1827 / 123 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

len bemerkt worden ist; da ferner die daselbst Seitens der Administrations-Behorden bewerkstelligten Untersu⸗ chungen das Bestehen geheimer, eine politische Ten denz bezweckender Verbindungen an's Licht gefordert haben; so haben wir, um hieruͤber durch die gesetzlich erlaubten Mittel völlige Ueberzengung zu erlangen, und damit die Veritrung einiger Personen den friedlichen Genuß der unsern peolnischen Unterthanen zugesicherten Rechte nicht störe, verordnet und verordnen was folgt: Art. 1. Auf den Grund des Art. 152. der constitutionellen Urkunde, und in Gemaͤßheit der wegen der Organisation des Reichstagsgerichts unterm 618. d. M. erlassenen Ver— ordnung, wird das Reichstagsgericht zusammenberufen. Art. 2. Unser Verwaltungsrath, so wie der Senate— Praäsident, haben sich nach den Vorschriften des Art. 50. des organischen, den Senat betreffenden Statuts und

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Strafe zugezogen hat, auch in unserem Königreich Po- mune hatte,

jungen Tannenbäumen, jede Reihe durch Guirlan

nach dir oben erwahnten Verordnung zu achten. Art. 3. Gegenwärtige Bestimmung wegen Zusammenberufung des Reichstagegerichts ist in die Gesetzsammlung aufzu— nehmen. Gegeben in St. Petersburg den 715. April im Jahre 1827 und unserer Regierang im zweiten. Nikolaus.“

Hannover, 25. Mai. Seine Koͤnigl. Majtstaͤt haben unterm 11. 8d. M. allergnädigst geruhet, den Kammerherrn und Abgesandten am Kaiserl. Oesterr. Hofe Grafen von Merveldt; den Landdrosten von Cam— pe; den- Kriegs-Kanzlei- auch Ober-Zoll-Direktor Frei— herrn Grote, und den bisher in Herzogl. Braunschweig— schen Diensten gestandenen Geheimen-⸗Rath v. Schmid t⸗ Phiseldeck zu Allerhoͤchst⸗Ihren Geheimen⸗Raͤthen zu er⸗ nennen; und ist der letztere in dieser Eigenschaft heute im Königlichen Kabinets-Ministerio verpflichtet worden.

Madrid, 10. Mai. Noch niemals hat der Köͤ— nig i gend Jemanden so lange und so häufige Audten— zeu ertheilt, als jetzt dem Herzog von San Carlos. Es erhält sich daher noch immer das Geruͤcht, daß der Her— zog ins Ministerium treten und entweder ein Portefenille übernehmen, oder, was bei uns noch nie gesehen wor— den, Praͤsident des Conseils ohne Ministerium sein werde. Heute sind saͤmmtliche Minister nach Aranjuez abgegangen, um uͤber den Inhalt der gestern angelang— ten Depeschen des Hrn. v. Offalia zu berathschlagen. Briefe aus Lissabon vom 6. melden die Ankunft ei— nes Schiffes, welches aus Rio Janeiro die Nachricht gebracht hat, daß das Schiff Don Pedro ausgeruͤstet werden sollte, um den Kaiser nach Portugal zu bringen,

Der Minister Colomarde hat an alle Präͤsidenten der Criminalgerichte des Koͤnigreichs ein Rundschreiden erlassen, und ihnen darin einen Koͤnigl. Befehl mitge— tbeilt, gerichtliche Untersuchungen gegen alle Personen sogleich zu verfugen, welche zu den allgemeinen Gesell— schaften von Freimaurern, Communeros u. s. w. gehört haben, und verhaftet worden sind, weil sie zu derglei— ö chen Verbindungen gehoöͤrten und sich nicht selber ange— H geben hatten; nach den jetzt bestehenden Königl. Be— schluͤssen und nach den Gesetzen muͤssen solcherlei Perso, nen zum Strang verurtheilt werden.

C

n Charlottenburg, vom 26. Mai.

Gestern Mittags traf J. H. die Prinzessin Maria von Sachsen-Weimar, die Durchlauchtigste Braut S. K. H. des Prinzen Carl, Sehn S. M., uͤber Pots— dam kommend hier ein, zu deren Empfang sich der Magi— strat und die Stadtvererdneten, nebst dem Ortegeistlichen am Eingange der Stadt versammelt hatten. Die Com—

die Kutscher zum Vorfahren anzurufen.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

t um ibre Theilnahme an dieser Feier auf prunklose Weise an den Tag zu legen, am Eingang der S 2 Saulen, mit den Aufangsbuchstaben der Namen hoͤchsten Verlobten verziert, aufgestellt, und von dor in der Nahe des Koͤnigl. Schlosses war eine Allee

verbunden, errichtet. Se. K. H. der Prinz Car!“ die darchlauchtigste Braut geruhten, noch am ga gen Tage, Höͤchstsich eine Deputation der städtise Behoͤrden vorstellen zu lassen und mit herablassh Huld die Gluͤckwuͤnsche der Buͤrgerschaft anzunehn Die Menge versammelter Einwohner legte durch lan Jabel ihre Gefuͤhle fuͤr den im hiesigen Orte gebn Koͤnigszon an den Tag. Freiwillige Erleuchtun

reußische Staats- Zeitung.

I11gemeine

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X 12.

meisten Wohnhäuser, so wie die ebenfalls durch Commune veranlaßte Illum⸗ngtion der Obelisken Allee in der Schloßstraße, beschloß diesen festlichen

Königliche Schauspiele. Dienstag, 29. Mai. Im Schauspielhause: Erstenmale: „Der Fuͤrst uͤber Alle,“ Lustspiel in; theilungen, von E. Raupach. : . Im Opernhause: Auf Allerhoͤchsten Befehl: Redoute.“ .

Bei der am 29. Mai auf Allerhoͤchsten Befs Koͤnigl. Opernhause zu gebenden Frei-Redoutz den vorzuͤglich anstaͤndige Charakter Masken gen Bunte Chauve-souris und bunte Domino's sind! tet. Alle schwarze Domino's und Chauve- souris den, so wie das Erscheinen in Stiefeln, verbeten. sondere Billets zu den Logen werden nicht ausgeg sondern es steht den Masken frei, uͤberall un geh Platz zu nehmen. Wahrend des Aufenthalts in o gen steht es Jedem frei, sich zu demaskiren; wa der Anwesenheit im Saale nur erst von Ein Un Die im Saale selbst angebotenen E frischungen w unentgeldlich gereicht. Da die eingehenden Billet nichtet und Contre, Marken an den Ausgaͤngen gegeben werden, so ist die Einrichtung getroffen, die Herrschaften von ihrer Bedienung in den u Fluren erwartet werden konnen, so wie außerdet den Ausgangsthuͤren einige Leute angestellt sind, ̃ Der En ist sowohl durch die dem Universitäts-Gebaͤndeng ber als auch durch die nach dem Opernplatz Thuͤr. Der Eingang von der Wasserseite bleibt! Koͤnigl. und Hof Equipagen. Die Eroͤffunng det ses geschieht um 8 Uhr. Anfang der Redoute! Ende 4 Uhr.

Mittwoch, 30. Mai. Im Opernhause: Freischuͤtz,“ Oper in 3 Abtheil., von F. Kind.! von C. M. v. Weber. (Mlle. Schechner, Königl. rische Hofsaͤngerin: Agathe. Hr. Hillebrand, n Hoftheater zu Hannover: Caspar, als Gastrollen)

Donnerstag, 31. Mat. Im Opernhause. Zu stenmale wiederholt: „Amphion,“ anakreontischet vertissement in 1 Aufzug, vom Koͤnigl. Ballen Titus. Hierauf zum Erstenmale wiederholt: von Hohenstaufen,“ lyrisches Drama in zwei An von E. Raupach. (Erster Aufzug.) Musik vom Spentint. Ballets vom Ballecmeister Titus.

Zu dieser Vorstellung sind die Billeis im Verkaufs-Bureau zu folgenden Preisen zu haben

Ein Platz in einer Loge des Königl. Ranges! Ein Platz in einer Parquet Loge 1 Thlr. Ein R einer Loge des zweiten Ranges ? Thlr. Ein M einer Loge des dritten Ranges 7 Thlr. Amphi Thlr. Ein Platz im Parquet 1 Thlr. Ein ph Parterre 3 Thlr.

in Preußen bei Burchardt;

Posen bei Leipziger;

Berlin bei Samels,

, 11067, 17047,

ger und bei Wulffsheim, , Breslau 2 mal bei J.

ck bei Kruger,

Berlin, den 29. Mai 1827.

Direktion.

ch St. Petersburg.

Redacteur ol

Bexlin, Mittwoch, den 30sten Mai 1827.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Bei der am 28. d. M. beendigten Ziehung 5ter ööster Koͤnigl. Klassen Lotterie fiel ein Haaptge von 25,000 Thlr. auf Nr. 2746 nach Koͤnigsberg reußen bei Heyastet; 1“ Hauptgewinn von 20 900 r auf Nr. 396069 nach Muͤnster bei Lohn; 2 Ge zu 5000 Thaler fielen auf Nr. 4830 und 66132 Memel bei Kauffinann und nach Stralsund bei ius; 2 Gewinne zu 20090 Thlr. auf Nr. 1618 und 9 nach Insterburg bei Hering und nach Koͤnigs 7 Gewinne zu 1500 er auf Nr. 3411, 19988, 37721, 46118, 68461, z und 82608 in Berlin dei Bleichroͤder, bei Seeger bei Wolff, nach Breslau bei Printz, Inowraelaw Bandtke, Königsberg in Preußen bei Burchard und 5h Gewinne zu 1000 Thtr. Nr. 5l0b8, 55653, 62346, 69158. 78090 und 85466 nach Breslau bei Schreiber, sseldorf bei Simon, Elberfeld bei Heymer, Magde, bei Brauns und nach Riwiez e zu 500 Thlr. auf Nr. 1634, 2622, 3731, 4646, 17680, 18738, 24642, 33285, o, 36841, 57411, 61917, 68085, 74684, 74706, js, 81865 und 85295 in Berlin bei Gronau, bei 5dorff, bei Michaelis, bei Moser, bei Richter, bei nach Arnsberg bei Nord— Holschau jun. und bei

bei Lebius; 21 Ge—

reiber, Coblenz bei Stephan, D itz, Filehne bei Engel, Frankenstein bei Friedländer, ikfurt bei Kleinberg, Lippstadt bei Bacharach, Schoͤ— Siegen bei Wintersbach und nach ttin bei Rolin; 35 Gewinne zu 200 Thlr., auf N.. „7207, 117, g521, 13984, 14307, 175358, 21150 9, 282765, 29497, 29602, 29831, 31895, 340185, 5, 4b361, Ab666, 49250, 50114, 54506, 55173, 6b, 60907, 62785, 67057, 71975, 72898, 7äs16, 7, 84d 06, 84584, 85737, 87257 und 884560.

nigl. Preußische General-⸗Lotterie—⸗

Abgereist. Der Major und Fluͤgel Adjutant Sr. ojestaͤt des Koͤnigs, von Bojanowski, als Kourier

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 23. Mai. In der vorgestrigen Sitzung t der Deputirten⸗ Kammer wurde die Berathung uͤder das Budjet fortgesetzt. Bei den Ausgaben fuͤr Bergwerke, Bruͤcken und Wege hatte die Commission eine Erspar— niß von 26 Mill. vorgeschlagen. Hr. v. Lezardiere verlangte, daß diese Summe wieder auf den Etat ge— bracht wurde. Das Ministerinm wird, sagte er, diese . Mehrausgabe wohl anderweitig zu ersetzen wissen; es hat uns neuerdings bewiesen, daß es noch Mittel, Er— sparnisse zu bewerkstelligen, besitzt. Es giebt wahrschein⸗ 6 lich noch hie und da in Amt und Wuͤrde einige von den alten Royalisten, die ihre Ergebenheit in den Tagen des Ungluͤcks bewiesen und ihre Treue mit Blut besiegelt haben. CGemurre im Centrum.) Diese werden dem Schatze nicht lange mehr zur Last fallen. Einige haben das Ungluͤck gehabt, zu finden, daß die Minister nicht gar geschickte Leute siad; was hilft ihnen dann ihre Treue gegen den Konig. (Gemurre. Alle Blicke wen— den sich auf Hen. Hyde v Neuville.) Mein ehrenwet— ther Freund, Hr. Hyde v. Neuville, ist, wie so viele wak— tere Vertheidiger des Throns, wie der Herzog von Bel— luno, Hr. v. Chateaubriand, He. v. Berthier, Sanlot, Michaud, Lacretelle und andere, deren Namen mir ent— fallen, behandelt worden. Doch moͤgen sich die Mini— ster nicht täuschen. Alles, was niedrig ist, gelingt schlecht in Frankreich; und ich din überzeugt, daß alle großher— zigen Franzosen, wie auch ihre politische Meinung ist, wie ich, uͤber diese Maßregel empoͤrt sind (Beifall von den Oppositionsbänken. Gemurre im Centrum). Der General Sebastiani nannte die Absetzung des Hrn. Hyde v. Neuville einen seandalssen Angriff auf die Un— adͤhäangigkeit der Rednerbuͤhne. Zu dem Gegen stande der Berathung zuruͤckkehrend, beschwerte er sich uͤber den schlechten Zustand unserer Wege, und wies auf die vor— trefflichen Landstraßen in England, und selbst in Deutsch— land und in der Schweiz hin. Hr. Becquey, der Di— rektor der Wege und Bruͤckenbauten, vertheidigte die Verwaltung, und bemerkte unter andern in Hinsicht der zwischen Frankreich und England gezogenen Paral— lele, daß es in England, wo es viel Material zum Chausseebau und große Grundbesitzer gebe, viel leichter z sei, gute Wege zu bauen und sie unterhalten, als in

Frankreich, wo ersteres nicht uberall leicht zu beschaffen, fer Boden aber in unzählige Theile zerstuͤckelt sei. Schließlich wurde der Antrag der Commission geneh— migt., Es erhob sich späterhin eine Debatte uͤber die Angemessenheit oder Zweckkosigkeit der Quarantaine und Lazareths, wo der dekanngte Streit hinsichtlich der An— steckbarkeit des gelben Fiebers wieder erneuert wurde.

asseldorf 2 mal bei

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