1827 / 66 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 19 Mar 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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folgend, nter Jammer und Schreien nach, bis er gerettet war. 2 Ma sbdrid, 26. Februar (aus der deutschen pariser Zeitung.) Unsere offizielle Gazette beklagt sich bitter über den englischen Courier, der zuerst von den portu, giesischen Angelegenheiten spreche, als ob sie bald geen⸗ digt sein wüͤrden, und dann die ganze Ehre dieses Re sultats dem Herrn Canning zuschreibe. Die Gazette lagt, das englische Blatt mische Beleidigungen gegen Spanien hinein, und behaupte, dieses habe sich muͤssen dem dringenden Machtspruche Englands unterwerfen. „Spanien, sagt sie, kennt keinen fremden Befehl und gehorcht nur dem Befehle semes Monarchen. Es ist durchaus frei und unabhängig von jeder fremden Herr⸗ schaft, und es hat seine Neutralitaͤt dargeboten, weil diese seiner Politik geziemt und dem Wohl seiner Voͤl— ker gemaͤß ist; es wird ein Versprechen mit der edeln und aufrichtigen Treue erfuͤllen, welche immer die un, Richtschnur der spanischen Könige gewe— en ist. ö In Cadix ist Uneinigkeit unter den Mauthbeamten und der Königl. Marine. Ein Kriegsfahrzeug hatte ein Smuglerschiff mit Taback weggenommen, und nun verlangten die Mauthbedienten, die Prise gehöre ihnen, und muͤsse zwischen ihnen und dem Koͤnigi. Schatz ge⸗ theilt werden. Die Sache kam vor Gericht, trotz des bestehenden Koͤniglichen Befehls, welcher die Seeleute fuͤr ausschließliche und rechtmäßige Besitzer von Allem erklaͤrt, was sie in Beschlag nehmen. 666 n, . 22. in Madrid noch zuruck, gebliebene Brigade leichter Infanterie niche nach Estra— f 8433 madura, sondern nach Galicien gehen wird. ö j 7 95) i , ,, ö . 3) Im Uebrigen, als: an Gehältern und Emolumenten der Officianten, fuͤr Heizung, Erleuchtung, Reinigungs Ma⸗ terial, fuͤr Arbeits und Wirih⸗ schafts / Utensilien, Medicin, Transport,, Bau und Repara⸗ turkosten und an zuftlligen Aus⸗ gaben . 3929 12 8

. Ueberthaupt also 5576 / 8 8 mithin im Jahre 1825 betrug die Gesammtausgabe... 5293 19

also im Jahre 1526 mehr . 282 Rtlr. 18 Sgr. Ib

nur 24 ganz arbeitsfähig, 6 andere aber, als Schn linge und Lehrlinge nur zum halben Pensum, y an Alte und ganz Schwache nur zum Viertheil⸗Pen sun rechnen, und (30 als Kruͤppel und Kranke, desgl. 11 der ganz arbeitsunfähig. Die Arbeits fähigen haben dient 1067 Rihlr. 5 Sgr. 4 Pf., namlich ;

Bearbeitung der Fabrikate 781 Rtlr. b) durch die Arbeiten fuͤr die

Anstalt und Oekonomie 2866 5 23 sonach fuͤr das Jahr 38 Rthlr. 3 Sgr. 47 Pf. Beschaͤftigung geschah theils dei der Woll manu fag theils mit Leinwandfabrikation ꝛc. ꝛc. ;

Die Unterhaltungskosten der Anstalt betrugen die Speisung der Detinirten 1243 Rilt. 13 Sgt.) wobei die Kosten der Oekonomie⸗ Verwaltung und besseren Ver⸗ pflögung der Kranken mit ein⸗ begriffen, hingegen die Kosten fuͤr Unterhaltung der außer der Anstalt untergebrachten Kinder,

im Betrag von 231 Rilr. 16 Sgr., nicht darunter begriffen sind. Die Speisung eines De⸗ tinirten (deren im Durchschuitt täglich 54 in der Anstalt gespeist worthen) betragen sonach fur das Jahr 23 Rilt. iz Pf. und

came.

F n land.

Mag deburg, 14. März. Das Wasser der Elbe ist noch im Fallen, heute steht es auf Nr. 16.

. Nach dem in vorigem Jahre in Burg gegebenen Beispiele ist vor kurzem auch in der Stadt Gommern zur Einrichtung einer Sraßenerleuchtung geschritten worden; einer kleinen Stadt von 1600 Einwohnern, ge— reicht eine solche Verbesserung sehr zum Lobe. !

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Königliche Sch auspiele.

Sonnabend, 17. Maͤrz. Im Schauspielhause: Am 31. Deebr. 1825 befanden sich in der Anstalt Erstenmale wiederholt: w Poss 67 Detinirte (51 männl. und 16 weibl.); im Jahre] 3 Abtheilungen, nach Picard's: 16 collateral, ou— 1826 wurden eingebracht 12 (98 männl. und 14 weibl.) diligence de Joigny, bearbeitet von C. Lebruͤn. es gingen dagegen ab 122 (104 männl. und 18 weibl.) auf? „Das Heirathsgesuch,“ LokalPosse mit Gest Intividuen; mithin verblieden am 31. Dechr. 1826 in in 1 Aufzug. Die Ouverture ist neu componirt und der Anstalt 657 (35 maͤnnl. und 12 weibl.) Derinirte. Gesangstuͤcke arrangirt vom Koͤnigl. Kapellmeister Von den Abgegangenen sind 6 verstorben, 2etwichen, Schnelder. Und; „Herr von Ich,“ Lustspiel i 2 als Auslaͤnder uͤber die Grenze gebracht und 100 nach Au fzua. ihren Wohnorten en tlassen in Freiheit gesetzt und 5 sind Sonntag, 18. März. Im Opernhause: „Kiakin anderen Anstalten überliefert. Von den Eingelieferten großes pantom. Ballet in 3 Abtheilungen, von T

u e Ser sicht . von der Verwaltung der Land⸗Armen-Anstalt zu Neu⸗ stettin im Jahre 1826.

ganz in der Anstalt 66 Detinirte; von diesen waren e

a) wirklich baar durch Arbeiten far Andere und d

Der Verdienst eines ganz Arbeitsfähigen ben

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waren 100 Inländer und 12 (Manner) Ausländer; un, ter den Inlandern waren 81 Manner, 11 Weiber und 8 Kinder. Unter den eingebrachten Perfenen befinden sich 31 Criminal⸗Gefangene und Straͤflinge, welche theils bei dem Gericht der Anstalt, theils bei dem Jnstiz- Amte Neustettin sich in Untersuchung befinden und von diesen Behörden, so wie vom Justiz⸗ Amte Draheim, zu Erleidung der ihnen zuerkannten Gefaängnißstrafe eingeliefert wor, den sind. Nach Obigem waren im Dutchschnitt taglich

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

(Hr. Briol, erster komischer Tanzer des priv. Ther an der Wien, wird hierin in einem PFas de trois, in einem Pas de cinꝗ tanzen.) Hierauf: „Der Ob Lustspiel in 1 Aufzug, von E. Blum.

Im Schauspielhause: „Das Kamaͤleon,“ Lusf in 5 Abtheilungen, von Beck. Hierauf: „Ratap der kleine Tambour,“ Lustspiel in 1 Aufzug, aus! Franzoͤsischen uͤbersetzt von A. Schrader. (Mlle.

hart: Rataplan.)

Allge

meine

Ireußische Staats ⸗3 eitung.

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66.

Bertin, Montag, den 19ten März 1827.

Amt! He Nachrichten.

Kro des Tages.

Der Justiz Kommissarius Weydemann zu Hal— adt, ist zugleich zum Notarius im Departement des gen Ober, Landesgerichts bestellt worden.

Angekommen. Der Graf zu Stolberg-Wer— erode, von Wernigerode.

Abgegangen. Se. Durchl. der Fuͤrst Heinrich boste Reuß von Plauen, nach Zuͤllichau.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 12. März. In der Sitzung der Depu— nkammer vom 9. wurde in der Berathung uͤber das ßgesetz fortgefahren. Die Kammer hatte in der vor— egangenen Sitzung den ersten Theil des 21sten Ar— s, welcher also lautet: „Jedes, durch den Druck angene Vergehen der Schmaͤhung gegen Privaten, auf Anstehn oder mit Zustimmung der betheiligten tei von Amtswegen verfolgt werden,“ angenommen. 9g. wurde uͤber den zweiten Theil dieses Artikels: mallen Fällen wird die Verhandlung bei verschlosse Thuͤren stattfinden, das Urtheil aber oͤffentlich gespro— werden, verhandelt. Zuerst bemeikte Hr. Mest adier, die Worte „in allen Faͤllen“ ein gaͤnzliches Verbot Oeffentlichkeit aussprächen; da nun aber die Oeffent— eit der gerichtlichen Verhandlungen von der Charte peschrieben sei, so koͤnne man sie nicht ohne Verlez. g der Charte verbieten; er stimme daher gegen diese fuͤgung. Hr. Hyde v. Neuville raͤumte ein, daß Oeffentlichkeit solcher Prozesse oft den beleidigten senen mehr als die Schmähung selbst schaden wuͤrde, in die Charte gebe den Richtern die Befugniß, bei chlossenen Thuͤren zu verfahren, so oft die Offent— eit fuͤr die Ordnung oder die guten Sitten nach— lig sein wuͤrde; man koͤnne und muͤsse es also den chtern üͤberlassen, den angemessensten Weg zu waͤhlen. ch dieser Rede wurde die Verhandlung uͤber diesen tikel geschlossen, und Hr. Du don sprach, als Be, hterstatter der Commission, für den Vorschlag. Wenn, hte er, die Charte dem Richter erlaubt, die Oeffent— hkeit in gewissen Fallen zu verbieten, wie koͤnnte sie eses Recht dem Gesetzgeber nicht einraͤumen. Allen—

Redacteur John ls koͤnnte man den Satz dahin abändern: „Im Falle

einer amtlichen Verfolgung wird die Verhandlung

bei verschlossenen Thuͤren statt finden.“ (Gemurre, Lärm). Hr. Perier: Sie haben als Berichterstatter kein Recht, ein Ünter⸗Amendement vorzuschlagen, (große Unterbre⸗ chung). Hr. Du don. Alsdann nehm? ich meinen Vorschlag zurück. Mehrere Redner drängten sich hier⸗ auf zur Tribune; der Praͤsi dent bemerkte aber, er ksnne ihnen das Wort nicht zugestehn, weil die Ver— handlung geschlossen, und Hr. Du don seinen neuen Vorschlag zuruͤckgenommen habe. Nach einer langen Unterbrechung stellte endlich die Klingel des Praͤsidenten einige Ruhe her und er brachte den oben erwahnten zweiten Theil des Artikels: „In allen Fallen wird die Verhandlung bei verschlossenen Thüren ꝛ6 zur Abstim— mung; er wurde mit großer Stimmenmehrhrit ang e— nommen. Hierauf verlangte Hr. v. Berbis das Wort, um ein Unter Amendement vorzuschlagen. Der Präsident: Es ist mir nicht möglich, es Ihnen zu destatten. Hr. v. B.: Nun, dann will ich einen Zu— satzartikel vorschlagen. Der Pr.: Sie haben das Wort. Hr. v. B. schlug nun Folgendes vor: „Die Verhand⸗

lung bei verschlossenen Thuͤren wird nur im Fall einer

Verfolgung von Amtswegen statt finden; Der P si— dent: Ich muß bemerken, daß durch diesen Zusatz die eben angenommene Verfuͤgung gänzlich verandert wer—⸗ den wurde, denn die Worte: „in allen Fallen“ gestat— ten keine Ausnahme. Hr. Macquills: Ich glaube, der Hr. Praͤsident ist im Irrthum; die Worte „in al— len Fällen“, beziehn sich nur auf die beiden Falle, welche im vorhergehenden Satze angefuͤhrt sind, nämlich, die deiden, wo die Verfolgung entweder auf Anstehn, oder mit Zustimmung der betheiligten Partei von Amtswe— gen statt findet; also nicht auf den Fall, wo die Par— rei selbst die Sache verfolgt. Der Sie gelbewahrer unterstuͤtzte die Ansicht des letzten Redners, der Pr aͤ⸗ sident erklärte aber, bei der seinigen beharren zu muͤs⸗ sen, weil, wenn man: „In allen Faͤllen“ sage, ein Fall der Ausnahme nicht denkbar sei. Der Finanz- Mi— nister: Meiner Ansicht nach kann und muß die Kam— mer nochmals auf den Artikel zuruͤckkommen. Er ist in der That von geringer Wichtigkeit. Nach den bisheri— gen Gesetzen findet die Verfolgnng von Amtswegen nur nach geschehener Klage der beleidigten Person statt; nach dem neuen soll sie auf deren Anstehn oder Zustim— mung statt finden. Nun frage ich, ob dieser geringe Unterschied erheischt, daß man eine neue Bestimmung einfuͤhre. Ich glaube es nicht. Uebrigens glaube ich, daß allerdings Eine Modifikation der Charte durch den Gesetzaeber statt finden kann; halte es aber in unwichti⸗

gen Fallen fuͤr gefaͤhrlich; ich hoffe daher, daß die Kam⸗ mer den ganzen Artikel verwerfen wird. Es wurde hierauf uber den Artikel abgestimmt, und der selbe bei⸗ nahe einstimmig verworfen, welches ein allgemeines