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Bestellung der Sommerfelder kann lebhaft betrieben werden, auch geht das bereits gesäete Sommergetreide sehr gut auf und ein schöner Graswuchs zeigt ach auf den Wiesen. — Bromberg. Die Witterun. * der Wintersaat sehr guͤnstig gewesen nnd hat die Jeta⸗ tion befördert. Das Gras ist meist schon in dem Maaße vorhanden, daß es Weide fuͤr das Vieh gewahrt, fo
daß der Landmann, bei dem Mangel an Viehfutter, ei
ner großen Sorge uͤperhoben sst.
VII. Sach sen. — Magdeburg. Die Luft k.
während des Monat April mehr trocken als feucht, die Temperatur für diese Jahreszeit ungewoͤhnlich ge— linde und wirkte hoͤchst wohlthaͤtig auf die Vegetation. Um so mehr ist es zu beklagen, daß diejenigen Land— wirthe, deren Aecker bei dem dießährigen Hoch wasser uͤberschwemmt gewesen, dieselben großentheils nicht ha ben bestellen konnen, weil sie noch nicht trocken sind. Die Wiesen sind gruͤn und gewaͤhren den Heerden, auch in den uͤberschwemmt gewesenen Gegenden ausrei— chende Nahrung. Die Wintersaat steht erwuͤnscht Und die junge Saat, welche im Allgemeinen durch die stren ge Kaͤlte nicht gelitten hat, berechtigt zu den schonsten H. sy nungen. Feldungezieser zeigt sich nicht. Die Feldarbei ten, welche die Kalte des Marz zuruͤckgehalten hatte, sind uͤberall nachgeholt, und die Som merbestellung ist meistens vollständig beendigt. Die Obstbaͤume verspre, chen die trefflichste Erndte. — Merseburg. Nach ei— nigen kalten und unfteundlichen Tagen trat im Monat April ein freundliches Fruͤhlingswetter ein. Fast immer war der Himmel sonnenhell uns ohne Welten und selbst
die Naͤchte waren fuͤr diese Jahreszeit milde und ange
nehm. Die jungen Wintersaaten hoben sich daher uner⸗ wartet schnell, und die Baͤume entfalteten ih re Bluͤthenknospen. Die Vegetation schreitet sichtbar fort und der Landmann hat schaeller als er glaubte, die Fruͤhjahrsbestellung beginnen koͤn nen, die uͤberall, wo der Boden den Ueberschwemmungen nicht ausgesetzt war, in den ersten Tagen des Maies beendigt sein wird. Der Raps und Klee stehen vortrefflich und die Kaͤlte, die an einigen Tagen statt fand, hat das Ungeziefer, das sich in Folge der Wärme in großer Menge eingefunden haben wurde, zum groͤßten Theile vertilgt.
VIII. Westph alen. — Munst er. Der Stand der Winterfruͤchte berechtigt in den meisten Kreisen zu den desten Hoffnungen einer guten Erndte; Ruͤbsaamen und Raps batten indeß durch die strenge Winterkalte uberall sehr gelitten. Die Obstbaäͤume stehen in voller Dluͤthe. Der Bereitung des Ackers zur Sommerfrucht war die Naͤsse sehr hinderlich, wogegen diese fuͤr Wei—
Weinbauer. Es zeigt sich immer mehr, daß dan Ber bisherige Privatdocent bei der Königlichen ver
den und Wiesen uͤberaus guüͤnstig war, und eine gute
Heuerndte erwarten läßt. Der üppige Graswuchs war um so erfreulicher, da es hie und da sehr an Futter und Stroh beim Vieh fehlte, das nun auf die Weide gebracht werden konnte. Der Pfarrer Evers an der neuen Kirche zu Warendorf hat in der lodenswerthen Absicht, seinen Amtsnachfolgern nuͤtzlich zu werden, ein aus Markengruͤnden angekauftes, 4 bis 5 Malter großes Stuͤck Heideland in sehr gute Holzkultur mit Birken, Erlen, Tannen ꝛe. gesetzt. — Minden. Roggen, Wei jen und Klee stehen in den trockenen und höͤhern Ge genden des Regierungsbezitks vortrefflich. Der Roggen ist hin und wieder wohl etwas schuell und spitz aufge⸗ schossen, doch läßt die jetzige guͤnstige Witterung noch seine vollkommene Bestaudung hoffen. In den Niede rungen haben die hoben Gewaͤsser manchen zum Theil auf mehrere Jahre fuͤhlbaren Schaden angerichtet; auch ist uberhaupt auf kaltem und nassen Boden die Saat
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Gegentheil hat der Regen die Mause vermindert,
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All ge weniger gut aus dem Winter gekommen. Vorj w 1 und allgemein gilt dies von den Oeitöcnern, welchen . . 31 aufgegangen sind, und nur eine sehr mittelmäßigen . ? . . 66 beute versprechen. Die Bestellung des Sommerse k U ! k S t ist im vollen Gange und einiger Hafer und Fruͤhs 1 ꝛ . schon sehr gut gelaufen. Alle Obstbäume sind mul 861 *. en Bluͤthen dedeckt. Das Vieh fand den gi Theil des Aprilmonats hindurch seine, wenn auch
meine
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same doch nothdünftige, Nahrung schon im Freien. —— — 63 , a,, Die 2 53 . terfruͤchte stehen schoöͤn und versprechen eine ergi 1. — . * Erndte. Dagegen zeigt es sich jetzt, daß der Wen ꝛ 536 133. ö durch die strenge, Kalte viel gelitten hat. Ein g 86 ; ; , ⸗
Theil der Reben ist abgestorben und muß in der abgeschnitten werden. Dagegen versoricht man sig gutes Obstjahr, weil die lange Winterkaͤlte das zu Treiben der Knospen zuruͤckgehalten hat.
X. Niedzrrhein. — Koblenz. Die Auts für die diesjährige Ernte sind ziemlich guͤnstig. 2zintersaat steht gut und di, Besorgniß, der viel. gen wuͤrde derselben schaden, ist durch die stets n . den und austrocknenden Winde gehoben wor den.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Der bisherige Privatdocent bei der hiesigen Konig
Universitaͤt, Dr. Phillips, ist zum außerordent—
unter dem Schnee vor der Kaͤlte gerettet waren. Professor in der juristischen Fakultat derselben er— . 6
Futterkräuter, wie der Rab saamen stehen gleich fall
trefflich. Nicht so freundlich sind die Aussichten 14 worden. en Universitaͤt in Halle, Dr. Kaem tz, ist zum zrdentlichen Professor in der philosophischen Fakul,
in den Weinbergen vielen Schaden angerichtet hu, gleich in verschiedenem Grade. Denn während im; Koblenz nichts verdorben ist, rechnet man im benae ten Kreise St. Goar den Schaden in der einzigen germeisterei Niederheimdach auf 184,000 Thlr. — Aa Das anhaltende starke Regenwetter, welches die ß fast uͤberall in Moraäͤste verwandelt hat, war der? wirthschaft im Allgemeinen hoͤchst nachtheilig, n l 3
solches die Bestellung der Sommer saat ganzlich 0 Au s lan d. . derte. Nur wenig Bohnen, aber noch gar kein aris, 4. Juni. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Her— ist gesäet und fuͤr den schon fruͤher durch den Fros von Berry ist einige Tage lang unwohl gewesen. beschzzigten Raps und Ruͤbsaamen war diese Witt Ver General- Commissarius des Seewesens in Ha« um so mehr unguͤnstig, da die Knospen auch von: Grace hat zur Kenntniß des Publikums gebracht, Erdflöͤhen sehr gelerten hatten, so daß dessen totale ir von dem Minister benachrichtigt worden ist, es erndte fast außer Zweifel steht. An vielen Ort er die Absichten des Dey von Algier gegen Frank— man daher schon diese Fruchtart abgemaͤhet, um— Argwohn entstanden; die franzoͤsifchen Schiffe haͤt⸗ Viehfutter verbraucht; Gras und Klee sind dag han ich hiernach vor den algierischen Fahrzeugen zu huͤten. gediehen und versprechen einen sehr ergiebigen m Am 1. war in der Deputirten⸗ Kammer Bittschrif— wenn spätechin nicht etwa noch schädliche Ereignis Portrag. Ein? Hr. Delaporte verlangte, daß die von treten sollten. DB ischof von Hermopolis in der Kammer gehaltenen n gedruckt und in ganz Frankreich vertheilt wuͤr— damit diese amtliche Oeffentlichkeit die Enttaäͤu— 8 der Unwissenden und Schwachen bewirke. Die
8 Snigl! iche Schau y ie lr. nission schlug die Tagesordnung vor. Hr. v. Le— Sonnabend, 9. Juni. Im Opernhause:
eres sagte, er müͤsse sich im Geiste an die Bitt,
Dame auf Schloß Avenel,“ Oper in 3 Avbtheil, Nanschließen; es sei unglaublich, wie viel Maͤhr— Tanz, nach dem Franz. des Scribe, zur beibehrn iber die angeblichen Praͤtentionen der Geistlichkeit Musik von Boyeldieu, bearbeitet vom Baron vor Neitet wurden. Diese, fuhr der Redner fort, hat der tenstein. (Mlle. Schechner: Anna, als Gastroll ißer der geistlichen Angelegenheiten durch seine Sonntag, 10. Juni. Im Opernhause: 14 äihige Darstellung seiner Grundsaͤtze und der Grund; Freischutz,““ Hoyer in z Abthel, von F. Kind.. der Geistlichkeit ganz vernichtet. Es herrschen in
e eich die größten Besorgnisse, man spricht allge— von C. M. v. Weber. (Mlle. Schechner: Aga ron Ernennung vielgr keuen Pairs, von der Auf—
. vom Stadttheater zu Leipzig: Caspas , der Deputirten, Kammer, vbn der Censur (Ge— astrollen.) ö). Ich glaube nicht an diese Geruͤchte; sie sind In Charlottenburg. Zum Erstenmale wiel in Umlauf, und es ware allerdings zu wuͤnschen, „Der Fuͤrst uͤber Alle,“ Lustspiel in 5 Abtheil, nach dem Beispiel des Bischofs von Hermopolis, E. Raupach, Vorher: „Der Educationsrath,“ andern Minister sie durch freimaͤthige Erklärungen spiel in 1 Aufzug, von Kotzebue. (Hr. v. Conve klegen und die Gemuͤther beruhigen möchten, welche Rittmeister Dorl.) H die Feinde der Legitimität aufgeregt sind. (Der ; pig Minister, der dieser Sitzung beigewohnt hat, ist
t gedachten Universitaͤt ernannt worden.
Zeitungs-Nachrichten.
c 0 e 2 D 2, e Q 2 ,
Serin, Montag, ven 116en Juni 1827. ö
ungeheuer theuer.
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das sich das Ministerlum daruͤber erklzre, ob eine
Vermehrung der Pairs, Kammer, ob die Aufloͤsung
der Deputirtenkammer, ob endlich die Einfuͤhrung der
Tensur beabsichtigt werde. Wenn sich das Ministerium
darüber erklären wollte, so wurde es sich offenbar einer
constitutionswidrigen Handlung schuldig machen, es wuͤrde sich einer verdienten Anklage aussetzen; denn die
der Krone zustehende Befugniß, dieses zu thun, oder zu unterlassen, muß unversehrt erhalten werden. Hr.
Hyde von Neuville vertheidigte das Verfahren des Hrn. Lezardieres, und fuͤgte hinzu, die Deputirten wären im Begriff, nach ihrer Heimath zuruͤckzukehren,
und wuͤnschten sehnlichst zu wissen, was sie ihren Man;
danten fuͤr die Zukunft sagen koͤnnten ... shier unter— brach ihn Hr. v. Labourdonnaye, indem er dern Siegel⸗ bewahrer zurief: Reden Sie doch; wir wissen nicht, was wir unsern Mandanten sagen sollen. Der Minister ant wortete, jedoch unter so heftigem Geschrei und Gemurre, daß seine Antwort nicht gehort wurde. Schließlich wurde uͤber den Antrag zur Tagesordnung geschritten. 3 Ein Brief aus Cayenne schildert die Lage dieser Co—⸗
Mehl; man hatte ein Schiff nach Surinam geschickt, allein dieses konnte vor einem Monat nicht wieder zu⸗ ruck sein. Es fehlt an Fleisch, die Fische mangeln oft; der Soldat ißt Zwieback, und die Einwohner müssen sich mit Brod von Maniocmehl begnuͤgen. Alles ist dort
In Nogentsur-Seine hatte (wie die deutsche pari⸗ ser Zeitung erzählt) eine vor der Munieipalitaäͤt verhei⸗ rathete Frau dem Pfarrer versprochen, sie wollte sich auch in der Kirche trauen lassen. Sie wurde krank und starb; der Pfarrer hat sie seit ihrer Beerdigung aus— rufen lassen und am 29. dieses auf ihrem Grabe die Trauung vorgenommen. ö ꝛ
Das neue Theater, genannt Nouveautes, wird den Londoner Gebrauch, in der Mitte des Schauspiels Ein— gangskarten gegen die Haͤlfte des Preises auszugeben, einfuͤhren. . Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 65 C. — Dreiproc. 70 Fr. 46 C.
London, 2. Juni. In dem (bereits kurzlich er⸗ wähnten) gestrigen Ausschusse des Oberhauses uͤber die Koxnbill trug Graf Stanhope darauf an, Mehl aller Art von den Bestimmungen der Bill auszuschließen. Lord Goderich erinnerte, daß das bestehende Mehl Ein— fuhrverbot sich noch auf eine Aete des Irischen Parla— ments begruͤnde, daß uͤbrigens Mehleinfuhr nie von gro— ßer Bedeutung gewesen, außer wenn Mißerndte in ganz Europa gewesen, daß 1801 die Vortheile der Einfuhr
Siegelbewahrer.) Hr. Cornet o. Incourt: die Aeuße—
Redacteur Jol 9 des vorigen Redners sind durchaus nicht consti—
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onnell. (Gemurre zur Rechten.) Er hat verlangt,
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aus den V. St. kein Verhältniß zu dem Risico gehabt und daß das Amendement nur die Wirkung haben wurde,
das Mehl Monopol einigen wenigen reichen Muͤllern in
lonie äußerst kritisch wegen des gänzlichen Mangels an
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