1827 / 121 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 28 May 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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mit dem großen Marschallstabe in der Hand; Y folgten dier hier anwesenden Geheimen Staatmt Paarweise, nach dem Datum ihres Patents, son Jungsten vorangingen, mit weißen Wachsfackeln; Hand. Also: 1) der Minister v. Motz, 2) der N Graf Danckelmann, 3) der Minister v. Hake, Minister Graf Berustorff, 5) der Minister v. ottum, 7) der Ministen zu Sayn und Wittgenstein, 8) der Minister ve mann, 9) der Minister v. Humboldt, 10) der R v. Beyme, 11) der Minister Frhr. v. Altenstein,! Minister v. Brockhausen. welches unter dem Vortritt der vorgenannten P einen Umgang im Saale machte. die Prinzefsin Braut Seiner Majesti Könige, und nachdem Höch stdieselbe Sein jestt durch eine Verbeugung zum Tanze aufge begann ein neuer Umgang. Höͤchstdieselb en mit allen Prinzen, welche Zuge befanden, nach der von Seiner Majest diesen Tag befohlnen Ordnung. heit der Prinz Karl tanzten hierauf mit den i Prinzessinnen. Nach be— Fackeltanze begaben sich die Allerhoöchsten und Herrschaften, unter Vortritt des Hosstaats, in Saale gegenuͤber liegenden Hautelisse⸗ Zimmer rend dem, daß die Krone dem Geheimen Hof Tresorier Siefert wieder uͤberliefert ward, Oberhofmeisterin der Prinzessin Karl das Stu an den versammelten Hof aus, welcher hierauf sen wurde.

Am folgenden T

Trauung verrichtende Bischof Eylert vor dem Altare, ihm zur Seite die assistirenden Geistlichen. Sobald das Hohe Brautpaar in die Kapelle eintrat, ging der Bi⸗ schof und die assistiren den Geistlichen Hoͤchstdemselben ent— gegen und begleiteten es bis vor den Altar. Die Hoͤchsten Herrfchaften stelltẽn sich in einem Kreise um denselben. Der Hofstaat blieb vor und in der Tribune am Eingange der Kapelle, um den Hoͤchsten Herrschaften deim Her— ausgehen sogleich wieder vortreten zu koͤnnen. Der Bi— schof Eylert verrichtete die Trauung. In dem Augen— blick, wo das Hohe Brautpaar die Ringe wechselte, wurden 24 Kanonen dreimal geloͤst. Nach ausgespro— chenem Segen begaben sich Seine Majestät und die Hoͤchsten Herrschaften, in der vorhin aufgefuͤhrten Ordnung, nach dem blauen Zimmer neben der boisirten Gallerie zuruͤck; der Hofstaat ging aber durch dasselbe bis im diese letztere. Während das Hohe Brautpaar die Giuͤckwuͤnsche der anwesenden Koͤniglichen Familie annahm, versammelten sich die in der Kapelle befindlich gewesenen Damen und Herren in den vorliegenden Zim, mern. Der wirkliche Geheine-Rath und Hofmarschall v. Maltzahn annoncirte das Souper, worauf sich der Zug in eben der Ordnung in die Zimmer des obern Geschosses begab. An ihn schlossen sich zuletzt alle Da— men und Herren an, welche zum Gouper eingeladen waren. Die verschiedenen Tafeln waren in der großen Gallerie. Sobald Seine Majestät sich niedergelas—⸗ sen hatten, traten die zum Vorlegen der Speisen er— nannten zwei General Lieutenants: 1) v. Kessel, 2) v. Rauch, an die beiden Enden der Tafel. Sie ga— ben die vorgelegten Speisen den hinter ihnen stehenden Kammerlakeien; diese den Pagen und von diesen erhiel— ten sie die functionirenden großen Hofchargen und Ka— valiere. Die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften nahmen folgende Plaͤtze bei der Ceremonien Tafel ein: An der Mitte der Tafel das Hohe Brautpaar; Hoͤchstdemselben zur Rechten, neben Ihrer Königl. Ho— heit der Prinzessin Braut, Seine Majestät der König; zur Linken, also neben dem Prinzen Karl Koͤnigliche Hoheit, Ihre Koͤnigliche Hoheit die Kron— prinzefsin; worauf dann die uͤbrigen Hoͤchsten Herr, schaften nach der bestehenden Ordnung folgten. Außer der Koͤniglichen Ceremonientafel waren noch fuͤnf Tafeln, an welchen 1) der General- Feldmarschall Graf Gnei— senau, 2) der Minister der auswärtigen Angelegenhei ten, Graf Bernsterff, 3) der Ober Marschall Graf v. d. Goltz, H der Ober⸗Kammerherr, Fuͤrst zu Sayn und Wittgenstein, 5) der General Adjutant, Gene‚ ral v. d. Knesebeck, die Honneurs machten. Seiner Maß jestät ward der Wein durch den ersten Obetschenk, Grafen Neale uͤberreicht. Allerhochstdieselben brachten die Gesundheit des Hohen Brautpaars aus, sobalo die Suppenschuͤsseln von der Tafel gehoben waren. Diese Gesundheit ward auf ein gegebenes Zeichen an allen ubrigen Tafeln ausgebracht. Das Musikchor der Garde blies Tusch. Seine Majestät befahlen aldann, daß der Hofstaat sich an die fuͤr ihn servirten Tafeln zuruͤck ziehe. Gegen das Ende der Tasel stellten sich die gro— ßen Hofchargen und der uͤbrige Hofstaat wieder hinter die Stuͤhle Seiner Majestät des Königs und der ubrigen Hoͤchsten Herrschaften und traten Ihnen wie zu— vor, vor oder nach, sobald Seine Majestät aufgestan. den waren. Allerhoͤchstdieselben begaben Sich nach aufgeho⸗ bener Tafel in den Saal neben der Gallerie, in welchem sich schon vorher die Geh. Staatsminister ver sammelt hatten, um sogleich nach Allerhoͤchstdero Eintritt in den Saal bereit zu sein, den Fackeltanz zu beginnen. Er nahm seinen Anfang, sobald Seine Maßestaät dem Ober— Marschall Grafen v. d. Goltz den Befehl dazu gegeben hatten. Dieser naͤherte sich darauf dem He hen Braut. paare mit einer Verbeugung und der Tanz begann in folgender Art: 1) der Ober: Marschall Graf v. d. Goltz,

inden durch das Portal Nr. 5. des Koͤniglichen s vor die Wendeltreppe, r Garde aufmarschirt ist. werden am Fuße der Wendeltreppe des Koͤniglichen Hauses und dem Hof— empfangen und, unter Vortretung dieses letztern n die Zimmer Friedrichs des Ersten gefuhrt. Di- (Agnes von Ho. aufen, der ein Ballet vorangeht.) Den 29. Mai. er bei Seiner Koͤniglichen Hoheit dem Kronprin— Souper im Prinzessinnen— ais. Frei⸗Redoute im Opernhause. Den 30. Mai. auspiel und Ball in Charlottenburg. Den 31. Mai. er bei Seiner Majestät dem Könige. Abends (Agnes von Hohenstaufen, der ein Ballet voran

welcher gegenuber

36 oos⸗ Ihre Ko⸗

Kompagnie de iche Hoheiten.

den Prinzen

6) der Minister Graf im Rüttersaale. Abends, Oper:

Abends Schausoiel. 3) Das Hohe Braut

Darauf nahe

Angekommen. Der Kaiserlich Russische Stall— er, Fuͤrst Gagarin, von St. Petersburg. Se. Exc. der wirkliche Geheime Staats, Minister

Ober- Praͤsident der Provi

e. Exe. der General Lieutenant und kommandi— General des Aten Armee, Corps, von Jagow, Merseburg.

Der Kammerherr, diesseitige außerordentliche Ge— te und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oester— ischen Hofe, von Malt zahn, aus dem Mecklen—

Der Attaché beim Koͤniglich Fran— chen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Grouchy, als Kourier nach Forbach.

Durchgereist. Der Oberst und Fluͤgel⸗Adjutant ner Majestat des Kaisers von Rußland, Graf von als Kourier von London nach St. Pe—

In aͤhnlicher Art

Seine Koͤniglt nz Sachsen, von Kle—⸗

befindlich gewesenen

Abgereist.

age, den 27. Mai, um Morgens, war Kirchgang in die Kapelle zu Cha . Nach dem Gottesdienst war bei den Hohe maählten dejeüner dinatoire fuͤr die Koͤnigli milie und den Hosstaat. Ihren Koöoͤniglichen Hoheiten in der beisitten 6 und den anstoßenden Zimmern. sen⸗Ball in der obern Gallerie.

lmain, Um 5 Uhr Abends C

Um 75 Uhr P

ngs⸗Nachrichten.

Ausland.

Die Sitzung der Deputirten⸗ 8. war äaußerst stüͤrmisch. Sie begann einem Vortrage des Ministers der geistlachen gelegenheit en, welcher die Geistlichkeit gegen die chuldigungen, denen sie ausgesetzt ist, rechtfertigte. hat, sagte er, gegen die Hirtenbriefe und Man, ents gesprochen, und doch haben nur zwei oder drei r der sehr großen Menge die Aufmerksamkeit der Man klagt uͤber die Missionen; wie man dasjenige tadelnswerth finden, was zu den nsten Zeiten des Christenthums so hoch gelobt wurde. n klagt uber die Frauen Congregationen, deren jetzt ho bestehen und wovon 2,200 älter als die Restau— on sind; ihr Zweck ist der Unterricht der Kinder, Unterstützung der Armen, die Pflege der Kranken; stisten den groͤßten Nutzen. Es ist aber gesagt wor, „daß in Paris allein 200 solche Institute mit ei— Einkommen von 100 Mill. bestuͤnden; die Wahr, ist, daß es in Paris nur 34 Congregationen giebt, nur A oder 5 wohlhabend sind, und daß alle uͤbrt durch wohlthätige Unterstuͤtzungen und durch ihrer nde Arbeit bestehen. Der Minister sprach weiter von bffentlichen Erziehungsanstalten und bewies, in wel— vortrefflichen Zustaunde sie sich vefaͤnden. norantins betrifft (die sich dem Unterrichte er Kin er wismen) so habe ich ihre Buͤcher gepruft; habe ihren Stunden beigewohnt, und ich bin jetze Der Minister schloß mit fol den allgemeinen Betrachtungen. Wir sehn in dem

Zeitu Heute, den 25. Mai, werden Ihre Koͤnigli heiten Sich um 11 Uhr Vormittags in folgender!) nach Berlin begeben: 1) ein Zug Garde Ula ein sechsspaͤnniger Koöhiglicher Wagen, in wel der Hof Marschall Seiner Koͤnigl. Hoheit, ning, und der Kammerherr Ihrer Koͤniglichen Graf v. Schoͤnburg Glauchau, befinden; gleichen mit den Koöͤniglichen Kammerherten: v. Bethusy, 2) Freiherr v. Ketteler, 3) Graf v den, 4) Graf v. Lottum; Koͤniglichen Ober, Marschall Grafen v. d. Goltz, Ihrer Koͤnigl. Hoheit entgegengesandt war, um dieselbe auf der Reise zu begleiten; cadron Garde du Corps; Majestät Staatswagen, mit 8 Pferden besp⸗ welchem das neuvermählte Hohe Paar den Fa ofmeisterin der Prinzessin a warts sitzt; 7) eine halbe Escadron Garde du 8) ein sechsspänniger Königlicher Wagen mit! 9) ein dergleichen mit den Adjutanten Königl. Hoheit des Prinzen Karl, Major v. und Kapitain v. Froreich; 10) ein Zug Garb— Auf der linken Seite des Koͤniglichen achtsn Wagens reitet der Kommandeur der denselben hi den 4ten Escadron Garde du Corps wird bei den sogenannten Puppen durch die l loͤst, bei welcher sich der Kommandant von Berl neralæLieutenant v. Tippelskirch, befindet, der von ur rechten Seite des Wagens reitet. dieselben am Thore ankommen, dreimal abgefeuert. Der Zug geht auf der rechten

Paris, 21. Mai.

mer vom 1

4) ein dergleichen kr. d. igkeit erregt.

5) eine hi b) Seiner Konig

nehmen, die Ober⸗H

Was die

werden 24 (eifriger Bewunderer.

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jetzigen Frankreich die alte Monarchie, die unter neuen Formen verjuͤngt ist. Die Legitimität ist eben so we— nig der Despotisus, als die Charte die Demokratie ist; man muß weder die Erinnerungen aus der vergan— genen Zeit zerstöͤren, die freiere Gesinnungen unterdruͤk⸗ ken wollen, und wenn auch die Franzosen von ehedem Muͤhe haben, sich in die Formen der neuern Zeit zu fuͤ— gen, so vergesse man doch nie, daß die Todten todt sind, daß man den Strom der Zeiten nicht aufwärts zuruͤck⸗ drängen kann, daß es nicht darauf ankommt, zuruͤckzu— schreiten, sondern nur darauf, die Gegenwart an die Vergangenheit zu knuͤpfen, um desto fester in die Zu— kunft zu schreiten. Diese Rede wurde mit großem Bei— fall aufgenommen. Nach einigen weiteren Berathun— gen erhob sich Hr. B. Constant und brachte die Un⸗

ruhen, welche in der Arzneischule stattgesunden haben,

unter heftigem Gemurre, zur Sprache. Er sagte unter andern, es hatten sich Polizei-Agenten unter die Stu— denten geschlichen, und dieselben zu Unruhen und Un¶ ordnungen angereizt. Diese jungen Leute (fuhr er sort) haben sich selbst eines Polizeiagenten bemaͤchtigt und die bei ihm vorgefundenen Papiere, welche ich hier besitze, beweisen, daß er ein Poltzeispion war. Der Minister des Innern entgegüete, es sei Unrecht, diese Verau— lassung zu benutzen, um Streit und Uneinigkeit zu er— zeugen. Habe man wirklich Beweise in Handen, daß ein Polizeiagent die Studenten angereizt habe, so gebe es Gerichtshoͤfe, wo solche Leute ihre Strafe finden wuͤr— den. Und welchen Augenblick, fuhr der Minister fort, wahlt inan dazu? den, wo diese verirrte Jugend sich erlaubt, oͤffentliche Beamten auf offener Straße anzu— fallen, zu durchsuchen und zu mißhandeln! Ich rufe bdieser Jugend zu: Huͤtet Euch vor so gefahrlichen Freunden! Hr. Benjamin Constant erwiederte, unter haufigen Unterbrechungen und steis erneuertem Gemurre, daß man sich wohl bei einer Behörde betlage, in der man Vertrauen habe, nicht aber bei Ministern, die kei⸗ nes veretenten. Der Siegelbewahrer rechtfertigte in einer gediegenen und kraͤftizen Rede das Verfahren der Verwaltung, welche Unordnungen zu verhuͤten trachte, wahrend das Betragen der Opposition ganz die entge— gengesetzte Wirkung habe. Die verschiedenen Ausga— ben des geistlichen Ministeriums wurden genehmigt. Vorgestern begann die Berathung uͤder das Ministerium des Innern. Herr Mechin brachte dabei die wuner— liche Behauptung vor, die Nationalgarde koͤnne nicht aufgehoben werden, denn dieses hieße, die Nation auf⸗ eben! ; Die neuesten Nachrichten aus Lissabonn sind vom gten. Am öten hatte die Prinzessin Regentin die Sa— kramente empfangen, am 6ten hatten sie die Aerzte auf⸗ gegeben, am 9gten aber hoffte man, sie sei außer Gefahr. Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 40 C. Dreiproc. 70 Fe. 55 C. ; London, 19. Mai. Im Oberhause trug am 14. d. der Marquis von Londonderry auf die Vorleaung ei⸗ ner Angabe der Kosten des diplomatischen Departements vom 5. Januar 1822 dis 5. Januar 1827 an. Nach⸗ dem der Marquis seine Bereitwilligkeit bezeigt hatte, seinen Vorschlag zuruͤckzunehmen, wenn er zu ver die Versicherung erhalten hätte, daß die gegen waͤrtige Admi⸗ nistration permanent sei, spraͤch er wie gewoͤhnlich, von einer Menge Gegenstaͤnden, die auf den Vorschlag gar keinen Bezug hatten. Viscount Dudley wollte die Ant⸗ wort, die der edle Marquis verlange, nicht oͤffentlich von sich geben, er wuͤrde aber keinen Anstand nehmen, jedem edlen Lord privatim das mitzutheilen, was er von der Bildung des gegenwartigen Ministertums wisse. Der edle Marquis lasse aus allen seinen Reden, die er kaͤrzlich im Hause gehalten habe, einen eingewurzelten Haß gegen den Herrn Canning blicken, den der Konig al die Spitze der Regierung gestellt haͤtte, und man