses fuͤr die Bauerschaft Dernekamp vollen
Im Dorfe Heek, wo noch kein Straßenpflaster b ist die neue Straßen Anlage vollendet, und da n Ort die Kosten eines Kieselsteinpflasters nicht bestu konnte, durch den Eiser des Buͤrgermeisters von! nies und die ruͤhmliche Mitwirkung der Eingesess eine vorher bei schlechtem Wetter schwer zu passit Strecke von 100 Ruthen fast ohne Kosten durch meinde Dienste zur Chausseesteinstraße umgescht worden.
Stralsund. Im Jahr 1826 sind im he Hafen und in dem zu Barth zusammen 306 Soy eingegangen und eben so viel sind aus beiden H ausgelaufen. Von den eingegangenen waren 120 den und 177 beballastet; von den autgegangenen! gen waren 203 beladen und nur 108 beballastet. waren von jenen Schiffen 199 preußische und 107 laͤndische. . .
Hauptartikel der Einfuhr waren: Pottasche, schmiedetes Eisen, Hanf und Flachs, Häute und Wein, Suͤdfruͤchte, Gewuͤrze, Kaffee, Zucker, Steinkohlen, Theer und Pech. Hauptartikel der! fuhr waren; Getreide, Malz, Huͤlsenfruͤchte, Hä Ruͤb- und Lein saat. .
* e m mr e.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 13. Febr. Im Schauspielhause:, Macht der Verhaͤltniss,“ Trauerspiei in 5 Abtht (Hr. Lenz: Graf v. Falken
Im Opernhause: „Redoute.“ Einlaß R zu s Thlr. fuͤr jede Person, sind bis Dienstag mittag 5 Uhr bei dem Kastellan Herrn Sallle Opernhause, bei dem Kastellan Herrn Adler im S spielhause, und Abends nach Erxoͤffnung des Hause beiden Kassen zu haben. Es werden auch Zuschauerb zu den Logen des dritten Ranges verkauft, und sint her diese Billets à 3 Thlr. fuͤr das Stuck, von stag Morgen 9 Uhr bis Nachmittag 5 Uhr, k beiden genannten Kastellanen zu haben.
— r
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Job
solchen uͤbermuͤthigen Zumuthun
Aldlge
meine
sreußische Staats- Zeitung.
M 38.
Berlin, Mittwoch, den 14en Februar 1827.
2
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Bei der am 10. und 12. d. M. geschehenen Zie der 2. Klasse 55. Königl. Klassen ⸗ Lotterie fiel der sstgewinn von 6000 Thlr. auf Nr. S7559; die t folgenden 2 Hauptgewinne von 2000 Thlr. fielen Rr. 16846 und 26361; 3 Gewinne zu 1000 Thlr. r. 2080, 38826 und 84339; 4 Gewinne zu 500 uf Nr. 16822, 41483, 55137 und 774141; 5 Ge⸗ u zu 200 Thlr. auf Nr. 13638, 16426, 35709, B und 83288; 10 Gewinne zu 100 Thir. auf Nr. 5, 10848, 23826, 24964, 29577, 486765, 66681, E, 69633 und 82613.
Der Anfang der Ziehung 3. Klasse dieser Lotterie uf den 13. Marz d. J. festgesetzt.
Berlin, den 13. Februar 1827. gl. Preuß. General-Lotterie⸗Direktion.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
paris, 7. Februar. Die Pairs Kammer hat in vorgestrigen Sitzung zuerst die letzten Artikel des sczes, betreffend die Geschwornen, und schließlich das n Gefetz mit 155 Stimmen gegen 18 angenommen. In der Deputirten Kammer dauerten die Bera— gen wegen des Gesetzes fort, wodurch die neue einrichtung und der Tarif sestgesetzt werden sollen; trafen die zweite Hälfte des achten Artikels. Der purf bestimmte naͤmlich eine Erhohung der Porto. fuͤr geheftete Buͤcher, Verzeicnssse, Musikalien und üigen; die Kommisston schlug dagegen vor, daß keine sinderung ruͤcksichtlich dieser Saͤtze stattfinden sollte. (Hyde v. Neuville verlangte, daß diese beguͤnsti de Ausnahme auf alle Zettungen ausgedehnt werden hte, welche der Litteratur, den Wissenschaften und Gewerben gewidmet sind; Herr Hericart von ury trug aber darauf an, diese Beguͤnstigung auf Sammlungen und periodische Schriften zu beschraäͤn— welche von Kuͤnsten, Wissenschaften und Gewerb— handeln, — und folglich die Litteraturblaͤtter aus hließen. Der Finanzminister bemerkte in dieser sehung, die Besorgnisse, welche man fuͤr das Be— gen der wissenschaftlichen Zeitschriften hege, seien un— rundet; er wolle die Bestimmung des Entwurfes ch nur in der Absicht der Gleichmäßigkeit der Porto— sihung vertheidigen, indem das Interesse des Fiscus
eben so wenig, wie das der Wissenschaften, dabei gefähr⸗ det seien. Als Beispiel fuhrte er das allgemeine Bulle— tin der Kuͤnste und Wissenschaften an, welcheés aus 6 Blattern, jedes von 25 Deeimeter, besteht. Nun braucht man, sagte der Minister, nur das Format der Blaͤtter, wie das neue Gesetz es gestattet, auf 30 Decimeter zu erhöhen und man wird, ohne Raum zu verlieren, nur fuͤnf Blatter brauchen, welche 25 Cent. Porto bezahlen, während das jetzige Porto 24 beträgt. Jene Zeitschrift erscheint monatlich und wird also jährlich 12 Centimes mehr kosten; ist es nun wohl zu befuͤrchten, daß diese Erhöhung ihr den Todesstoß gebe? Die Kammer mag entscheiden. Hr. v. Thury bemerkte mit wenigen Wor—⸗ ten, es sei für schon bekannte Zeitschriften nachtheilig, ihr Format zu veraͤndern. Hr. Hyde von Neuville sagte, Hr. v. Villele habe sich gegen seinen Antrag er— hoben, weil es sich um Zeitungen handle, ein Wort, welches auf Se. Excell. eden so wirke, wie Weihwa sser auf den Geist der Finsterniß (Großes Gelaͤchter); uͤbri, gens begreife er den Minister nicht, der da sage, die Zitungen seien giftig, und der sich alle ersinnliche Muͤhe gebe, um ihren Flaͤchenraum von 17 auf 30 De— eimeter zu vergrößern; dies sei das erste Mal, daß er (der Redner) sagen hoͤre, daß Gift gefaͤhrlicher in Buch— sen wie in Schachteln sei (Gelächter). Ich will, fuhr der Redner fort, nicht einmal die Fassung meines Amen dements, sondern nur dessen Sinn vertheidigen, und wo moͤglich die Litteratur, die Kuͤnste und die Wissen— schaften aus dem Schiffbruche der Preßfreiheit retten, damit man uns nicht dereinst anklage, das Licht des Gei— stes erstickt zu haben! — Mit diesen Worten wollte der Redner schließen und war im Begriff, die Tribune zu verlassen, als er nochmals anhob und sagte: Bedenken Sie, meine Herren, daß Sie das Todesurtheil vieler, dem Handel und Gewerbfleiß — nuͤtzlichen Blätter in den Handen haben, wie unschaͤdlich ist nicht die Mo— denzeitung und die bescheidene Postzeitung (großes Ge— laͤchtery, deren Untergang auch sicher ist, wenn nicht eine mächtige Hand sie erhaͤlt. Hr. Mechin bemerkte, man habe sich schwerlich uͤberlegt, was fuͤr Nachtheile die erste Haͤlfte des achten Artikels haben wuͤrde; man habe die politischen Zeitungen vernichten wollen, deren es in Patris nur 13 oder 146 gebe, und man habe mit einem Schlage alle ubrigen Zeitschriften, 125 an der Zahl, getroffen; darunter betrafen 156 nur Anzeigen und Bekanntmachungen, 4 Ackerbau, 2 Finanzen und Staats—˖ wirthschaft, 6 Verwaltungsgegenstaͤnde, 10 Jurispru— denz, 18 Medizin, 2 Pädagogik, 16 verschiedene Wissen— schaften, 7 Religion, 11 Litteratur, 2 Reisen, 1 schsne Kuͤnste, 3 Bibliographie, 8 Musik, 6 Theater und 2 Moden. Alle diese Zeitschriften, oder doch die meisten, wurden nicht bestehen konnen, wenn man die neuen Saͤtze auf sie anwende, denn schon jetzt braͤchten die