1827 / 95 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Apr 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Zahl der Brände im Jahre 1826 belief sich au

59, von denen 3 durch den Blitzsttahl entzuͤndet, die

übrigen theils durch nicht ermittelte Zufälle, theils durch Fahrläßigkeit veranlaßt worden sind.

; Abgebrannt sind 166 Gebäude, nämlich 1, Kirche,

b0 Wohnhaͤuser, 1 Kruggebäude, 42 Scheunen, A7 Staäͤlle

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wmerika. Aus Buenos Aires wird unterm 6. I e, meldet: Die Anstrengungen Don Pedro's zur berung der Banda oriental und daß er Rio Janeiro Hwerson verlassen hat, um den Befehl seines Heeres u. xn hmen, hat hier eine außerordentliche Aufregung ursacht. Sogleich auf die letztere Nachricht erließ

Die koͤnigliche Ackerbaugesellschaft in Ghent rigen Freitag mehrere Preise an Viehzuͤchter au Der Eigenthuͤmer des schoͤusten Stuͤcks Rindvieh

Provinz hat eine goldene Uhr, der Eigenthuͤmn . Kalbes eine silberne Tabacks Do se alten.

erhalten hatte, eine wirksame Administration zu bil den, nichts uͤber das offene, männliche und ehren, werthe Benehmen des letztern, so wie uͤber das edel. muthige und versoͤhnende Verfahren des ersteren gehen konnte. Ungluͤcklicherweise waren aber in Hrn. Peels

Gesinnung Schwierigkeiten, die er nach seinem Gewis— überne

sen nicht beseitigen konnte; und deshalb fand er es un— moglich, die Siegel des Departements der innern Ange— legenheiten ferner zu behalten. Es waltet, wie wir wis⸗— sen, die Meinung ob, daß Hr. Peel seinen Entschluß gemeinschaftlich mit seinen Collegen gefaßt, welche eben— falls um ihre Entlassung gebeten haben. Es ist von ei— niger Wichtigkeit, diese irrige Verstellung zu beseitigen. Ohne daß wir behaupteten, die Beweggründe, welche auf den sehr ehrenwerthen Herrn einwirkten, ganz genau darzulegen, halten wir uns doch zu der Versiche— rang berechtigt, daß er nach Erwägungen verfahren ist, die aus rein persoͤnlichen Ansichten entsprungen sind, und wir glauben hinzufügen zu duͤrfen, daß, indem er sich von Hrn. Cannings Administration trennt, er sein Amt mit derselben herzlichen Gesinnung gegen diesen verlaͤßt, welche ihn während des gan— zen Zeitraums ihres amtlichen Zusammenwitkens befeelt haben. Hr. Peel ist jedoch nicht der einzige Minister, der Fich zuruͤckzieht. Der Lord Kanzler, der Herzog von Wellington, Graf Bathurst, Graf von Westmoreland, Lord Melville und Lord Bexley haben gestern ihre Ent, lassungsgesuche eingesandt, nachdem ihnen von Hrn. Canning eroͤffnet worden, daß Se. Maj, ihn zum Pre⸗ mier Minister zu ernennen geruht, mit der Vollmacht, eine Administration zu bilden. Man fuͤgt hinzu, das der Herzeg von Wellington auch sein Amt als Ober, Befehls— haber des Heeres niederlegen wolle; hievon haben wir jedoch keine bestimmte Nachricht. Wir wollen uns jetzt nicht bei der Untersuchung aufhalten, was fuͤr Beweg gruͤnde oder wel⸗ che Voraussetzungen jene hohen und ausgezeichneten Per so— nen bei dem außerordentlichen Schritte, den sie gethan, haben mögen. Es wird sich eine andere Gelegenheit finden, einige der vielen wichtigen Betrachtungen, die sich daruͤber darbieten, zu erörtern, fuͤr jetzt bemerken wir nur, daß Hr. Canning das volle Vertrauen seines Souverains und des Landes genießt, und so unterstuͤtzt, wird er ohne Zweifel im Stande sein, ein Ministerium zu bilden, welches den Beifall Beider erhalten wird. Die im Kabinet bleibenden Minister sind, wie der Globe und Traveller bemerkt, diesenigen, die Englands Politik in seinen auswärtigen Handels, und Finanz— Verhaͤltnissen bisher geleitet haben. Man duͤrfe daher, meint dieses Blatt, in diesen Hinsichten keine Veraände— rungen erwarten; die einzige Veränderung, die allenfalls zu erwarten stehe, werde die katholische Frage betreffen; dies scheine das Ausscheiden derjenigen Kabinetsmitglie⸗ der, die sich bisher jener Frage entgegengesetzt hatten, anzudeuten, und Hr. Canning werde, als Minister ei— nes vereinigten Königreichs, ohne Zweifel es fuͤr seine Pflicht erachten, alle Glieder desselben zu vereinigen. Die Kornbill ist vorgestern im Unterhause zum drit— tenmale verlesen worden und durchgegangen. Nachrichten aus Afrika zufolge, sind neuerdings wieder mehrere Schiffe mit Sklaven an Bord aufge— bracht worden. Es sollen noch sehr viele franzoͤsische Schiffe sich mit diesem abscheulichen Handel defassen.

Bruͤssel, 18. April. Man versichert, es sei dem Koͤnige ein neuer Plan zur Befestigung von Ghent vor— gelegt worden, und Se. Maj. wurden ehestens eine Reise nach dieser Stadt machen.

Die hiesige Regierung benachrichtigt das Publikum, daß der erste Wagen- und Pferde Markt am 1. Mai statt finden und dabei die Vercheilung von Preisen von 200 bis 560 Fl. au diejenigen statt finden wird, welch« die schoͤnsten Wagen und die schonsten Pferde zum Ver, kauf stellen werden.

Lissabonn, 31. Maͤrz. Die Pairskammn sich in einer ihrer letzten Sitzungen mit einen schlage beschäftigt, der, wäre er durchgegangen, n der vieler Juristen und Publicisten in Bewegm sest haben wuͤrse. Es war namlich die Rede einen Preis von 20 Contos de Reis (ungefaͤhr Thaler) fuͤr die Absassung des bestan Civilgesch und 12 Contos (20,000 Thlr.) fuͤr das beste e setzzuch auszusetzen, wobei es noch Nebenpreist sollte. Der Vorschlag wurde aber mit 22 Stimn gen 16 verworfen. In einer andern Sitzung a uͤber die Frage der Zulassung von fremdem Getrg heftiger Streit zwischen den Bischaf v. Visen m Grafen Taipa, welche sich gegenseitig damit ba einander zur Ordnung zuruͤckzurufen. Als sich blikum aber erlaubte, durch Geschrei an diesem e Theil zu nehmen, befahl der Praͤsident, daß die tie sofort geräumt werden sollte.

Die Sitzung der Deputirten⸗ Kammer n hatte die Neugierde des Publikums leöhaft eren es handelte sich darum, ob der, der Theilnch Aufruhr deschuldigte, von dem Pairs Gericht ah gesprochene, Deputirté Mascaranhas zur Kam gelassen werden wücde. Hr. Barretofeio beh— der Augeschuldigte sei, obgleich vom obersten Sta per freigesprochen, vor der oͤffentlichen Meinun faͤllig. Die Kammer entschied aber mit 87 Su gegen 3, daß Hr. Mascaranhas sofort zugelassen d sollte, worauf dieser Deputirte auch sogleich erschie seinen Sitz einnahm. Die Sitzung vom 30. wa merkwuͤrdiger. Der Deputirte Magalhaes schlug lich vor, der Infantin eine Adresse zu uͤberreichen, 1) die jetzige Lage Portugals darzustellen und 2) u bitten, daß J. K. H. die Ausfuhrung der beschlos

Maaßregeln hinfuͤro nicht Mannern anvertrauen m

welche das Vertrauen der Nation verloren hätten,

Central-Commission bemerkte, dieser gegen saͤmm

jetzige Minister gerichtete Vorschlag sei der Form nicht verfassungsmaäͤßig. Der Finanzminister un Minister der auswärtigen Angelegenheiten drohten H. Magalhaes, ihn als Verlaͤumder vor Gericht; langen. Hr. Borges Carneiro sagte, die Anschult sei unzeitig, wiewohl er selbst die Ansicht hege, d Minister wegen ihres Systems des Moderantismus— Drangsalen, welche Portugal nieder oruͤckten, Schul! Schließlich wurde der Antrag verworfen, welcheü als eine Gewaͤhrleistung ansieht, daß kein Ministe sel stattfin den wird.

Türkei. Ein Schreiben aus Phalerae n März (im Speetateur Oriental) enthält folgende bekommen so eben Nachricht von dem Unfalle, ! Omer Pascha bei Distomo erlitten hat. Nachst ist das Nähere: Karaiskaki hatte am 28. Febr. di lung, in welcher Omer Pascha seit mehreren Tag geschlossen war, unterminiren lassen. Die Exolos Minen richtete zwar wenig Schaden an, erleicht doch den Griechen, deren vereinigte Streitkräfte 3000 Mann beliefen, den Angriff gegen das th Corps, welches sich zuruͤckziehen mußte und viele verlor. Omer Pascha ist mit 1000 Mann zu Ä angelangt; wie man versichert, ist er selbst verw Man erwartet jeden Augenblick Karaiskaki's Al unter den Mauern von Athen; seine Streitkraäͤft— sedoch nicht hinreichend, um Kutay Pascha anzuqtᷣ

dessen Truppen, von erprobtem Muthe, auf 10,000

geschäͤtzt werden konnen.

Praͤsident der Republik eine Proclamatton an das k, um es zur Vertheidigung eines Gebiets aufzuru. das den Vorposten seiner Sicherheit und Wohlfahrt t, und dessen Verlust den Weg nach dieser Haupt— selbst offnen wurde. Dieser Aufruf erging am 16. NR. und am 17. hielt der Congzeß eine außerordent Sitzung, in welcher er einen Ausschuß ernannte, bie geeigneten Maaßregeln zu erwägen, wie die voll, nde Gewalt zum Zwecke der Vertheidigung des Lan, u unter Ritzen sei. In Folge einer Anempfehlung s Ausschusses erließ der Congreß am 21. einen Auf, an die Einwohner der Provinzen, wodurch er ia sie gt, thaͤtig zur Unterstuͤtzung der Republik mitzuwir— Es gingen sosort Verstärkungen an das Heer ab, hes sich am 26. in Marsch setzte, und der Oberbe⸗ haber desselben, General Carlos Alvear, erließ eine lamation an dasselhe, die den gluͤhendsten Haß wi— den Kaiser von Brasilien athmet. Seitdem verneh— wir, daß der Kaiser nach seiner Hauptstadt zuruck. ngen ist, nachdem er den Heersbefehl dem General (Vite. da Laguna) uͤbertragen hat. Eine un— Zeitungen fuͤhrt an, daß dieser General sehr in Un, t beim Kaiser stehe, welcher aber gleichwohl es noth— dig finde, ihn wicht allein beizubehalten, sondern auch Eyren und Anstellungen zu uͤberhäufen. Der assungs Entwurf fuͤr die PlataUnion, vom Con- angenommen, ist am 2. d. M. durch Commissarien alle Provinzen (Staaten) abgesandt worden und erwartet, daß diese die Schwierigkeiten uͤberwin, werden, welche die Provinzen nicht allein wider ein e Artikel, sondern selbst wider die Grundlage der fassung aufstellen. Der Mesagero Argentino vom 5. Januar enthaͤlt nach seiner Angabe zwischen Peru und Bolivia ab, hlossenen Bundes-Tractat. t andern Maaßnahmen, welche, wie angenommen durch Bolivaes Einfluß veranlaßt worden, den tador zum Gegenstande großer Eifersucht in den en der Argẽntinischen Republikaner gemacht. Der Artikel jenes Traktates giebt dem Buͤndnisse, wel— er zwischen Peru und Bolivien stiftet, den Namen „Bolivischen Foͤderation“ und der zweite erklart var zum Oberhaupte dieser Föderation auf Lebens— Man vermuthet, daß Chile und Columbien sich so— diesem Bunde anschließen werden und scheint zu chten, daß ein Plan obhanden sei, ganz Suͤd Ame, unter zwei Regierungen zu bringen, deren eine D. o, die andre Bolivar an ihrer Spitze haben wuͤrde.

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Marienwerder. Nach der gefertigten Zusam— ellung beträgt der Gelobedarf der Westpreuß. Adli— Feuer- Sozietät fuͤr das Jahr 1826

zur Verguͤtung vorgefalle—

ner Brandschaden . . 27849 Rtlr. 5 Sgr. 9 Pf. suͤe verbrannte und beschaͤ⸗

digte Loͤschgeräthe .. n n 160 =

an zu erstattenden Vorschuͤssen 17 23 an Acministrationskosten 1220 ö.

uberhaupt 29096 Rilt. 29 Sz. 2 PI.

Den Nachrichten aus Brasilien zufolge, hat Marschall Barbaceng (Gen. Brant) den Oberbefehl erhalten.

Dieses Actenstack hat,

oper Schenpen, 7 Speicher, 5 Drau, und Brandhäuser und 3 Windmahl⸗Muͤhlen.

. Ergebniß der Haupt Civilbevölkerungs⸗ Tabelle vom Regierungs- Bezirk Munster pro 1526.

Geboren sind 6099 männl. und 5928 weibl. Geschlechts

uͤberhaupt 12027

Gestorben sind 4474 = 4326 V 3500

Mithin mehr geb. 1625 1602 3227 Im Jahre 1825 sind 12123 geboren und 8162 ge—

storben, mithin Ueberschuß . ö . 3961

folglich ist die Bevölkerung in den beiden letzten Jahren vermehrt um ; . ö = ö 7185

Todgeboren sind in den Städten bis einschließlich zur Zten Gewerbesteuer-Klasse 50, auf dem Lande 197, überhaupt 247. Diese Zahl verhalt sich zu der Zahl

der Gebornen: in den Städten 50: 1870 1137. 197: 10157 1 562.

auf dem Lande . In den Kreisen Tecklenburg und Ahaus kamen die

meisten vor. Uneheliche Kinder sind geboren: in den Städten 67,

auf dem Lande 327, uͤberhaupt 394 unter 12027, also 1 unter 31, in den Städten 1 unter 283. Im Kreise Beckum sind unter 995 646 uneheliche oder unter 16 ehe— lichen Kindern ein uneheliches, im Kreise Recklinghau— sen unter 1303 47 uneheliche, oder unter 28 1 uneheli— ches. Im Kreise Borken kamen die wenigsten vor, un— ter 1191 waren nur 16 oder unter 74 nur 1.

Ju den Städten Warendorf, Haltern, Bochold und Vreden ist keine unehelich: Geburt vorgekommen.

Zwilliags Geburten hatten statt: 145, nämlich in der Stadt Muͤnster 8, im Kreise Muͤnster 12, im Kreise Tecklenburg 13, im Kreise Warendorf 15, im Kreise Beckum 13, im Kreise Luͤdinghausen 12, im Kreise Coes— seld 11, im Kreise Recklinghausen 14, im Kreise Bor— ken 15, im Kreise Steinfurt 13, im Kreise Ahaus 20.

Drillings-Geburten: Zwei, Eine im Kreise Muͤn⸗ ster, die Andere im Kreise Warendorf.

Mißgeburten: Eine, im Kreise Coesfeld, ein Maͤd— chen mit zwei ganz gleichen und vollständigen Köpfen, welche neben einander standen und bis an den Hals ge— trennt waren; der Hals war noch einmal so dick, wie gewohnlich, sonst alle ubrigen Koörpertheile einfach.

Getrauet sind: in den Staͤdten 74, auf dem Lande 2453, uͤberhaupt 2927 Paar. Unter den Getraueten be— finden sich 25 Manner uͤber 60 Jahren, wovon 4 mit Frauen unter 30 Jahren, 15 mit Frauen unter 45 und 6 mit Frauen uͤber 45 Jahren getraut sind.

Gestorben sind:

a) dem Alter nach: vor vollen detem 1. Jahre bis zum 14. Jahre

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45. ;

1651

1 1 Bg. m ' 1 ö ; über 90 Jahre WN b4 b. den Krankheiten und andern Todesarten nach: 1) An Altersschwäche und Entkräftung 855, die neisten in den Kreisen Ahaus, Recklinghausen und

wann