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Stabt und ihrer Umgebung wohnenden Arbeiter ein sehr wohlthaͤtige Anstalt getroffen, indem sie dem frei⸗ willigen Beitritt eine sogenannte Auflage eroͤffnet hat, in welcher jeder Familienvater fuͤr sich sährlich 1 Rthl— 160 Sgr., fur seine Frau und jedes Kind, so lange letz, teres im elterlichen Hause ist, 20 Sgr. in woͤchentlichen und daher leichten Beitragen zahlt, aus welchem Fond den erkrankenden Theil nehmern durch eigen dazu bestell te Aerzte und Wundaͤrzte jede erforderliche Huͤlfe und eben so . erforderliche Arzenei rc. unentgeldlich gewaͤhrt wird.
Mag deb urg, 5. Maͤrz. Seit heu ist die Elbe bei unsrer Stadt von ihrer Eisdecke be, freit und geht stark voll Treibeis. Das Wasser ist be⸗ reits auf Nummer 14 gestiegen.
Wesel, 2. Maͤrz. Seit dem 27. v. M. ist hier Thauwetter mit Reger eingetreten. Eine Folge davon war, daß die Einen f, des Rheins hieselbst den 28. v. M. in Bewegung gerieth und in der folgenden Nacht bei einer Wasserhoͤhe von 12 Fuß losbrach, ohne den mindesten Schaden zu thun. Am 1. d. stieg das Wasser bis Mittag Fuß, fiel aber eben so schnell wieder, weil es an der Pollbruͤcke bei Ginderich, zwischen hier und Kanten austrat. Des Abends war die Wasserhoͤhe 15 Fuß n Zoll. Wie weit die Eismasse gefahren sei, ist noch ungewiß; indeß wissen wir von Rees, 4 Stunden von hier, daß am 4. d. dort das Eis noch unbeweglich und die Wasserhoͤhe nur 14 Fuß war. Diese Nacht sind Signalschuͤsse von Rees her gehort und da der Strom hier jetzt sehr schnell ist, so laßt sich vermuthen daß das Eis auch dort diese Nacht fortgegangen ist.
te Vormittags
Treibeis kommt sehr wenig, zum Beweis, daß das Eis oberwaͤrts noch fest steht
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Der Staat hat in dem Geheimen Ober,Revisions— rath Johann Christian Goerdeler einen seiner wuͤrdig⸗ sten Beamten verloren.
Der Verewigte wurde 1775 zu Luchau im König. reich Hannover geboren. Die erst? gelehrte Bildung er— warb er auf dem Gymnasium zu Ilefeld; und nach be, endigten Schulstudten besuchte er die Universitaͤt zu Böttingen. Ein angeborner Ernst ließ ihn schneile Fort⸗ schritte machen in der Wissenschaft, fuͤr welche er sich ausschließend berufen fuͤhlte: in der Wissenschaft des Rechts. Von 1797 an, wo er zuerst in die Praxis ein trat, war seine Befoͤrderung nur das Ergebniß des ehrenden Vertrauens, das seine Obern in seine Faͤhig⸗ keiten und in seinen achtbaren Charakter setzten. In vier Jahren war die Bahn eines Auskultators und ei⸗ nes Referendarius zuruͤckgelegt. Als Assessor bei dem Hofgericht zu Insterburg angestellt, verweilte er nur zwei Jahre auf diesem Posten; und als er hierauf 1803 in einem Alter von 28 Jahren als Regierungs⸗ rath nach Mageburg versetzt wurde, erkannte man in ihm sehr bald den geuͤbten, scharfsinnigen und hochher⸗ zigen Geschäͤftsmann, den Schwierigkeiten nur anregen und belzben, nicht abschrecken und laͤhmen. Er war einer von den juͤngsten Regierungsräthen, als jene Um, wälzung eintrat, welche die Preußischen Provinzen jen, seit der Elbe zu Bestandtheilen des Koͤnigreichs West. phalen machte. Nichtsdesto weniger erhielt er den Bor— zug, zum General-Prokurator beim Criminal-Gerichts, hofe zu Magdeburg ernaant zu werden: eine Auczeich, nung, die ihm wegen seiner Geistesgegenwart und we— gen der Klarheit seines muͤndlichen Vortrages zu Theil wurde. Nach der Aufloͤsung jenes Koͤnigreichs, ward er
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
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im Dezember 1814 Mitglied der Oberlandesgerich Lommission in Magdeburg, und blieb auf diesem ] sten, bis er im September 1819 als Geheimer Oi Revisionsrath nach Berlin versetzt wurde. 9
So verhielt es sich mit seiner dreißigjährigen amten Laufbahn, auf welcher der ungetheilte Beifall ner Vorgesetzten und die ungeschminkte Achtung sei Collegen ihm stets zur Seite gingen. Zwei Eigensch ten zeichneten ihn aus, ten beisammen gefunden des Verstandes Quelle in einer von Grundsaͤtzen geleiteten Ueber) gung hat; im gewohnlichen Umgange kam nie ein tes Urtheil uͤber seine Lippen und so wie er selb st mands persoͤnlicher Feind war, so wurde er wegen ner Biederkeit und seltenen Uneigennuͤtzigkeit allge geachtet und geehrt. Ein organischer Fehler am« zen kuͤrzte ein Leben ab, das, bei seiner heiteren Ans von den Welterscheinungen, fuͤr ihn selbst wohl viel Reize hatte, und dessen allzurasche Beendigung s⸗ Freunde nur beklagen können. Er starb den 9. F Allen unerwartet, unter der Pflege einer liebenden ter. Sanft ruhe serne Asche!!
werden: eine ungemeine Schi
Nach we is— ung der im Laufe des Jahres 1826 im Regierungs- Be Magdeburg angepflanzten und veredelten Obstbaäum
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Magdeburg Halberstadt. Wanzleben. Fe,, Neuhaldensleben Wolmirstedt Stendal. Osterburg. Salzwedel. Gardelegen. Aschersleben Oschersleben . Ersten Jerichowschen Zweiten .
In der Grafsschaft Wernigerode
Summa
2285 2928 2312 7766 6776 8465 3067
696 4711
800 7383 1052
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Königliche Schauspiele.
Freitag, 9. März. Im Opernhause: „leide Zauber- Oper in 3 Abtheil,, von G. Spontini; n dem Franzoͤsischen des Théaulon, von Herklots; Ballets. .
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen! ersten Ranges 1 Thlr. 10 Sgr., im Parquet und P quetloge 1 Thlr. u. s. w.
Redacteur Joh
welche in demselben Grade
und die Staͤrke des Willens, die
m Lehrer Berger. en, vom Professor Niedlich. 8) Zeichnen, Malen
3 Her, Stabs⸗Arzt Dr. Foͤrster.
Allgemeine
reußtsche Staats Zeitung.
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Berlin, Sonnabend, den 10ten Marz 1827.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Ver zeichniß Unterrichts Gegenstände und praktischen ungen bei der Königlichen Akademie der Küuͤnste im Sommerhalben Jahre 1827.
A. Baufächer: 1) Lehre von den Gebäuden alter neuer Zeit, durch Entwickelung und Darstellung r Construction, Cursus von Einem Jahre, vorgetra⸗ vom Professor Rabe. 2) Die Projectionen, die e der Saulen ⸗ Ordnungen nach Vitruv nebst ihren struetionen im Zeichnen und geometrischer Schat, Lonstruetion, vom Professor Hum mel. 3) Per— tive und Optik, von dem selben. 4) Zeichnen des schlichen Korpers nach einem eigenen Canon, Cur— von einem Jahre, vom Director Schadow. 5) Ihnen der Zierrathen nach Vorbildern und Gipsab⸗ en, vom Professor Niedlich. — B. Fächer der denden Kuͤnste: 6) Freies Handzeichnen in drei ssen, gelehrt von den Prosessoren Daehling, Col!l— nn, und Hampe, dem Inspector Henne, und 7) Zeichnen nach antiken Sta—
9 Modelliren nach dem lebenden Modell, von den itgliedern des akademischen Senats. 9) Mo— iren nach antiken Statuͤen, vom Director Scha— w. 10) Zeichnen und Malen nach Gemaͤlden in der niglichen Gemälde Gallerie, vom Professor Sch u— ann. 11) Bildhauerei, vom Director Schadow d Professor Rauch. 12) Landschaft- Zeichnen und alen, vom Professor Lüt ke. 13) Kupferstechen, Professor Buchhorn. 14) Anatomie vom 15) Thierzeichnen, 16) Form und Holzschneiden, 17) Schrift, und Karten chen, vom Professor Mare. 18) Metalleiseliren, akademischen Lehrer Cou 6. — C. Musik: 19) neralbaß, musikalische Komposition und doppelter Kon— punkt, vom Professor Zelter. 20) praktischer Un— richt im Singen, von Dem selben. — D. Bei der t der Akademie der Künste verbudenen Kunst d Gewerkschule: 21) Freies Handzeichnen, gelehrt den Professoren Collmann, Daehling und ampe und dem Lehrer Berger. 22) Geometrisches d architektonisches Reißen, von den Professoren Mei— cke und Zielcke. 23) Modelliren nach Gipsmodel— I, vom Professor Wichmann. — Der Unterricht
rer Burde, Professor Gubitz⸗
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20. bei dem Professor Zelter, hinter dem Neuen Pack⸗ hofe Nr. 4. Fuͤr die Nr. 21. 22. und 23. bei dem In⸗ soektor Henne im Akademie-⸗Gebaͤude, Sonntags von 7 bis 9 Uhr.
(gez. Schadow. Direktor.
9 Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Breslau ist der Kandidat der Theologie Feige, zum evangelischen Prediger in Mechwitz, Ohlauer Kr.,
der Zucht- und Arbeits ⸗Haus-Prediger Brett⸗ schneider in Brieg, zum evangelischen Pfarrer in Riegersdorf, Strehlenschen Kreises, der Kandidat der Theologie Bartsch, zum evan— gelischen Pfarrer in Ransen, Steinauer Kreises, und
der Kaplan Mallik zum Curatus bei der Pfarr⸗ kirche zu Raudten; ;
zu Du sseldors ist der Kandidat der Theologie Greeven an die Stelle seines Vaters als Pfarrer der Gemeinde zu Issum erwaͤhlt und in dieser Eigen— schaft bestätigt worden. ; .
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 3. Maͤrz. In der vorgestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer sprach zuerst Hr. Josse v. Beau voir fuͤr den achten Artikel des Preßgesetzes, namentlich vertheidigte er ihn gegen den Vorwurf, daß er dem Gesetze eine ruͤckwirkende Kraft gebe. Jeder⸗ mann, sagte er, ist damit einverstanden, daß das Zei⸗ tungswesen einer wirklichen und nicht illusorischen Ver⸗ antwortlichkeit unterworfen werden muß; diese ist ei- gentlich schon durch das Gesetz vom J. 1822 angeord⸗ net; und die neuen Bedingungen, an die man die Her— ausgabe von Zeitungen knuͤpfen will, verdienen eben so wenig den Vorwurf, daß neue Verfuͤgungen ruͤckwirkend sein sollen, als es mit den Douanengesetzen der Fall ist, welche auf die Geschaͤfte der schon fruher wie der spaͤ—⸗ ter etablirten Kaufleute angewendet werden. Die perio, dische Presse hat sich durch stets neue unrechtmaͤßige Eingriffe eine Kontrollz, ja, eine Tyrannei angemaßt, welcher gesteuert werden muß, denn sie ist die Ursache der Unbehaglichkeit, welche sich der Gemuͤther bemeistert hat. Hr. Bourdeau sprach gegen den Artikel. Man
ngt in der Mitte des April an. Fuͤr die Unterrichts— zegenstaͤnde Nr. 1. bis 18. hat man sich zuvor zu mel— en beim Direktor Schadow jeden Mittwoch von 123 s 3 Uhr im Akademie Gebäude. Fuͤr die Nr. 19, und
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hat, sagte er, im Verlauf dieser Berathung von der einen Seite uͤbermaßig strenge und der andern viel zu schlaffe Grundsaͤtze, hinsichtlich des Eigenthumstechts aufgestellt; ich glaube, daß der richtige Weg in der Mitte