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Praͤfeet des Departements beider Sevres, Marquis v. Raussy, bei Sr. Maj. Privat Audienzen gehabt.
Die Equipagen St. Maß. und Ihrer Königl. Ho— heiten sind nach Compiegne abgegangen.
Durch eine Königliche Ordonnanz vom 28. April sind 60, 00 Mann auf die Klasse von 1826 zum Kriegs, dienst berufen. Ueber den Zeitpunkt des wirklichen Ein— tritts der jungen Mannschaften in den Dienst soll wei—⸗ tere Bestimmung erfolgen. 2
In der Pairskammer wurde vorgestern vom Kriegs—
minister ein, dereits von der Deputirtenkammer ange— nommener Gesetzentwurf, wegen Eroͤffnung des noͤthi— gen Credits Behufs der Militair Pensionen, eingebracht, sodann erfolgte die Annahme von 10 verschiedenen Ge— setzentwuͤrfen, woruͤber in der vorhergehenden Sitzung Bericht erstattet worden und die sich auf von den Stad ten Lyon und Angouleme in Antrag gebrachten Anleihen und andere Gegenstände von localem oder provinziellim Interesse beziehn. Hierauf hat die Kammer zwei Spe,
cialkommissionen zur Prufung der Gesetzentwuͤrfe in
Betreff der Rechnungen von 1825 und der tar⸗Eredite von 1826 ernannt.
In der Depatirten Kammer brachte Hr. Hericart de Thury, als Organ einer Special, Commission, die Annahme des Gefetzentwurfs in Betreff der Erwerbung des dermalen von der Kammer eingenommenen Theils des Pallastes Bourbon fuͤr dieselbe in Vorschlag; die desfallsige Verhandlung soll zwischen den beiden Finanz- Gesetzen, das heißt, nach dem die Ausgaben betteffen— den Theile des Budgets und vor demjenigen, welcher
Supplemen⸗/
die Einnahmen betrifft, erfelgen. — Der Tagetordnung.«
gemaͤß wurde sodaun uͤber den Gesetzentwurf in Betreff einer von dem Departement des Aveyron zu machenden Anleihe verhandelt, welcher schluͤßlich genehmigt ward. — Heute wird die Verhandlung uͤber das Budget be⸗ ginnen.
Der Marquis von Chaves ist in Bayonne angekom— men. Die von einigen Blaͤttern mitgetheilte Nachricht, daß die englischen und portugiesischen Truppen gegen die spanische Grenze vorgeruͤckt seien, ist ungegruͤndet.
Die neue Erleuchtung im Palais Royal konnte in den ersten Tagen nicht genau beurtheilt werden. Jetzt, wo die Baͤume mit Blaͤtter bedeckt sind, bietet der Gar ten einen prächtigen Anblick dar, und er scheint wie vom Monde erleuchtet. Der Eigenthuͤmer des Pavillon, de la Paix, hat auch die ehemalige Erleuchtung durch Gas ersetzt. In diesem Theile des Gartens sieht man jeßt Leser der Journale bis 10 Uhr Abends.
Hr. Karl Dapin hat eine Brochure herausgegeben: „Ueber die Fortschritte der Kräfte Frankreichs seit 1814.“ Er hat darin folgende Resultate aus den Bevoͤlkerungs⸗ und Todtenlisten seit 1814 ausgezogen. Es sind seit dem 12, 400, 000 Mannspersonen geboren und 9, 700 000 ver⸗ storben. Ein Viertheil der Bevoͤlkerung, die unter dem Kaiserthum lebten, ist nicht mehr. Zwei Drittel der gegenwärtigen Bevoͤlkerung waren im Augenblick der Eroͤffnung der Generalstaaten noch nicht geboren. Die⸗ senigen, welche zu Zeiten des Ablebens von Ludwig XV. 20 Jahr alt waren, bilden jetzt nur noch den à9sten Theil der ganzen Beyolkerung. Die alte Generation, die im Jahr 1789 20 Jahr zählte, bildet im Jahr 1827 eine Masse von 3,293 993 Individuen, vom Alter ge⸗ kruͤmmt, ihre alten Suͤnden beweinend. Die neue Ge⸗ neration, die der Verfasser von 1789 an zaͤhlt, welche einerseits nicht in der Frivolitäaͤt der alten Zeiten und in dem System der Moͤncherei aufgewachsen, anderer. seits aber auch die Verbrechen der Revolution nicht be; gangen hat, bildet eine Masse von 28,306,007 Seelen. Das neue Frankreich steht daher zu dem alten im Ver haͤltniß wie 9 zu 1. Die politische und materielle Ge— walt beruhen indessen jetzt noch in den Haͤnden des al— ten Frankreichs, in Gefolge der gesetzlichen edingnisse,
die zur Ausubung der politischen Rechte erfor sind. Nur mit 36 Jahren und durch Zahlumg von Fr. an Steuern wird man Wähler. Dupin h net nun, daß die Zahl der Wähler aus beiden G tionen in folgendem Verhaltnisse steht: Jahr. Alte Generation. Neue Gen. 1823 53, 300 46, 700 50, 000 50, 000 40, 000 60 000 37, 000 63 000 31, 400 68 600 Hieraus folgt, daß die Wahlen von 1823 und! deren Folgen uns jetzt drücken, zu einer Zeit gesche wo das alte Frankreich noch die großere Zahl der e men bildete. Im Jahr 1825 hatte sich diese Zahl reits vermindert, und wie wird es erst 1823 erg wenn die Deputirtenkammer aufgelöst werden s Und wie erst 18301, Hr. Dupin schließt mit der B kung, aß bei den Wasen von 1837 die Bevöͤlk— von 1789 nur noch 15,000 Greise zaͤhlen, wahrend neue dann durch Sa0, 00 Waͤhler repraͤsentirt So bringt also der Tod, unbiegfamer als alle a pos sche Junten, von selbst eine Umwälzung in den V versammlungen zu Wege, und dieses ist nicht allen der Deputirtenkammer der Fall, sondern auch bei Pairskammer, dem Barreau, den Gerichten, der A mit. Der Geist dieser verschiedenen Koͤrpersch afte fert den Beweis hierüber. Ein anderer Beweis moralischen Revolution liegt in den Journalen. Jahre 1820 hatten die den alten Ideen folgenden ter 40, 000 Abonnenten. Im Jahre 1827 zahlen sie noch 25, 000. .
Aus Bordeaux wird gemeldet, daß am 30. ] das Dampfschiff Heinrich JV. bei Langon, bald seiner Ankunft, auf unbekannte Weise in Brand gera und von den Flammen verzehrt worden i st.
Füͤnsprocentige Rente 160 Fr. 65 C. — Drein 70 Fr. 35 — 50 C.
London, 5. Mai. Der neue Staats, Seer fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten, Viscount Du und Ward hielt vorgestern sein erstes Lever, wozu saͤr liche hier anwesen de Mitglieder des diplomatischen Ce sich einfanden.
Die heutige Hofzeitung enthalt die von Seiten Herzogs von Clarence geschehene Ernennung der miraäͤle Sir William Johnston Hope, Sir George? burn und der Herren William Robert Keith Don und John Evelyn Deoisson zu Mitgliedern des An
land. — Dem Herzog steht in seiner Eigen schaft Großadmital die Ernennung zu allen Aemtern bei Seemacht zu.
Vorigen Sonntag stattete der vorige Lordkan Eldon dem Koͤnige, auf ausdruͤckliche Einladung Maj., einen Besuch im St. James Pallaste ab, erhielt aus des Königs eigenen Händen, zum Bem des Königl. Wohlwollens, eine silberne, reich verzie und veroldete Vase mit folgender Inschrift: „Gesch Sr. Maj. Königs Georg des Vierten an seinen hoch schäͤtzen und vortrefflichen Freund, John Grafen Eldon, Lord Großkanzler von Eugland, bei der Zur ziehung von seinem Amte im Jahre 1827.“
Dawson (Hin. eretair im Departement des J
Peel Schwager) zum Unter- Staat
ter dem Vorsitz des Herzogs von Clarence statt. wurde 1806 gestistet, und es erhielten seit der 3 (Frauen und Kinder nicht gerechnet) Unterstuͤtzung.
ralitaͤts Conseils Sr. K. H. des Großadmirals von Ee
Hr. Spencer Perceval ist an die Stelle des H
nnern ernannt worden, Vor gestern fand das gewoͤhnliche jährliche Mi der Gesellichaft der Freunde dedurftiger Ausländer n
5556 Person Der neue Master of the Rolls, Sir J. Leach,
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Sohn eines Eisenhändlers in Bedford, dessen staͤh⸗ ne Socken seiner Zeit vorzüglich beruͤhmt waren. Unfer? Blatter enthalten jetzt ausführliche Nach- hten uber die (letzthin kuͤrzlich erwähnte) Sendung Hrn. Crawfurd an den dirmantschen Hof. Das sandtschafts . Personale, aus 29 Europäern und 16 Ein, ornen bestehend, verließ Ranguhn am 1. Sept. und rat am 6. das von den Britt. Truppen nicht besetzte rmanische Gebiet. Hier fand eine Zusammen kunft dem Kih⸗Wundschi ( Premier. Minister) att, der nguhn und die ganze Provinz Talaing so schnell wie glich gerumt wuͤnschte; auch sollten die Birmanen 5 vor Abzug der Engländer einruͤcken, um einen Auf⸗ 1d der Einwohner zu verhindern, die alle nur mit größten Widerwillen unter die birmanische Herr aft zuruͤcktehren. Der Wundschi, Schwiegervater des igs, empfing die Gesandtschaft mit Orientalischer acht. Der Hofplatz war voll Soldaten, Musiker und zarinnen. Er selbst uns vier seiner vo nehmsten the saßen auf Engl. Stuͤhlen, dergleichen auch fuͤr Gesandtschaft zurechtaestellt waren; die uͤbrigen, an ) Personen, saßen nach Oriental. Weise. Zu jeder ite des Wundschi lag ein Selave mit dem An ge sich te Er“ und hielt eine goldene Trinkschale und eine rne Betelbuͤchse; und eben so krochen sie zu den mden hin, denen sie Erfrischungen anboten. . Aus er Seitenthuͤre, hinter einem prächtigen seidenen rhang, sah seine Gemuhlin zu, und seine Hausgoͤtter ren mit einer Decke von rothem und gruͤnem Sam, geschmuͤckt. Hinter seinem Stuhle lagen zwei werter mit goldenen Griffen und Scheiden, mit Rubi besetzt. Auch war das Haus mit Musketen behangen, en mehrere den Engländern abgenommen waren. Er ndigte sich nach des Gesandten und dann nach des nigs Befinden, und ver sprach, Hrn. Crawford am henden Tage zu besuchen. Sein Benehmen war zu— haltend und vornehm, aber hoͤflich. Er ist ein klei⸗ Mann wit kleinen Augen und nichtssagenden Ge, tszuͤgen. Am Tage darauf erschien er mit noch drei erhaͤuptern und einem Gefolge von mehrern Tau sen⸗ An 20 Kriegsboͤte mit hohen vergoldeten Spie. und weißen Flaggen wurden jedes von 40 bis 60 ann gerudert, welche dazu sangen, wahrend die Pos— eißer Luftspruͤnge machten. 25 Engl. Grenadiere er— sen ihm die gebuͤhtende Ehre auf dem Verdeck des hiffs, wo ihn Hr. Crawford auf einem Teppich und gl. Stuͤhlen empfing. Ein Regenschauer zwang die ellschaft, sich herunter zu begeben, wozu der Wanoschi indeß erst verstand, nachdem man ihn versichert hatte, gereiche ihm nicht zur Unehre, wenn jemand uber em Kopf stände und daß kein Frauenzimmer diese elle betreten habe. Hier wurde eine drei, bis vier— dige Unterredung gehalten, in welcher die Birmanen angeborne Verschmitztheit zeigten, der jedoch der ttische Botschafter Festigkeit und Aufrichtigkeit ent— nsetzte. Es wurde eben daher auch fast Alles nach nsch ahgemacht, und die Birmanen verließen das biff in der desten Stimmung, nachdem sie Tscheruhts zucht und Kaffee getrunken hatten. Das Land er Rangahn gewährt einen traurigen Anblick wegen er geringen Bevoͤlkerung und seines schlechten An— es. Gegenwärtig zählt man nicht mehr als 8 Ein— ner auf die Ouadratmeile. . Wegen Herabsetzung des Arbeitslohns haben die eiter an dem Wege unter der Themse (Thames nnel) seit voriger Woche ihre Arbeit niedergelegt. In Bezug aus die letzthin mitgetheilte Uebersicht Ertrags der Zölle von dem, aus den britti n Provinzen in Nord-⸗Ameriea nach England einge
letzten Jahre her anstatt aus dem von America einge“ führt, an Zoll jährlich mehr eingetragen haben wuͤrde, ist cirea 1,200, 09000 Pf. Da nun dem ungeachtet das Canadische Bauholz, wenn man dessen geringere Quali- taͤt in Anschlag bringt, fast so theuer ist wie das Ostsee⸗ holz, so kann diese Summe, als ein den einheimischen
Schiff srhedern auf einem einzigen Zweig des Nationalhan⸗
dels dargebrachtes Opfer angesehen werden. Wir empfehlen nicht, die Zoͤlle gleichzustellen (obschon auf viele Weise ohne Zweifel 1.200, 9500 Pf. im Jahre wirksamer unsrer Saemacht zur Huͤlfe kommen konnten), aber zu stark ist es doch, daß die Rheder noch uͤber Vernachlässigung ihres Vor— theils klagen wollen, wo ihnen ein Geschenk gemacht wird, das den vierten Theil so viel als das Staatsein⸗ kommen von Irland beträgt; oder vielmehr, wo ditse Summe von der Treasury weggeworfen wird, damit sie sich einige Procente Ladurch machen.“ 9 ö So wie (nach den letzthin mitgetheilten Nachrich⸗ ten) in China, so ist, nach einem Schreiben aus Sin⸗ gapore vom 24. Nov., auch in Cochinchina ein Aufstand ausgebrochen, und der Konig dieses Landes hat sich gendihigt gesehen, Abgesandte nach Bankok zu schicken, damit die Siamesen den Auftuͤhrern keinen Beistand leisten. Aus jenem Schreiben ersieht man auch, daß ein Mißverstaäͤnd⸗ niß zwischen unserm Gesandten, Capitain.Burney, und dem Könige von Siam odwalten muß, da sich die Si—
amesen, seit der Abreise des ersteren von Bankok, gegen
einen befuͤrchteten Angriff von Seiten unsrer Landsleute ruͤsten. J Die ungluͤcklichen Nachrichten über den Tod des unternehmenden Reisenden Major Laing, welche Pari— ser Blatter, namentlich die Etoile, verbreitet batten, wird durch folgende Anzeige des heutigen Courier wi⸗ derlegt: Wir schaͤtzen uns gluͤcklich, melden zu koͤnnen, daß diesen Morgen Depeschen von dem Brittischen Con— sul in Tripolis angekommen sind, denen zufolge man Ursache hat, die Berichte der Franzoͤs. Blaͤtter fuͤr un⸗ gegruͤndet zu halten. Die Columbische Regierung soll noch immer die Absicht haden, Porto Rieo anzugreifen. Man glaubte, daß die geringe Anzahl der Sclaven, im Verhãͤltnisse zu den weißen Bewohnern der Insel, letztere nicht abge⸗ neigt machen wurde, sich unabhängig zu erklaren. ö Brussel, 8. Mai. Vorgestern haben Ihre Maj. die Koͤnigin nebst Ihren Koͤnigl. Hoheiten, der Frau Churfuͤrstin von Hessen, der Prinzessin Friedrich und der Prinzessin Mariane das Schauspiel besucht; Höchst⸗ dieselben wurden gewohntermaaßen mit den lebhaftesten Freudensbezeigungen empfangen. . ; Der Herzog Bernhard von Sachsen Weimar ist am 3. d. in Bruͤges angelangt und hat die dasige Garnison die Revue passiren lassen. Vorgestern Nacht ist ein englischer Kabinets-Ceurier mit Depeschen von Wien nach Lonton hier durchgereist. Hr. Whitsched, Attaché bei der englischen Gesandt⸗ schaft am wuͤrtembergischen Hofe, ist gestern, als Lou— rier von Stuttgart nach London gehend, hier ein ge— troffen. ö 2 Petersburg, 5. Mai. Vorgestern am Na⸗— menstage Ihrer Maj. der Kaiserin Alexandra, unt Ce⸗ burtstage St. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thran— erben, so wie auch dem Namenstage der Großfuͤrstin Alexandrine, wurde in der Kapelle des Winterpalais Messe gehalten, worauf das diplomatische Corps Ihre Kaiserl. Majestaͤten im Thronsale begluͤckwuͤnschte. Die Mitglieder des Reichsraths, des Senats, die Minister, die Generalität, der Hof und alle hoffaͤhige Per sonen hatten ebenfalls die Ehre, Ihre Majestäten der Kaiserin Alexaadra in deren Zimmern ihre Gluͤckwuͤnsche darzu— ingen. Vor der Messe war Haudkuß in den Zimmern
rtem Banholz ꝛc. (S. Num. 109. dieser Zeitung) be kt das Joukuel the Globe: „Der Unterschied, war elbe Quantitat Holz, aus dem Norden Europa's di—
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Ihrer Maj. der Kaiserin Mutter. ö Se. Majcstät der Kaiser haben dem Fuͤrsten Wol⸗