Zeitungen konnen sie aber wegen des beschraäͤnkten Raums unmöglich alle aufnehmen; der Moniteur allein genießt dieses Glack und bringt unsern Ruhm zur Nachwelt; ich halte den Vorschlag für ein Anhängsel des Preßge setzes, welches dahin zielt, die Oeffentlichkeit zu töten; ich stimme dagegen. Hr. v. Sallabery sagte, der Vorschlag werde den Zeitungen nur dann gefaͤhrlich sein, wenn sie luͤgen wurden; wogegen sie nichts zu besorgen haͤtten, wenn sie der Wahrheit getreu blieben. Der Ge— neral Sebastiani erklärte sich gegen den Vorschlag, be— sonders weil die bisherige Gesetzgebung vollkommen hin— reiche, um den Unfug zu unterdruͤcken. Der Finanz— minister sagte, die Unabhaͤngigkeit und das Ansehn der Deputirten, Kammer sei nicht bloß ihr selbst, son— dern auch im Interesse der Regierung hoͤchst wichtig. In dieser Beziehung habe er es fuͤr seine Pflicht gehal— ten, das Wort zu nehmen. dan behauptet, sagte er, die bisherige Gesetzgebung reiche hin; aber, dieses vor— ausgesetzt, fragt sich weiter, ob Mittel vorhanden sind, die Ausfuͤhrung der Gesetze zu sichern; und dieses ist nicht der Fall. Sind die Berichte von unsern Stzun— gen getreu, so verwerfe man den Vorschlag; sind sie es nicht, so erwaͤge man ihn. Denn, sind sie es nicht, so giebt man unsern Mäͤbuͤrgern ein entstelltes Bild unse— rer Berathungen, und die Folge davon kann sein, bei kuͤnftigen Wahlen diejenigen Personen in die Kammer zu bringen, welche besser entfernt sein sollten, wogegen diejenigen, welche berufen zu werden verdienen, vielleicht werden ausscheiden muͤssen. Man sage nicht, daß es zu schwer sei, getreue Berichte zu geben; es fehlt bloß der Wille; und es gehort mehr Talent dazu, die Wahrheit geschickt zu entstellen, als sie wieder zu geben. Die vor— geschlagene Commission wird keine Jurisdiktion, sondern sondern bloß das gegenwartig jedem Einzelnen zustehende Recht, Klage zu fuͤhren, haben. Sie wird es aber mit mehr Erfolg haben, denn sie wird sich nicht durch die Ruͤcksichten abhalten lassen, welche oft den Einzelnen
verhindern, die Stimm: zu seiner eigenen Vertheidiaung
zu erheben; endlich wird die Stimme der Commission mehr Gewicht als die eines einzelnen Mitgliedes ha— ben. Ich halte also in jeder Beziehung den Vor— schlag für sehr angemessen. — Es wurde beschlossen, den Vorschlag in Erwägung zu ziehn, und folglich ihn drucken und vertheilen zu lassen, worauf man zu erst in den Buͤreaux daruͤber berathen wird.
Fuͤnfprocentige Rente gs Fr. 70 C. — Dreiproe. 69 Fr. 20 C. —
London, 14. März. Der Herzog von Sussex er— holt sich allmahlich von seiner letzten Unpaäßlichkeit und machte am Freitag Morgen eine Spazierfahrt.
Das Parlament wird sich wegen der Osterferien vom 12. bis zum 30. April vertagen.
Aus den gestrigen Verhandlungen des Unterhauses ist noch zu bemerken, daß der Staats-Secretair Peel (außer den gestern erwähnten drei Bills zur Vereinfa— chang und Verbesserung der Criminalgesetze) auch die fruher angekuͤndigte vierte Bill einbrachte, wonach alle durch Agnahme der drei vorhergegangenen Bills uͤber— fluͤssig werdenden Statuten, ausdrücklich aufgehoben werden soallen. Auch diese Bill wurde, wie die drei übrigen, zweimal verlesen und ging durch den Ausschuß, über dessen Bericht in 8 Tagen die weitere Discussion erfolgen soll. Nach Inhalt der Rede, mit welcher Hr. Peel die Einbringung jener Bills begleitete, werden durch dieselben nicht weniger als 130 Statuten uͤber— flssig und somit aufgehoben werden. Die Bestimmun— gen der neuen Bills selbst werden dagegen in dem Ge— setzbuche nicht mehr als 29 Seiten einnehmen. Hr. Peel bemerkte dabei, daß er bei der Abfassung der Bills zwar allen Wottschwall und unnoͤthige Wiederholungen der alten Statuten vermieden, in allen Punkten von Wichtigkeit aber, sich moͤglichst genau an die Phraseo,
281 logie derselben gehalten und sich bemuͤht habe, n Den Brittischen Colonieen in Nord⸗America scheint;
ziehen, wo man dann gewiß noch eine Menge au bender Statuten finden wuͤrde.
der Indischen Angelegenheiten, als General Chun
der Weitschweifigkeit unserer Statuten und der Schließung der Westindischen Inseln fuͤr die Ame
maͤßtaen Kuͤrze des fanzöͤsischen Straf⸗ Codex die] zu heiten. Er äußerte zugleich die zuversichtliche nung, daß wenn man erst im Einzelnen noch etwa ter in der Aufhebung veralteter Statuten und da gemessenen Substitution neuer Gesetze vorgeschritte werde, das Haus sich dazu entschließen werde, da zen Zustand des alten Statutenbuchs in Erwaͤgn
hrichten aus Canada lauten sehr befriedigend Die sslatur von Ober, Canada hat mit einer Mehrheit 2, gegen 3 Stimmen beschlossen, die seit 30 Jah vom Mutterland: aus, der dischsflichen Kirche ge kten Laͤndereien, in Betracht der geringen Anzahl Mitglieder dieser Kirche in Canada, zum Desten zu errichtender Volksschulen zu verkaufen, und Se. zu bitten, dieses Gesetz zu genehmigen; in jener en Corporation saß vor einigen Jahren nicht mehr in Episcopalianer als Mitglied, der noch dazu ein r Regierungebeamter war. 6
Die V. Staaten zählen jetzt 2139 Sonntagsschulen Io, 93 Lehrern und 135,074 Schuͤlern.
Christiania, 9. März. Heute hatte eine, aus NRitgliedern des Storthings bestehende Deputation hre, Sr. Maj. folgende Antworts, Adresse auf die 3. Botschaft vom 26. v. M. zu uͤberreichen: „‚Allergnädigster König! Das Norwegische Volk er— t, daß seine Repräsentanten jede Belegeunheit be— werden, um die Wohlfahrt des theuern Vaterlan— soͤrdern. Wir halten uns uͤberzeugt, daß es zum des Vaterlandes beiträgt, wenn es kund wird, inigkeit und Vertrauen zwischen Konig und Volk hen und unverkennbarer Eifer fur Aufklärung, rheit und oͤffentliche Freiheit den Fuͤrsten beseelen. halb haben wir geglaubt, hiermit die Gefuͤhle an Tag legen zu muͤssen, welche Ewr. Koͤnigl. Mj. igste Mittheilung vom 26. Febr. 8. J. in Betreff ür den vierten ordentlichen Storthing bestimmten chlaͤge wegen Veranderungen in dem Reichs Geund— e, erweckt hat. Ew. K. Maj. haben durch die gnaͤ— Darlegung der Beweggründe, weshalb Sie die hnten K. Propositionen nicht auf dem gegenwarti— Storthing verhandelt zu sehen wuͤnschen, eine Auf— Truppen der Regentschaft unter dem Matquis vn Jamkeit auf die allgemeine Meinung und freimuͤihig geja und dem Grafen Villa Flor ebenfalls marsch esprochene Ueberzeugung, ein Vertrauen auf den Das Betragen Spaniens giebt unsers Erachtens ih der Aufklärung bei dem Norwegischen Volke Grund zu ferneren Besorgnissen, daß heitzt, ine Achtung fuͤr dessen Freiheit bewiesen, welche nicht die Macht, nach seinen Wuͤnschen zu ha erzen unster Landsleute mit neuen Banden an Ew. auf jeden Fall, sei es nun aus freier Wahl or knüpft. In dem von Ewr. K. Maj. ausgespro— Noth, aus Grundsatz oder Furcht, verhalt es sissn n Grundsatze, daß die Staats Institutionen durch tral. Frankreichs ganzes Betragen in dieser Ang vermittelst vollstaͤndiger Aufklärung herbeigefuͤhrte heit gereicht ihm zur hoͤchsten Ehre und bestaäͤt zeugung, sowohl beim Volke, wie beim Könige aufs Aufrichtigkeit seiner Versicherungen, als es mit é gste befestigt werden, finden wir eine reiche und meinschaftliche Sache zur Beschraͤnkung der verde haͤtige Quelle fuͤr das Heil des Vaterlandes. Wir Politik des Köͤnigs Ferdinand machte. Ein Beil chen und hoffen, daß die Welt Zeuge sein moge Heer steht nun an drei Monate in Portugall, un er Einigkeit, dem Zutrauen und der Ergedenheit, noch brauchen wir nur die Beschaffenheit der a Ew. K. Maj. und das Norwegische Volk vereini— sten Nachrichten aus jenem Lande aufmerksam Wir bitten die Vorsehung um Ihren Schutz fuͤr trachten, um einen aufkeimenden Argwohn zu K. Maj. und Ihr gesammtes K. Haus.“ den, daß von dieser oder jener Seite, oder aus Se. Maj. der Konig erwiederten hierauf: oder jenem Grunde, die graden und entschiedenen Meine Herren! Mit Vergnuͤgen bemerke Ich, daß regeln unsrer eignen Regierung nicht mit angems Btorthing gemeinschaftlich mit Mir die Gelegen— Eifer und Nachdruck unterstuͤtzt worden sind. W benutzt, die uns zur gegenseitigen Kenntniß ten uns schon laͤngst die Freude versprochen, missMeinung der Nation fuͤhren koͤnnen. Wenn wir zu koͤnnen, daß der Aufstand in Portugall zu Ess eeifern, dieselbe fortwährend auf das ersprießliche und jeder Tag die Befestigung des constitutionell es Ruhms und der Wohlfahrt des Volkes hinzu— stems nur beschleunigt habe; allein dies ist n , so erfuͤllt jeder von uns seine Pflicht und er Fall.“ egruͤndete sociale Vertrag wird seine beschuͤtzenden Der fuͤr den verstorbenen Herzog von Jork e uber alle Burger ausbreiten. Versichern Sie Pallast in St. James Park ist nunmehr zur Amn Btorthing der Fortdauer Meiner gnaͤdigen Gesin— der National Gallerie bestimmt. Der untere n und Meines K. Wohlwollens.“
,, Gesellschaft der Wissenschaften gtochelm, . Mär; Da Se. Maj. aie Aösisr Seit 1599 ist in Schottland kein so starker „än Christjanin een Geburtstag J. K. H. der
gefallen, wie seit dem Anfange dieses Monats. — , nn. aufs Feierlichste zu begehen, so werden
Glasgow mußten drei Tagelang sammtliche Bu . erst am 17. oder 18. d. jene Hauptstadt
eisen zu Pferde befördert werden, da die Posttis G : K
6 ö fonuten. 6 B. K. H. die Prinzessin Sophie Albertine befi,
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Heute trafen Deveschen vom Obersten Mack aus Persien vom 17. Januar an, mit Nachrichten einige gluͤckliche Gefechte der Russen gegen die Pt
Einem Geruͤchte zufolge wird Hr. Wynn, Pu
nach Indien gehen, und Lord Palmerston eine im Cabinette erhalten.
Der als Schtiftsteller bekannte Dr. Lyall, 9 Agent der hiesigen Regierung nach Madagasen Köoͤnige Radama. Der Vertrag, den dieser suͤr d ropäische Cultur sehr empfängliche König wegen schaffung des Selavenhandels geschlossen, macht seit mehreren Jahren die Gegenwart eines Brit Residenten daselbst nothwendig. —
Der Courier sagt im gestrigen Blatte: „Di sten Mittheilungen der Pariser Zeitungen uͤber gall beweisen, daß den Redellen in ihrer Laufbahl so entscheidender Einhalt gethan wonden, wie w fruheren Nachrichten zu ersehen glaubten; ein Un der durch die gestern Abend an gekommene Gaer—l Lissabon noch bestätigt wird. „Die nach Spanit ruͤckgekehrten und dort entwaffneten Portugi Fluͤchtlinge, sagt das Journal de Paris, sind ohm 500, ein sehr geringer Theil der noch im Felde lichen. Die uͤbtrigen unter dem Marquis von! halten sich noch immer in Tras os Montes, wol
sische Flagge sehr willkommen ju sein, und die.
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9 sich, dem letzten offieiellen Bulletin zufolge, etwas esser. Nachrichten aus Helsingborg zufolge, war eine Menge Treibeis im Sunde so fest zusammengefroren, daß man von dort nach Helsingör hat hinuͤbergehrn koͤnnen. Ei— nige Personen haben jedoch das Lehen dabei verloren.
Wahrend des vorigen Jahrs sind in Schweden 61 Selbstmorde begangen worden; 30 Personen hatten durch uͤbermaͤßigen Genuß des Brannteweins ihr Leben eingebuͤßt.
Bremen, 17. Marz. Es ist bisher nicht moͤglich gewesen, alles Ungluͤck zu uͤbersehen, welches die großen Wasserschäͤden vom 6. d. uͤber unser Gebiet gebracht ha⸗ ben. Genaue Details lassen sich auch noch nicht datuͤ— ber angeben, weil die Zukunft erst über so manche Um— stände Auskunft geben muß. Wir können in dessen jetzt schon die folgenden Anzeigen vorlegen, welche den Um⸗ fang des betroffenen Ungluͤcks bezeichnen,
Das Bremer Gebiet zählt allein sieben Deichbruͤche. Außerdem sind alle Blockläͤnder und Buͤhrener Deiche dergestalt beschaͤdigt, daß man noch jetzt nicht ohne Furcht fuͤr ihre Haltung ist. Die große Masse von Wasser, welche diese Bräche uͤber das Gebiet verbreiteten und welche durch das Zastrsmen aus der Gegend der Han— udverschen Doͤrfer Mahndorf und Hemelingen nech ver— mehrt wurde, konnte nur Verwuͤstungen anrichten, Gleich beim Entstehen der Bruͤche wurde die am Siel belegene Schule nebst mehreren Wohnhaäusern ganz for tgeris⸗ sen. Eine große Anzahl der übrigen in der Oster— thorstaot belegenen Haäͤuser wurde stark beschaͤdig . Die dazu gehoͤrigen Garten verschwanden. Die Ham⸗ burger Chaussee wurde vom schwarzen Meer bis zur Wisch uͤber 1900 Fuß Lange gaͤnzlich aufgerissen und mit tiefen Bruͤchen durchschnitten und die Passage faͤr Fuhr werk ist erst seit ein Paar Tagen durch Noth— bräcken wieder hergestellt. Die steinerne Bruͤcke am Steinthor war in wenigen Minuten ein Raub der fort— reißenden Wellen. — Die Oberneulander Chausse im Pagethorner Felde erlitt gleichfalls einen Bruch von 250 Fuß Lange. Die Chaussee nach Brinkum wurde an 2 langen Stellen dergestalt durch gerissen, daß noch keine andere Kommunikation als nur zu Schiffe dahin statt— findet. Die Chaussee nach Delmenhorst wurde durch drei breite Stroͤmungen unfahrbar gemacht. .
Indessen traf das eigentliche Ungluͤck doch die im Gebiet belegenen Feldmarken und Dorfschaften. Ein großer Theil dieser Dorfschaften hatte in den Wohnhaͤu⸗ sern selbst mit den Fluthen dergestalt zu kaͤmpfen, daß die Einwohner mit ihren Familien und ihrem geretteten Vieh nur auf den Heuböden Rertung fanden. Sie ha— ben aber insgesammt das Schicksal, ihre Feldmarken unter Wasser stehen und so fast alle ihre Hoffnungen auf Erndte und Nahrung fuͤr dieses Jahr verloren zu ehen. ö Die verursachten Schaͤden nach Geldeswerth anzu⸗ schlagen, ist augenfaͤllig noch zur Zeit nicht moglich. In—= dessen läßt sich zum mindesten Anschlage annehmen, daß di- von den verungluͤckten Einwohnern herzustellen den Deiche zum wenigsten einen Aufwand von 60,000 Thli. erfordern werden. Die Wiederausbauung der weggeris⸗ fenen und Wiederherstellung der zum groͤßten Theil so schwer beschädigten Gebaͤude wird gewiß 15 bis 20, 000 Rthlr. kosten.
Madrid, 6. Maͤrz (aus der deutschen parise Z i⸗ tung). Gestern sind zwei Coariere nach einander hier mit der Nachricht angekommen, daß der Marquis von Chaves und der Graf von Montalegre zum drit: em male geschlagen worden waren, und nun wieder auf unzere Grenzen in Galizien und Estramadura sind. Jedoch ha⸗ ben die Zuruͤstungen unserer Regierung nicht aufgehört; denn gerade heute sind eine große Zahl Munitionewaäͤ—