sen gegen voriges Jahr viel gekauft. land, Holland, Niederlanden, viele Käufer da; indeß ist nach den letzten Gegenden bis heute wenig verkauft worden. Man haͤtte, da sich erst vorgestern und gestern die Fabrikanten aus den na. hen Provinzen und dem Inlande noch einfauden, glau ben sollen, es wuͤrden sich die Preise auch von mittler und ordinairer Wolle heben. Allein seit heute Morgen stockt es, da die hohen Forterungen der Producenten die inläͤndischen Fabrikanten abschreckten, die ihre Tuche nur zu schlechten Preisen versilbern konnten, und es wird noch wenig gekauft. Es ist daher zu erwarten, daß mor, gen und uͤbermorgen, wenn die Käufer ber gleicher An, sicht und Verfahren bleiben, die Preise von mittel und ordinairer Wolle sich nicht hoͤher stellen durften. Der Verrath, weicher dieses Jahr hier am Markt. sein wird, laßt sich noch nicht bestimmt angeben.
Liegnitz. Vor kurzem hat sich im hiesigen Regie⸗ rungsbezirk algendes traurige Ereigniß begeben. Am 14. Mai, Abends, gerieihen die beiden Soͤhne eines Häuslers zu Berna, Laubanschen Kreises, Namens Carl August, 36 Jahr alt, und Carl Ernst 1. Jahr 4 Mo nat alt, uͤber eine Quantität Gift, welches nach Aus- sage der Eltern, ungefähr vor 2 Jahren zur Tilgung der Ratten, unter dem im schrank aufgestellt worden, un d aus Vergessenhen stehen geblieben sein soll, und aßen daon,. Aller angewandten rötlichen Huͤlfe ungeachtet, starben beide Kinder einige Tage darauf, an den Folgen dieser Vergiftung.
— —— *
Es sind aus Eng⸗ den Rheingegenden ꝛc.
Vermischte Nachrichten.
3 Oesterreichischen Beobachter entlehnen wir Fol gendes: 2 Die ernsten Wahrheiten, welche der nachstehende Artikel enthält, werden bei der großen Masse wenig Eingang finden, werden den Einen ein Aergerntß, den Andern eine Thorheit sein. Diejenigen aber, fuͤr welche sie geschrieben sind, werden sie mit tiefer Ruͤhrung le— sen, und nicht unbeherzigt lassen.
„Die Frage ist heute“ — sagt ein franzoͤsischer Schriststeller, der sich vom Strome der Zeit nicht sort reißen ließ — „wie vernichtet man die Revolution mi moͤzlichster Schonung derer, welche ihr anhängen?“
„Buonaparte hatte sich diese Aufgabe vorgesetzt, und glaubte sie zu loͤsen, indem er die Revolution durch ihre eignen Freunde tödten wollte. Konnten diese aber ihre Natur ausziehen? Und war nicht Er selbst das größte Hinderniß fuͤr seinen Plan, weil man in ihm eine ben ändige Aufforderung zur Revolution, ein leben, diges Zeugniß ihrer Macht erblickte ?“
„Um die Revolution zu vernichten), den Geist, der sie erzeugt hat, und der erneuert, zu uͤberwin den bewußtsein nehmen.“
Die Revolution hat nur Einen Gegner, fuͤrch tet. Nicht die Bajonnette; sie versteht es, sie ab, zustumpsen oder gegen die gesetzliche Ordnung zu kehren. Nicht die Dietatur; sie verbirgt sich, so lange diese
*) . a, ,, ward sonst nur in
eine bestimmte Begebenheit gebraucht; (englische, fran⸗ , Nevolution u. s. f) nach und nach hat es einen selbstnaͤndigen Charakter angenommen, und bezeichnet jetzt — bedeutungsvoll genug! — ein weit verbreitetes
muß man 4 sie fortdauernd wissen; wan muß ihr das Selbst
den sie
Bezug auf
Hausflur befindlichen Broodt
Der flatterhafte Page,“
und tiefgewurzeltes System? wesches die ganze gesell⸗ schaftliche Ordnung bedroht. m !. d. 3 gan
S552 —
* 2
dauert. Ihr einziger wahrer Gegner ist di Fuͤhrt die Religion in die , — in die Verfassungen, in die Erziehung der , des buͤrgerlichen geheimsten Falten der Gemuͤtper durchzri Revolution st vertilgt.“ 1 3 e n. l
ist der Hochmuth,
Nil Gescz⸗
Jagen
„Denn die Revolution Religion verbannt ihn als den Vzter alles Uebe „Die Revolution ist die Begierde; und die gion allein zeigt dem Menschen ein Ziel, das sein satiliches Herz zu befriedigen vermag.“ „Die Revolution ist die Ausgelassenheit der schaften, und die Religion allein besitzt das Geh ihr lanstes Joch selbst den Leidenschaften ertrz machen.“ = ö „Die Revolution lehrt den Menschen, nach zu streben, so lange er lebt, well es nach dem wichts mehr giebt; die Religion tröstet ihn ub Kleinheit, durch die Aussicht auf eine Groͤße, Raum und keine Zeit beschränkt.“
„Die Religion sagt: Gebet dem Kaiser, Kaiser gebührt, und Gott, was Gott gebuͤhrt. volution sa at: Der Kaiser ist Euer Feind, in ein leerer Name.“ .
„Der ganze Mensch muß also um geb ilder wenn zem Verderbniß Einhalt gethan werden
, Dieß ist nicht das Werk eines Augenbli mer schliche Natur ist schwach und die Gew ohn tig. Die Sitten haben zuweilen den Gesetzn arbeitet; heute muͤssen die Gesetze den Sitla beiten.“ ö. —
-Schiefe Köͤpfe moͤgen uns an dichten, wit ten die Theokratie. Die dollkommenste Uebereins zwischen den religißsen und gesellschaftlichen 6 zen — heißt das Theokratie? War jener Act, neue europäische Völkerrecht besiegelte, den die! tionairs gern aus den Jahrbüchern unserer & verbannen möͤgten, ein theokeatischer Act?“
Beharrlichkeit und Muth! Das ist das niß der Stärke der Regierungen. Die Schwien sind groß, die Gefahren unausleiblich; aber der die Hoͤlle besiegt zu haben, verdient auch, daß n erkaufe. Heil denen, die sich einst sagen durfen Menschheit ging mit starken Schritten einem 1 Utgegen; die moralische Welt fank tiefer und g Verderben. Dank unserer Sorgfalt, der M eine Wuͤr de wieder erlangt, und Uengewitter z us gicht mehr, weil alles um uns her auf fn den steht!“
1.
—
Königliche Sch auspiel
Dennerstag, 14. Juni. Im Opernhause: schoͤne Muͤllerin,“ Oper in 2 Abtheilungen. Mu Paesiello.
In Potsdam: „Die Maͤntel,“ Lustspiel in zug, aus dem Franzoͤsischen, von Carl Blum. h . pantomimisches Ball Abtheilungen, nach d'Auberval, von Titus.
Freitag, 15. Juni. Im Opernhause: „Y auf Schloß Aveuel,“ Oper in 3 Abtheil. ö. i Beyeldien, (Mlle. Schechner, Königl. Baierish sängerin: Anna, als Gastrolle.)
In Potsdam: „Der Lugner Posse in 1 Aufzug. Hierauf: „Der
9
und sein 6 flatterhafte
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Gedruckt bei Feister und Eisersdoeff.
Redaeteur Io
Lebens, lat
Alge
2
reußische Staats-Zeitung.
meine
2
Berlin, Freitag, den 15ten Juni 1827.
55 . * Amtliche Nachrichten. Kronik des Tage s.
Fe. Königliche Majestät haben dem Landrath des r Kreises, im Regierungsbezirk Stettin, von ning, den Titel eines Geheimen Regierungsraths Foigst beizulegen geruhet. . .
eine Majestät der Koͤnig haben den bei dem Ober tions- Gerichte zu Greifswald fungirenden Kam— ichts Assessor Friedrich Wilhelm Ferdinand Bor— nn zum Oberlandesgerichts, Rathe zu ernennen
des Königs Majestaͤt haben mir zu befehlen geru⸗ ßen Bericht der Haupt- Verwaltung der Staats, den, welcher den Betrag der erfolgten Tilgung von sSchulden seit der Errichtung dieser Behörde bis ochlusse des Jahres 1826, so wie die am 1. Ja— Y noch verdliebene Staatsschuld nachweiset, zur ichen Kenntniß zu bringen. Der Staats Minister, General Lieutenant Graf von Lottum.
sarer Kznigtichen Majestaͤt Allerhoͤchsten Befehlen
verfehlen wir nicht, unsern ehrfurchtsvollsten Be lber die Lage des gesammten Staats Schulden“ 6am Schlusse des Jahres 1826 hierdurch zu er—
ndem wir ruͤcksichtlich des weitlaͤuftigen Details jedem einzelnen Schulden -Titel vorgekommenen zeren Feststellungs-Ergebnisse, so wie der suceessiven tionen der verschiedenen Tilgungs⸗Fonds theils auf lelken Rechnungen, theils auf unseren zu Aller— Deroselben Vellziehung eben vorliegenden Haupt för das Jahr 1827 uns beziehen zu duͤrfen aller— samst bitten, erlauben wir uns hier nur noch fol— auf jene Aetenstuͤcke gegruͤndete und daraus zusam, faßte Haupt Resultate besonders hervorzuheben.
äch dem durch Eurer Koͤniglichen Majestät Aller Verordnung vom 17. Januar 1820 (Gesetz:z Samm⸗ No. 577.) genehmigten Etat betrug
Das Kapital der allgemeinen Staats Schuld
. verzinsliche
ö 9 ; * 180,091,720 Thlr. 23 sgr. 11 pf. Alerhoͤchste Kabi⸗ Ordre vom 2. No⸗ hr 1822. (Gesetz⸗ mlung Nr. 766) hies uns demnaͤch st
Latus 180,091,720 Thlr. 23 sgr. 14 pf.
Transp. o vin ziel⸗ Schulden
B. die p len Staat mitt
Die gesammte ver⸗ zi n sliche Staats und Provinzial ⸗ Schuld bes
lief sich sonach auf..
und außerdem waren
180, 91,720 Thlr. 23 sgr. 1t pf.
26, 1,69, 8, 9,
x 206, 0060, 415 Thlr. 7 gr. 8 pf.
II. an unverzins⸗
licher Schuld vorhan⸗ den.
Durch die seitvem'
11, 212, 21) 1 — — fortgesetzten weitern Liquidations⸗
und Feststellunge⸗-Verhandlungen, in deren Folge sich bei
einigen Titeln Erspaärni
sse, bei andern ein Mehrbedarf
ergab, außerdem aber bei mehreren Positionen die Noth⸗ wendigkeit eintrat, sie auf andere, ihnen naher verwandte Titel zu übertragen, wurden mannigfaltige nähere Be— richtigungen, Zu, und Absetzungen unvermeidlich. Die⸗
selben gleichen sich indessen bis auf ein,
zum Ganzen, nur sehr
durch Vervollstaͤndigung einiger
im Verhaͤtltnisse Plus, welches fruͤher nicht genugend
unbetraͤchtliches
evaluirter Schuld ⸗Posten unumgänglich wurde, gegen sei⸗
tig aus.
Es gingen naͤmlich aus
den eben allgemein be⸗
zeichneten Veranlassungen, zu der oben angezogenen
Haupt Summe der
L. verzinslichen Staats Schuld von. bei einigen Titeln zu. bei anderen dagegen ab und die so eben erwahnte naͤhere Vervollstaͤn digung einiger zu geringe ge⸗ schätzt gewesenen Posi⸗ tionen in auslaͤndischen Valuten — die folglich weder durch Aufnahme einer neuen Schuld, noch durch Ausstellung einer neuen Verbriefung her⸗ bei gefuͤhrt worden —
belief sich demnach auf
Die näher und, wie wir glauben, nun mehro definitiv ermittelte Hohe der gesammten ver⸗ zin stlichen Kapital— Schuld war hiernach mit dem Schlusse des Rech⸗
nungs⸗ Jahres 1826 Von dieser Total ⸗Sum⸗
206, 0b, 15 Thlr. 2sgr. 8 pf. 10,B,681, 211 9 35 ⸗* 10,243, 4644 26 16,
c ᷣᷣ— —·d 0000 Bf sis
——————— * 2o0b, 444,161 Thir. 15 sgr. 1 pf. — —