1827 / 137 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 Jun 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Beschluͤsse und erlassenen Vererdnungen nur in 66 . Uns eine rechtliche Verdindlichkeit zu produ— ciren vermoͤgen, als nicht dadurch uͤder wohlerworbene Regenten, und Eigenthums Rechte disponirt worden; als daß Wir landesgrundgesetzlich und namentlich nach dem Successiontvertkage der Herzöge Heinrich und Wil. helm von Braunschweig vom Jahre 1665, mit Unserm achtzehnten Lebensjahre Regierungsmündig geworden und traf! jenes Vertrags die Regierung Unsrer Erdlande üͤberkommen wodurch denn von selbst sich ergiedt, daß alle Verordnungen und Institutionen, welche in dem Zeitraume vom 30. Oet. 1822 dis dahin 1823 gemacht aud von der uugesetzmaäßtg verlängerten Regierung er⸗ lassen worden, zu ihrer bleibenden Rechtsguͤltigkeit und Anwendbarkeit Unserer speziellen Anerkennung beduͤrfen, so machen Wir in diefer Maaße Unsern Landeshertli, chen und Lan desvaterlichen Willen Unsern getreuen Un— thanen hiemit kund, und wenn Wir gleich befohlen ha— ben und befehlen, daß ⸗-Ue und jede Verordnungen und Vestimmungen der Voemundschaftlichen Regierung ohne Rücksicht auf die Zeitperiode, in welche ihc: Entlassunz

fällt, provisorisch sernerweit in den hiezu geeigneten Fal.

len in Anwendung gebracht werden, so beyalten Wir es Uns doch ausdruͤcklich hiemit vor, nach socgfaͤltiger Pruͤ fung und mit besonderer Beruͤcksichtigung desjenigen, was das Wohl Unserer getreuen Unterthanen erheischen duͤrfte, uͤber die Auwendbarkeit und Rechts zuͤltigteit der von der bestandenen Vormundschastlichenl Regierung er, lassenen Verordnungen und gemachten Justitutionen die desfalls erforderlichen gesetzlichen Bestimmungen zu tres— fen. Urkundlich u. s. w⸗ rennen, . 10. Mai 1827.

T arl ; z . w. Schleinitz Aus dem K. Hannoͤverschen Kabineis. Ministerium ist nunmehr folgen de Bekanntmachung ergangen:

Se Durchl. der regierende Herr Herzog von Braun schweig hat es, unter dem Schutze, den die Bundes.

Atte allen Deatschen Fuͤrsten gewährt, fuͤr angemessen

gehalten, in einer von Ihnen Selbst volssgenen Be— kanntmachung vom 10. Mai d. J. sich uber die Ver, bindlichkeit der während der vormundschaftlichen Regie rung Ihro Koͤnigl. Maj, erlassenen Anordnungen und Vorschtiften auf eine Weise zu äͤußern, welche Ihro Maj. mit gerechtem Unwillen erfuͤllet ein Gejuͤhl, welches alle Höfe theilen werden, denen das wahre Sach—

Verhaͤltniß bekannt ist.

In jener Bekanntmachung ist die Rede von Be— schluͤffön und Verordnungen, durch welche uͤber wohler, worbene Regierungs⸗ und Eigenthums-Rechte disponirt sein koͤnnte; ja, das letzte vormundschastliche Regie rungs Jahr des Königs wird fuͤr ungesetzmaßig erklart, wonach sich von selbst ergeben soll, datz alle Verordnun—

en und Institutionen, welche in dem Zeitraume vom 30. Okt. 1822 bis dahin 1823 erlassen worden, zu ihrer Rechtsguͤltigteit des Herzogs spezielle Anerkennung be— durfen wuͤrden! *. .

Ihro Maßjestät haben, in Ansehung der Dauer der Vormundschaft, sich nach der sorgfaltig erwogenen An— sicht der ersten Herzogl. Braunschweigschen Staatsdie⸗

ner und bewaͤhrtèr Rechtslehrer gerichtet, und ganz in

Uebereinstimmung mit den von Allerhoöͤchstdenselben freunt— schaftlich zu Rathe gezsgenen Hofen von Oesterteich und Preußen gehandelt. .

Ihro vormundschaftliche Regierung ist von den Braunschweigischen Behörden und Unterthanen mit ruͤh— rendem Danke erkannt worden. .

Ihro Majestät behalten sich wegen der obigen Be—

kanntmachung die Schritte zu thun vor, die Ihro Wuͤrde erfordert.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

S856

Die Wollpreise waren per Centner, einschuͤt ige exteafeine 120 bis 110 Thlr., desgl. feine 90

Thlr., einschuͤriger polnischer Wolle, feinste 6 bis 85 Thlr., desgl. mittelfeine 50 bis 55 Thlr.

blieben: 96560 Ctr.; davon sind ohngefähr bei in

Aufzug, nach Etienne, von Th. Hell.

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Nach per von Allerhöchstdenenselben erhaltenen druͤcklichen Anweisungen, wird das Vorstehende

v. Bremer.

j . ; 3 9 oͤffentlich bekannt gemacht. Hannover, den 7. Jun 161 ꝛ— *r , ne sreußische Staats⸗-Zeitung.

und Geheimeraͤthe.

A1Ig8emei ne

JIn lan d. Brestau, 11. Juni. Die hiesige (priv Schlesische) Zeitung enthalt heute folgendes:

WE 138.

Als Resultate des eben geschlossenen Wollm koͤnnen wir unsern Lesern folgende Angaben mün Die Schur im Allgemeinen soll ruͤcksichtlich der tität urht die beste gewesen sein. Unter den an Markt gebrachten feinen Wollen sind als die von sten Sorten zu bemerken: die des Dominiums dorff, Oberhüͤtten Rath König; des Dominium thenau, Kammerherr Baron v. Rothkirch; den niums Polnisch⸗-Schildern, geheime Ober⸗ Reg rath Graf v. Hardenberg; des Dominiums g geheime Finanzrath v. Prittwitz. Nach wg lichen, jedoch unverbuͤrgten Angaben sind zu Mn bracht worden: a) aus Schlesien preuß. 43 3) b) aus Schlesien oͤsterreichisch 20 Ctnr.R, c) uh men 230 Ctnr.1, 4) aus dem G oßherzogthun S700 Ctar. und e) aus Pohlen 2200 Ctur. Wu sammen 54,450 Ctur.; hierzu vom vorigen Ih gelagerte 1500 Ctr., also uberhaupt 55, 950 Chn,

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von ßen ist von Schwedt hier eingetroffen.

w

ngekomm en. Se. Excell. der wirkliche Gehꝛime ts, und Finanz Minister, von Motz, von Kolno Hroßherzogthum Posen. ;

Der General Major und Kommandeur der 6. Land— Brigade von Thile L, von Neu⸗Ruppin. Ubgereist. Se. Durchl. der General Major und handeur der 5 KavallerieBrigade, Prinz Georg essen- Cassel, nach Frauffurt a. O.

Se. Excell. der Ober⸗Marschall, Geheime Staats ister, Geaf von der Goltz, nach Schlesien.

mi

Thlr., desgl. mitiler 60 bis 80 Thlr., desgl. eln ringer 50 bis 55 Thlr, desgl. ordinaire 30 bis zweischuͤriger Wolle feinste 60 bis 100 Thlr., dec 45 und 55 Thlr., desgleichen weniger fein 36

ordinaire 30 bis 40 Thlr.

Die feinen Wollen wurden um 10, 15 bi theurer verkauft wie voriges Jahr. Die miysm ordinairen Sorten haben nicht viel mehr y Jahr gegolten, aber auch nicht weniger. Bei Mi der anwesend gewesenen Kaͤufer, hatten die M bessere Preise erwartet. Von der auf dem Mf wesenen Quantität Wolle per 55. 950 Ctr. duͤrs verkauft worden sein: 46,300 Ctr., als un ven

Zeitungs-⸗Nachrichten. 6 Ausland. paris, 9. Juni. Der Konig wird sehr wahr—

Hisen von Duͤnkirchen besuchen; Se. Maj. haben gens dem General Direktor der Wege und Bruͤcken— ten, Herrn Becquey, bet einer frühern Gelegenheit U, Sie wuͤrden diese Gelegenheit wahrnehmen, um Bauten in Duͤnkirchen zu besichtigen.

Der Abt Mouchy, welcher am 6. v. M. im Ver iner in Mantes gehaltenen Predigt gesagt hatte: st fuͤr den Konig und fuͤr Frankreich kein Heil baten, wenn die Charte nicht abgeschafft wird,“ waigem Mittwoch vor dem dortigen Zuchtpolizei— ht erschienen, um sich wegen dieser Aeußerung beantworten. Der Thatbestand wurde durch die lage mehrerer Zeugen und durch das Gestaäͤndniß Angeschuldigten festgestellt. Auf die Anfrage des sinnten, ob er die Absicht gehabt habe, Unru, in stiften, antwortete er: Ich hatte die Wir— p der Worte, welche mir entschluͤpft sind, nicht essen. Sie waren blos der Ausdruck des tiefen jmerzes, welchen mir das an verschiedenen Orten ge— die Geistlichkeit und gegen die Minister erhobene ähtei eingefloͤßt hatte. Saͤmmtliche abgehsrte Zeu defundeten die sonstigen guten Eigenschaften des giscchuldigten und ibre Achtung vor demselben. Der ats, Prokurator erhob sich nach beendigter Zeugen— nehmung und sagte: Das bezeichnete Vergehn ist Redactenr ch die Aussagen der von Ihnen gehörten Zeugen

handlung 2500 Ctr., bei der Landschaft 1000 Ch nirt worden und also 6150 Ctr. fur den naͤchsten verblieben. Die vortheilhaftesten Verkäufe 9 schon einige Tage vor dem eigentlichen Anso Marktes. Es ist jedoch warscheinlich, daß im ser Woche noch manches verkauft werden wird.

Königliche Schauspiel Freitag, 15. Juni. Im Opernhause: „Di auf Schloß Avenel,“ Oper in 3 Abtheil. M Boyeldieu. (Mlle. Schechner, Koͤnigl. Baiern sängerin: Anna, als Gasttolle . In Potsdam: „Der Luͤgner und sein! Posse in 1 Aufzug. Hierauf: „Der flatterhaftt Sonnabend, 16. Juni. Im Schau pielhaus̃ Furst uͤber Alle,“ Lustspiel in 5 Abtheilungen, Naupach. Hierauf: „Strudelkoͤpfchen,“ Lustsp

lich, von dem Uebungslager von St. Omer aus,

Berlin, Sonnabend, den 16ten Juni 1827.

und durch das Gestäͤndniß des Angeschuldigten erwiesen; wir tragen demnach darauf an, daß der Art. 201. des deinlichen Coder auf ihn angewendet und daß et in die Kosten verurtheilt werde. Hierauf erhielt der Abbé Mouchy, wel her die Ernennung eines Advokaten von Amtswegen abgelehnt hatte, das Wort, um sich zu recht⸗ fertigen. „Ich kann, sagte er, nur tief betrübt uͤber die Thatsache sein, welche mich vor Sie gefuͤhrt hat, und deren Fol gen ich nicht berechnet hatte, da ich, weit entfernt davon, Un uhen stiften zu wollen, lieber fan lendmal mein Leben lassen möchte, als dazu Veran“ lassung zu geben. Wiewohl meine Auhaͤnglichkeit an den Konig und an seine Regierung hinreichend bekannt sind, so ist es in keiner Art meine Absicht, mich wegen eines an sich nur zu großen Fehlers zu en t⸗ schuldigen; ich kann nur meinen festen Entschluß be⸗ theuern, nie wieder zu Aergernissen, Anlaß zu geben, welche mich mit. Schmerz erfuͤllen, und die ich auf je de mogliche Weite wieder gut zu michen bereit bin. Wenn dieses oͤffentliche Bekenntniß meiner Reue nicht hin reicht, um der menschlichen Gerechtigkeit zu genüuͤgen, so uber, gebe ich mein Schicksal in Ihre Hände.“ Der Gerichts, hof erließ nach einer Berathung, die eine Stunde dau⸗ erte, ein Urtheil, wodurch der Abbé Moachy, mit Rick, sicht auf die erleichterten Umstände und auf seinen Wie⸗ derruf vor Gericht, nur zu 100 Fr. Geldduße verurtheilt wurde. (Der oben erwähnte Art. 201 setzt eine Ge— faͤugnißstrafe von 3 Monat bis zu 2 Jahr fest)

Briefe aus Marseille vom 31. Mai erzaͤhlen nach Briefen aus Algter folgendes uber die Ursache der Mis= helligkeiten mit dem Dey, die sogar die Verhaftung des franzoͤsischen Konsuls zur Folge gehabt haben sollen. Der Dey hatte die Auslieferung eines gewissen Nathan Baery gefordert, eines Juden von Geburt, ehedem Un— terthan von Algier, späͤter naturalisirt in Frankreich, und der jetzt ein Handelshaus in Livorno hat. Von diesem Kaufmann verlangt der Dey fuͤr sich und suͤr mehrere seiner Unterthanen eine gewisse Summe als Rest des Kauspreises einer Partie Getreide, die der Va⸗ ter des Bacty in den Jahren 1796 und 1794 fuͤr Rech nung von Frankteich dort aufgekauft hatte. Ditse For⸗ derung war zwar bereits fruͤher anerkannt worden, wurde jedoch erst unter dem Ministerium des Herrn Pas quier Resigitix liquidirt und von den Kammern genehmigt. Bacty uͤberjchickte auch dem Dey und den uͤbrigen Ver, käufern ihren Auntheil an dem Ertrag; allein er zog da— ven ibre Rate der enormen Liquidationskosten ab. Dlie Gläubiger verweigerten die Annahme des Gels es, indem sie sich diesen Abzug nicht gefallen lessen wollten. Der Dey ließ hierauf einen Oheim des Bacty verhaften und verlangte dessen Auslieferung vom Konsul, er die⸗ ses verweigerte. Bereité sind zwei Fregatten von Toulon abgeseszelt, um vor Algier zu kreuzen, und meh—

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