durch seine lange Dauer und durch seine Strenge. Nicht allein im Hochlande der Schweiz ist der Reaumuͤrsche Thermometer an mehreren Orten his auf 30 Grad un, term Gefrierpunkt gesunken, wie z. B. im Urserenthale am Gotthard, zu Dissentis in Graubuͤnden, zu Gad— men und Guttannen im Berner Oberland, und in an, dern Gegenden, sondern selbst in den Hochthaälern des Kantons Neufchatel, zu Brevine, Locle, la Sagne, Tra— vers, ist er bis auf 25 unter O gesunken. Zudem ist uͤber das Becken des Genfer-Sees und dessen Umgedungen eine so ungeheure Schneelast gefallen, daß er selbst in den Staͤdten, wie z. B. in Vevay, Lausanne, Genf, bei? Fuß hoch lag. Man rechnet, daß er im Gebirge uͤber 20 Fuß tief sein mag. **
Rom, 24. Febr. Von den Annehmlichkeiten des Fruͤhlings, die sich sonst gewohnlich in den letzten Tagen des Februars hier schon einzustellen pflegen, haben wir bis jetzt nichts verspuͤrt; die Witterung ist im Ganzen rauh und feucht und am 17. d. hatten wir hier Hagel und die Huͤgel in der Nachbarschaft von Frascati waren beschneit. Es ist daher kein Wunder, wenn das dies, jaͤhrige Carneval weder an der Zahl der Masken, noch an Zusammenfluß des Volks auf dem Corso, den Carne— vals der vergangenen Jahre gleichkommt. Am vorigen Montag, dem zweiten Carnevalstage, hielt jedoch der franzoͤsische Gesandte hiejselbst, Herzog von Laval-Mont— moreney, dem alten Gebrauche gemaͤß, eine feierliche Fahrt durch den Corso. Sein Wagen war mit 6 Pler— den bespannt und zwei andere Wagen, in denen sich die Gesandtschafts Secretarien und uͤbrigen zu derselben ge— hoͤrigen Personen befanden, folgten demselben; Bedien— ten zu Pferde und zu Fuß, in reicher Livrée, machten den Zug noch glänzender. Am Abend desselben Tages gab der genannte Gesandte einen glänzenden Ball, an welchem das diplomatische Korps, der roͤmische und fremde Adel und eine große Anzahl hier lebender oder als Rei sende eben anwesender Franzosen Theil nahm; die Zahl der Geladenen hat uͤber 900 betragen.
Madrid, 22. Febr. Briefe aus Havanna vom J. Jan. melden, daß die aus Marseille kommende Fre⸗ gatke Canton am 21. Dec, von einer mexikanischen Fre— gatte und zwei Kriegsbriggs untersucht worden war. Sobald der Admiral Laborde dieses erfuhr, lief er mit drei Kriegsfahrzeugen aus, um gegen jene mexikanischen Schiffe zu kreuzen.
Es sind wieder einige Abtheilungen der porugiesi— schen Fluͤchtlinge uber die galizische Grenze in das spa— nische Gebiet eingedrungen; sie sind sofort entwaffnet und nach dem Innern des Landes gebracht worden.
Gestern sind alle Minister im Pardo gewesen, wo wegen Vertheilung und Erhebung einer außerordentli⸗ chen Kontribution ein großer Rath gehalten worden ist. Gegenwärtig finden jedoch alle Gehaltszahlungen regel— mäßig statt und, wiewohl das Kriegs Departement große Summen gegenwartig erfordert, so sind doch wenig Ruͤckstaͤnde vorhanden.
Seit Menschen Gedenken ist das Carneval nicht so glaͤnzend gewesen, als es in diesem Jahre ist. Bei Tage wimmeln die Straßen von Maskenzuͤgen und bei Nachtzeit ertoͤnen sie von Tanzmusik.
3 nl g n d.
Magdeburg, 9. Maͤrz. Bis Gestern Mittags stieg das Wasser, nach dem in dem Hauptstrem der Elbe an dem Kay der Zitadelle unterhalb der Strom
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Allge
bruͤcke befindlichen Pegel, zu der außerordentlichen Hö von Nummer 21 bis 22; und trat in einige der n gelegenen Straßen unserer Stadt; auch wurden me rere niedrig liegende Dörfer der Umgegend zum The unter Wasser gesetzt, und ihre Feldmarken uͤber schwemn Ein heftiger Suͤdwind trieb die Fluth auf die m Berlin fuüͤhrende Chaussee, deren Hoͤhe sie fast erreich und warf die Wogen an manchen Stellen bis auf i
meine
sreußische Staats -Zeitung.
selbe hinauf. Das Ueberströmen des Wassers, welch zu fürchten war, und die daraus entstehende Gest eines moglichen Durchbruchs warden nur durch die y Seiten der Behoͤrden getroffenen zweckdienlichen V kehrungen gluͤcklich abgewendet. Auf beiden Seiten!
M 62.
Chaussee bietet sich dem Auge eine unabsehbare Wast flache dar. Bis Heute (den 9. 8.) Mittag ist Wasser bereits 8 Zoll gefallen; dagegen hat es oberh der Strombruͤcke, und namentlich nach dem an der sigen Schleuse befindlichen Pegel, welcher bei ruhig und kleinen Wasser mit dem Pegel an der Strombtt correspondirt, die außerordentliche Höhe von eini Zollen uͤber Nummer 25, als der hoͤchsten Nummer! ses Pegel, wovon jede Nummer 6 Zoll Alt, Magdel ger Maaß von einander entfernt ist, erreicht. Nach erwähnten Pegel an der Schleuse stand den 8. M Morgens 9 Uhr, das Wasser 25 Zoll uͤber Nummer und am 9, Mittags 4 Uhr, 5 Zoll uber Nummer
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Ab gereist. Der General⸗Major und Inspekteur Isten Ingenieur Inspektion, von Reiche, nach nover.
mithin ist es nach diesem Pegel 95 Zoll gefallen. —— . ö 28. Febr. Der heutige Geburtstags 3 it z ; nigl. Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederla eli tun ⸗ wurde, ebenso wie wir solches seit mehreren Jahren g achrichten. Veranstaltung des Herrn Regiments, Commander Ausland. 8
Obersten von Schmalensee verdanken, auch diesmal d ein großes militatrisches Instrumental Concert, auf hiesigen Ressource, zum Besten der Armen, und S Justitute des hiesigen loͤblichen Mädchenvereins, Seiten des Koͤnigl. 15. Infanterie Regiments gef welches bekanntlich in Sr. Koͤnigl. Hoheit seinen denen Chef verehrt. Mit dem Genuß ausgezeichn Leistungen der Kunst und Präciston in der Ausfuͤhr durch das Musik, und Sänger Corps des Regime vereinigte sich das Interesse fär den vorbezeichn wohlthätigen Zweck zu einer würdigen Feier, zu Eh eines, unsrem Koͤnigshause nahe verwandten, all gen verehrten Prinzeu, Dessen Durchlauchtigste Gema
Paris, 7. März. In der Sitzung vom 4. d. M. te die Deputirten⸗ Kammer den 12ten Artikel des eßgesetzes angenommen, wodurch bestimmt wird, daß Zeitungs Institute kuͤnftig wie Handlungsgesellschaf— en nom collectif, und zwar in Monatsfrist, con— nirt fein sollten. Hierzu schlug Hr. C. Perier vor, tern folgendes Amendement vor: „Die jetzt bestehen, Zeitungen genießen jedoch eine Frist von 6 Mona— „um ihre Gesellschaft aufzulösen, und eine neue offene sellschaft zu bilden. Bis dahin bleiben alle unter den igen Eigenthuͤmern bestehenden Erklärungen, Akten und bereinkuͤnfte in Kraft.“ Hr. Du don widersetzte sich mit höchstelgzuer kunstreicher Hand' das Fähnlein gessst Namen der Commission diesem Amendement, weil es und dem Regimente unlaͤngst zu verehren geruhet hinhin 94 den einmal gefaßten Beschluß zu vereiteln. welches an dim auf dem Sechester ausgestellten fin B. Con stant sagte, die Kammer muͤsse durchaus Monde der Janitscharmusik prangte. s Amendement annehmen, wenn sie hicht deutlich zei⸗ Köln, B. Marz. Ju Der verflossenen Nacht m wellte, daß es ihre Absicht sei, die Zeitungen ganz 10 Uhr bis 2 Uhr ist der Strom gedrängt voll Eis zerstoͤren, indem es ganz unmoglich sei, daß sich die wesen? Seitdem war das Wasser wieder vollig tungen innerhalb eines Monats ganz neu umgestal— Die Rheinhoͤhe war heute Morgens um 8 Uhr 23 konnten. Hr. Casimir Perier: Ich glaube nicht, 8 Zoll. Heute Asends 6 Uhr ist die Rheinhöh Hr. Qu don, welcher der einzige ist, der uns in die— Fuß 6 Zoll und das Wasser noch im Wachsen. — Diseussion antwortet, geneigt sei, verantwortlicher
. . neuerdings das Herann rausgeber des Ministeriums zu werden (Gelaͤch— , . an ; ö ); und doch entgegnet er allein auf unsere Einwen— An' 1. I. M. hatte sich das Eis der Nahe gen, Diese, Ind Kußerst, wichtig und betreffen Theil auf die Eisdecke des Rheines geworfen, ee gn der Zeitungen. Es ist in der That unmoͤg. Theil abtr 'sich inen Ausweg stramm aufwärts in aß wenn einer oder mehrere der Theilnehmer eines Röm B'ktel Lesucht und ' an den Bau mpflanzungu itungsinstituts hinsichtlich der neuen Organisation nv el Verheerungen angerichtet. Die Wasse chwierigleiten machen, die Sache innerhalb eines Mo⸗ vn babe, gang außerordentlich. ts abgemacht werde, besonders wenn die Sache vor ; ericht kommen mußte. — Das Amendement wurde
rworfen. Der folgende Artikel betrifft die Bestellung Cautionen; es sind davon nur die wissenschaftlichen itschriften ausgenommen, welche nur zweimal des Mo— ts oder in laͤngern Zwischenräͤumen erscheinen; er rde angenommen. Der 5te Artikel lautet folgender— aßen: „Die Namen der redigirenden Eigenthuͤmer (pro-
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Königliche Schau spiele.
Dienstag, 13. Marz. In Opernhause: At gehren: „Jessonda,“ große Oper in 3 Abtheilu—
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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
mit Tanz. Musik von L. Spohr.
Fictaires rèdacteurs) jeder Zeitung und periodischen
Schrift werden jedem Exemplare derselben, bei Strafe P iucke sei
w 30 n 500 Fr. fuͤr den Buchdrucker, vorgedruckt sein.“
ö.
ö . , . 6 1 ö e K 2 ö K.
Berlin, Mittwoch, den 14ten Maͤrz 1827.
Hr. Mechin widersetzte sich dieser Bestimmung. Die Namen der Eigenthuͤmer werden, sagte er, ohnehin ge— nugsam bekannt sein, warum will man noch eine solche Quälerei hinzufügen? Auch Hr. Pet ou und Hr. Hyde v. Neuville sprachen dagegen. Hr. Du don aber vertheidigte sie, und sagte, man koͤnne nicht Maß— regeln genug nehmen, um sich eine hinreichende Garan— tie zu verschaffen; und es sei, wenn irgend etwas er— scheine, durchaus nothwendig, gleich zu wissen, wer spreche. Der Artikel wurde hierauf angenommen. Hinsichtlich des Art., den Stempel betreffend, hatte die Commission dessen Weglassung vorgeschlagen. Der Siegelbewah—⸗ rer erklärte, die Regierung trete diesem Antrage bei. Der Präsident. Ich muß dessen ungeachtet daruͤber abstimmen lassen. — Der Art. wurde einstimmig ver— worsen, wie auch ein Zusatzartikel des Hen. v. Beau⸗ mont, wonach es kuͤuftig Jedem, ohne besondere koͤ— nigliche Erlaubniß, frei stehn sollte, eine Zeitung unter den durch das gegenwartige Gesetz festgesetzten Bedin— gungen herauszugeben. Hr. Jacquiert v. Pa mpe— lune sagte in Beziehung hierauf, dieser Vorschlag sei durchaus unzulaässig, weil er eine Verletzung der koͤnig— lichen Initiative und also der Charte enthalte. Hr. Perier, die Verletzer der Charte sind diejenigen, welche die Preßfreiheit untergraben ... .. Mehrere Stim— men: Nein, Nein, Ja, Ja. . . . Die vorläufige Frage .... Lärm, Geschrei . . . . . ; endlich brachte die Klin— gel des Praͤsidenten etwas Ruhe hervor und es konnte, wie schon gemeldet, abgestimmt werden.
Vorgestern ist Herr von Laplace im 786. Jahre sei— nes Lebens gestorben; die Wissenschaften verlieren viel an ihm; er war der Verfasser der Himmels, Mechanik, (la Mécanique céleste) eines Buchs, worin er das von Newton entdeckte wirkliche Weltsystem vollends aus— fuͤhrte. Im Jahre 1827 sind es gerade hundert Jahre, daß Newton starb. Die Akademie der Wissenschaften hat ihrer Trauer halber, letzten Montag ihre gewohnliche Sitzung nicht gehalten. Schon waͤhrend der Krankheit des Hrn. v. Laplace hatten die auswärtigen Gelehrten die Beweise ihres lebhaften Antheils an seiner Perlon bezeigt.
Briefe aus Corunna vom 17. Febr. melden, daß die Portugiesen, welche nach Guardia auf das spanische Gebiet gefluͤchtet waren, nach Vigo geschickt worden sind. Bei Ihrer Ankunft in Ldieser Stadt riefen sie auf dem Markte, wo sie aufgestellt waren, aus: es lebe Don Miguel, der absolute König; es lebe Ferdinand VJI.; es lebe rie Religion; Tod der Constitution! Von Vigo aus werden sie weiter transportirt; es werden aber wohl nur die wenigsten ankommen, da sie oft unterwe— ges entweichen, und nach Portugal zurückkehren. Man weiß nicht genau, wo der General Silveira ist, doch glaubt man, er halte sich an der Grenze verborgen.