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Gegnern gesagt, daß dieser Gedanke zuerst in dem Kopfe eines geehrten gefeierten Gelehrten und Staatsmannes, und eines eifrigen Freundes der Freiheit, mit einem Worte des Hrn. v. Malesherbes. Unser ganzer Inniger Wunsch ist, daß die wahre Freiheit wirklich Schutz finde, wir fordern dieses Gesetz, damit die Monarchie nicht erschuͤttert werde, wir fordern es sogar, damit die Ehre der Schriftsteller und der Wissenschaften nicht laͤnger durch eine verderbliche Zuͤgegosigkeit entwuͤrdigt werde. Hr. Hyde v. Ne uville sagte, die Minister verlaäͤum— deten Frankreich, indem sie sagten, es sei gottlos; die Sucht, der Philosgphie sei voruͤbergegangen, und es wuüͤrde' ein nicht dorhandener Muth dazu gehoren, um sich als gottlosen zu zeigen. — Vorgestern ließen sich noch einige Redner fuͤr und gegen das Gesetz vernehmen; da ihre Reden indessen weder neue Ansichten noch neue Thatsachen enthalten, so uͤbergehn wir sie um so eher, als auch die Kammer, nach dem sie sie gehort hatte, den Schluß der allgemeinen Berathung mit großer Stimmenmehrheit entschied.
Die Akademie der Inschriften hat H. v. Pouqueville an die Stelle des verstorbenen Grafen Lanjuinais zu ih— rem Mitgliede gewählt.
Fuͤnfprocent. Rente 101 Fr. — Dreiprocent. 68 Fr.
London, 14. Februar (uͤber Holland.) Se. Mej. der Konig haben am 10. einen leichten Anfall vom Chi— ragra gehabt, welcher indeß schon an den beiden folgen— den Tagen bedeutend nachließ. Im Uebrigen ist das Befinden Sr. Maj. das erwuͤnschteste.
Z3u Brighton wird in der naͤchsten Woche eine Statue aufgestellt werden, welche die dortigen Einwoh— ner Sr. Maj. dem Koͤnige errichten wollen.
Ein Italienischer Kabinets-Kourier ist vorgestern von Ancona im Colonie Bureau angekommen.
Das Committee für bie Errichtung eines Monu— ments zum Andenken Sr. K. H. des Herzogs v. York hat am 9. abermals eine Versammlung gehalten, in welcher beschlossen wurde, daß ein Concurs Brittischer Kuͤnstler zu Ausfuͤhrung des Plans Statt finden solle. Auch in Edinburg wird dem verewigten Prinzen ein Denkmal errichtet.
Der Marquis v. Clanricarde begiebt sich ehestens nach Frankfurt und demnächst nach Wien, wo er bei der Botschaft Sr. Maj. attachirt sein wird.
Der Brasilische Gesandte, Baron v. Itabayana, und der Neapolitanische, Graf v. Ludolf, haben am 10. Verhandlungen im auswärtigen Amte gehabt.
Herr Alexander Cockburn, der zum Gesandten bei der Republik von Columbien ernannt war, aber wegen seines Gesundheitszustandes im Sommer vorigen Jah— res von Carthagena zuruͤckkehren mußte, ist mit dem Schiffe Barha von 50 Kanonen wieder nach seinem Bestimmungsorte abgegangen.
Der Gehalt der fuͤr den Seedienst bewilligten 30, 000 Matrosen beträgt zu 2 Pfd. St. 9 Sh. monatlich pro Mann gerechnet, 882, 000 Pf. St. — Fuͤr Lebensmittel wurden 1 Pf. St. 12 Sh. auf jeden Mann monatlich bewilligt. Die Gesammtausgaben fuͤr das Marinewesen nebst den zu diesem Zweige des Staatsdienstes gehoͤri— gen- Bauten ist auf 6.125 850 Pf. St. angeschlagen.
Es heißt noch immer, die Bank werde den Zinsfuß von 5 auf A pCt. herabsetzen — eiue Veranderung, welche die hiesigen und ausländischen Staats Papieren beträchtlich in die Hoͤhe bringen wuͤrde.
In Carlisle sind Unruhen ausgebrochen. Mit Huͤlse von mehr als hundert Extra- Constables, welche von Militair unterstuͤtzt wurden, sind am 10. 12 der Raͤ— delsfuͤhrer zur Haft gebracht worden.
Wie allgemein verlautet, wollte Lord Cochrane nun- mehr seinen Dienst bei den Griechen antreten, und war
willens, noch in diesem Monate vom suͤdlichen Fran reich aus nach Griechenland abzusegeln.
Die Ausfuhr von Manufacturwaaren nach h neuen Americanischen Republiken und Brasilien soll reits die nach den Vereinigten Staaten von Nor America weit uͤbertreffen.
In Monte Video sind, den neusten Nachrichten folge, mehrere Brittische und drei Americanische Ka fahrteischiffe von den Brasiliern aufgebracht worde und in Buenos Ayres hatte man wenig Hoffnung, d Blokade bald aufgehoben zu sehen, da man erfahr daß das Brittische Cabinet sich nicht mehr in diese gelegenheit mischen wolle.
Auf dem großen Viehmarkte dieser Hauptsta— Smithsield, wurden im vorigen Jahre 159,822 Oc und Kälber und 1,486,559 Schaafe verkauft.
— Vom 16. Febr. Vorgestern hat Herr Canni einen Ruͤckfall ven Kopfschmerzen gehabt, woran schon fruͤher gelitten. Man hat deshalb fuͤr gut gefy den, den Doctor Holland nach Brighton kommen lassen, um den Sir Matthew Thierney in der aͤrztlich Sorgfalt fuͤr Herr Canning zu unterstuͤtzen. Doct
Holland ist um Mitternacht von hier abgegangen. gestern eingelaufenen Nachrichten lauten jedoch guͤnstig
Im Oberhause uͤberreichte der Marquis von lang down vorgestern die Petition der irlaäͤndischen Kath̃ ken und die der katholischen Bischoͤfe Irlands und digte zugleich an, daß er am 8. Marz einen auf di Petitionen gegruͤndeten Antrag machen werde. — E stern wurden im Oberhause mehrere Petitionen the 46 wider eine Abänderung der Korngesetze lͤ reicht. = —
Consols 82. :
St. Petersburg, 17. Februar. Sr. Maj. d Kaiser haben bis zur Ruͤckkehr des in Dienstangelege heiten abwesenden Barons von Diebitsch dem Genet der Insanterie, Grafen Tolstoy J., die Leitung des neral Stabes zu uͤbertragen geruht. '
Generalmajor Scheltuchin 2. ist Generallieuten und Kriegs Gouverneur von Kiew geworden. Geng Jefimowitsch, der in den Militair-Ansiedelungen ant stelt war, hat wegen seiner Wunden seinen Abscht mit lebenslaͤnglicher Beibehaltung seines Gehalts
halten. Die Universitaͤt Dorpat hat aus dem Reichs Ba
capital 55000 Rubel zum Ausbau und zur Vergröß rung ihres anatomischea Gevbaudes erhalten. Offiziellen Angaben zufolge, sind im Laufe des I
res 1825 in den 38 Eparchieen des Reichs vom Gu
chischen Ritus 1,705,615 Kinder geboren wordem 1071, 260 Personen gestorben. Unter letztere haben S438 hundertjaäͤhrige befunden, von denen 32 das 120 Jahr uͤberschritten hatten, 4 zum Alter von 125 160 und 4 zu 130 bis 135 Jahren gelangt waren.
Christiania, 12. Februar. Sr. Maj. der Kb haben heute den Storthing mit folgender Rede we Throne eröffnet:
„Meine Herren! Judem Ich dem Allmächtigen s das Ereigniß, welches die Hoffnungen der beiden ve einigten Voͤlker erfuͤllt hat, danke, habe Ich befohle Ihnen in den, von der Constitution vorgeschrieben Formen, Anzeige von der Geburt Meines Enkels, K. H. des Erbprinzen Carl Ludwig Eugen von Schw den und Norwegen zu machen. Die oͤffentlichen Fr heiten haben durch den regelmäßigen Gang der Reg rung und die Mitwuͤrkung der Burger eine Festigt erhalten, welche Zeit, Waffenruhm und gluͤckliche Am nistration oft wit so vieler Muͤhe einfuͤhren. Das Gt der⸗Volk ist mit Interesse den Fortschritten gesol welche die Ration gemacht hat. Von den selben Vor abstammend und sich zu derselben Religion bekennen hat es lebhaft die Vortheile empfunden, die aus d]
s fast die Gewißheit,
pbesserungen ins Werk zn setzen.
ganisation der Halbinsel hervorgegangen sind. Als lauer Deobachter der gegenseitigen Versprechungen, rt es fort, die besten Wuͤnsche fuͤr Norwegens Wohl— irt zu hegen. Inzwischen hat auch die Haldinsel, der uͤbrige Theil der Welt, die commerztelle Er— stterung empfunden, welche alles finanzielle Vertrauen ihmt hat. Die Ruͤckkehr zu dielem Vertrauen giebt
daß die Thätigkeit wieder er—⸗ zen und das laufende Jahr unsern Erzeugnissen und serer Industrie eine ausgedehntere Ausfuhr, als die vorigen Jahres eröffnen werde. Ich habe, so viel in Meinen Kraͤften stand, diese Ausfuhren begun, , und Mich hoͤchst gluͤcklich geschaͤtzt, als Ich die fuhr ⸗Abgaben herabsetzte. So wirkt das Vertrauen, eine Nation in ihre Regierung setzt, stets auf die gierten zuruͤck. Ungeachtet aller Schwierigkeiten, che wir wegen Errichtung der Bank und dem dei. pen Eingange von 22 Millionen Reichsbankthalern hen mußten, die in ungluͤcklicihen Zeiten in Umlauf stzt wurden, habe ich doch das Vergnuͤgen, Ihnen zu sen zu thun, daß, nachdem allen von dem letzten vrthing eroͤffneten Crediten Genuͤge geschehen und eine ziemlich bedeutende Summe zu Gegenstaͤnden ntlicher Nuͤtzlichkeit verfuͤgt worden, der Ueberschuß ker Einnahmen noch bedeutend ist. Dieser Ueber—
iß setzt uns in Stand, verschiedene Ausgaben zu be
sten, welche die oͤffentliche Wohlfahrt erheischt. Keine lion kann verlangen, daß ihre Regierung ihre Frei— him Innern und ihre Unabhängigkeit nach Außen cht erhalte, wenn diese Regierung nitht die zu . Vertheidigung gehörigen Mittel besitzt. Wir ha— daher nothwendige Ausgaben zu machen, um unsre kenäle zu versehen, unsre festen Plaͤtze zu repariren „zu unterhalten, ein großes Depot zu gruͤnden, eine tte und Werfte zu schaffen, und unsere Verbindun— im Auslande auszudehnen. Meine auf diesen Ge— stand bezuͤglichen Forderungen werden nach unsern föquellen berechnet sein. Die Rechnungen uͤber die satsschuld werden Ihnen vorgelegt werden. Die In— äsen, so wie die Summen zur Tilgung derselben pen regelmäßig bezahlt. Die Feuersbrunst von Fre, hall ist verderblich gewesen. Der Storthing soll Uu erfahren, uber welche Summen Ich verfugen zu ssen geglaubt habe, um die Witkungen derselben zu lingern. Lassen Sie uns der Vorsehung danken, daß der Regierung die Mittel gegeben, den Einwohnern Huͤlfe zu kommen.
Die Anlegung neuer Landstraßen zwischen den bei— Königreichen wird thaͤtig fortgesetzt. Die Aufnahme Bevölkerung des Jahrs 1815 hat das Resultat ge— rt, daß sich dieselde seit 10 Jahren um ein Fuͤnf— l vermehrt hat. Um Aufklärung zu verdreiten und Erziehung zu vervollkemmen, sind die erledigten stuͤhle an der Univerfitaͤt wieder besetzt worden. Der ir ihrer Mitglieder ist noch immer derselbe. Die sschlaͤge, die Ich Ihnen in der letzten Sitzung in treff einiger Verbesserungen gemacht, die unser Fun- jental⸗Vertrag erheischt, sind durch langes Nachdben— und durch die innige Ueberzeugung von dem Nuz— dieser Veranderungen bei Mir veranlaßt worden. fordere Sie auf, die Wichtigkeit derselben in ihrem len Umfange zu erwägen. Da Ich keinen andern nsch habe, als Ihren Rechten eine Buͤrgschaft zu in, welche das Gleichgewicht der Gewalten allein llten kann, und die in diesen Vorschlaͤgen enthalte—⸗ Koͤnigl. Concessionen dieses Gleichgewicht noch ver— lten, so halte Ich mich überzeugt, daß Sie Meine sveggruͤnde achten werden, selbst wenn Sie Anstand men sollten zu glauben, daß es an der Zeit sei, diese Ich habe befohlen nen Meinen Plan zur Organisation der Landwehr julegen; dieser Entwurf ist von den fruͤheren Ver
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sammlungen gewuͤnscht worden. Um die Freiheiten, Rechte und Gesetze der Halbinsel aufrecht zu erhalten, brauchen sich die Bewohner derselben nur auf ihre Nen gierung, auf ihre innere Tuͤchtigkeit und die Macht ihr res Muths zu stuͤtzen. Wir genießen die Wohlthaten des Friedens. Unsre Verhaältnisse zu den andern Mäch— ten sind von der Art, daß sie uns dessen Dauer ver— bürgen. Ein Traetat mit Sr. Großbrittannischen Maj. hat die Abschaffung des Negerhandels erneuert. Ich werde die Aufmerksamkei des Storthings und der Schwedischen Stände auf die hinsichtlich dieses Gegen⸗ standes anzunehmenden gesetzlichen Maaßregeln lenken. Eine andre Convention setzt die Handelsverhaͤlinisse zwi⸗ schen den beiden vereinigten Königreichen und Groß— brittannien fest. Ich erwarte von der Entwicklung die gluͤcklichsten Wirkungen derselben. Seit mehrern hun⸗ dert Jahren hatte Norwegen vergeblich das Ende der Streitigkeiten herbeigewüͤnscht, die mit dem Mangel einer permanenten Graͤnzscheidung der No:wegischen und Russischen Lappländischen Territorien verknüpft wa— ren. Dieser Natioualwunsch ist durch die zwischen Mir und Sr. Maj. dem Kaiser aller Reußen unterzeichnete Convention erfuͤllt worden. Treu und Glauben und der gegrnseitige Wunsch, das gut uachbarliche Vernehmen aufrecht zu erhalten, haben diesen Vertrag geschlossen. Da der Handelstraktat mit diesem Reich abgelaufen ist so ist von beiden Seiten bestimmt worden, er solle se lange fortdauern, bis die ernannten Bevollmächtigten hinsichtlich der neuen Prinzipien uͤberein gekommen stnd, auf denen er kuͤnftig beruhen soll. Der Tractat mit Sr. Maj. dem Koͤnige von Däunemark hat volstaäͤndige
Handelsfreiheit zwischen den drei Nordischen Köͤnigrei—
chen hergestellt. Eine vollkommene Reciproeität ist auch zwischen Norwegen und der freien Stadt Luͤbeck herge⸗ stellt worden. Die Unterhandlungen mit Sr. Maj. dem Könige von Preußen versprechen eben so erfreuliche Re— fultate, und bald wird in keinem Hofen des Baltischen Meeres der Austausch unserer Produkte der geringsten Behinderung unterliegen. Beim Ablauf des Tractats mit den Vereinigten Staaten habe Ich dem Praͤsiden ten Meinen Wunsch zu wissen thun lassen, daß der Traktat fortdauern moge, und habe vernommen, daß der Praͤsident dieselben Gesinnungen hegt. Obwohl un— sre Häfen seit 1822 den Flaggen von Suͤd⸗Amerika ge⸗ öffnet sind, so hat unser Handel mit diesen Landern noch nicht sehr zunehmen konnen. Ich beschäftige Mich mit einem Handelsvertrag mit diesen Landern und habe allen moglichen Grund zu glauben, daß diese neuen Verbindungen die Wohlfahrt der beiden Reiche vermeh— ren werden. Bei allen Vertraͤgen verlangen die Na— tionen Achtung und eine naturliche Reciptocität. Ich bin diesem Grundsatze gefolgt, und lege ihn bei unsern Unterhandlungen zum Grunde. Im Frieden muß die Achtung fuͤr die Institutionen der Völker nicht nach ihrer Macht berechnet werden, sondern vielmehr nach ihren auerkannten Rechten. Der Krieg, der nur zu ge⸗— wohnlich unter den Staaten ist, bietet Perioden dar, welche an Vernichtung der aͤltesten und legitimsten Na⸗ tional-⸗Vorrechte erinnern. Diese Wechsel treffen den Starken, wie den Schwachen. In Meiner Rede an den Storthing vom J. 1814 erklärte Ich, wir geizten niemals nach anderem Ruhme, als dem, in der Ge— schichte den Rang eines gluͤcklichen Volkes einzunehmen. Ich erneuere Ihnen jetzt dieselben Versicherungen; hel— fen Sie Mir dieselben verwirklichen. Indem Ich Ih⸗ nen, meine Herren, erklaͤre, daß die Sitzung des Stor— things ihren Anfang genommen, bitte Ich die Vorse— hung, Ihre Gesinnuüngen zu leiten und Ihnen alle die Beschluͤsse einzufloͤßen, die Sie fassen werden.“
Nach dem Schluß der K. Rede theilte der Staats rath Collet die gewohnliche Uebersicht dessen mit, was die Administration seit dem letzten Storthing gethan