1827 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 12 Mar 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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werden. Man klagte in Lima uber Mangel an Geld; Leinen und Tuche waren wenig begehrt und die Preise

schlecht. 24 Fuͤnfprocentige Rente 101 Fr. 50 C. Dreipro⸗

eentige G9 Fr. 15 C.

London, 2. März. Der Koͤnig ist von dem er— littenen Gichtanfall vollkommen hergestellt.

Hr. Canning ist am 27. v. M. hier angekommen und hat gestern dem Hause seine sehnlich erwarteten Vorschlaͤge wegen der Getreide-Gesetze mitgetheilt. Die Einfuhr aller fremden Getreide-Arten in Großbrittan— nien soll zu allen Zeiten frei sein unter einer Zollab— gabe, welche nach festbestimmten Satzen erhoht, herab, gesetzt oder (bis auf 1 Shill. pr. Quarter) ganz auf— gehoben wird, je nachdem die Durchschnittöpreise jeder Getreidegattung von einem bestimmten Stande ausfal, len oder steigen. Die Durchschnittspreise werden zu diesem Behufe jede Woche aufgestellt und dienen zur Richtschnur fur die Zalerhebung von dem in der darauf folgenden Woche eingefuͤhrten Getreide. Der Stand der Preise, von welchen an der Zoll steigen oder fallen soll, ist folgender:

Bei Weizen 60 Shilling das Quarter, Zoll , 20 Shill. Mit jeder Preiserhoͤhung von 1 Sh. das Quarter bis zum Preise von 70 Sh. wird der Zoll? Sh. pre. Quarter vermindert und bleibt von 76 Sh.

aufwärts nut 1 Sh. Mit jeder Preisverminderung

eines Shill, von b0 Sh. abwärts wird der Zoll um ? Sh. per Quarter erhoͤhet.

Gerste, 30 Shilltng das Quarter, Zoll , 10 Sh. Mit jeder Preiserhöhung von einem Sh. per Quar, ter, dis zum Preise von 37 Sh. wird der Zoll um 1 Sh. 6 P. vermindert, und bleibt von 37 Sh. und auf warts uur 1 Sh. Mit jeder Preisverminderung ei— nes Shlllings von 30 Sh. per Quarter abwärts, wird der Zoll um 1 Sh. 6 P. erhoͤhet.

Hafer, 21 Shilling das Quarter, Zoll , 7 Sh.

it jeder Preiservöhung eines Sh. per Quarter, bis zum Preise von 28 Sh, wird der Zoll um 1. Sh. ver— mindert und bleibt von 28 Sh. und aufwärts nur 1 Sh. Mit jeder Preisverminderung eines Sh. von 21 Sh. abwaͤrts, wird der Zoll um 1 Sh. erhoͤhet.

Roggen, Erbsen und Bohnen, 35 Shilling das Quarter, Zoll z, 15 Sh. Mit jeder Preiserhöhung eines Shill. das Quarter, bis zum Preise von 465 Sh. wird der Zoll um 1 Sh. 6 P. vermindert, und bleibt von 45 Sh. und aufwärts nur 1 Sh. Mit jeder Preisvermindterung eines Sh. von 65 Sh. abwärts, wird der Zoll um 1 Sh. 6 P. erhoͤhet.

Bei Weizenmehl wird jedes Faß von 196 Pfund Gewicht (Engl.) fuͤuf Bushel oder : Quarter Weizen gleich gerechnet, und der Zoll nach ciesem Verhaltnisse erhoben. Hasermehl zahlt auf 252 Pfund Gewicht den, selben Zoll, wie ein Quarter Hafer. Mais, Buͤchwei zen und Wintergerste zahlen denselben Zoll, wie Gerste. Fuͤr alles aus dem Brittischen Nordamerika und an, dern Brittischen Außer Eutopäischen Kolonteen kommen des Getreide, ist folgende Stufenleiter der Zoͤlle festge— setzt: Weizen 5 Sh. das Quarter bis zum Preise von 65 Sh., und 6 Pence bei einem Preise von 65 Ste. und aufwärts. Gerste 2 Sh 6 P. das Quarter bis zum Preise von 33 Sh, und 6 Pence bei einem Preise von 33 Sh. und aufwärts. Haser 2 Sh. das Quarter bis zum Preise von 26 Sh., und 6 Pence bei einem Preise von 24 Sy. und aufwärts. Roggen, Bohnen und Erbsen 3 Sh. das Quarter bis zum Preise von A0 Sh., und 6 Pence bei einem Preise von 40 Sh. und aufwärts. Weizenmehl zahlt von 196 Pfund den Zoll von ? Quarter Weizen, so wie 252 Pfund Hafer⸗ mehl den Zoll eines Quarters Hafer.

Aus cem Vortrage, mit welchem Hr. Canning diese Vorschlaͤge begleitete thetlen wir Nachstehendes mit. Zu,

durch das herbe Geschick verstärkt worden,

voͤrderst dankte er fuͤr die Nachsicht, welche das H durch die genehmigte Aussetzung des Antrags, w Veranderung der Korngesetze bewiesen. Manche me Kollegen, sagte er, unter andern Hr. Huskisson, den denselben wirksamer haben machen konnen, al da der wichtige Gegenstand, um den es sich handelt, und außerm Hause vielfach besprochen worden i Kopfe wie Gemuͤther nicht wenig erhitzt hat, so so es wuͤnschenswerth, denselben in einer Weise vorzub gen, aus der sich ergaͤbe, daß dieser Antrag Sache Regierung im Allgemeinen waͤre, und nicht von ein besendern Departement ausginge. Aus diesem Gru gelangte der Antrag an mich und ich rechne um so n auf die Nachricht des Hauses. Die gedachte Ruͤcks die zu Anfange der Parlaments-Sitzung wirkte, ist welches Vorsehung uͤber meinen edlen Freund verhaͤngt hat, diese Angelegenheit zu gleicher Zeit im andern H zur Sprache bringen sollte, und feinen Antheil von ser Maaßregel gewiß in Anspruch genommen ha wurde, durch deren Gelingen er sich einen wohl vernd ten Namen zu machen versprach. Ich bringe diese traͤge also eben sowohl als Repraͤsentant des Lords Schatzkammer, wie als Organ der K. Regierung dieses Haus und hoffe kein ganz ungeeigneter Dolln scher der Gesinnungen beider zu sein, ob ich gleich sel nicht an den fruͤhern Verhandlungen uber diesen ( genstand Theil genommen habe. Im Jahr 18515, er zuerst zur Sprache kam, war ich abwesend, im Ja 1822 desselben, pflegte ich gewohnlich nicht bei den handlultgen zu erscheinen. Das Einzige, was ich mals als Mitglied fuͤr Liverpool that, war die Einb gung einer Klausel, der sogenannteun guiding cla welche dem Hause sehr viel zu schaffen machte. habe in Allem bei drei Gelegenheiten Antraͤge gema die mit dem angeregten Gegenstande in Verbindt standen, allein alle drei Mal stimmte man dafur, Verhandlungen uͤber die Korngesetze auszusetzen. trete demnach heute ohne Gefühle und Vorurtheile die ich unter andern Umstandeu vielleicht gehabt hat wurde, ohne irgend eine Vorliebe süͤr einen besond Plan, ohne besonders übernommene Verbindlichkeit Ich wundre mich in der That, daß sich so viel Fei seligkeit in diese Verhandlungen ein geschlichen hat, n

nach meiner Ueberzeugung, die Partheien einander w 2639 naher stehen, als nad vermu th n folte, und ich Mn Antwerpen ist die Nachricht eingegangen,

verschieden auch die laut gewordenen Ansichten sein m gen doch dei Allem, was ich gelesen und gehört h von keiner Parthei die ganz entgegengesetzte Mein habe aussprechen höten. Diese entgegengesetzten M nungen sind; die eine fuͤr die Zweckmäßigkeit imm— währender, ungemiloerter Ausschließung und die am fuͤr immerwährende unbdeschraäukte Einfuhr. Beide ha ich nirgends angetroffen; alle Stimmen, die ich vernoh men, hielten sich in der Mitte, und unter denen ist ei Annaherung moglich. (Schluß folgt. ) Die Debatten uͤber diefen wichtigen Gegen sta sind auf F eitag den 9. Maͤrz ausgesetzt worden. Diretten Nachrichten aus Columbien zufolge, Bolivar in Maracaibo angekommen und es haben reits tleine Gefechte zwichen ihm und Paez statt gef den, die zum Nächtheil des letztern ausgefallen sind. bat aus seinem Häuptqlartter Maracaibo unterm! December ein Dectet erlassen. Dadurch werden 1) Departements Maturin, Venezuela, Orinoco und Zu unmittelbar unter eine Befehle gestellt; 2) sollen al Auspruͤche der verschtedenen Cantone, Provinzen un Departements direkt än die Kanzlem seines Generalsecr tairs aeresstit werden; 3) sell von dem Augenblick, wen

die cempetenten Behörden dieses Decret erhalten, jed

höhere Autorität, als die des Befreiers, ihre Endscha

erreicht haben; 4) alle Feinéseligkeiten zwischen den stre

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den Partheien sogleich aufhören; 5) will Bolivar, ch nach seiner Ankunft in der Hauptstadt Caraccas Wahlkollegien versammeln, damit sie erklaren, wenn, und auf welche Weise sie die Versammlung des gro⸗ National Convents wuͤnschen. Der hte Art. beauf— t das General-Secretariat (an dessen Spitze Hr. henga steht) mit der Vollziehung des Decrets. Laut Nachrichten aus Valencia vom 2. Januar, in „Yorker Blattern vom 6. Febr., soll sich Bolivar in erstgenannten Stadt mit Paez versoͤhnt, ihm das l- und Militair-Commando in Venezuela uͤbertra— und einen General-Pardon erlassen haben. Bolivar e am 3. Januar von Valencia nach Caraccas gehn. Aus Vera Ctuz wird unterm 4. Jan, gemeldet, der Mexicanische Congreß sich vertagt und der Fi— minister Esteva seine Entlassung genommen hat. Cons. des Morgens 827, um A Uhr 813 3. London, 3. Marz. Mit dem Befinden des Lord pool geht es viel besser, so daß sein Hausarzt, der r ununterbrochen bei ihm war, ihn schon auf laäͤn— Zeit verlassen kann. Mit Hrn. Huskisson's Be— n hat es sich zwar nicht verschlimmert, aber ist auch besser geworden. Lord Beresford ist nun zu Plymouth ans Land ge— n. Das Linienschiff Ocean, an dessen Bord er an— men, hat an 4 Wochen auf der Fahrt zugebracht. insere Blaͤtter theilen jetzt Auszüge aus den auf— genen Briefschaften des Marquis von Monte Ale— it. Lons. auf Abrechnung 812. Unguͤnstige Nachrich— us Lissabon sollen Schuld daran sein. 6 St. Petersburg, 3. Marz. Se. Kaiserl. Hoh. zarewitsch und Sroßfuͤrst Constantin haben die hie⸗ Hanptstadt wieder verlassen um nach Warschau zu— kehren. . den, Sr. Maj. dem Kaiser vom Finanz-Mi— gemachten Vorschlag ist ein Special-Comits er— t worden, welches alle Maßregeln erforschen soll, nzu dienen koͤnnen, den Bau von Kauffahrtei- und Schiffen in Rußland zu erleichtern. Brüssel, 6. Marz. In Folge eingegangener Nach— n von dem Duichbruche eines Dammes bei Ochten vinz Geldern) wodurch die dasigen Distriete mit schwemmung bedroht werden, ist der Minister des n schleunig nach Gorcum abgereist. . a

Schiff „die Schelde“ welches man fur verloren ge— n, wieser flott gemacht worden und mit einem der Ladung zu Terneusen angekommen ist. Bremen, 5. Marz. Die Weser hat heute eine uhigende Hoͤhe erreicht. Diesen Abend um 6 Uhr der Stand derselben an der großen Weserbruͤcke 2 Zoll, und diesen Augenblick, um 8 Uhr, zeigt daße daselbst 16 Fuß 5 Zoll und das Wasser ist m Steigen. Da es beinahe den hoͤchsten Stand— erreicht hat, den die Flußdeiche aszuhalten vermoͤ— so muͤssen wir uns gelaßt machen rruͤbe Nachrich, on geschehenen Ueberlchwemmungen zu ethalten. 1803 haben wir kein jo hohes Wasser gehabt. Vom 6. März. Was man gestern mit ziem— Gewißheit voraussehen konnte, ist leider einge— . Die Weserdeiche sind in unserer Gegend an ken Orten gebrochen und das Wasser stroͤmt jetzt ewalt ins Land hinein und uͤbersttoͤmt die niedrig ie Umgegend. NRadbrid, 22. Februar. Eine Verfuͤgung des Krieas— ers nach, sollen alle auf Comando befindlichen Of, wieder zu ihren Co ps zurückkehren und die Com, s den inakttven O fizteren uͤbertragen soll bei jeder Compagnie ein Unterlieutnant mehr ellt werden, weil drei Offiziere fuͤr jede Compag— cht hinreichend sind.

worden.

Lissabon, 21. Febr, (Ueber London). Der Mar— quis von Chaves ist nach seiner Niederlage, durch Spa⸗ nien wieder nach Tras os Montes eingedrungen.

Einem Geruͤchte zufolge, soll General Clinton eine Proclamation gegen die Rebellen erlassen und sie, im Fall län gern Widerstandes, mit alsbaldiger Vernichtung bedroht haben.

Man hat unter der erbeuteten Bagage des Vis, conde Monte Allegre eine Correspondenz entdeckt, wo—

durch viele der angesehensten Manner in beiden Kam—

mern und der ersten Kaufleute, unter andern auch der Visconde P. G., in dessen Hause Sir W. Clinton hier wohnte, comprimitirt werden. General Stubbs hat die Braefe copiren lassen und die Originale an die Regie— rung gesandt. Abschriften sind auch nach England ab— gegangen. Am Montag wurden diese wichtigen Pa⸗ piere der Deputirten-Kammer vorgelegt, die deshalb eine

geheime Sitzung hielt.

uüͤrkey. Der Oesterreichische Beobachter enthalt folgendes:

Corfu, 16. Febr. Ein gestern Abends aus Man— dri (an der Suͤdostspitze von Attika, Makronissi oder der langen Insel gegenuber) hier eingelaufenes Fahrzeug, welches jenen, nicht weit von Athen entfernten, Hafen am 9. Febr. verlassen hatte, bringt die Nachricht, daß bei seiner Abfahrt die Akropolis von dem Seraskier Reschid-Pascha aufs haͤrteste bedraͤngt war, indem die— ser Heerführer, seit Fabviers Einruͤcken in diese Cita— delle, die Blockade und Belagerung derselben verschaͤrft

hatte, und die Besatzung bereits an den nothduͤrftigsten

Lebensmitteln Mangel zu leiden anfing. Fabvier, dessen kleines Corps zwar einigen Pulver-Vorrath, aber keine Lebensmittel in die Akropolis gebracht, und so durch seine Gegenwart die Noth nur vermehrt hatte, soll zweimal schon versucht haben, die Feste wieder zu ver— lassen, und sich durch das tuͤrkische Belagerungs - Corps durchzuschlagen, aber beide Male, mit Verlust einiger seiner bedeutendsten Offiziere, zuruͤckgetrieben worden seyn. Auch heißt es, die Besatzung habe bereits Vor— schläge gemacht, zu capituliren, wenn binnen einer be— stimmten Zeit keinen Succurs ankäme, aber freien Ab— zug, mit den Waffen, verlangt, welches Begehren Re— schid⸗ Pascha abgejchlagen habe 9.

Ueber Ibrahim Pascha's Unternehmungen seit der Ankunft der aus Aegypten erwarteten Vorraäthe an Kriegsbeduͤrfnissen, Lebensmitteln und Geld (die be— kanntlich am 1. Dec. am Bord der Flotte aus Alexan— drien zu Navarin eingelangt waren) sind verschiedene Geruͤchte im Umlaufe. Einigen, uüd zwar den wahr— scheinlichsten, Nachrichten zufolge, war Ibrahim Pa⸗ scha, nachdem er hinreichende Besatzungen in den festen Plätzen (Navarin, Modon und Koron) zutuͤckgelassen, in der Mitte Januars von Modon nach Tripolizza auf— gebrochen; nach andern, minder verbuͤrgten, Geruͤchten, soll er sich mit dem groͤßten Theil seiner Truppen zu Navarin eingeschifft haben, um, wie einige behaupten, Hydra anzugreifen, oder, wie andere meinen, nach Can— dia zu segeln, und den Griechen das im Laufe des ver— flossenen Jahres besetzte Karabusa (an der Nordwest— spitze jener Insel) wieder abzunehmen, welches den In— surgenten zum Sammelplatze dient, um die Communi⸗ cationen mit Aegypten zu erschweren und die graͤulich— sten Räubereien gegen die in jenen Gewaͤssern segelnden Handelsschiffe aller Nationen zu verüben. Zwei aus Li, vorno nach Aegypten bestimmte Handelsschiffe, (deren

Briefe aus Smyrna vom 1. Februar bestaͤtigen obige Nachrichten und fuͤgen hinzu, der französische Contre⸗ Admiral de Rigny habe ein franzoͤsisches Kriegsschiff nach dem Holf von Aegina gesendet, um, nach Umstaͤn— den, Fabvier und seine Leute, wie schon einmal nach einer Niederlage, die sie in Attika erlitten hatten, auf— zunehmen. (Anmerk. des Oesterr. Beob. )