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Truppen, uber Daulia, nach Talandi durchzuschlagen, bei Eleusis eingetroffen. Die in den ersten Tagen des Februars im Piräus gelandeten Griechen und Philhelle— nen befanden sich fortwährend im Besitze dieses Hafens und des Phalerus, und man glaubte, daß sie, mit Ka— raiskaki vereint, einen abermaligen Versuch zum Entsatz der Citadelle von Athen, in welcher Fabvier das Com mando fuͤhrt, unternehmen durften. Die neuesten Blaͤt⸗ ter der allgemeinen Zeitung Griechenlands, die dis zum 10. März (neuen Styls) reichen, enthalten uͤber die letzten Kriegsvorsaͤlle in Attika und Livadien umstaͤndli chere Angaben, aus denen sich, wenn man sie von der, bei Berichten dieser Art gewohnlichen Uebertreibung ent tleidet, der eigentliche Stand der Dinge in jenen Ge. genden ziemlich genau entnehmen laßt.
Madrid, 2. April. Noch immer gehen Trans porte aller Art zu der Observationsarmee ab. Man be— hauptet jetzt, sie sei in einem sehr glänzenden Zustande.
Seit gestern spricht man von nichts als von der Abreife des Herrn Lamb nach Lissabon. Privatbriefe aus letzterer Stadt melden, daß künftigen Sommer uͤber zwei englische Seschwader zwischen Vigo und Valencia kreuzen werden. .
Man hat aus Badajoz die Nachricht, daß die Eng— laͤnder mit ihrer Reuterei in Elvas angekommen, mit einem andern Theile ihrer Armee uͤber die Guadiana gegangen sind, und nun. bis Valdevargo stehen.
Man hat in Malaga den kranken Galeerenstraͤflin⸗ gen die noͤthige Kleidung angeschafft, und sie zu Arbei— ten außerhalb des Gefaͤngnisses angestellt, so daß die Besorgniß wegen der Pest aufgehoͤrt hat, und die Gaͤh⸗ rung unter den Einwohnern nun gestillt ist.
Amerika. Nachrichten aus Mexteo vom 22 Febr. zufolge hat der Kriegsminister Den Manuel Gomez Pebrozza um seine Entlassung gebeten und den Divi⸗ sions-Ehef Don Manuel Rincon zum Nachfolger erhal ten. Hr. Thomas Salgado ist an die Stelle des Hrn. Goria, der ebenfalls um seine Entlassung nachgesucht hat, zum Finanzminister ernannt worden. Ueber all herrfcht Ruhe und sammiliche Zweige des öffentlichen Einkommens befinden sich in gedeihlichem Zustande.
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In land..
Arnsberg. Die bisherige lutherische und die re— formirte Gemeinde zu Herdecke haben sich ohne Wider, spruch eines einzigen Mitgliedes zu einer evangelischen
einde vereinigt.
r, , . und Lieutenant Leopold Overbeck zu Altena, hat zum Neubau einer Schule in der Rho— mede, Kirchspiels Luüͤdenscheid, hundert Thaler und das Erforderliche zum Erwerb des Bauplatzes geschenkt.
Halle, 19. April. Ein seltenes Fest, die 50 jährige Jubelfeier eines sowohl durch Gelehrsamkeit als tiefe Menschenkenntniß ausgezeichneten Mannes, wurde ge, stern in unserer Stat begangen. August Hermann Niemeyer, Kauzler der Universitaͤt, Director der Fran. keschen Stiftungen, Doctor und ordentlicher Profe ssor der Theologie, Ober-Consistorialrath, Ritter des rothen Adlerordens 2ter Klasse mit Eichenlaub, feierte gestern den Tag seines 50jaͤhrigen Doctor, Jubiläums. Der Wirkungskreis dieses gefeierten und ruͤhmlichst bekann« ten Theologen, Pädagogen und geistlichen Liederdichtere war stets so umsassend und segensreich, daß nicht allein die ihm zunächst stehenden Mitglieder der Universitaͤt
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
und des Waisenhauses, sondern auch die Behörd Stadt, viele auswärtige Gelehrte (sowohl mund schriftlich) und Deputirte von auswaͤrtigen Corpor nen u. s. w., sich gedrungen fuͤhlten, an diesem ihre wohlgemeinten Wuͤnsche auszusprechen, so win Achtungsbezeigungen an den Tag zu legen. Ge— Uhr Morgens wurde der festliche Tag durch eine liche Musik mit abwechselndem Gesang der Chorsg vor dem Hause des Hen. Kamlers eroͤffnet.
Professor Dieck, Inspector Kirchner und Dr. v. R eine sehr vorzuͤglichz gearbeitete Medaille, auf! Vorderseite das Brustbild des Jubelgreises zu sehn überreicht.
Durch eine gnädige Kabinets-Ordre an den; Kanzler wurde zur Erbauung eines Univers tätsge die bedeutende Summe von 40,000 Thaler ben Gegen 9 Uhr des Morgens bezeigte eine Depu des Magistrats, aus dem Ober-Buͤrgermeister Landrath Streiber, Herrn Buͤrgermeister Mellin, Herren Stadträͤthen und einigen Deputirten det meinderaths ihre Theilnahme. Hr. Landrath Sn hielt eine Anrede und nun uͤbergab das aͤlteste M des Gemeinderaths, Herr Bolze, die zu diesen angefertigte sehr schoͤne Buͤrgerkrone. Dieselb— aus einem silbernen sehr stark vergoldeten Ring denselben schlingt sich ein Eichenkranz von Silbe ßerst sauber und geschmackvoll gearbeitet; innerhä Krone stehen folgende Worte: „Ihrem hoch verdienten Burger, August Hermann Niem eier 18. April 1827 die dankbare Vaterstadt.“
Die ehemaligen Zöglinge des Pädagogii in Meckl überreichten eine prächtige Dose; Andere in P einen großen silbernen Pokal. Die verschiedenen! tationen des Landgerichts, des Stadtministerii, det chen / Collegiums u, s. w, ermangelten nicht, ihre! nahme an den Tag zu legen. Der Dedikatjionen Gedichte wurden unzaͤhlige uͤberreicht.
Breslau, 18. April. Auf dem am 7. d.! beendigten diesjährigen Mitfasten⸗Jahrmartt bef sich 1462 Feilhabende. Die zahlreichsten Verkaufe ten: 146 Leinwandhaäͤndler, 47 Tuchhaäͤndler, 110 Fabrikanten, 146 Schnittwaarenhändler, 264 Sch cher, 5h Bäunderhaͤndler, 54 Boͤrtcher, 86 Toͤpfer. den Feilhabenden waren 501 von hier, 861 au dern Städten Schlesiens, A2 aus andern Stadt Menarchie, 23 aus Sachsen, 365 aus den Oeste schen Staaten. — Am vorjaͤhrigen Mitfasten, war die Zihl der auf Marktplätzen Feilhabende 1342, und sie hat sich demnach in einem Jah 120 vermehrt. Dieses außerordentlich, zumal den hiesigen Gewerbtreibenden, wachsende Begck Markt- Buden Stellen, macht um so mehr die
gung eines neuen Jahrmarkt Platzes nothwenn mit Necht alle Hausbesitzer am Ringe laute daruber fuͤhren, daß ihnen während der Jah die Zugaͤnge zu ihren Haͤusern gänzlich durch die zahl der Buden versperrt werden. Die Orts Be sind mit abhuͤlflichen Maaßregeln fuͤr den naͤchsten markt beschäftiget.
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Königliche Schauspiel—
Montag, 23. April. Im Schau spielhause: Soldaten,“ Schauspiel in 5 Abtheilungen. H
„Das Heirathsgesuch,“ Localposse in 1 Aufzug.
Von ten der Frankeschen Stiftungen wurde durch die Ha
Redacteur In
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Allgemein .
steußische Staats- Zeitung.
M 95.
Berlin, Dien stag, den 24ten April 1827.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Im Bezirk der Koͤnigl Regierung eslau ist der bisherige Diakonus Neuwirth in stadt, als evangelischer Pfarrer nach Königsbruch uer Kreises berüfen worden;
Bromberg ist der Kanonikus Sucharski robst der heiligen Dreifaltigkeits⸗Kirche in Gnesen; Cęeblenz ist der bisherige Pfarr Verweser We— zu Kirchen, zum Pfarrer zu Gebhardshain, Krei— tenkirchen; — Köln ist an die Stelle des zum Pfarrer zu ernannten katholischen Pfarrers Kreuzer, der ge Schulvikar J. P. Dohm zu Trazisdorf zum
er zu Denklingen im Kreise Waldbroel ernannt
Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.
haris, 17. April. Gestern hat der König die Ab— igen der Nationalgarde gemustert, welche am Jah. E des ersten Ein zuüges Sr. M. die Ehre gehabt den Dienst im Schlosse zu versehn. zestern hat der Dauphin eine aus zwei Zwoͤlfpfuͤn⸗ zwei Achtpfuͤndern, zwei Haubitzen und 15 Fahr, mit Schießbedatf und Werkzeugen bestehende chebatterie besichtigt, welche stit dem Ende des s Januar eine Strecke von 375 Stunden durch wierigsten Wege zuruͤckgelegt hat, ohne beschaädigt z wiewohl sie durch die sandigen Gegenden von nau uͤber die beinahe unwegsamen Vogesen und die Suͤmpfe zwischen Sezanne und Troyes gekom— „welche damals zwei Fuß unter Wasser standen, Pöägleich ein Zwoͤlfpfuͤnder zweimal um geworfen hat.
patterie hat hierauf mehrere Manöver in Trott
zalopp ausgefuͤhrt, worauf S. K. H. den Offizie—⸗ bre volle Zufriedenheit zu erkennen gegeben, und oldaten eine doppelte Wein Ration und eine catien gewahrt haben. us Toulon schreibt man unterm 9. d. Gestern er die in Marseille erbauete und aasgeruͤstete agyp⸗ Fregatte Guerriere auf unserer Rhede. Es der hiesige Seepräfekt haben dem Admiral er und dem General Livron die Eskorte ab, ngen, um welche sie ihn gebeten haben. Herr er hat bis zum Jahr 1814 als Linienschiffs Capi, n franzoͤsischen Diensten gestanden; sein Flaggen,
soͤnlich sind; denjenigen Respect einfloͤßen muͤssen,
Capitain ist ein Herr Bompar, ehemaliger Schiffslieu— tenant, den der Marquis von Livron fuͤr die Dienste des Pascha von Aegypten angeworben hat. Die Guer— riere segelt unter franzoͤstscher Flagge; sie hat ihre Fahrt nach Alexandrien bereits fortgesetzt. ; Len don, 14. April. Als vorgestern Hr. Wynn im Unterhause, nackst seinem (gestern erwähnten) An— trage in Bezug auf Hrn. Canning, auf die Vertagung. des Hauses bis zum 1. Mai antrug, erhob sich Herr Tierney dagegen; er fand es seltsam, daß das Haus sich auf so lange gerade zu einem Zeitpunkt vertagen solle, wo die wichtige Angelegenheit der Bildung eines neuen Ministeriums noch nicht vollig und schließlich ge— ordnet sei. Sofern er recht unterrichtet sei, wäre fast die ganze Administration abgegangen; er muͤsse des⸗ halb, ehe er der vorgeschlagenen Vertagung beistimmen koͤnne, die Frage aufwerfen: wie weit die Bildung einer neuen Verwaltung gediehen sei? — Hr. Wynn erwiederte, daß die Bildung eines neuen Ministeriums einige Schwierigkeiten gefunden habe; daß die voͤllige Abmachung vorschreite, daß jedoch dieselbe bei der Wichtig⸗ keit des Gegenstandes Zeit erfordere; um die Zeit der Wiederzusammenkunft des Parlaments werde alles ge⸗ ordnet sein. — Das Haus beschloß darauf seine Verta⸗ gung ohne Stimmentheilung.
Aus unserm Bericht uͤber die gestrigen Parlaments⸗ verhandlungen (sagt der Courier von gestern) wird man ersehen, daß r. Canning das Amt eines ersten Com— missarius des königlichen Schatzes angenommen hat —
oder, mit andern Worten, daß er nun Premierminister
von Sngland ist. Die Meldung dieses Ereignisses wird vermuthlich nicht unerwartet sein; denn seit dem Mo— ment, wo man die Gewißheit erhielt, daß der Zustand des Grafen v. Liverpool keiner Hoffnung zu seinem Wie⸗ dereintritt in die Geschaͤfte Raum lasse, war unseres Dafuͤrhaltens nur Eine Stimme in Bezug auf das In— dividuum, welches sein Nachfolger werden wurde. Es sind jedoch andere Umstaͤnde mit diesem wichtigen Be⸗ gebnisse verbunden, welche geeignet sind, nicht nur Ver— wunderung, sondern Bedauern zu erregen. Wir wollen zuerst von den letzteren sprechen.
Hr. Peel zieht sich von der Verwaltung zuruͤck; er thut jedoch solches, wie wir vernehmen, aus Grund⸗— laͤtzen und Beweggruͤnden, die ihm ganz und gar per— Grundsaͤtze und Beweggruͤnde, die selbst welche dieselben vielleicht als zu weit getrieben ansehen und deren di—
recte Folge — das Ausscheiden des sehr ehrenwerthen Herrn aus einem Amte, in welchem er sich so bedeutend aus— gezeichnet hat, bedauern. ben, gen zwischen Herrn Canning und Herrn Peel, dem eisterer von Seiner Majestaͤt ausdruͤcklichen Befehl
Wir koͤnnen, wie wir glau— daß bei den Verhandlun⸗ nach
zuverlaͤßig behaupten,
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