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gende Ordonnanz in das Gesetz⸗Buͤlletin eingeruͤckt wer— den muß, so darf man sich nicht mundern, daß es viele derselben enthalte. Die Wirksamkeit dieser Vereine ist aber auch sehr groß gewesen. Im J. 1816 haben sie 52500 und im J. 1824 145 500 Kranke gepflegt; im J. 1816 sind 563665 und im J. 1824 120,500 arme Kinder unentgeldlich unterrichtet worden. Frankreich zählt 30 Millionen Einwohner; und bei 2806 Frauen— Cougregationen kommt auf 13500 Seelen eine solche Stiftung. Schließlich wird beillerkt, daß sich von der Gesammtzahl der Congregationen nur 20 dem beschau— lichen Leben widmen, während die uͤbrigen entweder zur . oder zum Unterricht der Kinder gestiftet ;,
In der Deputirten Kammer kam am 4. der fruͤher schon erwahnte Vorschlag des Deputirten v. Laboes, siere zur Sprache, wonach beim Anfang der Kammer— sitzungen eine Commission von 7 Mitgliedern zu ernen— nen ist, welche darauf wachen soll, daß die Art. 7. 15 und 16 des Preßgesetzes vom 25. Marz 1822 gehöoͤrig angewendet werden. Diese Artikel setzen namlich Stra—
. fen fuͤr die Zeitungsschreiber fest, welche entweder falsche
; oder verunstaltete Berichte der Kammersitzungen liefern oder sich Beleidigungen gegen dieselben erlauben; sie ver ordnen ferner, daß die Kammer nach ihrer Wahl, die Zeitungsschreiber vor den ordentlichen Gerichten belan— gen, oder vor sich eitiren durfen. Es wurde beschlossen, die Verhandlung hieruͤber nach Beendigung der Angele— genheiten zu beginnen, fuͤr welche der Zeitpunkt der Be / rathung festgesetzt ist. —.
Fuͤnfprocent. Rente 99 Fr. 95 C. — Dreiprocent. 70 Fr 85 C. —
London, 3. April. Der Staats, Secretair Canning hatte, nach der Nuͤckkehr von Windsor, am Donnerstag Abend noch eine Zusammenkunft mit dem Staats Seere— tair Peel; eben so auch der Herzog von Wellington. Hr. Perl begab sich am Freitag Vormittag nach Wind— sor, woselbst er eine lange Audienz bei Sr. Maj. hatte. Nachmittags kehrte er nach London zuruͤck und hatte noch eine Unterredung mit Hrn. Canning in dessen Wohnung; am Sonnabend hatte er eine Stunde lang Berathung mit dem Kanzler der Schatzkammer. Nach!
mittags war von 3 bis halb 5 Uhr Kabinetsrath im auswärtigen Amte, woran auch Hr. Huskisson, obgleich noch unwohl, Theil nahm. Vor dem Kabinets, Rathe
. erf der Lord / Kanzler bei dem Grafen von Liverpool ge— wesen.
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seine Wahlberechtigung verlieren sollte, werde er Uebertrhgung derselden anf Manchester antragen. John Newport machte einen Antrag in Beztehn die beschränkten Mittel, welche zu Herstellung h. ger Protestantischen Kirchen in Irland vorhanden Der Herzog von Wellington giebt und besut viele Diners von seinen neuen Untergebenen — en tausch von Artigkeiten, sagt der Courier, der beidn ten wohl thun wird; denn Zusammenessen erzeu⸗ Dr. Johnson, Wohlwollen! = Ein Einsender in den Times legt die Ben vor, daß die Minister bei Umsetzung der Preis, nach dem Imperial-Maaß unvermerkt die Gel wahrgenommen haben, den Wunsch der Countih men, daß der Satz von 60 s. fuͤr das Winchesten auf 64 s. zu erhöhen, obwohl im Ausschusse form worfen, dennoch zu erfüllen. Denn nach dem niß beider Maaße zu einander, sollte die Abga Waizen, zu 20 s. beim Preise von 60 fuͤr das Wi Maaß, nur zu 20 s. 77 d. bei 60 fuͤr das In taaß angesetzt worden sein — anstatt, daß Grant sie in der Bill auf 24 s. 8 d. gebracht ha 62 s. — 20 s. 8 d.; bei 61 s. — 22 f. 8 d.; ba — 24 s. 8 d.) Hieraus entstehe eine deutlich. hung der Scale um 4 s. zum Vortheil des einhä Landwirths; so wie auf ahnliche Weise von ! fuͤr Gerste, Hafer, Roggen, Erbsen, Bohnen. Mit den Spitalfields⸗Webern sind ihre Broal obschon Unterhandlungen angeknuͤpft waren, doe immer nicht in Ordnung; es ziehen der erstenn schon an 15,000 herum, und leider! ist es auch zu weitgehenden Unordnungen, Fenster Einwerfen w. gekommen, wiewohl die meisten sich ruhig be Einige sind bei solchen, die zum bestehenden TLohn der gearbeitet, eingefallen und haben ihnen ihre . weggenommen, unter strengem Verbote ve u. s. w. Man geht jetzt damit um, einen gewoͤlbten
Beil
jon hier nach Windsor, und hatte eine lange Unter— g mit dem König. Die Times nohmen davon , in einem der letzten Blatter ihren Lesern Nachricht aufzutischen, daß der genannte Her on einigen mehr an Ortschaften als an Verstand n Pairs beauftragt gewesen sei, dem Koͤnige deren ehrerbietigen Entschluß vorzulegen, Hin. Canning zu dulden, falls Se. Maj. in Ausuvung Ihrer ogative, diesen Herrn zum Premterminister machen — Der Courier ruͤgt die Absurdität einer solchen Hhlichen Enthuͤllung der geheimen Vorgänge im Ca te des Königs. — Einem, von dem Courier mitge en Artikel eines Morgenblatts zufolge, ist in den n Cirkeln die Rede, daß der Herzog von Rutland Konig die Aufwartung gemacht habe, um Sr. Maj. ige von der, dem Vernehmen nach, beabsichteten eirathung des jungen Herzegs von Buceleugh und Fräulein aus dem Hiuse Granby zu machen.
Die gestern erschienene Quartal Nachweisung de weinkunfte zeigt eine Mindereinnahme von 469, 568 St., die V minderung ist, wie der Courier be— t, mit Räͤcksicht auf die dermäligen VerhaltnissQ llgemeinen bei weitem geringer, als man ziemlich mein erwartet hatte, und nicht geeignet, Besorg— u erregen, wie denn auch der Stand der Fond h die desfallsige Nachricht nicht gelitten hat. Bei gleichung dieses Quartaleinkommens mit dem des preenden Vierteljahrs von 1826 er iebt sich, daß von letzterem die zufalligen Einnahmen in Abzu« acht werden, deide Quartale sich zimlich gleich sind. Die Spitalfield Weber haben dieser Tage wieder, Versam alungen gehalten, am 3. d. waren sie zu
von mehr als einer engl. Meile lang unter dem Ho dis 8000 in den Harestreet- Feldern versammelt, Mersey von Liverpool bis nach der Kuͤste von Coswarden jedoch keine Reden gehalten.
anzulegen. Dieses Unternehmen ist noch umfass als die Arbeiten unter der Themse, und, wenn Stande kommt, werden die Wagen von Liverpoo Chester nicht mehr als 16 Meilen zuruͤckzulegen Die Kosten sind auf 200,000 Pfd. St. berechnet,
Con sols 823. — 7. April. Vorgestern Abend ist der Ku
Am Sonntag hatte Fuͤrst Liewen eine lange Unter— redung mit Hrn. Canning im auswaͤrtigen Amte; wo auch der Baiersche Gesandte, imgleichen Lord Melville Geschaäfte hatten.
Gestern hatten die HH. Peel und Robinson fast eine Stunde lang eine Berathung mit Hrn. Canning. Auch die HH. Huskisson und Wynn kamen mit diesem zusammen. .
Der Spanische and der Portugiesische Gesandte hatten gestern, ersterer auch am Sonnabend, Geschaͤfte mit Hrn, Canning im auswärtigen Amte.
Der Konig wird, dem Vernehmen nach, morgen zur Stadt kommen, und man vermuthet, daß, ehe er nach ., Lord Liverpools Nachfolger ernannt ein wird.
Heute kuͤndigte Sir Thos, Lethbridge im Unter— hause zu nächstem Freitag einen Antrag auf eine Adresse an Se. Maj. an, „daß Sie geruhen moͤchten, bei der Bildung einer neuen Administration den Mangel an Einizkeit, welcher im Cabinet uͤber verschiedene 261 stände von der höchsten Wichtigkeit fuͤr das Land vor— handen sei, in Betracht zu ziehen.“
Lerd John Russel kündigte an; im Fall ein gewis— ser Wahlflecken, dessen (so wie noch mehrerer) Umtriebe bei der letzten Parlamentswahl in Untersuchung sind,
Pallast von St. James eingetroffen.
Am 4. d. hatten der Herzog von Wellingto Hr. Arbuthnot eine Berathung mit dem Staats tair Canning.
Vorgestern wurde im auswaͤrtigen Amte C rath gehalten.
Nach dem Courier ist es mehr als wahrsch daß über die Wahl eines neuen Premierministers Grafen von Liverpools Stelle dem Parlament er den Osterferien eine Eroͤffaung gemacht werden Doch scheint danach die Wahl selbst keinem Zweis unterworfen zu sein. „Als (sagt das genannte der traurige Todesfall des Marquis von Lonn eintrat, so waren die Augen des Landes mit 4 nem Einverständniß auf Hrn. Canning als desse— folger gerichtet. Es war kein Zweiter im Lam auf einen Augenblick mit dem sehr ehrenwerthen die Blick Wahl der Nation, wie man es beinahe nennen konnen, getheilt hätte. Wir irren unt wenn nicht dermalen hinsichtlich des einzigen Im ums, dessen Name und Stellung in der Regierung selbe als nothwendigen Nachfolger des edlen Grafe vordem dem Ministerium praͤsidirte, bezeichnet, ein liche Einmuͤthigkeit der Meinung bestehe“ e.
Am Sonnabend begab der Herzog . Stockholm, 30. Maͤrz. j
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Wir haben nordamerikanische Blatter bis zum 17 r. Der Senat hat den Amendements des Rep aà antenhauses zu der Bill wegen des Handelsverkehrs chen gen Ver. Staaten und unseren Kolonien die sesmigung versagt. — In Norsolk (Virginien) int schrecklicke Feuersbrunst gewesen.
Consols 823 3. Bruüͤsseil, 8. April. In der zweiten Kammer . eralstaaten haben am 4. die Disecussionen uͤber den etzentwurf in Betreff der Gerichts Organisation leb begonnen und sind in den beiden folgenden Siz gen, am 5. und 6. d. fortgeseJßt worden, aber noch , geschlossen. Unsere Blatter enthalten ein hoͤchsten Orts geneh— tes Reglement vom 30. März, Privat, Synagogen Betstuden der Jaden betreffend. Nach Inhalt des en durfen, ohne besondere scheiftliche Erlaubniß der utral- Eommission füͤr die Verwaltung des israeliti— n Cultus keine Privat⸗Synagogen oder Betstußben au, halb der fuͤr den gedachten Eultus bestimmten öffent. en Gebaͤude errichtet werden. Diese Erlaubniß ist
a ge
rAllÜlgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 8s.
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ben beschlossen, die unterm 5. Oktober gestattete Einfuhr von Roggen und Gerste gegen eine Abgabe von 2 und
1èRrihlr. LEü. Tonne, und von Heu, ganzlich zollirei, bis zum 15. Juli d. J. zu verlängern. Auch duͤrfen bis
zum 1. August Kartoffeln ab gabenfrei eingeführt werden.
Letzten Dien stag gabeder Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf von Wetterstedt, einen großen außerst glaͤnzenden Maskenball, den J. M. die Königin und JJ. KK. HH. der Kronprinz und die Kroupriu— zessin mit ihrer Gegenwart beehrten. Unter den Mas— ken befand sich auch ein Eremit, der zum Besten der Armen sammelte. Die Beisteuer fiel äußerst reich aus.
Vom Main, 9. April. Se. Maj. der Koͤnig von Baiern haben durch allerhoͤchste Entschließung vom 23. März zu erlauben geruht, daß nun wieder nach dem uralten Brauche am 1. Mai eines jeden Jahres in je⸗ der Gemeinde auf dem Lande ein Maiendaum gesetzt werde. Die Auisicht und Leitung hiebei ist den Ge— neindevorstehern übertragen und vorgezeichnet, und vie Polizeibehorden sind angewiesen, diese Veltsergoͤtzlichkeit
durch angemessene Vorsichtsmaßregeln gegen Schaden
und Ungluͤck zu sichern.
Es haden sich bekanntlich (sagt die Stuttgarter Zeitung vom 7. April) seit einiger Zeit mancherlei Sa— eu von ver Eutbeckung einer Verschwoͤrung verbreitet, welche gegen die Regierung im Werk gewesen waͤre. Wi können jedoch versichern, daß dabei irgend eine Gefahr nie vorhanden war, wohl aber die Polizei auf inen im Zustande der Ueberspanntheit von einem jun— gen weltunerfahcenen Manne ausgesponnenen Plan je—⸗—
er Art geleitet worden ist, der indeß, den Versuch der
Verfuͤhrung einzelner wenigen Landleute ausgenommen, sich auf die abeatheuerlichen Träumereien seines Urhe— ders beschrankt hatte. Auch ohne jene Entdeckung der Polizeibehörde wurde eine Eefahr der Ansteckung und veiterer Verbreitung dieses — ohne alle Verzweigung im In oder Auclande beabsichtigten — Unternehmens eines Linzelnen nicht zu befürchten gewesen sein, und es wäre die Liebe der Wuürtemberger zu ihrem Könige, wie ihre treue Anhaͤnglichkeit an das angestammte Hur— scherhaus, gewiß keinen Augenblick erschuͤttert worsen.
Turkei. Nach einem Schreiben aus Constantino— pel vom 10. Marz (in der Allgem. Zeitung) hatte der Brittische Botschafter, Hr. Stratford Canning, bis da— hin noch keine schriftliche Antwort auf seine, Griechen land betreffende, am 5. Febr. uͤbergebene Note von der Pforte erhalten.
— Ein Schreiben aus Triest, vom 30. Marz, (in demselben Blaͤtte) meldet: .
Die neuesten Briese aus Corfu vom 16. Maͤrz be⸗ staͤtigen die guͤnstigen Nachrichten in Betreff der Akro⸗ polis. Die Griechen haben dieses Bollwerk aufs Neue verproviantirt und den Seraskier eine Stunde weit von Athen zuruͤckgedraͤngt, wahrend welcher Zeit Munition und Lebensmittel in die Akropolis gebracht wurden. Omer
nach eingefordertem Gutachten derjenigen Syna— hen Verwaltung, vor welche die Bittsteller gehoͤren, ertheilen.
St. Petersburg, 3. April. Ihre Maj. die Kai in Alexandra hat dem rigaischen Frauen Verein fuͤr ohlthaͤtigkett 1000 Rubel zugehen zu lassen geruht.
Der General Lieutenant Baron Driesen, Ritter s St. Annen Ordens 1 Kl. ꝛc. der in den Jahren 98 dis 1800 Civil Gouverneur von Kurland gewesen, am 7. v. M., 81 Jahr alt, zu Mitau gestorben. Se. Maj. der Konig ha—
Pascha erlitt bei Distomo eine bedeutende Niederlage, und die Natienalversammlung in Aegina haͤlt ungestort ihre Sitzungen.
FIn land.
Königsberg, 6. April. Je großer der Schmerz war, den die hiesigen Einwohner bei der traurigen Nach⸗ richt von dem Unfall, welcher den geliebten Monarchen gegen Ende des vorigen Jahres betroffen hatte, empfan⸗
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