1827 / 72 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 26 Mar 1827 18:00:01 GMT) scan diff

ben, daß eine foͤrmliche Verpflichtung bestehe, den Aus— schuß zu einer gewissen Zeit zu beendigen, nachdem vor— her (ourch Hrn. Brougham) aufgestellt gewesen, daß Ihre Herrl. eine Untersuchung uicht eher veranstalten würden, als bis dorten die Bill passirt sein würde. Er aber sei es sich vollkommen bewußt, daß gar keine Ver— pflichtung in dieser Hinsicht uͤbernommen worden und jeder edle Lord im Hause begreifen werde, daß es auch nicht habe geschehen koͤnnen, daher er daruber erstaunen muͤsse, daß irgend einer derselben hier aufstehen und den Unsinn wiederholen koͤnnen, der anderswo durch Personen, die nichts davon wissen konnten, ausgebracht worden. Graf v. Malmesbury erklärte, er habe die Ehre, zu dem UntersuchungsAusschuß von seinein edlen Freunde hinzugezogen zu sein und habe vernommen, daß derselbe in Hinsicht des zu untersuchensen Gegenstandes beschränkt sei, allein unter keiner Verpflichtung stehe, seine Arbeiten zu irgend einer bestimmten Zeit geendigt zu haben. Lord King äußerte darauf: Das habe er eben wissen wollen, obwohl es kaum noch eines Gestaͤnd⸗ nisses bedurft hätte. Er habe ubrigens das, was er uͤber das Bestehen einer solchen Verpflichtung gesagt habe aus sehr guter Quelle, die er jetzt nur nicht nen— nen wolle.

Die neusten Veränderungen der von Hrn. Canning in Vorschlag gebrachten Bestimmungen uͤber die Zu— lassung fremden Getreides haben großen Widerspruch gefunden. Last fuͤr die gewerbfleißige Bevölkerung Großbrittan, niens, als eine schreiende Abweichung von der urspruͤng⸗ lichen Bill“ an. Gerste ist bekanntlich ein Haupt- In⸗ gredienz des Brods, das die Armen in Nord, England essen. Es wird, mit Weizen gemischt, verkauft und selbst gebaut, so daß die Erhohung des Zolls recht ei— gentlich eine Erhohung der Armen Brodtaxe ist. Allein sie hat nicht bloß auf das Brod, sondern auch auf das Getränk des Armen Einfluß. Wenn auch die Brauer nicht gleich den Preis des Biers erhoͤhen, so werden sie es doch schwaͤcher machen und eies zu einer Zeit, wo bei der Wohlfeilheit des Braunteweins die Verfuͤgrung, sich zu diesem zu wenden, so groß ist. In Schottland wird Hafer zum Brod gebraucht. Der Arme wird also dieses sein ohnehin grobes Brod kaum erschwingen koͤn— nen. Besser wurde es gewesen sein, wenn das Brod der Reichen theurer geworden wäre!“

Nachrichten aus Mexico zufolge, hat daselbst am 10. Dez. ein blutiger Streit zwischen einem Miliz / Re gimente und der Stadt-Garde oder Gendarmerte Statt gehabt. Der im Senate von Mexico von einem Prie ster Namens Cevallas gemachte Anteag, die Freimaurer Logen aufzuheben, deren Beamten zu bestrafen und alle Mitglieder auf 4 Jahre ihrer politischen Rechte zu ent- setzen, fand nur zwei beitretende Stimmen. Der Con- greß von Mexico hat beschlossen, seine Sitzungen nach Tezesco zu verlegen. Die reguläre Mexicanische Land- macht besteht aus 1178 Mann Artillerie, 10,769 Mann Infanterie und 10,684 Mann Kavallerie, zusammen 22,658 Mann; die active Miliz aus 65 157 Mann, von welcher 15,433 im Dienste sind.

London, 15. Marz. Gestern Nachmittag nach 2 Uhr trafen Se. Maj. der Konig, von Wäindsor kom, mend, im Pallast von St. James ein. Se. Maj. sa⸗ hen etwas blaß und unwohl aus. Bald nach Ihrer An— kunft hielten Se. Maj. Cour, wobei, da es die er ste Cour nach des Herzogs von York Tode war, auf aus druͤcklich hoͤchsten Befehl, alle Personen in tiefer Trauer erschienen. Naäͤchstoem hielten Se. Maj. Geheimen Rath und erteilten sodann dem Staats Seeretatr Peel, dem Grafen Harrowhby, dem Herzog von Wellington und dem Lord Beresford Audienz. Nach 6 Uhr verließen Se. Maj. unter dem Zuruf des vor dem Pallast ver—

Einige sehen sie als eine „höchst druͤckende

sammelten Volks, London wieder und kehrten Wind sor zuruͤck. ;

Herr Cannings Gesundheitszustand ist in Bessl ung. . . Cons. fielen von 82 auf 81iz und standen M 2 Uhr auf 813, 3.

Bruͤssel, 20. Marz. Der seit etlichen Tag aufhöͤrlich gefallene Regen hat mehrfaͤltige Ueberst mungen zu Folge gehabt. Die Ebene von Am ist durch das Austreten der Senne zu einer Wasserfläche gemacht; und nach den gestern aus dern eingegangenen Nachrichten ist die Stadt Ga von einem weiten Meere umgeben. Briefen aus tray zufolge ware der Verlust fuͤr den Landbau sch Hannover, 20. Maͤrz. Der hohe Wasserst der Elbe hat auch den Bewohnern des Hangev Elbufers mannichfachen Schaden zugefuͤgt. Di dieser Schasen in Verhältniß der drohenden nicht so betrachtlich gewefen, als man zu befuͤrchth sache hatte. Die Elbdeiche haben uͤberall Stand ten und nur hin und wieder sind leichte Deichb— gungen eingetreten. Durch das Aufstauen mehren ner Flüsse, vorzuͤglich der Jetzel und Luhe, ist abt Ueberschwemmung vieler Felomarken veranlaßt, wahrscheinlich den Verlust der Wintersaat zur Fol ben wird; auch waren ein Theil der Stadt He und die Vorstadt von Dannenberg unter Wasser', Der Postenlauf von hier ab und hierher ist, in des mehrere Tage lang gefallenen Schnees, des J tens der Fluͤsse und Bäche und der hiedurch veran Ueberstroͤmungeu, in verschiedenen Richtungen the stoͤrt, theils unterbrochen. Insbesondere ist nag Weserseite zu, in Folge der Ueberschwemmungen Verbindung sehr erschwert.

Vom Main, 20. Maͤrz. Zu Wuͤrzburg am 14 d. Vormittags in der 11ten Stunde, hi heftigem Sturm, ein ziemlich starker Erdstoß, Richtung von Suͤden nach Norden ging, ver spuͤrt

Der Sturm am 17. d. hat in Mainz Ungluͤck angerichtet. Drei Muͤhlen wurden losget und mit 13 auf denselben befindlich gewesenen Mu von den Wellen verschlungen; andere Muͤhlen m ken Strom hinunter gefuͤhrt. Bei diesem fuͤrchten Sturm wurde die Briefpost nicht ohne Gefahr uh Schiffbruͤcke befoͤrdert, auf welcher sonst Nieman gehen wagte. Die Eilwagen konnten jedoch nicht dieselbe fahren, da die Wellen die Schiffe 6 bis 8 hoch hoben und niederwarfen, daß es ein Wunder wie die Bande zusammen hielten. Nach den geste Frankfurt eingelaufenen Nachrichten, hat jedoch Sturm am Nachmittage des 17. sich, ohne weitern zen anzurichten, gelegt. Vorgestern hat es in ß furt Eis gefroren, und gestern hatte mau 3 Zoll Schnee; auch sind die Gebirge wieder ganz weiß.

Zu München werden, zum Besten der Gu von hohen Herrschaften, franzoͤsische Vorstellun gen ben werden; zum Behufe derselben, hat der dasige gistrat den Rathhaussaal hergegeben, woselbst h das Theater errichtet wird.

Aus der Schweiz', 17. Maͤrz. In Bern am 12. Maͤrz die jährliche Konferenz der am Mi kordat theilnehmenden Kantone der westlichen S eroͤffnet. Die Aufnahme Lazerns in das Konkohb ein Gegenstand ihrer Berathungen.

Zu Stein am Rhein hatte man am g9. d. ein

Der in den Hofthurm zu 6

ein heftiges Gewitter. Während man mit

bern fahrende Strahl zuͤndete.

ser her. Ein Badisches Schiff, von Sturm und gedrängt, stand in großer Gefahr, unterzugehen.

tene Erscheinung, nämlich bei noch halb gefrornem! schung beschäftigt war, erotoͤnte Hulfsgeschrei vom

eben diesem mit Schnee, Riesel und Hagel beglelle

289

uͤrdigen Gewitter, fuhr der Blitz vielfaͤltig zur im Kanton Zurich traf er den Kitchthurm von lang, im Kanton Aargau den der Gemeinde Suhr. Der Oesterreichische Beobachter enthalt 83. herz. Februar hatte man zu Konstantinopel, uͤber na, die Bestäͤtigung der Vortheile erhalten, welche heraskier, Reschid Pascha, bei Aihen uber die Grie⸗ rrungen hatte *). Folgendes ist der Inhalt der nten Nachrichten aus Smyrna: „Die Griechen in den ersten Tagen des Februars zwei Expeditio— ine zur See, die andre zu Lande, zum Entsatz der olis ausgeruͤstet. Die See, Expeditionen, deren g der Philbellenen Oberst Gordon übernemmen zing, mit 2000 Mann Truppen, am 5. Februar Sornenuntergang von Salamis ab, landete in der, Nacht im Piräus, dem Hafen von Athen, und E verschiedene Posten am User, die nur schwach jdigt worden waren. Einige Tage fruͤher war ein Corps Griechen, 2500 Mann stark, unter Vasso urbachi von Eleusis gegen Athen aufgebrochen, on dieser Sette eine Diversion zu Gunsten des ehmens auszufuͤhren; aber der Seras lier warf 9. Februar unversehens auf dieses Corps, und ihm eine vollstaͤndige Niederlage bei. Burdachi, j0 Mann, wurde gefangen, und, nebst zwei fran— n und einem teutschen Philhellenen, enthauptet. diesen Siege wandte sich der Seraskier gegen Piräus gelandete Corps, vertrieb es, mit be— ichem Verluste, aus mehreren Posten und Ver, ngen, welche die Griechen besetzt hatten, und bei g der neuesten Nachrichten aus Salamis, am 15. t, erwartete man die Uebergabe der letzten Ver— ngen am Ufer, welche die Griechen noch behaup— Dei dem im Piräus gelandeten Corps befand ch der Oberst von Heidegger mit feinen bairischen

ren.“ In dem Blatte vom 19. März enthält der Oe—

chische Beobachter Nachstehendes aus Constantino— m 26. Februar: I ö. . russische Gesandte Hr. von Ribeau— welcher am 11. Abends in Bujukdere eingetroffen at am 14. d. M., und an den folgenden Tagen plomatischen Corps seine Besuche, ohne Ceremo— abgestattet, und die Gegenbesuche der fremden nen empfangen. Gleichfalls am 14. ließ er durch esandtschafts Secretair Freiherrn von Ruͤckmann, leitung des ersten Dolmetsches, Hrn. Franchini, Ankunft in dieser Hauptstadt dem Ministerium orte auf die gewohnliche Weise netificiren, und sogleich, anstatt der sonst uͤblichen Ehren- Wache anitscharen Orta, vier Chavaßen des Großwesirs. erhielt Hr. von Ribeaupiere den feierlichen Be⸗ s von dem tuͤtkischen Ministerium zu seiner Be— mnung abgeschickten Pforten-Dolmetsches und

Minister seines Ranges hergebrachten Geschenke men, Confituren und Fruͤchten. Sonntags den hab sich derselbe, in Begleitung seines Gesandt, Personals, nach der griechischen Kirche in Pera, ihm dir griechischen Bewohner dieses Quartiers, er Auzahl folgten. Am 20. hatte Hr. v. Ribeau- eine freundschaftliche Zusammenkunft mit dem fendi in der Wohnung des letztern, wo er nur nem Dolmitsch begleitet, erschien. .

18. d. M. wurde der Großherr durch die Ge nes Prinzen, des zweiten gegenwärtig am Leben chen erfreut, welchem der Name seines Großva, bdulhamid, beigelegt wurde. Dieses Ereigniß den Bewohnern der Hauptstadt durch Herolde eimalige Kanonen Salven, sieben Tage hinterein«

rgl. Nr. 66. dieser Zeitung.

ander, vetkuͤndiget, reichliche Gaben an die Armen ge spendet, und an den folgenden Tagen die Minister und Großen des Reichs zur Darbringung ihrer Glůckwuͤnsche empfangen, aber auch diesmal die sonst bei Geburtsfaͤl⸗ len in der kaiserlichen Familie gewoͤhnlichen Geschenke nachgelassen. 1 , welche einige Zꝛit hindurch wegen der eingetretenen uͤblen Witterung, ein gestellt worden waren, haben seitdem wieder begonnen, wobei auch schon einige kleine Abtheilungen der neuen regu— lären Kavallerie erschienen sind.

Seit der bei der Admiralität vorgegangenen Ver— aͤnderung (der Ernennung eines andern Kapudan Pascha) werden die Arbeiten im Arsenale mit ver doppelter Thaͤ⸗ tigkeit betrieben, und der Großwesir begiebt sich häufig dahin, um die Arbeiter zu ermuntern, und mit dem neuen Kapudan-Pascha, Izzet, Mehmed, uͤber die zur Erhaltung der oͤffentlichen Ruhe sewohl, als zur Aus— ruͤstung der Flotte dienlichen Maaßregeln zu berathschla— gen. Die Vermuthung, daß der neue Kapudan Pascha im diesjährigen Felozuge die Hauptstadt nicht verlassen, sondern das Commando der Flotte dem Kapudan, Beg, Tahir Pascha, welcher zu engem Ein ver staͤndniß mit Ibrahim Pascha ünd dessen Vater, dem Vice König von. Äegypten angewiesen ist, überlassen werde, bestätigt sich immer mehr. Auch scheint die neuerliche Absendung Ahmed-Bei's, Sohnes des Redschib-Efendi, Agenten des gedachten Vice-Koͤnigs bei der Pforte, nach Aegypten auf die wegen Mitwiekung desselben zu dem bevorstehen, den Fetdzuge zu treffenden Vorkehrungen Bezug zu ha— ben. Eben dahin ist auch der Ober— Mauth Direktor von Smyrna, Suleiman Aga, welcher hierher verufen worden war, bereits vor einiger Zeit abgegangen.

Ueber Cerfu sind uns so eben (sagt der Oester⸗ reichische Beobachter) vier neue Blatter der allgemeinen Zeitung von Griechenland, Nr. 21 bis 24. (Nr. 20. sehlt) vom 31. Januar bis 10. Februar, neuen Styls, zugekommen. Das Wichtigste in diesen Blattern sind die Angaben uͤber die beiben, zur See und zu Lande, zum Entsatz der Akropolis ausgeruͤsteten Expeditionen, welche, den neuesten aus Konstantinopel eingegangenen Berichten zufolge, ganzlich mißgluͤckt zu sein scheinen. Ueber daß Mißlingen der Land Expedition, unter Va sso, Panajoti Notara, und Burbachi, giebt selbst die neueste Nummer der 3 n r ,,, Zeitung vom 10. februar schon vorläufige Kunde. . ; . in diesen griechischen Blattern, uͤber die im westlichen Livadien Statt gefunden Kriegs, Ereignisse enthaltenen Nachrichten ergiebt sich, daß Karaiskaki, der in der Mitte Jaͤnners seine Streifzüge bis in die Naͤhe von Lepanto fortgesetzt hatte, auf die Nachricht, daß die Tuͤrken, nämlich Omer -Pascha von Negroponte und noch andere tuͤrische und albanische Chefs mit be— deutenden Streitkräften von Turkochori uͤber Daulia herabruͤckten, um die bei den Gefechten im December verlornen Positiotzen wieder zu besetzen, eiligst nach die— ser Gegend zuruͤckgekehrt und am 1. Febr. in 2 . eingetroffen war, bei welchem Orte seit mehreren . gen hartnäckig gekaͤmpft wurde, wie aus nachstehendem Artikel, in Nr. 23. der griechischen allgemeinen Zeitung

7. Febr. hervorgeht: .

. . zr . . 7 Uhr des Tegre gif e und 2 Uhr Nachmittags) erschienen die Fein de plotzlich bei Distomo, außerhalb des Dorses, in den Wein gaͤrten angefuͤhrt von Omer-Pascha von Karysto, und n andern Gegischen Pascha 6 Osman Pascha) und . Bruder des bei Räͤchova gefallenen Mustabei, Kariofil— bei?). Vor der Menge der Feinde, an 2500 Mann,

) Der sich, nach Karaiskaki's Bericht aus Rachova vom 8.

ichfalls ĩ en hatte. ecember geteichfalls unter den Todten befunden c ö (Anmerk. des Oesterreich. Beobachters.)