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Verhaue, womit bie Feinde die Wege verrammelt hat—⸗ ten, hinderten meine Reuterei, fruͤher als in Barca zu mir zu stoßen. Ich rekognoscirte alsdann bis St. Joao de Campos, was nur eine halbe Stunde von der Grenze von Galizien ist. Wegen der schlechten Wege mußte der Feind einen Dreipfuͤnder und eine Haubitze im Stiche
lassen. In Luvide machten wir 11 Gefangene; sie ver
sichern uns, die Absichten ihres Anfuͤhrers seien, sich auf
den spanischen Boden zurückzuziehen. Auch der Gou— verneur von Valencia auf der galizischen Grenze mel⸗ det, die Insurgenten suchen diese Provinz uͤber Mel— . zu erreichen. Der General Azeredo meldet aus amego vom 9., der Befehlshaber der Milizen von Francaza habe eine Guerillasbande zuruͤckgeschlagen, sie war Moncorao gekommen, um Fozeao zu uͤberrumpeln. Die Insurgenten schienen uͤber Feixenado sich auf den spanischen Boden zursckziehen zu wollen.
. n land.
eldorf, 3. März. Verflossene Nacht um halb 5 Uhr kam das Oberrhein, Eis, dessen Herrannahen schon gestern Abend durch Schuͤsse angezeigt worden, in dichter Masse hier an; in diesem Augenblick aber (12
Uhr Mittag) treibt nur noch sehr wenig Eis vordei.
Das Wasser war diesen Morgen zu seit gestern 6 Fuß 7 Zoll) gewachsen, und ist noch, in deß unmerklich, im Steigen. Es steht bereits unter den beiden Rheinthoren. Zum Gluͤck, daß der Rhein, aller Wahrscheinlichkeit nach, unten uͤberall offen ist.
— Im Laufe des Jahres 1826 wurden im hiesigen Regierungsbezirk geboren: 23747 Individuen,
9 renn, , 16832 .
mithin sind .. 7215 Individ
boren als starben. ö . bis Ende desselben Monats wurden 1952 Individuen zeboren, wogegen nur 1488, mithin 464 weniger, starben.
Die Gemeinde Bockum, Kreises Crefeld, hatte ein Broich, das als Viehweide von jeher benutzt wurde. Der vernuͤnftige Theil der Einwohner hatte vorlaͤngst die Stallfuͤtterung eingefuͤhrt, und so wurde die Welde nur von solchen Leuten benutzt, die dem alten Schlendrian solgten und deren Oekonomie eben dadurch taglich mehr Ruͤck, als Vorschritte machte. Da im Ganzen nur cireg 20 — 30 Stuͤck Vieh das Jahr durch die Weide be, nutzten, wovon etwa 15 bis 20 Thaler Weidegelder in die Gemeindekasse flossen, so machte der Buͤrgermeister Zanssen den Vorschlag, dieses Broich pareellenweis und gegen eine abloͤöbare Rente von 3 Procent zu veraͤu— ßern. — Der Gemeinde Rath genehmigte dieses und der Verkauf hat fuͤr 108 Morgen dieses Broichs das sehr bedeutende RedemtionsCapital von 12,500 Rthlr aufgebracht. —
Quedlinburg, 3. Mäͤrz. Der 27. Febr. d. J. war ein suͤr Quedlinburg festlicher Tag. Der sehr ver, diente Buͤrgermeister der hiesigen Stadt, Herr Johann August Donn dorff, Inhaber des allgemeinen Ehren⸗ zeichens erster Klasse und Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, vollendete an diesem Tage funfzig Jahre seiner Amtsfuͤhrung. Der Eintritt eieses Ereignisses wurde erst 10 Tage vorher dem Magistrate und Gemein, derathe zufällig bekannt, da die Bescheidenheit des wür digen Jubelgreises dasselbe absichtlich verschwiegen hatte; dennoch ist es gelungen, den Tag seines Amts / Jubilzums auf mannigfache Weise zu feiern. Schon am Abend vorher brachten das hiesige städtsche Musikchor und hier⸗ naͤchst das Trompeter Chor des hochloͤhl. 7. Kuͤrassier⸗ Regiments, welches zu dem Ende von Halberstabt höer—
20 Fuß 8 Zoll (also
Abendmusik vor seiner Wohnung. In der Fruͤhe andern Morgens spielte das staͤdtische Musikchor Choral: „Nun danket alle Gott“ und mehrere am passende Musikstuͤcke im Hause des Jubelgreises. Ein Zeit darauf machten ihm der gesammte Magistrat! eine Deputation des Gemeinderathes ihre Aufwarn und statteten ihm ihre Gluͤckwuͤnsche ab. Densel folgten der Rector und die Lehrer des hiesigen Gym siums, eine Deputation der hiesigen Geistlichkeit, ersten Lehrer der Parochial⸗ Schulen, die Abgeordn
Offizier Corps der hiesigen Garnison, und viele an Freunde und Verehrer des Gefeierten, um Ihm freudige Theilnahme an seiner Amtsjubelfeier gluckn schend zu bezeigen.
Um Mittag hatte sich in dem schöͤn bekraͤnzten, dem Bildnisse des Jubilars gezierten Saale des Rä kellers eine Gesellschaft von 150 Personen zu eir Festmahle versammelt. Bald nachdem der Jubilar ter dem Schalle der Musik seinen Platz an der eingenommen und das Mahl begonnen hatte, ward Namens des Magistrats ein schönes Festgedicht, sob im Namen mehrerer Freunde und Verehrer, zum An ken an diesen Tag, eine schoͤngearbeitete goldene T tiere und von zwei Mitgliedern des Gemeinderaths geschmackvoll gearbeiteter silberner Festpokal, mit e passenden Inschrift, uͤberreicht, welchen saͤmmtliche glieder des Gemeinderathes dem Jubelgreise verehrt
In dem Zeitraum vom 20. Dezbr.
Jubelgreises ausgebracht wurde.
Leopold und Moritz Ganz.
her gesandt worden war, dem Jubilar eine festliche
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
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ten. Letzterer empfing diese Beweise der Ihm ge meten Liebe und Hochachtung mit sichtbarer Ruͤhrn und sprach seine Empfindungen eben so einfach als lich aus. Er weihete zugleich das Festmahl und Ihm verehrten Pokal auf die passendste Weise ein, dem Er einen Toast auf das Allerhoͤchste Wohl S Majestaäͤt unsers Allverehrten Koͤnigs unter lautem denrufe der Versammlung ausbrachte. Bald da uͤbergab der Herr Landrath Weyhe dem Jubilar kü diesem Feste eingegangenen Glaͤckwuͤnschungsschteiben Königl. Geheimen Staatsministers Herrn von Kle Excellenz und der Königl. Regierung zu Mageburg, sprach zugleich die Gefuͤhle und Wuͤnsche der Versat lung in einer Rede aus, zu deren Beschluß unter f diger Zustimmung aller Anwesenden, die Gesundheit
licher Ball, welchen der Jubilar, feierlich empfa unter dem Schalle von 16 Trompeten mit einer P
naise eröffnet, an der im zweiten Paare auch seinen dige Gattin Theil nahm. —
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 10. März. Im Schauspielhause: Erstenmale wiederholt: „Das Heirathsgesuch,“ Lͤ Posse in 41 Aufzug, mit Gesang. Hierauf: „Kritik Antikritik,“ Lustspiel in G Abtheilungen, von E. Raup Sonntag, 11. Marz Im Opernhause: „ Großpapa,“ Lustspiel in 1 Aufzug, von Castelli. Hier „Potpourri für Violonecelle,“ komponirt und vorgetre vom Koͤnigl. Kammermusikus Herrn Moritz G „Terzett aus: Zemire und Azor,“ von L. Spohr, sungen von Mlle. Bertha Carl, Mad. Valentini, Mlle. Soph. Hoffmann. „Duet Concertante uͤber! nische National Lieder,“ fuͤr Violine und Violom komponirt von Bohrer, ohne Begleitung des Orches vorgetragen von den Koͤnigl. Kammer, Musikern Hä Und: „Danina,“ o „Jocko, der brasilianische Affe,“ Ballet in 3 Abtz Im Schauspielhause: Auf Begehren; „Mensch haß und Reue,“ Schauspiel in 6 Abtheilungen, Kotzebue.
Redacteur John
3 / . n, d er , , n. , err, , .
liche Behoͤrden des Kreises und der Stadt, so wie
Abends war ein
Allge
meine
freußische Staats-Zeitung.
2
—
der Magistraͤte zu Halberstadt und Aschersleben, saͤm
60.
Berlin, Montag, den 12ten März 1827.
—
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Seine Koͤnigliche Majestät haben dem Syndikus Liegnitz Wohlauschen Fuͤrstenthums Landschaft, Georg Unruh, den Charakter als Justizrath allergnaͤdigst ehen. .
Sicherheit nicht erhoͤhn, da sie, um Wähler zu sein, nur ein Patent von 300 Fr. zu löͤsen brauchten, welches allerdings eine Last, aber keine Garantie sei. Hr. v. Blangmy verlangte, die verantwortlichen Herausgeber sollten mehr als die Hälfte des Gesammteigenthums be— sitzen, (die Commission batte ein Drittel vorgeschlagen) damit sie euch wirklich das Uebergewicht bei der Leitung der Sache hätten. Der Fin anzm inister trat dieser
Ansicht bei, und äußerte, der Zweck- sei, die bisherige
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 5. Maͤrz. In der Sitzung der Deputirten⸗ mer vom 2. wurden die Verhandlungen uͤber das eßgesetz fortgesetzt. Hinsichtlich des Hausirens mit chern und Druckschriften hatte die Commission vor— lagen, die Befugniß dazu einer von dem Praͤfekten ertheilenden Erlaubniß zu unterwerfen, und die Con— bentionen mit Geldbußen zu belegen. Hr. v. Lau— nein wollte aber, daß man dieses Hausiren ganz bieten sollte; dieser Vorschlag wurde jedoch nicht ge— migt. Der General Sebastiani widersetzte sich Antrage der Commission, indem er behauptete, diese saaßregel wurde die Vernichtung des Buchhandels in kleinen Städten und auf dem Lande zur Folge ha—
; worauf der Siegelbewahrer bemerkte, die nusirer wuͤrden erst durch diese Maaßregel eine gesetz he Existenz erhalten, die sie jetzt gar nicht hätten, weil bis jetzt nur geduldet worden und jeden Augenblick eine Geldstrafe von 500 Fr. hatten genommen werden nen. — Hierauf wurden die Verhandlungen in Be— ff der verantwortlichen Herausgeber wieder aufgenom— n. Der General Sebastiant behauptete, es sei gerecht, die Theilnehmer von Zeitungen zu zwingen, e gänzliche Umwälzung ihrer Verhaͤltnisse in Bezie— ng auf dieselben vorzunehmen; auch koͤnne man sie cht mit Notaren uͤnd Maklern vergleichen; denn es laͤngst bekannt, daß, wer ein solches Amt haben wolle, visse Eigenschaften besitzen muͤsse; nie habe man aber her den Theilnehmern von Zeitungen eine solche Ver— ichtung auferlegt; und es sei also etwas ganz neues, ß man von ihnen verlange, sie sollten z B. Wahlbe— cbtigte sein. Hr. Pavy fuͤhrte aus, daß die Zeitungs— reiber eine Art von oͤffentlichem Amte ausuͤbten, und sei also bei einer so wichtigen Befugniß nicht unbil— ), zu verlangen, daß sie die, den Verhaäͤltnissen nach, jsthigen Gewaäͤhrleistungen darboͤten. Hr. Gautier gte, der Vorschlag als verantwortlichen Herausgeber r unter Wahlberechtigte zuzulassen, sei sehr unwichtig 1d diese Maaßregel wuͤrde die von ihnen dargebotene
Fiktion zu vermeiden; diesen wuͤrde man aber durch Annahme des Antrages der Commission nicht erreichen; dieser ließe die Fiktion noch zu, denn die Eigenthuͤmer eines Drittels, die nach demselben allein verantwortlich sein sollten, wuͤrden unter dem uͤberwiegenden Einflusse der Eigenthuͤmer der übrigen zwei Drittel stehn, und also wiederum nur fingirte Dirigenten sein; Dir Vor⸗ schlag des Hrn. v. Blangy sei ein aluͤcklicher Gedanke
und allen uͤbrigen vorzuziehn. Der Vorschlag des Hen.
v. Blaugy wurde mit starker Mehrheit angenommen. Hierauf fragte Hr. Hyde v. Neuville, was denn geschehen wurde, wenn im Fall des Todes eines Theil— habers, der allein mehr als die Halfte besaße, die Erben sich nicht innerhalb eines Monats (diese Frist schreibt das Gesetz vor) wegen Wiederbesetzung der Stelle einig— ten? — worauf Hr. Du donerwiederte, diese Zeitung wuͤrde alsdann freilich nicht langer erscheinen konnen, (Laim, Tumult, ja, ja, das ist der Zweck des Gesetzes ꝛc.)
— Vorgestern wurde von einigen Mitgliedern der Ver—
such gemacht, die gegenwärtig bestehenden Zeitungen von obiger Bedingung wenigstens auf ein Jahr zu entbin— den; er war aber fruchtlos; dagegen wurde eine Be— stimmung eingeschaltet, wonach auch Frauen unter ge— wissen Bdingungen (welche auf die Eigenthuͤmerin des Moniteurs passen) als verantwortlicher Eigenthuͤmer zu— gelassen werden sollen; auch wurde festgesetzt, daß die gegenwärtig bestehenden Zeitungen, im Fall ruͤcksichtlich ihter Befugnisse, ein Streit entstaͤnde, nur durch Urtel und Recht zu erscheinen verhindert werden sollten. End— lich entschied die Kammer, daß die Zahl der Theilneh— mer an einer Zeitung nicht beschraͤnkt sein sollte.
Wir erhalten über London die traurige Nachricht von dem am 11. December v. J. erfolgten Ableben J. M. der Kaiserin von Brasilien. (S. den Art. Brasilien.)
Briefe aus Valparaiso melden, daß Hr. Delaforest dort als General-Inspektor des Handels und der Schiff— fahrt in Chili atieikannt worden ist. Hr. Chaumette— Desfosses war im Begriff, sich in gleicher Eigenschaft nach Peru zu begeben. Nach einem neuern Dekret sol⸗ len vom 16, Febr. 1827 an in Peru von allen Ein— fuhrsartikeln 360 pCt. des abgeschaätzten Werths entrich⸗ tet werden; davon sind jedoch Brandwein, Oel, Schmalz, Taback, Moͤbel, Sattler, und Hutmacher Waaren und
einige andern ausgenommen, die nur 8 pt. zahlen.