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neuen uͤberseeischen Verbindungen, 700,000 mehr. Das Ministerium der geistlichen Angelegenheiten bedarf eines Zuschusses von 4,000,000, um die Gehalte der sniedern Geistlichkeit zu verbessern, die Zahl der Pfarrerstellen zu vermehren, die Pensionen der dienstunfaͤhigen Geist— lichen zu erhoͤhn, viele Kirchen auszubessern, das Ca— pitel von St. Denis und die Professorstellen bei den Gymnasien besser zu dotiren. Das Busjet des Mini— steriums des Innern soll um beinahe 6 Millionen ver— groͤßert werden, welche hauptsaͤchlich zu Wege-, Bruͤcken⸗ und andern Bauten, wie auch zur Anlegung von zwei neuen Telegraphenlinien und zu Prämien fuüuͤr den Wall— fischfang verwendet werden sollen Den Minifterien des Krieges und der Marine sollen endlich resp. A4 und 3 Millionen mehr bewilligt werden, um sie in den Stand zu setzen, unsre Vertheidigungsmittel zu Lande und zur See auf den Fuß zu setzen, der unsrer Stellung in der Welt noch erforderlich ist. Uebrigens ist es die Absicht der Regierung, daß forthin kein Minister auf Supple— = mentarbewilligungen Anspruch mache, welche nicht durch ganz un vorhergesehene Beduͤrfnisse begründet werden. Die Gesammtausgaben des Jahres 1528 betragen: fuͤr die Zinsen der Staats Schuld 241,357,867 Fr.
fuͤr die ubrigen Gegenstaͤnde. . 697,955,833
. U Summa 939 343, 700 Fr. Die Eintzahme ist, nach den bisherigen Sätzen und nach den Ergséhnisseng des Jahres 1826 auf 939,591,361 Fr. angeschlagen.
In der naͤmlichen Sitzung legte Hr. von Martignac den Gesetzentwurf wegen des Sklavenhandels vor. Vorgestern hat der preußische Gesandte, Freiherr von Werther ein großes diplomatisches Diner gegeben, welchem saͤmmtliche Minister und fremden Gesandten beigewohnt haben. . n Monsignor Lambruschini, Erzbischof von Genua und der neuernannte paͤbstliche Nuntius an unserm Hofe, ist hier angekommen. 9. Aus Pontevedra in Gallizien wird unterm 24. Jan. gemeldet, daß die Avantgarde der portugiesischen Fluͤcht— linge zu Celanova eingetroffen ist; man erwartete den General Monte Alegre; andere Fluͤchtlinge degaben sich nach Alfasclo, um sich denen unter den Befehlen von Tellez Jordan anzuschlictzen. Ein anderer Hause, von Magessi befehligt, marschirte auf Villa Rondele. Man weiß, daß 2000 Fluͤchtlinge in kleinen Abtheilungen nach
der Provinz Trasos,Montes zuruͤckgegangen sind. Die
Milizen von Villa-Viciosa vertheidigen den Uebergang der Bruͤcke uͤber den Tua, das Hauptquartier befand sich zu Pazas, vier Stunden von Chaves.
Aus Orense meldet man unterm 26. Jan.: daß Abends zuvor ein Gefecht stattgefunden und die Fluͤcht— linge von denen ihnen an Zahl uͤberlegenen Regierungs— truppen zuruͤckgetrieben worden.
Aus Castilien schreibt man unterm 30. Jan.: daß
der Generalmajor Vicomte von Barcia sich nebst seiner Familie, einem Brigadier und einigen Officiers einge— funden und sie die Weisung erhalten haben, sich nach der Provinz Soria, 60 Stunden von der Grenze, zu begeben. — Zu Albuquerque hat sich ein portugiesischer Offizier mit 14 Reitern gezeigt; sie sind auf Befehl des Generals San-Juan entwaffnet und ins Innere ge— schickt worden. ;
Unter den Bewerbern um die, durch den Tod des Grafen Lanjuinais, in der Academie der Inschriften und der schoͤnien Litteratur erledigten Stelle, befindet sich auch der bekannte Professor Cousin.
Die Handels-Kammer von Marseille hat beschlossen, ein Dampsschiff von der Kraft von 190 Pferden er— bauen zu lassen, um es zum Bugsiren der durch un— guͤnstige Winde im Hafen zuruͤckgehaltenen Fahrzeuge,
Americanische Missionar, Hr. Jakson,
und um den sich in Gefahr ᷣ . h e . fahr befindenden Schiffen zu nfprocentige
e, . ; 9* or gr 10 C. — Dren . ondon, 9. Febr. (uͤber Holland.
hielten Se. Maj. einen , 6. 2 wegen Ernennung der Sheriffs fuͤr diefes Jahr haben sodann den Mitgliedern, worunter auch der h zog von Wellington war, ein praͤchtiges Mahl.
ᷣ Am Montag kam Graf Liverpool, sehr an sei Gesundheit gebessert, von Bath zuruͤcht.
Mittwochs war Cabinetsrath im auswärtigen An dem aber Herr Canning so wenig, wie am vorhen Tage in Brighton der geheimen Rath— Sitzung ab n; . unpaͤßlich ist.
er K. wedische Gesand ̃ arg 7 e, , ,. w ⸗ estern fingen die Sitzungen beider Pa haͤuser wieder an, wo viele Hin, 2 auf die Korngesetze und andere Gegen staͤnde einkz Von ministerieller Seite wurde ein Antrag auf BVeileids,Adresse an Se. Maj. wegen des Ablebens 3 Durchl. Bruders angekuͤn digt. — Graf Liverpool je an, daß er am 19. oder an einem nicht viel spůt Tage die Korngesetze zur Erwaͤgung Ihrer Herrl. gen werde. Graf Lauderdale erklärte es fuͤr untecht e , n , , demselben nicht langere ur u lassen; n 963 er, z ssen; welchem aber Graf U Dr. Canning war nicht im Unterhause
Niemand glaubt noch, daß mehr ö tugal geschickt werden duͤrften.
Der gesetzgebende Koͤrper von Jamaica ist in ei neuen, von ihm angenommenen Selaven⸗Aete den W schen der Regierung nachgekommen, ohne ihre Unabh gigkeit zu vergeben. Das Gesetz hat viele Verbesser gen erhalten, unter andern die Selaven auch befaͤh als Zeugen in den Gerichtshoͤfen aufzutreten. R wuͤrdig ist die Clausel, daß kein Geistlicher, det n zur bischöͤslichen Kirche gehört, vor Sonnen, Anf oder nach Sonnen Untergang vor den Sclaven M gen darf. Der Statthalier, Herzog von Manch hat die Versammlung auf vier Wochen prorogirt ihr seine aufrichtige Zufciedenheit mit ihren Arbei zu erkennen gegeben. . J
Hr. Crawfurd ist am 1. Sept., in Begleitun nes aus 6 Mitgliedern bestehenden Ge , nn, nals, worunter Dr. Wallich aus Copenhagen und i j nebst einer Ehrengarde von 25 . 364 und 15 Seapoys, nach Ava abgegangen.
Capitain Burney, der mit einer besondern Miss an den Hof von Siam beauftragt war, ist von 8 kock wieder in Sincapore eingetroffen. Den Wu der Brittischen Regierung, den Fuͤrsten von Keda! der eingesetzt zu sehen, konnte er nicht erwirklichen; gegen hat er Vortheile fuͤr die Handelsschiffahrt bewi Der Handel zwischen Sincapore und Siam wird jedem Jahre wichtiger, und der Verbrauch VBrittis Manufakturen vermehrt sich zusehends.
In der Nahe Havannah's kreuzt gegen waͤrtig Mexicanisches Geschwader unter Commodore Por und der Spanische Admiral Laborde traf Anstalt mit seiner Flotte abzusegeln; man siehet in diesem einem Seetreffen entgegen.
Bei St. Domingo kaperte am 10. Dee, ein lumbischer Schooner ein von Gibraltar nach Havan bestimmtes Spanisches Kauffahrteischiff mit einer chen Ladung von 100,009 Piastern, und brachte se Prise zu St. Barthelemy auf.
Der in Lima verhaftet gewesene Admiral Guise vor ein Kriegsgericht gestellt und ehrenvoll freigesp
ln der Stadt)
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worden; auch erging Befehl, ihm seinen ganzen sständigen Gehalt von 70,000 Piastern auszuzahlen, ihn auf halben Sold zu setzen. General Nieochea ebenfalls freigesprochen worden; er sowohl, als Ge— A Guise, wollen nach Buenos Ayres gehen, um dort
enste zu nehmen. . J Blaͤttern zwischen Hrn. Hib—
Der Streit in unsern und Hrn. Henderson u. A. uͤber den Grad der Un—
scheit der mehrerwaͤhnten Haitischen Proelamation gert noch fort. Consols auf oz, stiegen aber durch das Discont herabsetzen wolle, 300,000 Pf. Stocks mit großem
nsols schlossen zu 81. . St. Petersburg, 10. Februar. Gestern am Ge—
ztsfeste Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Michael, fingen Ihre Maj. die Kaiserin, Mutter, Vormit⸗ zim Winterpalais die desfallsigen Gluͤckwuͤnsche der stglieder des Reichsraths, der Minister, des Senats, Generäle, der Hofchargen und anderer ausgeze ich fen Personen; Ihre Kaiserl. Hoh. die Frau Groß, sstin Helene empfing die Gluͤckwuͤnsche in Ihrem ais. Abends war Hofball im Winterpalais und die
Abrechnung standen gestern anfaͤnglich Geruͤcht, daß die Bank auf 816, 2. Dann wur— Verlust verkauft.
zadt war erleuchtet. ; Der Vice. Admiral der Baltischen Flotte, Saruͤt⸗/
he J. ist zum Oberbefehlshaber und Kriegs⸗Gonser⸗ Vice Admiral Kotobka zum Commanden ernannt
ut von Kronstadt und der Uf der Kronstäͤdtischen Marine men. Ein Allerhoͤchsten Orts sanctionirtes Decret der Dinister- Committee enthalt strenge Anordnungen in pitreff der jedes Mal zeitigen Versorgung der hiesigen sidenz mittelst Zufuhren von Lebensmitteln, Feuerung, seu und Hafer, damit keine fuuͤhlbare Theurung, wie Anfange dieses Winters, wieder entstehe.
Die fuͤr das Zollwesen in Kronstadt begonnenen zuuten werden aufs Thaͤtigste fortgesetzt. Auch schrei⸗ mn alle während der letzten Regierungsjahre des hoch— gen Kaisers Alexander angefangenen und fortgesetz⸗ mm großen Bauten in der hiesigen Residenz rasch ihrer Din dung entgegen. Der bisher aufgeschobene Bau a neuen Isaakskirche wird jeßt ebenfalls mit der reg— En Thaͤtigkeit wieder fortgesetzt. .
Seit einiger Zeit haben sich die natuͤrlichen Blat⸗ in in mehreren hiesigen Haäusern gezeigt.
Im Jahre 1826 sind im Hafen von Riga 1037 ihrzeuge eingelaufen und 18 hatten von 1625 her Binterlage daselbst gehalten; ausgelaufen sind im sel— gen Jahre 1031 Schiffe und deren 24 zum Ueberwin⸗ ü geblieben. Unter den angekommenen Schiffen wa— äs englische, 127 schwedische, 79 hanndversche, 77 laͤndische, 76 preußische, 75 daͤnische, 58 russische, 51 cklenburgische, 21 luͤbeckische, 7 oldenburgische, 5 bre⸗ ssche, 3 franzoͤsische und 3 amerikanische. Der Werth H Waaren betrug 35,017,226 Rubel ? Kop.
Nachrichten aus Odessa vom 26 Jan, zufolge ist rt die Witterung so schoͤn, daß die Beladung der schiffe ohne Unterbrechung statt findet; taglich kommen . an, und die Fahrt von Constantinopel dauert
age.
Aus Simpheropol wird unterm 15. Jan, gemeldet: ser unser Land nie besucht hat, wuͤrde die Verschieden⸗ it, welche dermalen zwischen der hiesigen Temperatur d der auf der suͤdlichen Kuͤste schwerlich glauben, hier das Wetter naßkalt, waͤhrend auf der andern Seite r Berge, die uns vom Meere scheiden (13 Stunden man Fruͤhlingsluͤfte athmet. In je—⸗ sim Theile Tauriens haben die Rosen und andere Blu⸗ sen nicht aufgehoͤrt im Freien zu bluͤhen und mehrere bäume sind im Begriffe Knospen zu treiben.
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Am 3. d. M. ist hier der Koͤnigl.
Wien, 16. Febr, und bevollmächtigte
Preußische außerordentliche Gesandte
NMinister, Fürst von Hatz feldt, nach einer achttaͤgigen
Krankheit, mit Tode abgegangen. Der Verlust i . ö
in den Stuͤrmen unserer bewegten Zeiten, seinem nige, seinem Vaterlande, sich und seinen Gesinnungen stets treu gebliebenen Staatsmannes ist von dem K. K. Hofe und dem gesammten Publikum mit dem groͤßten Leiowesen empfunden worden. Seit mehr als vier Jah⸗ ren bei Sr. K. K. apostol. Majestät beglaubigt, war⸗ derselbe ohne Unterlaß beflissen, die Bande inniger Frehndschaft, welche die Monarchen von Oesterreich und Preußen so eag, und fuͤr das Wohl ihrer Reiche so heilsam vereinigen, zu erhalten und noch fester zu knuͤp⸗ sen. Das Gefühl, welches sich bei allen Klassen der Gesellschaft, als rege Theilnahme im Verlaufe der Krank heit des Fuͤrsten von HakKseldt, ausgesprochen hatte, ist Bürge eines bleibenden Andenkens an den zu fruͤh Ver⸗ blichenen!
— Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt heute folgendes: . —
Der Courier Frangais vom 28., und das Journal des Debats vom 29. Januar — jener unter dem phan— tastischen Titel: „Glorreithen Erinnerungen zugefuͤgter Schimpf, und Verletzung erworbener Nechte“ — fuͤhren heftige Beschwerden über den K. K. Botschafter zu Pa⸗ ris, der, den Jastruktionen seines Hofes gemäß, sich nicht berechtigt glaubt, gewisse, mit den ,,. politischen Verhaltnissen unvereinbasz Titulataren zu beobachten. Der wilde, ungesittete Ton, der diesen Journalen zur andern Natur geworden zu sein scheint, und der denn auch bei dieser Gelegenheit angestimmt wird, wuͤrde faͤr uns nur ein Bewegungsgrund sein, ihre Ausfälle, wie gewohnlich, mit dem Stillschweigen der Verachtung zu beantworten, wenn wir nicht fuͤr nützlich hielten, über den Gegenstand, der diesmal ihre , . Federn beschäftigte, einige Aufkläͤrungen zu geben.
In den Jahren 1806, 1807 ꝛe. hatte Buonaparte verschledene Individuen, die ihm bei der Armee, in der Staatsverwaltung, oder an seinem Hofe besonders wich⸗ tige Dienste geleistét, durch fuͤrstliche, herzogliche, graͤf⸗ liche und andere, aus der alten Adels Etikette entlehnte, Titel belohnt, mit mehreren dieser Titel aber die Na— men von Provinzen, Städten und Domänen in den von ihm eroberten Landern als franzoͤsische Reichs-Lehen (Fiefs de Empire Frangais) verbunden. Se waren Herzoge von Pgrma, Piacenza, Bassano, Treviso, Dal⸗ matien, Ragusa, Istrien, Friaul, Padua, Tarent, Gaeta u. s. f. entstanden.
Während der Verhandlungen, welche der Unter— zeichnung des Pariser Friedens im Jahr 1814 voran gin— gen, verwahrten sich die Hofe, denen der Besitz der Ter— ritürien, an welchen diese Titel hafteten, durch den Frie⸗ dens -Traetat zugesichert ward, gegen fernere Beibehal⸗ tung einer, mit der Herrschaft des Verleihers uber die eroberten Lander nothwendig erloschenden, Titulatur. Zur Rechtfertigung ihrer Protestation wurde der Grund⸗ fatz aufgestellt, daß Titel, die an einen bestimmten Ort, wo deren Inhaber sich durch Waffenthaten ausgezeichnet hatten, erinnerten, unverandert bleiben, solche hingegen, die, ohne eine dergleichen Beziehung, ein Besitz Recht auf Laͤnder oder Staͤdte außerhalb des franzoͤsischen Ge⸗ bietes anzudeuten schienen, als abgeschafft betrachtet werden sollten. Die Richtigkeit und Billigkeit dieser Unterscheidung, die, ohne dem Krieges Ruhm Abbruch zu thun, gegen eine offenbare polttische Anomalie g:— richtet war, und unangenehmen Collisionen, welche au genscheinlich daraus entspringen konnten, vorbeugte sieß sich aus keinem staatsrechtlichen Grunde oder Vor wande in Zweifel ziehen. Gleich wie es einen Grafen
pon St. Bincent, einen Vicomte von Trafalgar, ei