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Brieg, 30. Mai. Auf dem am 24. d. M. hier abgehaltenen Frübjnhrs-Wellmarkt, wurden uͤberhaupt 120 Centner 79 Psund Wolle abgewogen. Verkauft warde solche der Centner zu E2 Tolr. 5 Sgr. und 40 Thlr. 10 Sgt. die beste, 36 Tbir. 20 Sgr. die mittlere, 33 Thie, und 32 Thlr. 25 Sar. die geringere, mithin nach einem Dacchschnittspreise der Centuer zu 36 Thlr. 25 Sar. 6 Pf.
Etebenwerda, 26. Mai. Zu dem am 24 d. ab, gehaltenen ersten diesjährigen Wol'markt sind 54 Cent ner 88 Pfund einschüͤrige und 100 Centner zweischarige Schaafwolle eingegangen; davon wurden verkauft, 46 Centner 88 Pf. einschüͤrige und 90 Centner zweischü rige, der Preis der einschürigen war 32 Tolr. 15 Sar. fuͤr den Centner, und der Preis der zweischürigen 30 Thlr. 20 Sgr. fuͤr den Centner. —
Posen. In Lissa haben der Rektor Finke bei der evangelischen Schule und der Friedensrichter Willmann eine sogenannte Handwerksschule errichter, worin Hand werksgesellen und Lehrburschen an Sonn und Festtagen unentgeltlichen Unterricht erhalten.
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aus dem Innern des Reichs vom Ende April. (Fortfetzung)
VI. Po sen. — Po sen. Der Gesundheitszustand hat sich im Ganzen und insdesondere gegen die srühern Monate sehr gebessert. Das in der Stadt Scrimn— geberrschte Nerdenfischer ist als beseitigt anzusehen, in— dem nach dem letztern Berichte nur noch 4 Kranke vor— hangen waren, die sich schon in der Besserung desan— den. Diese Krankheit hat auch in Scharfenorth, Sam— te schen Kreises, und in Plugawiee, Ostrzeszowschen Kues, aufgehört. Nicht minder sind die wenigen Kranken der Att, welche in der Start Xonez, im Sch immer Kreise, vorgekommen, vererts in der Ge— nesang und es ist vier durch kräftige, gleich beim ersten Ausbrüche der Kranfheit eingeleitete Maßregeln gelun— gen, der Austeckang in einem weitern Umfange zu de gegnen. Dagegen sind jetzt die Wechs fi der sast all ge⸗ mein verbreit‘t, und es fehlt uicht an Fallen ven gro ßer Bösartigkeit. Scharlachfieber, Röoͤttzeln, Masern kamen nur noch sporadisch vor, und auch den Menschen— pocken ist durch die getroffenen Matzregeln das Fele streitig gemacht worden. Es kann also von einer ep Fbemischen Verbreitung derselben nicht mehr die Rede sein. Nur einzelne Fälle von ächten und moruficieten Menscheablattern kamen vor — Bremberg. Jm men reren Ortschaften des Wirsitzer Kreises herrschen die Menschenpocken, jedoch mit geringer Sterdlichkeit ver bunden. Das kalt Fieser zeigt sich häufig, so wie in der Stadt Lobsens die Masern und Rötheln. Auch in den Ortsichaften Kl. Bartelsee und Stesin grassiten na- tuͤrlite Menschendlattern. Eben so in Strewen, Chod, ziesener Kreises, in welchem uͤderdem Wechsel und Rer versieberkranke vorkommen. Im Monilnder Kreise exi— stiren chronische und Wechlelfieber mit Sterblichkeit de gleitet. Die vorgekommenen Krankheiten waren ver—
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Berichte uͤber den Gesundheitszustand!
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Iéschiedenartig, jedoch nicht ansteckend, sie sind begruͤnd in Abdomtnalleiden, eine Felge des vergangenen heiße S mmers. Auch zeigt sich ein Augenübel, Hemerate pia genannt, welches im Derfe Rozanna dinnen 5 W wen 16 Personen befallen, ohne deutliche Lokal Ursach
ohne Sterblichkeit,
chwulst, Husten ze. bäufig vor. Die Wechselfieben n- und dreitanige, sind nicht selten, in deren G olge Wassersucht, Gellsucht und Anschwellung M Milz. Diese Fieber werden auch im Inowraelam Kreise häufiger und mit Schlagflaͤssen begleitet. In Stadt Bromberg wurden zwei nicht geimpfte Knab von den naturlichen Blattern befallen, einer von ihm ist gestorben. ö . . VII. Sach sen. Ragdeburg. Die ansehnlit Menge von Kranken, welche im Monat April die Aen beschäftigt haben, litt gröͤßtentheils am kalten Fieh das sich immer mehr verbreitete, vorzuͤglich in den uͤhn sch wem mt gewesenen Gegenden. Außerdem kamen tharrhalisch⸗rheumatisiche Leiden sehr häufi vor. Genthin und der Umgegend herrschten die Masern m einem dösartigen Charakter seit drei Wochen; fast sen Haus zählt Maserkranke und es siad bereits 14 Kinn aran gestorben. — In Ziesar wurde ein eingew ann ter Handwerksgeselle aus Celle ven den natuͤrhän Blattern befallen, aber hergestellt. Die Sterblichk überstieg im Allgemeinen den gewöhnlichen Grad me — Mersebur g. Im April war die allgemeine Kren deitsfonstüution fortwährend katharrhalisch und the na tisch. Die akuten Krankheiten nahmen schnell n leicht einen nervösen Charakter an und wurden in len Fällen bedenklich. Die kalten Fieber grassiten nentlich in den Gegenden, wo die Flüsse uͤber die U getreten und bedeutende Ueberschwemmungen Statt jun den haben. Die Measchenblaͤttern haben sich! April an verschiedenen Orten im hiesigen Bezirk, me 2er bei ältern ungeimpften Perfonen gezeigt, auch si ie Varioloiden zum oͤftern vorgekommen. Die angeo n ten General Vaccinationen werden in diesem Jat mit Nachdruck durchgefuhrt werben. — Erfurth. ilgemeine Krankheits Konstitution war die rheumaits katharrhalische. Hin und wieder kamen sehr hartnäf rungenentzündungen vor. Unter den Kindern (ln bäufig konvulsivische Krankheiten ein, welche hin m wieder mit dem Zahngeschäͤft in Verbindung standen n einen tödlichen Verlauf hatten.
(Schluß folgt)
König (iche Schauspiele. Dienstag, 5. Juni. Im Schauspielhause: „H wig,“ Drama in 3 Abtheil., von Th. Korner. H auf: „Der Nächtwaͤchter,“ Posse in 1 Aufzug,!
Th. Koͤrner. Ja Potsdam: „Der Vielwisser,“ Lastspiel in Abtheilun gen, von Koötzedue. Hierauf: „Solotanz“ Mittwoch, 6. Juni. Im Operuhause: „Die H zeit des Figaro,“ Over in 2 Abtheilungen, von Mog
(Hr. Kockert, vom Stadttheater zu Leipzig: den 6
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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
sen Almaviva, als Gastrolle.
Redacteur John
Allge
steußische Staats-Zeitung.
Im Gaesener Kreise sind die Masern fast allgemen so wie auch rheumatische Ueh ehr verbreitet und bei Kindern kamen Druͤsen - G
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129.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestät haben den Regierungs Rath
zu Frankfurt a. d. Oder zum Ober Regierungs,; und Dirigenten der Abtheilung für Domainen, und directe Steuern bei der Regierung zu in allergnädigst zu ernennen, und die Bestallung hn ö. dieser Eigenschaft Allerhoͤchstselbst zu vollzie⸗ eruhet.
e n rn,
Ingekomm en. Der Köͤnigl. Franzoͤsische Kabi⸗ „Keurier Alliot, von Paris.
Abgereist. Der General- Major und Komman—⸗ der öten Landwehr Brigade, v. Thiele J., nach Ruppin. ;
er Kaiserl. Russische Hofrath v. Prainichni— alt Kourier nach Weimar.
wa ee r mem,
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 30. Mai. Vorgestern wurden in der De— ten, Kammer die Berathungen uͤber das Budjet esetzt; bei Gelegenheit der Ausgaben suͤr die Post ch Herr v. Noaisles den Wunsch aus, daß die Re. ng auf dem jetzt befolgten Wege weiterschreiten die Communicationsmittel stets vermehren moge. Mestadier bemerkte in Beziehung hierauf, daß es wichtiger sein wurde, zunächst die Landstraßen zu ssirn, indem sonst alle Bemuhungen erfolglos sein den. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Labbey ompieres in Betreff der Vertheilung der direkten uern, griff Hr. Mechin eine, im vorigen Jahre ruͤck lich der General- Einnehmer in den Departements ssene, Königl. Ordonnanz heftig an, und ruͤgte un— andern, daß den General Einnehmer dadurch die ugniß gegeben worden sei, eine große Masse Fonds den Spezialeinnehmern an sich zu ziehen, und die ern nach Belieben von ihrem Amte zu fuspendiren. Finanzminister widerlegte diese Beschuldigungen, m er bewies, daß die General- Einnehmern keines es befugt worden seien, mehr Gelder wie fruͤher an zu ziehen. Die hoͤchste Summe, welche ein Spe— leinnehmer auf einmal bei sich zu haben befugt sei, tage soviel als seine Caution, naͤmlich 112 der Ge mteinnahme; was daruͤber sei, habe schon fruͤher der neral, Einnehmer einziehn können; dieses habe auch
Berlin, Mittwoch, den 6ten Juni 1827.
einen doppelten Nutzen, denn naͤmlich, daß die Gelder
der Gemeinden in den Kassen der Spezialein nehmer todt liegen und in denen der General- Ein nehmer Zin⸗ sen truͤgen, und den, daß hierdurch die Gewaͤhrleistung derselben gewonnen wird. Was endlich die Befugniß der Letzteren betreffe, Erstere vom Amte zu suspendiren, so sei sie vollkommen dadurch ger htfertigt, daß die General Einnehmer fuͤr die Spezialeinnehmer einstehn, und folglich berechtigt sein muͤssen, eine genaue Kon—⸗— trolle zu fuͤhren, wie auch erforderlichen Falls durch ihre Einschreitung zu verhindern, daß Pflichtwidrigkeiten oder Unordnungen statifinden. Uedrigens behalte sich die oberste Behoͤrde stets die endliche Entscheidung vor, denn
der General- Einnehmer konne zwar suspendiren, aber
nicht absetzen. Die Kammer nahm in dieser Sitzung die letzten Saͤtze des Ausgabebudjets an, und es wurde noch uͤber das Gesetz berathen, wodurch dem Minister des Innern ein Credit von 53 Mill. Fr. eroͤffnet wer— den sollte, um den Pallast Bourbon, wo die Kammer jetzt ihre Sitzungen halt, und den sie miethsweise inne haet, zu kaufen. Hr. Cas. Perier fragte, woher das Geld kommen solle, um dieses zu bezahlen, und bemerkte, es wuͤrde schicklicher sein, eine solche Ausgabe im Au— genblicke zu vermeiden, wo man sich uͤberzeuge, daß ein Defizit vorhanden sei; worauf der Finanzminister ant— wortete, das Geld sei schon da, und es ruͤhre von einem Ueberschusse aus dem Jahre 1826 her. He. v. Boiselaireau sagte, er finde es unnuͤtz, dieses Grundstuͤck zu kaufen,
da man dadurch nur zu noch mehr Ausgaben verleitet
werden wurde. Eine neue Wohnung fuͤr den Praͤsiden⸗ ten sei nicht noͤthig, da er schon jetzt sehr gut wohne, (Gelaͤchter) und seine Wohnung vortrefflich moͤblirt sei, (großes Gelächter.) Ueberdies moge man nicht verges⸗ sen, daß es durchaus nicht ausgemacht sei, daß die Kammer zu jeder Zeit in der Hauptstadt versammelt werden wurde, der König konne sie berufen, wohin er wolle, und es waͤre nicht unmoͤglich, daß angemessen be— funden wuͤrde, die Deputirten von dem Mittelpunkte aller Leidenschaften und von dem großen Zeitungslaboratorio zu entfernen. Das Gesetz wurde schließlich mit 204 Stimmen gegen 69 angenommen.
Mit Bezug auf eine in der Deputirten⸗ Kammer am 18 d. M. von dem Herrn Benjamin Constant ge⸗ haltene Rede, macht der Prafeet des Nieder Rheini— schen Departements, Staatsrath Esmangart, bekannt, daß Ersterer sich im Irrthume befunden habe, wenn er bei Gelegenheit wie von den Protestanten die Rede war, behauptete, daß in den Jahren 1821, 1825 und 1826 mittelst Rundschreibens dem Prafecten des Nieder / Rheins verboten worden sei, zu den Municipal Stellen einen Protestanten zu ernennen, so lang noch irgend ein dazu qualifizirter Katholik auszufinden sein mochte. Von ei— ner solchen Verfugung sei ihm (dem Praͤfeeten), nie
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