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nige der Assiantis nur die Gelegenheit zu geben, den Frieden zu versuchen; sie verweigerten dieses nicht allein, sondern wollten auch nicht einmal durch den Cordon, den sie gezogen hatten, irgend einen Brittischen Bevoll— maͤchtigten nach dem Jalande durchlassen. Ihre Eibit— terung wider ihre Feinde war so groß, und, wie es scheint, der Einfluß unsrer Befehlshaber so geringe, daß diese sie fogar nach der Schlacht nicht abhalten konnten, ihre Gefangenen theils auf die grausamste Weise umzu— bringen, theils an die Kuͤste zu dringen, um sie als Selaven zu verkaufen. Andererseits hatten sie auch keine Maasregeln zur Verfolgung ihres erlangten Vor— theils, um noch im ersten Schrecken das Reich der As⸗ siantis zur Unterwerfung zu bringen, getroffen, sondern bloß einen Theil ihrer eigenen, vorhin uͤderwaͤltigten, Landstrecken wieder besetzt. Am wenigsten zu behandeln unter diesen Negerhaäͤuptetn waren, wie man vernimmt, Cudjo Cheboe und die Königin von Akim. Durch dig; ses Benehmen unster gewesenen Bundesgenossen haͤlt sich demnach unsre Regierung setzt berechtigt, ihnen die vorhin genossene Unterstuͤtzung aufzukuͤndigen, und zu er— warten steht es, daß die Asstantis, von ihrem Schrecken zurückgekommen, aufs neue die Oberhand erhalten wer— den. Die Briefe sprechen indessen nicht von gänzlicher Räumung einiger Forts auf der Goldkuͤste, sondern nur von der Abloͤsung der Europaͤischen Garnisonen dersel.«“ ben durch eingeborne (Neger) Truppen, indem es die Absicht sei, diese Festen, mit ungleich geringern Ver— lusten und Kosten, forthin ausschließlich zur Beschir— mung des Handels und, wo moͤglich, zur stufenweisen Versittlichung der Inländer, zu denutzen.
London 17. Febr. (uͤber Paris.) Die heute Vor— mittag aus Brighton eingelaufenen Nachrichten uͤber das Befinden des Staats Secretairs Canning sind sehr befriedigend. Die Aerzte, welche ihn behandeln, sprechen die Erwartung aus, daß seine Herstellung ohne eine neue Unterbrechung vorschreiten werde.
Der Kanzler der Schatzkammer sprach gestern im Unterhause uber den in einer vorgestern an das Haus gelangten Koniglichen Botschast ausgedruckten Antrag zur Vermehrung der Einkuͤnfte des jetzigen Thronerben, Herzogs von Elarence. Er legt die Berechnung vor, daß der Herzog von York jährlich 26,5600 Pf. Sterl., und außerdem eine Pensien von etwa 7000 Pf. Sterl.; die andern Mitglieder der Königlichen Familie jedes 10 000 Pf. Sterl., die durch den Tod des Herzogs von Kent auf 12,000 Pf. Sterl. und seit 1816 auf 18.000 gebracht wurden, haben. Der Herzog von Clarence hat ein Einkommen von 29,500 Pf. St., und nun verlangt man weitere 9000 Pf. St., wovon 6000 fuͤr die Her— zogin. Lord Althorpe war dagegen; er sagte, die Mi⸗ nister hätten in einem Augenblick, wo das Staatsein⸗ kommen einen Ausfall von E Millionen Pf. St. dar— biete, einen solchen Antrag nicht machen, und auch die Koͤnigliche Familie selber hatte nicht daran denken sollen. Hr. Hume setzt hinzu, das Elend im Lande sei zu groß, als daß man an Vermehrung der Pensio nen denken koͤnnte, welche die Staatskasse an die Prinzen Leopold, Cumberland, Clarence, Sussex, an die Prinzessinnen Augusta und Sophia u. s. w. bezahle, und die sich be— reits üͤber 234 500 Ps. St. belaufen. Allein der Antrag ging unter einer Mehrzahl von 167 gegen 75 Stimmen durch. In Folge des von Sir H. Hardinge geschehenen Antrags, daß das Haus sich in einen Subsidien-Ausschuß verwandeln solle, um uͤber den Artillerie Etat abzustim, men, sprach Hr. Maberlet den Wunsch aus, vorer st von dem Zustand der Finanzen uͤberhaupt unterrichtet zu werden; er schilderte dessen Huͤlfsquellen als in einem wenig erfreulichen Zustande, und behauptete, daß der Kanzler der Schatzkammer sich in seiner Berechnung ge— irrt habe. Hierauf suchte der Kanzler den Auefall von
Irrthums im Stande, alle seine Verbindli
klären. Er giebt zu, daß er schlagsberechnung des Ertrags gewisser Zweige des E kommens gemacht habe, allein England sei trotz die chkeiten Junnern und auswaͤrts zu erfuͤllen, seine Anstalten z demselben Fuß zu unterhalten, und seine Ehre in d Augen der ganzen Welt unangetastet zu handhabe Das Haus nahm diese Erklärung mit Beifall auf. A Artillerie Etat ward schluͤßlich genehmigt; er Fel sich auf 970,894 Pf. Sterl.
tan versichert aus den Berichten von Lissabon m Oporto im Allgemeinen, daß an den Tagen vom 1. u 2. Febr. die Insurgenten bis ganz nahe vor Per vorgeruͤckt, und daß die constitutionnellen Generale reits am 3 gegen dieselben auf dem Marsche ware der General Angeja hatte an diesem Tage sein Haut quartier in Braga.
Das Journal Globe giebt folgende Erklaͤrung ul die letzten Vorfälle in Portugal. Die vormals gesch genen Insurgenten waren in kleinen Abtheilungen, ql in großer Anzahl nach Tras⸗os⸗Montes, wo ihre Freur sich gehalten hatten, zuruͤckgekommen. Nan vertrieb sie die Cosstitutionnellen aus Chaves, und zogenen der Brucke von Salamande, die in einem Engpaß lie durch welchen man nach der Provinz Minho koͤm und welcher von 300 Constitutionnellen besetzt war;« lein der Engpaß wu de genommen, und nun gelang am 3. den' Insurgenten, was fruͤher dem Marquis v Chaves mißlungen war, in Minho einzudringen. A 30. Januar hatten die Insurgenten Braga im Best dann nahmen sie die reiche, constitutionnelle Stadt G wargens, und bedrohten Porto. Man weiß jetzt, d Braga und Guimaraens wieder geräumt sind; alle noch herrscht in den Berichten eine gewisse Verwirrur und man weiß nicht, was am 4. Februar vorgegang fein mag. —
Der Courier bemerkt uͤber die letzten Vorfälle, d kein Mensch dergleichen Nachrichten erwartet hatte, dem man noch kuͤrzlich von Madrid und Paris aus meldet hatte, die Insurgenten seien zerstreut und! Marquis von Chaves befinde sich in Salamanca; d er hier gewesen sein sollte, und nun ploͤtzlich wieder nige Stunden von Porto erschienen fei, das berechti zu sehr ernsthaften Betrachtungen.
Das hiesige Journal the Star, sieht es f gewiz an, daß die zum zweitenmal geschlagenen J surgenten sich aun nach Galtzien ziehn, aber dort, tre aller Versicherungen Ferdinands, von den spanisch Behoͤrden wiederum wuͤrden unterstuͤtzt werden. „ Aufrichtigkeit des spanischen Monarchen, sagt der Sta
über das Resultat nicht zum Voraus urtheilen, aber muß einen entscheidenben Einfluß auf die Verhaͤltnis zwischen den betheiligten Regierungen haben. D Plan der Insurgenten war sehr gut ausgedacht u wurde mit vieler Kuͤhnheit ausgefuͤhrt; nur die wo trefflichen Anstalten des Geuerat Stubbs haben Opot und das englische Eigenthum gerettet. Auch die porn giesischen Generäle haben Alles gethan, was von ihne zu erwarten moglich war. Es war auf die Pluͤnderu— der Stadt abgesehen; die Feinde waren nur noch ne
so groß unter den Engländern in der Stadt, daß s sich fur gluͤcklich geschatzt hätten, wenn sie das Lebe mit Hinterlassung aller ihrer Habe hätten retten ko nen. Das einzige Mittel, künftigen Gefahren diest Art vorzubeugen, wäre die Verstaͤrkung unseter Se macht auf der Station von Oporto, die bisher nic hinlänglich war.
Die außerordentliche Gazette von Guatimala vo 2. November spricht von den Unruhen in diesem Fi
A Millionen in der Staatseinnahme von 1826 zu er—
staat, welche bis zu foͤrmlichen Feindseligkeiten zwische
9. Oktober bei Momostenango zu einem Gefechte ge,
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selber eine zu große Ahen Insurgenten und den Staatstruppen ausgeartet weder in ihren Statt
Ind. Ein Bericht des Commandanten des Departements öuesaltenamjo an den Kriegsminister sagt, daß es am
ommen ist, worin die Mißvergnuͤgten vollkommen ge— hlagen wurden. Ein anderes Blatt von Guatimala, Indicator, spricht von Organisation patriotischer Trup— enegrps auf Befehl des Praͤsidenten, wozu sich viele freißlillige von den ersten Häͤusern von Guatimala ge⸗
seldet haben. flassen, worin er jede Verbindung mit Spanien oder
inen Colonien verbietet.
m Bayern haben von dem Reinertrage eines der am
luͤnchner Griechenvereine, zur Unterstuͤtzung ungluͤck— her Griechen, zukommen lassen.
mtinopel, die, ihren Aeusserungen zu Folge, sich nach
sgelegenheiten ihres Landes zu e
wird nun auf die Probe gestellt werden; wir wol r wieder nach der Hauptstadt zuruͤckgekehrt. Hußni—
prte mit vieler Auszeichnung empfangen; er hat sein
englische Meilen von Porto, und die Bestuͤrzung wa
Der Praäͤsident hat eine Proklamation
Consols 813 3.
Vom Main, 23. Februar. Se. Maj. der Koͤnig hlreichsten besuchten Maskenbaͤlle im Koͤniglichen Hof— ater zu Munchen, die Hälfte mit 624 Fl. 35 Kr. r dasigen Polizei⸗Direktion zur Vertheilung von Breunz, z an die dasigen Armen, und die andere Haͤlfte dem
dainz zwei
Vor mehrern Tagen passirten durch aus Kon
mnehme Griechen, der Angabe nach Bojar
wo sie sich wichtiger Aufträge in den ledigen haben. Man Ursache zu glauben, daß diese ufträge insbesondere Gallowayschen Dampfschiffe betreffen, die noch im- nicht im Stande sind, nach ihrer Bestimmung ab— fhen, und deren man doch gegenwartig um so drin— der benoͤthigt ist, da, wie auch unsere Reisenden es tigen, Lord Crochane im bevorstehenden Marz-Mo— le seine See Unternehmungen beginnen wird.
Vor einigen Wochen suchte ein reisender Speku— tt, angeblich von Straßburg, in Wurzburg ein vor— liches Geheimniß in Reinigung der Oele an den ann zu bringen, fuͤr dessen Offenbarung er zwar hrere Karoline bedingte, fuͤr's Erste aber sich mit ir Darangabe von 5 bis 8 Gulden u. s. w. begnuͤgte. Anstellung der Probe zeigte sich kein entsprechender olg, der Lehrmeister war verschwunden, und hatte die letzte Zahlung verzichtet.
Wien, 20. Febr. Auch die mit der letzten Post Konstantinopel vom 25. Jan. eingelaufenen Nach— ten sind von geringer Bedeutun entliche Inhalt derselben: ; „Die gegen Ende des Jahres 1825 ins Lager des raskiers von Rumelien abgegangenen Psorten- Com— aͤre, Hußni-Bey und Nedschib-Efendi (letzterer nt des Vice-Koͤnigs von Aegypten) sind am 18. Ja,
ndon begeben,
wurde von dem Großwesir und den Ministern der
t, als Tschausch⸗Baschi (Reichs Marschall) bereits der angetreten und mehreren Raths Versammlun— „ die in den letztverflossenen Tagen gehalten wurden, jewohnt.“
„Von den neu gebildeten Truppen sind bereits vor iger Zeit mehrere Regimenter, uͤber Seres und La— , nach dem Lager des Seraskiers Reschid-Pascha segangen; sie sollen jedoch auf dem, in dieser Jah— seit sehr beschwerlichen Marsche durch unwirthdare zenden, wo ihnen alle Lebensmittel nachgeführt wer— muͤssen, sehr gelitten haben. Am 15. Januar ist neue Abtheilung dieser Truppen, 1500 Mann stark, demselben Wege dahin aufgebrochen.“ „Das Corps regulärer Kavallerie, mit dessen Er— lung der Anfang gemacht worden, soll in den neu muten Kasernen von Ramis-⸗Tschiftlick untergebracht den. Zu Herbeischaffung der fuͤr diese Kavallerie hi gen Pferde sind bereits an mehrere Pascha's in
g. Folgendes ist der
4 gegen baare Bezah— t oder sich deßhalb an die Hospodare der Wallachzi und Moldau zu wenden, um . An⸗ kauf, ohne Bedruͤckung des Landmanns, die erforderliche Zahl zu erstehen.“
. Mehrere Individuen, welche, wie sich erst jetzt mit Gewißheit gezeigt hat, in die im Laufe des verflossenen Jahres gegen die neue Orduung der Dinge angezettel⸗ ten Complotte verwickelt waren, sind unlaͤngst theils hin— gerichtet, theils aus der Hauptstadt verwiesen worden. Unter den Hingerichteten befindet sich der ehemalige Tulumbadschi-Baschi, (Oberster der Pompiers) Ali Aga, dessan Kopf im ersten Hof des Serails zur Schau aus⸗ gestellt wurde. J
Am 25. Januar hatte der Gesandte des Sultans von Buchara seine feierliche Audienz beim Großherrn, wobei er, nebst seinen Begleitern, mit Pelzen und Ehren Kleidern beschenkt, und ihm die Auszeichnung zu Theil wurde, daß Se. Hoheit selbst mehrere Fragen uͤber sein Land und seine Reisen an ihn richtete.
Die Post aus Smyrna war bei Abgang dieser Nachrichten aus Konstantinopel (am 25. Januar) noch nicht eingetroffen; es fehlte daher an Berichten aus dem Archipelagus und vom Kriegs schauplatze. :
Neapel, 6. Februar. Mittelst Erkenntnisses vom 11. Nov. v. J. hatte der Spezial -Gerichtshof von Ne— apel den Iganzio Carpentieri und den Joseph Pennind wegen Faͤlschung von Banknoten und Veruntreuung K. Gelder verurtheilt, zugleich aber der K. Gnade empfoh— len. Unter dem 1. Jan. jedoch erließ der Justizminister, Marchese Tommasi, an den General-Prokürator des Ge— richtshofes ein Schreiben, in welchem bemerkt wird, daß der Koͤnig über jene Empfehlung ungehalten sei, indem sie nicht gehoͤrig begruͤndet und daher als ein tadelnswerther Mißbrauch zu betrachten sei. Der Kri— minalhof werde daher auf K. Befehl daruͤber zurecht gewiesen und belehrt, daß die Jöastiz streng, ohne Lei— denschaft und nach dem Buchstaben des Gesetzes zu hand⸗ haben, eine Empfehlung an die Gnade des Monarchen aber nur aus den erheblichsten Erwägungen und in au— ßerordentlichen unvorhergesehenen Faͤllen statt haben koͤnne ꝛc. Die Strafe der beiden Genannten ist uͤbri— gens von St. Maj. in 30 und 265jaäͤhrige Eisenarbeit gemildert worden.
Bei Castialione (in der Provinz Abruzzo Eiteriore) wurde am 7. Jan. ein Hirt Und am 15. desselben Mo— nats bei Montesantangelo in Capitanata ein Zollsoldat erfroren gefunden.
Bei einer Haussuchung, welche im vorigen Monate von der Localbehoͤrde zu Francavilla (Terra di Otranto) bei einem angesehenen Manne jeuer Gemeine geschgh, der im Verdacht stand, Gewehre verborgen zu halten, fand man in einem feuchten, dunklen Gewoͤlbe einen Menschen auf einem Strohlager und kaum mit Lum— pen bedeckt. Der Ungluͤckliche gab an, daß er der leib— liche Bruder des Hausbesitzers fei, welcher ihn zu einer Schenkung, seinen eignen Kindern zum Nachtheil, ge— zwungen und demnaͤchst in dem Behaͤlter, wo man ihn gefunden, eingesperrt habe. Sein Aufenthalt moge nun schon an 7 Jahre dauern; seine Kinder habe man aus dem Hanse gejagt und im Hospitale sterben lassen, er selbst aber sei, obwohl krank und gebrechlich in Folge eines erlittenen Anfalls von Schlagfluß, doch nicht al— lein fortdauernd hier eingesperrt gehalten, sondern uͤber— dem von seinem Bruder und dessen Soͤhnen unablaͤssig ge⸗ mißhandelt worden, weil sie gefuͤrchtet, er koͤnne noch in den Stand kommen, die gedachte Schenkung zuruͤckzurufen. — Die Schuldigen sind alsbald ergriffen worden, mit Ausnahme eines Einzigen, der sich bis jetzt noch verbor— gen gehalten hat, und die Gerechtigkeit wird mit aller Strenge gegen solche entmenschte Ungeheuer verfahren. Lissabon, 58. Febr. Die Kammer der Deputir—
lung anzuschaffen,
garien und Rumelien Befehle ergangen, solche, ent—