. · /
, .
maßen Kriegsausgaben sind.
478
—
tzat gesagt, Frankreichs Einnahmen hätten in einem ge— ringern Verhältniß abgenommen, als Englands Einkünfte; er hätte hinzufügen können, daß England seine Schuld seit 5 Jahren um 500 Mil. verringert hat, und wir die unstige um 100 Mill. vergrößert haden; wie auch, daß die englischen Dreiprocents zu 83 pC. ohne außer⸗ ordentliche Huͤlfe und die unsrigen, ungeachtet der aus—⸗ schließlich darauf verwendeten ganzen Kraft der Til gungskasse, nur zu 70 pCt. stehn. Das Ministerium hat jene Lobeserhebungen nicht verdient; es fuhrt uns im Gegentheil geradenweges zu einem Defizit, der, nach
meiner Ueberzeugung, im Vergleich mit dem Resultat—
des ersten Quartals dieses Jahres, allmählig zunehmen und, am Ende des Jahres 1828, 80 Mill. betragen wuͤrde, wenn man die urspruͤnglich von den Ministern geforderten, und jetzt aufgegebenen 23 Mill. hinzurech nen wollte, wonach sich denn das Defizit auf 57 Mill. beschraͤmnken durfte. Daß die von der Regierung ergrif— fenen politischen Maßregeln auf Handel und Wandel, und folglich auf die Einnahmen einen großen Einsluß haben, kann nicht bezweifelt werden, die Erfahrung be, stätigt ea. Kaum war das Preßgesetz zuruͤckzenommen, fo bekam Alles ein neues Leben, und seit der letzten Maßregel sind alle Geschäfte schwieriger geworden, wie denn Gewaltthätigkeiten niemals ein Schutzmittel sind. Der Gen. Sebasti ani nahm hierauf das Wort und suchte durch eine auf Zahlen gestuͤtzte Beweisfuͤhrung darzuthun, daß, mit Einjchtuß der für Spanien aus gelegten, gegenwartig von der schwebenden Schuld ge tragenen 58 Millionen, das Defizit sich auf 180 Mill.
belaufen muüsse. Der Finanzminister bewies ihm
aber, daß seine ganze Aucsuüͤhrung auf Irrthuͤmern be— ruhe, die er durch eine aufmerksame Durchlesung des Budjets vermieden haben wurde, so habe er z. B. ge wisse Ausgaben des Kriegsministeriums als eie verheim lichten Bestandtheile eines schon vorhandenen Defizits angegeben, wahrend diese Ausgaben saͤmmtlich in den Etats vorkommen und bereite uber und uͤber gedeckt sind. Die 58 Mill. der schwebenden Schuld anlangend, so muß ich, fubr er fort, noch einmal hier bemerken, Saß man unmoglich dieselben als ordentliche Ausgaben betrachten darf, da sie gonz außerordentlich und gewisser⸗ Spanien verschuldet uns wegen der Occupation 79 Mill.; wir haben Mittel ge— funden, davon 21 Mill. durch unsere gewohnlichen Ein—
nahmen zu decken, und man will uns jetzt einen Vor=
wurf daraus machen, daß die übrigen 58 Mill. von der schwebenden Schuld getragen werden, da sie doch nut ein Vorschuß sind, und zu den eigentlichen Ausgaben gar nicht gehoͤren? Ist dieser Vorwurf wohl zu recht— fertigen, da wir von 79 Mill. außerordentlicher Ausga— ben bereis 21 mit den gewohnlichen Mitteln bestritten
ᷣ haben? Ich glaube mich jeder weitern Auseinander sez— zung in diesem Bezuge enthalten zu durfen, und gehe
nun zu dem Ausfall uber, welchen die ersten Monate dieses Jahres gegen das vorhergehende gezeigt haben. Es ist die Ansicht des Ministeriums, und es wird sie wohl Niemand anfechten, daß wenn die Einkanfte eines Landes in einem raschen Zunehmen begriffen sind, es Zeitpunkte giebt, wo ein Stillstand eintritt. In diesem ö. befindet sich Frankreich, und dieser Srillstand hat sich ei uns 15 Monate spiter ein gestellt als in einem benachbar⸗
ten Lande (Stimmen von der Rechten: Ganz tichtig). Ist es
nun gerecht, das Ministerium dafur verantwortlich machen zu wollen? Ich glaube es nicht. Von denjentgen, die diese Frage bejahen, fordre ich aber alsdann, daß sie dem Ministerium den Zuwachs von Wohlstand und Reichthum zuschreiben, welcher sich seit 5 Jahren in Frankeeich dargethan hot; ich glaube aber, daß dieses nicht der richtige Gesichtspunkt ist, von welchem mit Recht ausgegangen werden könne. Den Vorfall einer Mindereinnahme im etsten Quartale haben wir uͤbri⸗
gewesen. Alles berechtigt jur Hoffaung, daß das
fuͤr den schlimmsten Fall einzurichten.
iu befürchten stäht, wie wir berechtigt sind, es zuh
uns devoꝛrstellen sollen, als das, wat sie sind, na als bloße Gedilde einer unzufriedenen Fantasie.
lich zur Tilgung der dreiprocentigen Rente verw werden) gänzlich zu annulliren. Der Vorschlag aber gar nicht unterstuͤtzt, weshalb daruber nicht stimmt wurde; um Schlusse erfolgte die Aunahm 1ũsten Artikels des Busjets, betreffend die Schuld den Tilgungsfondt, ohng weitere Veränderung.
dieser Tage seinen selbst gezogenen Karten mit den
damit verdient hat, in den Stand setzen, jedes s zwei Kinder mit eden einer solcher Samme auszu
An dem Assisenhof zu Charleville ist zu M dieses Monats eine Duellsache vorgekommen, tie Menge Zahörer aus allen Ständen herbeigezogen Am Neujahrttage befand sich L. . . , ein junger von guter Familie aus Mezieres in einem Caffee und gerieth mit Gaͤrel, einem Mahler aus Par
zur Herausforderung kam.
Garel, von einem Stich durchbohrt, tod nieder. Zeuze wurde sogleich von den Douaniers festaehe die dem Zweikampf von weitem zugesehen hatten, behaupteten, es sei dabei nicht loyal hergegangen,! Garel eingehalten und dem Gegner zugerusen
„Nein, vertheidigen Sie sich!“ und ehe Garel ausgelegen, ihm den Toderstoß versetzt habe. I— Sitzung hatte sich eine junge schwarz verschleiert mit ihrem Kinde eingefunden, es war die von dad töoteten hinterlassene Wittwe. Fuͤr die selbe wurde
gefordert. Einer der Mauthbeamten nahm vor Gerichtshofe seine ftuͤher vor dem Jastructionsn gemachte Aussage zuruck, und erklärte, Garel hahe reits wieder im Vertheidigungesstande ausgelegen, die Wunde einpfangen habe. Hiermit waren aut Sekundanten, die doch dem Vorgange näher n waren, einstimmig einverstanden, und die Geichm sprachen uͤber den Angeklagten das „nicht schuldig“ Es handelte sich nun davon, ob L. . . .. nun zu von der Entschaäͤdigung der Wittwe seines Gegner ihres Kindes zu entbinden sei, und sein Anwalt sich darauf, daß das Unrecht bei der That in jeden auf beiden Seiten gewesen sei. Der Gerichts wog: daß das Duell, wenn gleich von den Gesetza keiner Strafe belegt, dennoch eine Kränkung der 6 bildet, und Verschuldungen veranlassen kann, dern gen dem Thäter zur Last fallen; daß der Beklagte zu dem Streit Veranlassung gegeben, und uͤbrigen dem Art. 358. der peialichen Gerichtsordnung we sei, der von den Geschwornen der That nicht sch Erklärte konne zur Civilentschädigung verurtheilt den, — und verurtheilte ihn demnach in eine Ent
gens schon im Jahre 1825 gehabt, und dessen ung tet ist das Ergebniß des ganzen Jahres außerst gi
1827 sich eden so gestalten wird, aber dessen un ges daben wir es fuͤr an gemessen gehalten, un sre Vorsc n ü Wenn hie ein Desieit in der Vergangenheit nicht vorhanden und das habe ich bewiesen, und in der Zukunft n
so erscheinen die so ichrecklich gemachten Drangfalen, Labbey von Pomoieres behauptete, der Tilgunges
sei zu stark, er zrug Saher darauf an, die der Tilgu kasse gehoͤrenden Renten (37 Mill. Renten, welche
Ein Wasserträger, Straße Chaussee d' Antin,
Eimern, und seine Kundschaft fuͤr fünfzigtausend s ken verkauft haben, die ihn, zugleich mit dem, mi
Wortwechsel, worauf es zu Tyaͤtlichkeiten, und amt . Der Kampfplatz warn am Walle auf einet Wiese. Nach einigen Gaͤngen
„Sie sind verwundet,“ dieser aber rasch erwin
ihren Anwalt eine Peivatentschädigung von 25,006
digung von 2000 Fr. fuͤr die Wittwe und 000 5. den Sohn, welche ktztern bis zu dessen Großjaͤhn *
8
ie 5 Prozent verzinset werden follen. Gegen dieses ztere Erkenntniß hat der Detlagte, und seine Mutter, als bürgerlich verantwortlich erklaͤrt wurde, das 6mittel der Cassatien ergriffen. r
gore serie Rente 100 Fr. 45 C. — Dreiproc.
zb EC. r ,, .
6 n, 12. Mai. In der vorgestrigen Sitzung Gberbauses uͤberreichte der Herzog von Neweastle . Dittschrift gegen alle Veraͤnderungen der Kornge e, wobei er sich sehr heftig gegen das Ministerium gerte, und unter andern alle Lorss aufrief, den Köͤ—
8
4179
aus der bedenklichen und gefährlichen Lage zu be, ien, in der er sich befinde, und „die hinterlistigste , schändlichste Coalition zu stuͤrzen, die je im Kopfe es Staatsmannes ausgeheckt wor den.“ Viccount derich erklärte, er wisse zwar, daß sehr viel edle Lords der Regierung unzufrieden seien; sie moͤchten sich r nur grade und unumwunden aussprechen, und of en, ehrlichen Krieg fuhren. Der Taarquäis von Sa. hury fand es seltsäam, daß man verlange, die Lords ten' ihre Ansicht ven dem Ministertum aussprechen, das Ministerium ja roch gar nichts gethan. Gewiß rde der Konig dasselbe nicht dulden, hätte es nicht Maske der Liverpoelschen Grundsätze angenommen, O hätte das Land nicht ein so großes Zutrauen zu der tschlossenheit des König... Hier wurde er zur dnung gerufen. Auch Lord Ellenvorough meinte, ein provisorisches Ministerlum, wo gewisse edle Lords nur lange Aemter bekleideten, bis es andern gestele, statt er einzutreten, vert iene wenig Achtung. Dagegen hte Graf Sp neer: auf bloße Gerüchte hin sei es
J
1
t
u bern rfe man bessere Autoritäten. Graf Grey hielt e seht lauge Rede, worin er weitlaäuftig auseinander ute, wie er nicht fuͤr die Regierung stimmen konne, sie noch keine Beweise und Belege ihrer Absichten d Gesinnnngen gegeben habe. Er ging Hrn. Can as ganze politische Laufdahn sehr scharf durch und achte besonders auf Widerspruͤche während derselben fmerksam. Die Belege dazu voten ihm theils die ußerungen Hrn, Cs in der später modifieirten Rede, nsichtlich des Einmarsches der Franzosen in Spanien d der Befreiung des spanischen Amerika, theils die Esinnun zen und Ansichten dar, welche er gleichzeitig in oten an den spanischen Bothlchaster ausgesprochen. it der jetzigen Oppæesition, sagte der Lord, habe ich doch nichts zu schaffenz ihre Prineipien und die mei— gen stehen fo weit auseinander, wie die Pole. — Lord desdale wuͤnschte seine Resolutionen wegen der Korn setze bis zu nächster Woche auszusetzen, und hoffte, n wuͤrde es ihm nicht als Factionsgeist auslegen, un er sich genthigt sähe, sich den Vorschlaäͤgen des dinisteriums zu widersetzen; worauf Viscount Goderich lärte, von ihm solle er gewiß nie dergleichen hoͤren. ierauf wurde der Dienstag fuͤr den gedachten Antrag stgesitzt.
Vorgestern hatte der Marquis von Palmella Ge— hafte im auswärtigen Amte. ᷣ
Fuͤrst Liewen gab Dienstag in seinem Hotel ein oßes Diner, wobei der Graf und die Gräfin von duͤnster, die Gesandten von Spanien, America und reußen und ihre Gemablinnen ꝛc. zugegen waren. Mehrere Truppen -Abtheilungen haben Befehl erhal— n, sich nach Halifax und Canada einzuschiffen.
Im Juni wird die verwittwete Königin von Wuͤr— mberg hier erwartet. ö
Briefe aus Rio de Janeiro vom 8. Maͤrz melden cht das Mindeste von dem Gange der Kriegs Ereig— sse, bringen aber traurige Nichrichten über den 3a and der dortigen Finanzen. Die Brasilische Regie⸗ ana, heißt es darin, leidet an Geldmangel und erhebt Einkünfte im Voraus, indem sie an Engl. Haͤuser
berichtet, daß nun wirklich inehrere Offiiere von der AE—
ht ziemlich, solche Besch verden im Hause zu fuͤhren; H
w auf die Statthalter der nördlichen Previnzen aus stellt. ; :
Copenhagen, 15. Mat. Die seit Mitte v. J. abgebrochene Dampfschiffahrt zwischen hier und Aarhunz in Juͤtland, witd durch die Bestredungen des Capitatu—⸗ Lieutenants Christensen von der Marine, von neuem in Gang gebracht werden. Er geht damit um, in Eng— land ein großes Dampfschiff anzukaufen, das fuͤr Pri— vat⸗Rechnung mit Guͤtern und Passagieren zwischen Co— penhagen und Aalborg, Randers und Aarhuns einmal wöchentlich fahren soll, und wahescheinlich schon im Au⸗ gastmonat feine Fahrten deginnen duͤcfte. Am naͤchsten Freitag erwartet ian das von Logdon nach St. Peters burg bestimmte Dampfschiff George the Fourih.
Am 21. d. M. fin det die feiecliche Einweihung der Akademie in Sorse statt. ;
Am Songabend Morgen ging ein aus dem Cattg— gat kommendes Kaiserl. Russisches Lintenschiff außerhald Deeiktonen vor Anker, und die K. Corvette Najaden, : unter Kommando des Capitains Kinch, verließ den Ha⸗ fen und legte sich auf der Rhede vor Anker.
Vom Man, 18. Mai. Ein Muͤnchner Blatt
tillerie und dem Geniekorps eine Reise nach Frankreich und England angetreten haben, um daselbst die techni⸗ schen Anstalten in ihren Fachern kengen zu lernen, und daß die technischen Kompagnien (Mineurs und Sap— peurs) nach Jugolstabt abmarschirt sind, um die Arbei⸗ ten des dast gen Festungsbaues zu beginnen. — Nach demselven Blatte werden einige von den in Griechen⸗ land sich befindenden Offizieren zuruͤckkehren, aber die erten Oberstlieutenant von Heidegger, Oberlieutenant von Schilcher, Lreutenant Schnizlein und der Arzt Dr. Schreiner dort bleiven. . Aus Scein (Baden) wird unterm 14. d. gemeldet: Ein gestern Abends 4 Uhr ploͤtztich eingetretener Wol⸗ kenbruch zerstoͤrte einen großen Theil des hiesigen Orts; mehrere Menschen und Thiere verforen ihr Leben in den Fluthen; nichts konute gerettet werden. Viele Gebäude vardzen fortgerissen; in dem Dom ainenverwaltungt : Ge⸗ baude im untern Stocke, nämlich in der Schreit stube und Registratur, stand das Wasser 6 — 7 Schuh hoch. Aue Rechnungspapiere und Acten sind theils zerstört, theils fortgerissen; noch kann man nicht angeben, was noch vorhanden ist, da Alles mit Schutt und Schlamm uͤberschuͤrtet ist. Die Augemeine Zeitung enthält folgenden, als ein⸗ gesendet bezeichneten Artikel aus Wien vom 9. Mai; „Die deutsche Pariser Zeitung enthalt unter andern ab⸗ geschmakten Fabeln, welche sie ihren Lesern tagtäglich aufzutischen pflegt, auch die Erzählung von einem I,. welches in Ungarn vorgefallen, und wobei der Fur Friedrich von Schwarzenberg, aͤltester Sohn des ver stor⸗ benen Felt marschalls, geblieben sein soß. Dieses Mähr⸗ chen ist auch in antere deutsche Blatter diesseits des Rheinstroms, so viel wir wissen zuerst in den Nuͤrnber⸗ ger Korrespondenten von und suͤr Deutschland, üb rge— gangen und spaäͤterhin sogar in Berliner Blätter aufze⸗ nommen worden.“) — Fuͤrst Friedrich von Schwarzen⸗ berg ist vor einigen Tagen im desten Wohlseyn aus Un⸗ garn hier angekommen; es hat gar kein Duell zwischen ihm und einem andern Offiziere statt gefunden, und das Ganze ist uur eine von den dreusten Lügen der keut, schen Pariser Zeitung, welche die Herausgeber dieses Blatts entweder seibst erdichten, oder sich von elenden
——
Korrespondenten ausbinden la ssen.“ * Rom, 9. Mai. Se. Maj. der Konig von Vaiern . brachte am 4. d. einen großen Theil des Tages damit ö.
zu, die Werkstaͤtten verschiedener Kunstler, namentlich 14 Thorwalbsens, Tonezaui's und Wagner's mit einem ;.
) Nicht in die Staats Zeitung.