Untersexta 55. Neu aufgenommen sind im verflossenen Schuljahr 110 Schüler, var Untversit ät abgegangen sind zu Michnelis 9 Schüler und jetzt gehen deten 7 ab; außer djesen sind im genannten Jaht aus den verschie denen Klassen des Symnasiums 1065 Schüler abgegan— gen. Dem bisher statt gehabten Mangel an Fonds zur Unterstuͤtzung von Zöglingen des Eymnasiums, Behufs ihrer weiteren Studien auf der Universität ist jetzt auf eine höchst erfreuliche Weise abgeholfan, indem Seine Majestaͤt der König auf den Antrag des Königlichen Ministetii der Geistlichen,, Unterrichts- und Medizi— nal Angelegenheiten; durch eine unter dem 23. Jani v. J. etlassene Aller öchste Kabinetsorder zu deseylen geruhet haben, daß alljährlich die Summe von 500 Tha lern aus Staatefonds an bedäeftige jange Lente, welche von dem Friedrich Wilhelms Symnasio zu der Untver— sität abgehen, und sich durch ein musterhaftes Betragen und angestrengten Fleiß einer Unterstützung würdig ge— macht haben, verliehen werden soll. Die Realschuale zählt in ihren 6 Klassen 307 Schüler, wovon 9 in der ersten, 11 in der zweiten, 24 in der dritten, 52 in der ; vierten, 55 in der ersten Abtheilung der fünften Klasse und 79 in deren zweiten Abtheilung und 74 in der sechsten Klasse. Die damit verbundene Töchterschule zaͤhlt 211 Schülerinnen, wovon 29 in der ersten; 37 in
51 in der fünften Klasse. wichenen Schuljahre 166 Schüler und 5a Schalerinnen; neu aufgenommen 137 Schuͤler und 74 Schülerinnen. Bei der Betrachtung der vorstehenden Uedersicht muß es auffallen, daß die obern Classen der Realschule gegen die mittlern und untern eine unverhältuißmäßig geringe Frequenz haben. He. Prof. Spilleke entwickelt die desfallsigen Ursachen üund gedenkt zuvsrderst der großen Kraft, die der Name Gymnasium über die Gemuüther der meisten Aeltern ausübt, und daß daher sehr viele derselben, bei der Wahl der Anstalt — Schal— oder Gymnastum — der sie ihre Kinder anvertrauen sol len, ohne Ruͤcksicht darauf, ob Letztere eine mehr wis— senschaftliche Laufbahn machen, oder aus der Schule un— mittelbar ins bürgerliche Leben eintreten werden, dem Gymnasio den Vorzug geben. Es wird dabei bemerkt, daß zwar die Gymnasien in den untern Klassen durch eine zweckmäßige Behandlung der ihnen eigenthuͤmlichen Gegenstäaͤnde auch fuͤr solche bildend und anregend wir, ken koͤnnen, die sich keine eigentliche gelehrte Budung geben wollen; daß aber, sobald die eigentliche Elemen, tarbildung, sei es nun in einer Schule vder in einem Gymnasio, vollendet ist, also wenn der Knabe etwa das 12te oder 13te Jahr erreicht habe, die Wege sich noth— wendig scheiden muͤssen, und man dann ein Unrecht de— gehe, wenn man die fuͤr ein buͤrgerliches Geschaͤft de— stimmten Kinder nicht irgend einer Anstalt anvertraue, die ganz eigentlich den Zweck habe, jungen Leuten, welche keine wissenschaftliche Carriere machen, die noͤthige Vor— bereitung zu geben. Hiernachst wird auch der bei Vie— len obwaltende Irrthum: als sei die Realschule nur fuͤr solche Zöglinge, die sich in Zukunft darauf beschran— ken, ein einfaches Handwerk oder sonst ein voͤllig mecha— nisches Gewerde zu treiben, erwähnt und bexichtigt. Der fluͤchtigste Blick auf den Lehrplan zeigt das ganz Irrige jener Meinung; denn in der That wäre es mehr als tööorigt, fuͤr Schuͤler der eben gedachten Art Unter richt in der Mineralogie, Physik, Chemie, Mathematik, im Franzoͤsischen, Englischen u. s. w. zu ertheilen, Ge— genstände, die weit uͤber den Kreis hinausliegen, wel— chen der bloß mechanische Arbeiter auszufüllen hat. — Was die mit der Realschule verbundene Toͤchterschule
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der zweiten, 48 in der dritten, 46 in der vierten un? Abgegangen sind im ver?
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Allge
sische St
here Töchterschule erfordert. Sie bistet edenmäßig zur Berichtigang der hin and wicie: n ser Hinsicht odwaltenden irrigen Vor stellan gen d wird, ein von der Realschule ganz abgesendertes tat, dergestalt, daß seldst die Eingänge ja den zwar in einem und demselden Sedäude besine lichen len gänzlich von einander getrennt sind, und re zwiscen den Lehrnmmern auch nicht die entf
ubrigens,
meine
aats-Zeitung.
Lom munikation statt sia det. Deide Anstalten haba darin Gemeinschaft mit einander, daß sie anter z den Dicektor stehn und daß in der Töchter schale, Lehrerinnen, dieselben Lehrer wie in der Ren Unterticht ertheilen.
Im Uebrigen ist aus dem Bericht im Allgem der gedeih iche Zustand der fraglichen Schalarz mit Verg-ügen zu entnehmen. Nach Tihalt Schlußdemerkung ist in der mit dem Szanasio in dindang stehen den Pensiens-Austalt noch jr mehrern linge Raum; die über diese Anstalt nähere Au ergebenden gedruckten Statuten sind deim Hrn. Pry Dr. Spilleke zu bekommen.
. Breslau, 4. April. Von den Verheerungn Sturmes vom 22. und 23. v. Mts. laufen noch traurige Nachrichten eig. In der Nacht zwischer 22. und 23. wurde die jzwischen Breslau und Och tende Lohnkutsche in dem Dorfe Peucke mit zwoͤl sonen von dem Sturme umgewerfen, eine Frau dabei das Leden und andere Reisende wurden digt; auf dem Dominto Kleinwarthe warde an eine Scheune umgeworfen, wodurch ein Mann gell und zwei Frauen verwandet wurden; zu Charzow die Friedrich, Zin khütte zusammengestürjt und da Per senen verwundet; in Dujakew warde der hertse liche Schaasstall um geworfen und 99 Schaafe geil In den Waldern sind zahllose Baume mit den Bu ausgerissen oder um gedeochen.
In voriger Woche sind aus Oberschlesten hin Schiffe mit Srennhelz, 14 Schiffe mit BDergwerls M dukten und im Laufe des vorigen Monats M7 Dy Gänge Bauholz angekommen.
Die wachsende Seneigtheit, öffentliche Verdessern Arbeiten, durch Privat Hüifs Leistungen zu untersit hat sich auch in voriger Woche dewiesen, indem zu
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Angekommen. Se. Exc. der General-Lieutenant, der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, Tippelskirch, von Erfurt.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 3. April. Das Wahl Collegium zu Ber— hat an die Stelle des verstorbenen Hrn. Lizot den äsidenten des Collegiums Hrn. Mallard de la Va— de zum Deputirten ernannt. Der nichtgewaͤhlte li, ale Candidat war der wohlbekannte Graf Bignon. Man spricht hier viel von dem traurigen Vorfall der Beerdigung des Herzogs von Larochefoucault. eine Kinder und Enkel haben in die Zeitungen eine arstellung desselben einruͤcken lassen, aus welcher her— geht, daß die Familie nicht, wie die Etoile behaup— e, die Erlaubniß verweigert hatte, den Sarg bis zur arritre zu tragen, indem sie von dem Vorhaben der
betrifft, so hat sie jetzt denjenigen Umfang, den eine hoͤ—
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
glinge der Gewerbschule gar nicht unterrichtet gewe— war.
Der Koͤnig soll, wie ein hiesiges Blatt meldet, vor igen Tagen zum Herzog von Orleans gesagt haben: ch kann Ihnen eine Neuigkeit geben, die Ihnen eude machen wird, da Sie fuͤr die Griechen sind. nilleminot wird im Einverstaͤndniß mit den englischen Drussischen Gesandten handeln, um Griechenland den eden zu verschaffen.“
Durch eine Königl. Ordonnanz vom 11. Febr. 1826 r das Bureau des Handels und der Colonieen mit ser Untersuchung beauftragt worden, welche auf die zglichst genaue Weise den Mittelpunkt einer jeden der— sigen Waaren herstellen sollte, welche Frankreich mit fremden Staaten in Austausch setzt, woraus denn uftig die Basis des Geldwerthes des mit den andern ndern betriebenen Handels hervorgehen wuͤrde. Die esultate dieser Nachforschungen, worin die in der Or— Hzönanz bezeichneten Handelsleute und Manufakturisten choͤrt worden waren, sind Sr. Maj. vorgelegt worden. uf den Bericht des Praäͤsidenten des Ministerraths er— gte am 29. März eine weitere Ordonnanz, welche ver— yIlgt, daß künftig, und bis auf andern Befehl, die in er Tabelle, welche der Ordonnanz angehaͤngt werden l, enthaltenen Mittelpreise bei der Abschaͤtzung der rodukte und Waaren, deren Ein, und Ausfuhr durch ie Mauthverwaltung constatirt wird, als Regel ange— ommen werden sollen.
terstützung einer Communal Arbeit der Chausse Zo! ter He. Eppstein, mit seinem Fuhrwerk 90 Fagren entgeldlich leisten ließ.
Auch die im vorigen Jahre begonnene Verbesse der DBurgersteige, findet in ihrer Fertsetzung große reitwilligkeit. Seidst die Verschiedenheit des dan verwendenden Materials beginnt zu verschwinden, die Granit Platten verdreiten sich immer mehr mehr. Sie sind zwar dis jetzt nech das theuerste terial, aber ihre Anschaffung üderdedt auch jeden h wirth auf Ledenszeit fernerer Ausgaben für seinen gersteig.
Königliche Montag, 9. April.
Schauspiele.
Im Opernhause: „Dal naval von Venedig,“ pantemimisches Ballet ind theilungen, von Milen. In Seene gesetzt vom K Balletmeist'ꝛ Herrn Telle, und Hertu Hoguet. Briol, erster komischer Tanzer vom K. K. priv. Th an der Wien: Pelichinelle) (Mlle. Foureisp wird hi tanzen) Vorher: „Die Maͤntel,“ Lustspiel in? zuͤgen, von C. Blum.
Nedarcteur Joh
3 Morbihan) ein schreckliches Ereigniß zugetragen.
Berlin, Dienstag, den 10ten April 1827.
Der Minister des Innern hat der barmherzigen Schwester Regina Paris, welche sich mit dem gröoͤßten Eifer der Pflege vieler von einer epidemischen Krankheit befallenen Einwohner der Gemeinden Ouveillan im Aude— Departement gewidmet hatte, und die gegenwaͤrtig selbst erkrankt ist, eine Ehrenmedaille einhändigen lassen.
Am 19. v. M. hat sich in Vannes (Depart. 6m.
le Mannschaft von zwei Kompagnien des dort liegenden 49sten Infanterie Regiments empfand namlich nach der Morgensuppe heftige Colik mit Erbrechen. Der herbei— geholte Arzt fand bei den 60 erkrankten Soldaten alle Symptone einer Vergiftung und behandelte sie demge— maß. Am folgenden Tage schienen sie außer Gefahr zu sein. Die uͤbrig gebliebene Suppe wurde analysirt und es fand sich darin Acsenik vor. Man hat noch nicht entdecken koͤnnen, wer sich dieses schauderhaften Verbre⸗— chens schuldig gemacht hat.
Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 60 C. — Dreiproc. 70 Fr. 20 C.
London, 31. März. Im Unterhause brachte vor— gestern Hrn. Grant die auf die bekannten, bereits vom Hause genehmigten, Resolutionen gegruͤndete Bill zur Abänderung der dermaligen Korngesetze ein. Sie ward zum erstenmale verlesen; die zweite Lesung soll uͤber— morgen erfolgen. Hr. Lethbridge äußerte, daß er dann einige Bemerkungen daruber machen werde. — Hr. Brown⸗ low machte den fruͤher angekündigten Antrag auf Vor— legung von Abschriften der Correspondenz zwischen der irlandischen Regierung und dem Magistrat von Lisburn uͤber das Benehmen eines Mitglieds desselben in Bezug auf gewisse Orange Prozessionen, welche am 12. Juli 1825 daselbst statt gefun den. Er beklagte dabei, daß im All— gemeinen die „Irlaͤndischen Angelegenheiten“ so wenig Beachtung im Hause faͤnden; was ihn anlange, so koͤnne er von den geruͤhmten Verdesserungen in Irland nichts gewahr werden, vielmehr halte er dafuͤr, daß es lediglich der gegen dieses Land beobachteten Politik zuzuschreiben ei, wenn man allgemein Irland als die schwache Seite und den verwundbaren Fleck im brittischen Reiche ansehe. Der Antrag ward von verschiedenen Seiten unterstuͤtzt, von noch mehreren aber und mit den gewichtigsten Srun— den bekaͤmpft, namentlich stellten die Herren Goulbourn, Plunkett und zuletzt der Staats, Secretair Peel das Unpassende und Unzeitige desselben dar. Das Orange— wesen in Irland sterbe jetzt mehr und mehr ab; aber Erörterungen der Art, wie die von Hrn. Brownlow in Antrag gebrachte, seien ganz geeignet, jenes Unwesen, je— nen Parteigeist aufs neue anzufachen. Der Antrag ward schluͤßlich mit sehr bedeutender Majorität (124 gegen 69 Stimmen) verworfen.
Nach einer dem Unterhause vorgelegten Uebersicht der am 29. April 1826 in saͤmmtlichen Gefangnissen