1827 / 146 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 27 Jun 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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regte sie die gerechte Entrüstung der Regterunge⸗/ Rom,

mijsion, Kaum Hatte diefe jene Gesetzlosigtest vernom⸗ men, als sie soglere an die Armee schried, und ossi, ielQ ihr großes Mißfallen bejeigte. Es ist bekannt, daß die griechtschs Regierung immer die Verträge nit den Fein den in Ehren hielt, und so oft von der Armee etwas gegen die Verträge geschehen war, dezeugte die Regie— rung olfiziell ihr Mißfallen, und- es ist kein Zweijsel, daß sie jeger vertragswidrigen Handlung zuvoggekommen wäre, hätte sie die erwüaͤnschte erforderliche Kraͤßt gehabt.

Mit Unrecht also nur kann der Regierung nnr f ,

werden, was von Individuen gethan wird, weil die Geletze noch nicht stark genug sind. Aber mit Unrecht wird auch die ganze griechische Nation angetiagt wegen der Uaordnungen Einzelner, wahrend das Ganze keine Schule hat; und Unordnung ist unvermeidlich bet einem Volk, das so viele Jahrhunderte Sklave gewesen unter Türten, geboren und erzogen in der Unordnung. Ader es ist kein Zweisel, daß eie von der tuütkischen Barbarei herrührende Unordnung sehr bald der Oednung weichen wird, indem die Gesetze die gebührende Kraft erhalten, und die Verbrechen werden bestraft werden.“ 3 Madrid, 7. Junt. Man versichert, daß die vor einiger Zeit ertheilten Befehle zur gerichtlichen Verfol— zung der Freimagrer und sonstiger Mitglieder gehetmer Gesellschaften auf die Vorstellung des General Capita ins von Catalogien von der Uamölichgkeit, eine so geoße An zahl von Individuen den Tiibunälen zu uùͤberweisen, keine weitern Folgen haben werden; inzwischen sind diese Befehle bis jetzt noch nicht zurück genommen worden. Wie es scheint, so ist der uördliche Theil Cataloni ens noch keinesweges so ruhig, als man es Anfangs be, hanptete. Banden von 380 dis 40 wohldewaffneten Leu— ten durchstreifen das Land und ziehen mit ver größten Hoöͤflichkeit, und ebne sich irgend eine Mißhandlung zu erlauden, die Reisenden aus. In den letzten Tagen des vorigen Monats ünd sogar die deiden Posten von Per pignan und Darcelena von die sen Banden beraubt wor den, eine Begebenheit, die hier viel Unruhe erregt hat. Die Contestationen mit dem General, Capitän von Guipuzeoa in Betreff der Eutwaffuung seiner Provin, zial Milizen und der Organiiation reyalistiicher Freiwil⸗ lügen, neben sich in die Lange und werden mit jedem Tage heftiger, ohne zu irgend einem Resultate zu fuhren.

als Ga trolle.

. Pasewalk, 18. Juni. Gestern Abend 83 Uhr trafen Seine Königliche Hoheit der Kronprinz hier ein. Höchstdieselden nahmen gleich nach der Ankunft die Re monte in Augenschein und letzten heute Vormittag, nach geschehener Masterung des Regiments, Hoöͤͤchstihre In, spections, Reise zunachst nach Anelam fort. Sumdinnen. Bei dem Gewitter, das am 9. Juni von Norden her über unsere Stadt zog, siel Ha gel in der Scöße von Taubeneiern, der an den Fenstern bedeutenden Schaden anrichtete und strichweise die Korn felder so verwuüͤstete, daß einzelne Wirthe bis uͤber 50 Scheffel Aussaat abhauen and um pysfiügen lassen muß ten. Die mit Semmergetreide bestellten Felder waren, we er hingetroffen, mit einer 3 Zoll hohen Eismasse be deckt, die wie Kristall glänzte und aus lauter kleinen Eiszapfen zusammengesetzt zu sein schien, aber von der Wärme des Erdbodens in wenig Minuten aufgelsst e. . 23. Juni. Unsere Zeitung enthält heute Folgendes aus der obern benachbarten Elbgegend,

vom 18. Juni:

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

2 Die gefahrvollen Tage sfuͤr die Bewobner der gen Eibgegend während des diessährtgen Fruͤhjahr ha wassers waren gluͤcklich überstanden und die erlitin Verluste an der Winteraussaat, wenn auch nicht n verschmerzt, doch um Vieles gemildert worden, n nachherige gäanstige Witterung eine nochmalige Vn lung der üserschwemmt gewesenen Aecker mit Sonni getreide möglich machte, und die beste Aussicht auf reichlich gesegnete Getreibe, und Heuerndte den mig sten Ersatz erwarten ließ.

Leider sind aber diese fre Muͤhe und Kosten, w au

lung verwendet wor

hen Hoffnungen unh g eine zweimalige Vt

Dun uch vernichtet ugd n ren. Sammtliche ag d der Win ter-Deiche beltzn Geundstuͤcke jteyen, in Folge des seit ungefähr 8 An éngettetenen Anschwellens des Eldsttoms wieder un Wasser, und nur ein geringer Theil der Wiesen het g mat und das Gras davon gerettet werden können. segders rraurig ist die Lage, in welcher sich das gin , Eöoderitz und ein großer Theil der Gemein Beeitenhagen befindet. Mir der größten An strengin haben die Einwonner mehrere Tage und Nacht an Erböhung und Verstärkung ihrer Semmer Deiche gu (tet, ader dennoch vermochten sie nur dieselben bu 16. d. M. zu erhalten und das ganze Dorf Löddn se wie ihre sämmtlichen Grundstücke sind unter Visf gesetzt. Die Un zluͤcklichen haben Alles verloren; es ihnen kaum Zeit uͤbrig geblieben, so viel Gras von Wiesen zu retten, als zur Erhaltung des Viehes dem Stalle während der Dauer des Hoch wassers nn lein möchte. Um so größer ist ihre Noth, als u Folgen der Ueberschwemmang im Jahre 1824 noch nig ganz uͤöerwun den haben, und wenn sie daher einer hi sorgenvollen Zukunft entgegen sehen, so bleibt ihnenn die Hoffnung, daß die Wohlthaͤtigkeit ihrer Mit menscg die von einem ähnlichen Schickfal verschont geblnn sind, auch ihnen Huͤlfe reichen werde.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 26. Juni. Im Opernhaufe: „Eu ryantsg große historisch tomantisch- Oper in 3 Abthemlaugen, Tauz. Masik von C. M. v. Weber. Ballets von (Mlle. Heinefetter, vom Hoftheater zu Cassel: Eu yam Mlle. Fourcisy und Hr. Samengo n den hierin tanzen) Mittwoch, 27. Juni. Im Opernhause: Scenj Darst lungen aus der italsenisaen Oper: „HFannh (ber la musica,“ in 2 Adbtheilungen. Italienisch ges geu und in den beiden Hauptrollen dargestellt von? dame Catalani und Hen. Benineasa, Königlich Ste schem Hof, und Kammersaͤnger. Hierauf: Diverns ment aus dem Ballet: „Kiaking,“ arrangirt vem! nigl. Balletmeister Titus. (Herr Samengo und he Brio! werden hierin tanzen.) . Zu dieser Vorstellung sind die“ Billets im Bl Verkaufs, Buͤreau zu folgenden Preisen zu haben: Ein Platz in einer Loge des Königlichen Ra 2 Rtolt. Ein Platz in einer Parquet, Loge 1 10 Sar. Ein Platz in einer Loge des zweiten Ran 1 Rihlr. Ein Platz in einer Loge des titten Ru 20 Sgr. Amohitheater 15 Sgr. Ein Platz im

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quet 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz im Parterre 13

Berichtigung.

In Num. 142, dieser Zeitung, im Artikel: dem RNuppinschen Kreise, (S. 4, Sp. 1, 3. 14 l. Neustaͤdt an der Dosse, st. Neu stadt. Eb ers waln

Redaeteur Jenn

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Allg em ei ane

Freußische Staats Zei tung.

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Berlin,

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Die Königliche Akademie der Kuͤnste hat in ihrer ersammlung am 3. Februar d. J. den hiestgen Buͤr⸗ und mu sikalischen Instrumentenmacher Johann Si⸗ on Schneider, in Berlin geboren, wegen vorzuͤglicher eschicklichkeit in Anfertigung er sigen Burger und Uhrmacher Christian Friedeich iede, aus Neu Bukow in Großherzogthum Mecklen, ig Schwerin qebuürtig, wegen der sich in seinem Fache wor benen ausgezeichneten Geschicklichkeit; so wie in ier Bersammlung am 24. März den ersten Cifelenr der hiest zen Königl. Eisengießerei, Joseph Glantz, Lemberg in Galizien gebuͤrtig, wegen seiner im seliren sich erworbenen ausgezeichneten Kun stfertig— it und den hiesigen Burger und Konditor Kaul utiftied Meyer wegen der Geschicklichkeit, mu welcher dit von ih zur letzten Kunst, Aus stellnug gegebene bße Vase mit Blumen aus einer Zuckerma sse geserti⸗ ; ferner in ihrer Versammlung am 14. Ayrij den sgen Küͤster der St. Perri⸗Gemeinde, Joh. Friedrich schilling, wegen seiner Geschicklichkeit in Darstsel, na alter Gebäude durch Korkmo delle zu ihren akade sschen Kuüͤnstlern gewählt.

Berlin, den 12. Juni 18277.

(gez.) G. Schadow, Director.

Das 11te Stuck der Gesetzsammlung, welches heute 1célegeben wird, enthalt; unter

Ne. 1070. die Erklärung wegen der mit der Herzog,

lich Braunschweigichen Regierung verabre,

deten Maßregeln zur Verhütung der Forst

frevel in den Gtenzwaldungen. Vom 23.

Januar d. J.; .

1071. die Verordnung wegen der nach dem Ge, setze vom 27. Maͤrz 1824 ordehaltenen Bestimmungen für das Herzogthum Schle sien, die Grafschaft Glatz und das Pren⸗

ßische Markgrafihum Ober Laasitz;

1072. die Kreisordnung für das Herzogthum Schlesten, die Grafschaft Gietz und das Preußische Markgrafthum Ober- Lausttz.

Beide vom 2. und

1073, die Erklaͤrung wegen anderweiter Ernene— rung der unterm 18. Juni (15. August) 1818 mit der Fuͤrstlich LZippe Detmeldifchen Re— gierung ahgeschlessenen Durchmarsch,, und Etappen, Konvention bis zum 1. Januar 1833. Vom 19. d. M.

Derlin, den 27. Junt 1823. Debits⸗ Komtoir.

Fortepiano's und den

daruber verneh nen: der Vicomte

Mittwoch, den 27sten Juni 1827

Se. Excell. der General Lieute⸗ In specteut der 1sten Artillerie / Juspektion,

An gekommen. want Braun, von Stralsund.

; Zeitungs⸗Nachrichten. . A u s lla n d. 3

Paris, 20 Juni. Vorgestern begannen in der Pairskammer in Gegenwart sämmflicher Minister und im Beisein von 17 Koͤniglichen Komissarien, die Bera⸗ thungen uͤber das Finauzqesetz. Drei Reduer ließen sich von Chateaubriand, der Vice Admiral Graf Truguet und der Graf von la Roche⸗ Apmon. Die Rede des Herrn von Chateaubriand, der

auf die Verwerfung des Budgets antrug, theilen die

Op posittonsblätter ihren Lesern ausfuhrlich und mit der

Bemerkung mit, daß dieselbe den größten Eindruck auf

die Zuhörer gemacht habe. Diese Blatter huͤten sich in⸗ deß wohl, sagt die Etoile, aus der gedachten Rede fol⸗ gen ke Stelle, die das meiste Aufsehn erregt hat, nähen zu deseichnen. „Die üble Laune, die ein erster Fehler in demj⸗nigen erregt, der ihn begangen hat, verschlechtert

sein ganzes Wesen, und man findet zuletzt den Menschen

nicht wieder, den man gekannt zu haben glaubte.“ Wir wollen nicht behaupten, fuͤgt die Etoile hinzu, daß die Ver sammlung diese Worte sogleich auf den Redner selb st bejogen habe; man sagt aber, daß, als der edle Pair sie aussprach, sich eine leichte Bewegung im Saale bemer⸗ ken ließ, allgemein genug, um daraus zu schließen, daß solch‘s wirklich der Fall gewesen sei. Inzwischen liefert die Rede des Hrn. v. Chateaubriand einen neuen Beweis von seinem großen oratorischen Talente; sie zerfällt in 3 Abschnitte, wovon der erste sich hauptsächlich mit dem Budget beschäftigt, der zweite die projeetirte Einfuhrung der Censur, und der dritte das Geruͤcht einer zahlreichen Ernennung neuer Pairs betrifft. Am Schitusse seines Vorcrags gedenkt Herr von Chateaubriand auch noch der Griechen mit dem Wunsche, daß das christliche Europa dem christlichen Athen recht bald and ehe es mit den Ueberresten des alten Griechenlands zu Grunde geht, zu Huͤlfe eilen mwoͤge. „Die Volker,“ so schlteßt der Redner, „haben, wie jeder einzelne Mensch, ihre lekte Stunde. Moͤchte mein schkönes Vaterland den Freideitsinn und den Geist Griechenlands, dessen Ab, koͤmàmling es zu sein scheint, bewahren, und den Unfäl—

len desselden entgehen! Wer sollte aber nicht zittern,

wenn er siebt, wie wir die zu unserm Heile fuhren den gedabnten Wege verlassen, um uns in holperige, dem Adgrunde zulaufende, Straßen zu werfen. Diese über⸗ natürliche Verblendung, sollte sie irgend einen geheimen Endzweck der Vorsehung verbergen? Ich weiß es nicht;