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setzten die Herren Grattau und Lambe sich der Ernen— nung des fraglichen Ausschusses, indem sie behaupteten, es sei besser, das noͤthige Geld zur Linderung der Noth in Jeland, als zum Transport von Auswanderern nach Kanada zu verwenden. Das veste Heilmittel fuͤr Ir land wäre aber ihrer Meinung nach, eie Emancipatton der Katholiken. Die Herren Peel und Baring sprachen sich kraͤftig fuͤr den Antrag aus, der Ausschuß ward schluͤßlich ernannt.
Man muß Irland besikchen, sagt der Globe; die— ses wenig bekannte Land hat alles, was die Neugierde in jeder Hinsicht befriedigen kann. Dem Philologen zeigt es eine Sprache, die allmaͤlig verschwindet, Tradi— tionen die sich verlieren, Gewohnheiten, die mehr und mehr eingehen; dem Alterthumsforscher zeigt es noch unerlaäͤuterte Denkmäler verschiedener Zeiten, dem Na, turforscher eine große Strecke Basalt-Kuͤsten, einen Boden, der uͤberall das vulkanische Gepräge hat und jene unbegreiflichen Koth Vulkane, die von Zeit zu Zeit Ausbrüche haben. Der Maler wird in Irland eine unerschoͤpfliche Quelle des Pittoresken, der National— Oeconomest die practischen Elemente fuͤr die Löͤsung der wichtigsten Probleme, der Historiker eine, so zu sagen, noch ganz frische Ausbeute und einen socialen Zustand finden, dessen Organisation auf die analogen und schwie— rigen zu studirenden Epochen ein helles Licht wirft. Der Politiker sieht dort das große Schauspiel eines zugleich nationnellen und religiöͤsen Kampfes und der schlichte Beobachter Scenen von dem hoöͤͤchsten dramatischen Ef—
fekt.
Von allen Classen sind die Schiffsrheder diejenigen, die uͤber das von Herrn Huskisson eingeführte System des freien Handels am meisten schreien, obaleich sie es waren, die lange nach Einfuͤhrung dieses Systems zu dem Silberservice beitrugen, welches Liverpool dem Mi— nister fur seine offentlichen Dienste, namentlich für die Einfuͤhrung des Reciprocitätssystems zum Geschenk machte. Sie sind jetzt in der größten Thätigkeit. De— putirte aus Liverpool, Hull und andern Haupthaͤfen, be— finden sich theils schon hier, theils auf dem Wege hier— her, um den Ministern und dem Parlamente ihre Be, schwerden vorzulegen. Sie behaupten, nicht mit dem Auslande konkurriren zu koöͤnnen, ganz besonders nicht, so lange die Korneinfuhrbeschräͤnkungen dauern. Die Aberdeener Rheder stellen zum Beweise folgende verglei— chende Preisliste auf: Der Preis der Schiffe ist in Groß brittanien 11 bis 13 Pf. St. die Tonne, im Auslande nur 41 bis 55; Dienstlohn der Seeleute in Großbritan, nien 25 bis 3 Pf. St. monatlich, auswärts 1 bis 17 Pf. St. auswärts 8 Sh.; Fleisch der Centner 2 Pf. St., aus— wärts 8 bis 16 Sh.; Tau in England 2 Pf. St. 8 Sh. der Ctr., auswärts 1 Pf. St. 8 Sh. Koͤnnen unsre Seeleute, fragen sie, das Doppelte thun, oder mit der Hälfte leben, was die Deutschen bekommen? Es bleibt also nur ein Huͤlfsmittel uͤbrig: eine Verbesserung der
Korngesetze. Bruüuͤssel, 21. Febr.
in Amstervam die Zahl der Geburten 154, die der Sterbefälle dagegen 179 betragen, 13 todtgeborene Kin—
der ungerechnet.
Am 13. d. haben die Assisen zu Haag einen gewis— sen Hermann Van Es, der uͤbersuͤhrt worden, in den Jahren 1825 und 26 eine Anzahl von 30 falschen Gul— denstuͤcken verfertigt und in Umlauf gesetzt zu haben, zum Strange verurtheilt.
Dem Vernehmen nach ist das Wrack des Linien— schiffs Wassenaar, aus dem man von Zeit zu Zeit so viel man konnte, geloͤscht hat, in der Nacht vom 13. 8d. auseinandergegangen. Am Strande zu Wyk aan Zee und an andern Stellen sind viele mit Lebensmitteln
Vom 12. bis 17. d. M. hat
Der Lentner Brod kostet in England 18 Sh. ,
1
. Frankfurt am Main, 18. Febr.
angefuͤllte Faͤsser angetrieben, zu deren Bergung noͤthigen Maaßregeln getroffen worden sind.
Die Desorgnisse, welche die angeblich vom 9.9 aus Batavia in London angekommenen Nachrichten i den unguͤnstigen Zustand der Dinge auf Java er hatten, sind zerstreut, da das Schiff, welches diese Na richten uͤberbracht haben soll, nicht im Oktober, sond bereits im August von Java abzgesegelt ist. Die neu glaubwurdigen Nachrichten reichen bis zum 1. Ofto wonach die Erhebung des alten Sultans von Dso carta zur Wiederherstellung der Ruhe in den Fur landen guͤnstig gewirkt hat und die Niederlaͤndise Truppen mit Vortheil das Feld behauptet haben. einigen Berichten wird versichert, der Koöͤnigl. Gene Commissair, Hr. du Bus de Ghizignies, werde ehest die Distrikte von Bantam, Samarang und Sourah be suchen. . In der z ten diesjährigen Sitzung der Bundesversammlu am 1. Februar, gab der Großherzoglich und Herzo Saäͤchsische Gesandte in Beziehung auf die, in der rigen Sitzung angezeigte, Uebereinkunft der Herzog Sach sisch di Haͤuser uͤber die Gotha⸗Altenburgi Staats succession, fuͤr Sachsen⸗Weim ar folg Erklärung ab:
„Wie Sachsen Weimar Eisenach uͤberhaupt dash Verdienst wuͤrdiget, welchem es gelungen ist, eine ihren Aufgaben allerdings schwierige Sache mit Er zu vermitteln, so erkennt es da sselbe in sonderheit als einen Beweis der umsichtigsten Erwägung aller b Gothaischen Successionsfalle obwaltenden, ganz eit thuͤmlichen Verhältnisse, daß der Vertrag, d. d. 5 burghausen den 12. Novbr. 1826, Art. A1., bestim Die in der Gothaischen Linie des Hauses Schsen gettoffene Uebereinkunft soll in künftigen ähnlichen len nicht zu Folgerungen benutzt werden duͤrfen, es s vielmehr fuͤr kuͤnftige ahnliche Fälle bei demjenigen bleiben, was, ganz abgesehen von dem gegenwart Vorgange, den bestehenden Sueccessions- Prinzip gemäß ist. Sachsen-Weimar⸗Eisenach bezeichnet! Bestimmung und Erklärung als einen ergänzenden den ubrigen Artikeln nicht zu trennenden Theil des trags, und fuͤgt hinzu, daß ihm dieselbe bei der, Gemaäßheit fruͤherer Zusicherungen, geschehenen Mitt lung des ganzen Vertrags, von Seiten des allerhoͤch vermittelnden Hofes ebenfalls herausgehoben und Beruhigung bezeichnet wurde.“
„Nur mit Hinsicht bierauf, indem es jene Er rung auch als einen Vorbehalt aller seiner, in Quellen des ältern und des neuern Deutschen Stag rechtes, wie in seiner eigenen Verfassung und der sischen Geschichte begruͤndeten, hier einschlagenden Re ausdrücklich annimmt und solches bei der ersten darbietenden Gelegenheit in dem Protokolle der ho Bundesversammlung als Verwahrung niederlegt, k sich Sachsen⸗WeimarEisenach beruhigen und von? derspruͤchen abstehen, zu denen sich außerdem bei di— Vorgange Seine Koͤnigl. Hoheit der Großherzog en nur fuͤr berechtigt, sondern auch in der Eigenschaft Regent Hoͤchstihres Großherzogthums, als Chef Hoe ihres Hauses und als Deutscher Bundesfuͤrst fuͤr pflichtet erachtet haben wurden.“
Derselbe H. Gesandte hielt im Namen der N mationskommisston Vortrag uͤber eine Eingabe des vokaten Dr. Ehrmann, der sich als Bevollmaͤchti des vormaligen Generalmuͤnzwardeins bei dem Kur— Oberrheinischen Kreise, Gr. Jes. Dieze, leaitim und wegen Regulirung dessen Ansprüche auf Geh— und Pensionstuͤckstand mehrere Anträge macht. selbe wurde einstimmig auf einen fruͤhern Beschluß wiesen, wonach die Entscheidung uͤber das Gesuchd Dieze bis zur Desinitiven Erledigung des Pensions u
schuldenwesens des Kur, und Oberrheinischen Kreises zgesetzt, letztere jedoch sobald als moglich bewirkt wer—
gte das Reaumuͤrsche Therometer im Freien 24 Grad
Dauer, schon jetzt nicht nur jene von 1784, soudern
te aber ihren Zweck nicht erreichen;
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n soll. Mannheim, 19. Febr. Gestern Morgens 6 Uhr
ster 6. Mittags 10 Grad, Abends 6 Uhr 15 und te früh 6 Uhr 19 Grad. Die Kalte hat also am Febr. den hohen Grad von 1784 erreicht, uͤbertrifft ir, hinsichtlich ihrer in diesem hohen Maaße anhalten—
h alle uͤbrigen, welche wir im 18. Jahrhundert in Annalen der Witterung aufgezeichnet finden. — 6 Theater wurde am 18. bis auf weitere Bekannt— chung geschlossen. Stuttgart, 20. Febr. Auf die dem Konig durch staͤndischen Ausschuß erstattete Anzeige: daß die von Kammer der Abgeordneten zu Begutachtung des upt-Finanz Etats gewählte Commission bei dem Um— ge und der Wichtigkeit der ihr aufgetragenen Ge— ffte, sich außer Stande sehe, dieselben bis zum 1. iz, als dem fuͤr den Wiederzusammentritt der Staͤnde sammlung bestimmten Tage, zu vollenden, haben Se. z. unterm 16. d. beschlossen, die Vertagung Jer Staͤnde— sammlung von dem 1. Maͤrz bis zum 18. April zu ängern.
Wien, 19. Februar. Rachstehendes ist der (gestern ihnte) in der Allgemeinen Zeit ag von Griechenland 20. Deebr. enthaltene, von dem General- Comman— en Karaiskaki — eigentlich Kara-Iskaki, d. h. warz-Jacob — und 94 andern Commandanten un— ichnete Bericht:
An die erlauchte Regierungs-Commission von Griechenland. „Durch die Macht und Huͤlfe des hoͤchsten Gottes, machen wir die frohe Bothschaft von dem glaͤnzen— Siege der gegen die Feinde bei Rachova errungen den ist.“ „Am 30. November langten auch wir, durch Got— Barmherzigkeit, mit allen Truppen der Regierung, distomo an, und sandten am nämlichen Tage die träle G. Vaja, Gardikioti Griva, und Mitro Vaja, 00 Mann ah, um Rachova zu besetzen, indem die de die Absicht hatten, die nämliche Stellung zu en, und sich der Kiaja⸗Bey, Musta-Bey, Kariofil— „und ElmasBey mit etwa 2000 Mann dahin auf— sacht hatten. Die unsrigen kamen den Feinden zu— und befestigten sich in jener Position; und sobald Feinde anlangten, begann der Kampf. Am naͤmlichen It, gegen die sechste Stunde ) kamen auch wir mit zer Macht an, und sogleich gab es einen furchtba— Kampf. Wir warfen die Feinde aus dem Dorfe us, und schlossen sie in der Nahe eines Huͤgels Gegend ein, nnd belagerten sie dert. Am 2. De— zer kam uns auch der General Macri zu Huͤlfe, am 3. der General Georg Drako, der Vice General tantin Kalyva, an der Spitze der Truppen des se— Skaltza, dann Triandafyllo Apokoriti, und Con, lin Joldassi, mit dem Grivo-Kosta. Die Feinde sen acht Tage aufs engste eingeschlossen, ohne Was—⸗ ohne Brot. Zwei“, dreimal kam ihnen Huͤlfe, denn die An—
menden wurden von den Unsrigen angegriffen, und empfindlichem Verluste verjagt. Sie verlangten freien ig, um nach Hause zu gehen, und wollten uns den Bey und Musta-Bey zu Geißeln geben; aber wir
Um Mittag also; die Griechen und Tuͤrken theilen den Tag von Sonnenaufgang, in zwoͤlf, und die Nacht von Sonnenuntergang, in andere zwoͤlf Stunden, die daher, nach den Jahreszeiten, laͤnger und kuͤrzer werden. Eine Stunde des Tages ist im Juni fast doppelt so lang, als
verlangten ihre Waffen, und wollten ihnen das Leben schenken, wenn sie nach Hause gehen wollten ). Diesen Vorschlag nahmen sie nicht an, und so beschlossen sie, am 6. Dez. gegen 10 Uhr des Tages (zwei Stunden vor Sonnenuntergang) sich durch die Flucht zu retten. Aber, da wir ihre Aosicht vorausgesehen, so besetzten wir alle die nöthigen Stellungen, und waren ganz zu ihrem Empfange bereit. Sie stuͤrmten endlich hervor; der Kampf begann, und die Griechen bewiesen eine bei spiellose Tapferkeit, indem alle Corps mit einander wetteiferten, die vom griechischen Festlande, die Epiro Sulioten, wie auch die Peloponnesier unter General Nikita. Es blieben von den Feinden todt an die 1300 Mann und darunter auch alle Commandanten des feind— lichen Heeres, der Kiaja⸗Bey, Mästa-⸗Bey, Kariofil⸗Bey und Eimas Bey. Wenige der Feinde haben sich geret— tet, und selbst diese ohne Waffen. Wir haben mehrere i . gemacht; ihre Fahnen, alle ihre Pferde und re Bagagen sind in unsere Hände gefallen. Es sind auch von den Unsrigen in dieser Schlacht acht Mann geblieben, und eben so viele verwundet worden. Moͤge daher Lie Nation diesen glänzenden Sieg feiern, und den Hoͤchsten dafuͤr preifen. Dieser Sieg ist der bes deutendste von Griechenland, und wird viele und große Folgen haben. Wir vertrauen auf den goͤttlichen Bei— stand und das Gebet des Vaterlandes und unserer er⸗— lauchten Regierung, daß wir den Feind baldigst baͤndi— gen, und alle seine Plane gänzlich vereiteln werden. Wir senden eigens die Generals G. Agalopulo, G. Vaja und Janni Kutzonika ab, um diese glaͤnzenden Thaten zu verkünden, und die Angelegenheiten der Armee vor— zu stellen.“ ͤ „Wir verharren mit der gebuͤhrenden Ehrfurcht.“ „Aus dem Hauptquartier von Rachova, am 8. Dezember 1826.“ Gehorsame Buͤrger G. Karatskaki. Nikita Stamatelopulo. G. Dangli. Georg Tsavella. Dmandi Zerva. Georgaki D. Drako, und 88 andere Namen von Commandanten. Die allgemeine Zeitung von Griechenland vem 20. Dezember enthalt folgendes Schreiben an die Redaction dieses Blattes: „Herr Redakteur! Die im Publikum umlaufenden Geruͤchte noͤthigen uns, zu Ihrer Zeitung unsre Zuflucht zu nehmen, und Sie zu ersuchen, Sie wollen mittelst derselben den Verlauf und die wahre Art und Weise bekannt machen, wie auf Skiatho am 25. Nov. das Duell zwischen dem Obersten Voutier und dem Oberstlientenant Raybaud Statt gefunden 7). Da wir von ihnen zu Zeugen (Secundanten) ersucht wor— den, so bezeugen wir auf unsre Ehre, daß (das Duell) nach den franzoͤsischen Formen und den Gewohnheiten unserer Nation Statt gefunden hat. Wir erklaͤren fuͤr lüͤgenhaft und falsch alle die Geruͤchte, die nichtswuͤrdige Seelen uͤber dieses Duell ausgesprengt haben. Wir er— suchen Sie, Herr, unser Betragen allen guten Men— schen und Freunden der Ordnung und der Ehre be— kannt zu machen. Wir geharren mit der geziemenden Ehrfurcht, Th. Pouget, Philellene, Sekundant des Hru. Raybaud; Touret, Lapitän, Sekundant des Hrn. Vou— tier. Aegina, den 18. Dechr. 1826.“ . Preßburg, 15. Febr. Die bisherigen Verhand— lungen zwischen der Magnaten- und Staͤndetafel uͤber
I) Einem sehr detaillirten Tagebuch uͤber Karaiskaki's Ex— pedition (in der allgemeinen Zeitung von Griechenland vom 23. Dezember zufolge) hatten die Griechen verlangt, daß: 1) die Feinde ihre Waffen, und Alles, was sie Kost— bares mit sich fuhrten, abliefern; 2) den Kiaja-Bey und Musta⸗Bey als Geißeln stellen, und 3) Salona und Li—⸗ vadia uͤbergeben sollten. ö
im Dezember. — —
* Vergl. Staats-Zeitung vom 17. Jan.