1827 / 157 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der Dauphin hat ihnen 2000 Fr. und die Dauphine eine gleiche Summ: zufließen lassen. 2

Der Seeminister hat den General Commissarius in der Marine in Havte de Gräce benachtichtigt, daß zur Beschuͤtzung des sranzoͤsischen Handels nach dem Mittel, laͤndischen Meere während ses Krieges mit Algier, Ge. leitschiffe zwischen Cadix und Marseille werden aufgestellt werden.

Die von allen hiesigen Blattern schon seit mehreren Wochen angekuͤndigte Giraffe, die der Pascha von Ae— gypten dem Koͤnige zum Geschenk gemacht hat, ist end⸗ lich am 30. v. M. im besten Wohlsein im hiesigen Koͤ⸗ niglichen Pflanzengarten angekommen. Um dem großen Andrauge des Putlikums in den schmalen Alleen der Menagerie zuvorzukommen, soll das Thier, in so fern die Witterung es erlaubt, täglich von 10 bis 12 Uhr Mit tags in der, von dem übrigen Theile des Gartens nur durch ein Gitter getrennten botanischen Schule spatziren gisuͤhrt werden, so daß dasselbe von

werden kann.

Heute ist die Etoile zum erstenmale unter dem Ti— tel der Gazette de France erschienen. Sie hat den Wahlspruch: „Dieu, le Roi, la France“ beibehalten, dazu aber noch das Wappen mit den Lilien an genom⸗ men. Verantwortlicher Redacteur ist Hr. Boyer, Haupt⸗ Nedaeteur aber der, bereits seit zehn Jahren dei (er Gazette de France angestellte Hr. Destains der Aeltere. Diese letztere Zeitung ist vielleicht die aͤlteste von En ropa; sie erschien zum erstenmale im Jahre 1631 unter der Regierung Luswigs XIII. w 35 J,, Rente 102 Fr. 55 C. Dreiproc. / r. ö

Warschau, 23. Juni. (Fortsetzung des Berichts der Untersuchungs Comimnission.) .

Obgleich die vorzuglicheren Mitglieder des patrioti— schen Vereins zu Warschau sich von dem Schrecken etwas erholten, welchen Lie Verhaftung mehrerer Teilhaber ihnen verursacht hatte, so waren sie doch nicht ohne Be— sorgniß wegen der Ungewißheit uͤber das Resultat der angeordnet gewesenen Untersuchung. Sie wurden jedoch alsbald beruhigt, indem bei der Verstocktheit der Ver— buͤndeten man nur einen Theil der Umtriebe des Ver— Eins auszumitteln im Stande war. Nur Lukasinski, Dobrogoyski und Dotrzycki wurden zur Strafe gezogen, die uͤbrigen, als Machnicki, Koszutzki und Szreder wegen

Mangel an hinlaͤnglichen Beweisen aber in Freiheit ge⸗

setzt und unter Poltzei-Aufsicht gestellt. Se— Maj. der Kaiser Alexander ließ Begnadigung allen denjenigen an⸗ gedeihen, welche, obgleich in den Verein aufgenommen, keinen thaͤtigen Antheil daran hatten. Der Verein ent“ ging demnach der Gefahr, völlig verrathen zu werden. Mittlerweile hatten sich Murawief und Bestuschef gegen Grodecki beschwert, daß die Polen sie zu meiden suchten und kein Zutrauen hätten. Hierauf sagte ihm Bestuschef, daß die Russen einer souveranen Regierung muͤde, gesonnen seien, eine constitutionelle Verfa ssung einzufuͤhren und daß die Polen nur auf sie bauen und nur mit ihrer Huͤlfe sogar ihre alten, in dem Besitze anderer Machte befindlichen Provinzen wieder erlangen koͤnnten. Grodeckt sollte dies dem patriotischen Vereine hinterbringen, dieser uͤberließ es aber dem Grafen Mos⸗ zynski, za er selbst keine Gelegenheit hatte, diesem An⸗ sinnen Folge zu leisten. Trotz seinem Versprechen that kies Moszynski jedoch nicht. Nach der Aussage des Bestuschef, soll derselbe, nach der mit Krzyzanewski ab, gehaltenen Konferenz den Grodecki benachrichtigt haben, daß der russische Verein verlange, die Polen sollten im Läufe desselben Jahres (1824) Se. K. H. den Geoß fürsten Konstantin ums Leben bringen. Geodecki oll die Mittheilung dieses Verlangens seinem Vereine ver sprochen und hinzugefuͤgt haben, wie er glaude, daß nnn

dem Publikum un. gehindert und ohne Gefahr in Augenschein genommen vhyvesen ders Czarkowski alle

ihm willfahten werde. Grodecki hat dieses bes und keine Aussage hat es im Laufe der ünterjug destätigt. Bestuschef hat zwar im Jahre 18246 ein S den an den pattibtischen Verein unter Grodecki's A gerichtet, und dasselbe dem Fuͤrsten Weltonski behaͤn dieser aber die Besorgung mit dem Bemerken: schriftliche Mittheilung sei unerlaubt, abgelehnt. diesem Schreiben hat Bestuschef, wie er dies selbst räumte, dem patriotischen Verein Unthaäͤtigkeit v worfen, und bemerkt, wie die von dem russiichen abernommene Verpflichtung, den Polen in Rußland nen Schutz angedeihen zu lassen, genau erfuͤllt sei, rieth er dem volnischen Verein, die erforderlichen M regeln zu ergreifen, um sich der Person Sr. K. H. Großfuͤrsten Konstantin zu bemächtigen, ober densg umt Leben zu bringen, ubrigens aber den Zeitpunl zuwarten, wo der russische Verein das Zeichen wurde, das beabsichtigte Werk zur Ausfuhrung zu gen. Bestuschef will diesen Brief nur aus dem G sgeschrieben haben, weil er bemerkt, daß Grodecki, de Beruͤhrung mit den R zu vermeiden suchten, und weil Pestel, dem die Un tigkeit des polnischen Vereins aufgefallen, daraus gerte, derselbe könnte sie verrathen ünd beim Auch der Rerelution in Rußland, Se. K. H. untersth den russischen Thron zu besteigen, und demnaͤchst ihm die Selbststandigkeit seines Vaterlandes zu erz gen, oder denselben auf Grund der Constitution 3. Mai, fuüͤr welche, wie er meinte, die Polen Verliebe hätten, zum Koͤnig von Polen zu wi Krzyzanowski Antwort: Kein Pole habe seine Hand dem Blute eines Monarchen besudelt, sei Pestel V lassung gewesen, so zu urtheilen.

(Fortsetzung folgt.) .

Ma dr id, 25. Juni. In Guipuzcoa herrscht gemeine Freude, seitoem der Konig, auf die Vo rstil gen der Deputirten dieser Provinz; derselben ihren Einrichtungen belassen und dem General, Capitan Befehl ertheilt hat, den Alcalden von Bergara, Glu del Valle, den er wegen seiner Festigkeit in der Verl digung der Rechte der Provinz abgesetzt und in haft hatte bringen lassen, wieder in seine Stelle ei setzen. Obwohl der Deputirte, Graf von Pena⸗Flor alle laͤrmenden Freudenbezeugungen untersagt hatte, sind doch an vielen Orten die Glocken gezogen und; lichkeiten aller Art angeordnet worden.

Drei der Räuber, die kurzlich die Post zwis Perpignan und Barcelona beraubt hatten, sind bei! rona ergriffen und erschossen worden. 5

Die Regierung hat nunmehr wegen der Unrn in Catalonien eine genaue Uontersuchung angeordnet, die Ursachen und Triebfedern derselben auszumitt Viele vornehme Personen sollen in der Sache com] mittirt sein.

Bei der hiesigen päbstlichen Gesandtschaft ist Bote des Msgr. Tiberie aus Bayonne angelangt; Geschäftsträger Sr. Heiligkeit degab sich sogleich Herrn Salmon, vermuthlich um amtliche Beschwi uͤber das Benehmen der Spanischen Regierung ge den Nuntius zu fuhren.

Die in der Observationsarmee herrschende Kr

heit fängt an Besorgnisse zu erregen, es ist eine H

Krankheit. In Esteemadura und Andalusien sind Spitaͤler uͤberfuͤllt.

Amerika. Aus Mexico wird unterm 15. gemeldet, daß der Bundes Congreß der neuen Amen nischen Freistaaten sich wahrscheinlich am 1. Maͤn Tumbayn versammein werde; die Abgeordneten“ Guatemala und Columbia waren bereits in Mah

Tagen erwartet. Am 31. Januar ist folgende wit

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ingetroffen und die von Peru wurden in den naͤchsk

tige Frage in der Deputirten Kemmer zur Sprache!

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mmen; Im Jahre 1802 legten die Russen zu Bobegs J * 1 Kuͤste eine Factorei fuͤr ihren selihan del an, und glaubten sich wahrscheinlich durch nen fünf und zwanzigjährigen Betz vor jedem An ruch der gegenwärtig unabhängigen Einwohner gesi— ert. Allein Hr. Esmanziar hat vor Kurjem darauf getragen, der Staats seeretair fuͤr die auswärtigen ngelegenbheiten solle der Kammer binnen acht Tagen hericht erstatten, welche Maßregeln sowohl von der ge wärtigen als vorigen Regierung zum Behuf der Raͤu— ung des seit 1802 von den Russen besetzten Hajens zodega in Ober“ Californien getroffen seien. Dieser orschlag ging durch, und in Foige dessen hat der ötaatssecretair am 9. d. M. seinen Bericht eingegeben, ran die Commission fuͤr die auswärtigen Angelegen— iten versandt worden ist. ö . . 2 Guatimala ist die Ruhe gaͤnzlich wieder her⸗ stellt.

rselben angenommen worden, gegenwärtig das aner— 3. Grundgesetz jener Provinzen. Sie beruht auf. m Begriff der Einheit, und scheidet die gesetz geden de, dllziehende und richterliche Gewalt. Die erste ist der ammer der Abgeordneten und dem Senate, die zweite

m Praäsidenten und die dritte dem hoͤchsten Gerichte

bertragen. Der Praͤsident wird mittelst einer in jeder provinz, unmittelbar von dem Volke zu ernennenden sunta, und durch Stimmenmehrheit sammtlicher einzel— r Mitglieder derselben, die Abgeordneten werden durch oße Stimmenmehrheit der Wähler, und die Senato— n durch Provinzialjunten erwählt. Beide Gewalten hen also unmittelbar vom Volke aus. Die Richter erden von der voll siehenden Gewalt ernannt, sind aber nabsetzbar. Alle Verhandlungen sind öffentlich, sogar ie Abstimmung bei Endurtheilen. Der Prast kent sollte, nem Artikel der Verfassung zufolge, die Statthalter ' Provinzen mit Genehmigung des Senats ernennen; ieser Artikel ist jedoch durch den Congreß dahin modi- eirt worden, daß er dieselben aus einer von den admi, istrativen Provinzialräͤthen einzureichenden Liste von ei Candidaten wählen muß. Die letzte und wichtigste zerordnung des Congresses ist eine gänzliche Amnestie ar alle politische Vergehen und Handlungen, und ein zerbot aller und jeder Anstellung von Untersuchungen her Bekanntmachungen uͤber solche Gegenstaͤnde, widri nfalls die Uebertreter nach aller Strenge der Gesetze straft werden sollen. Die Republik der . n Platastaaten besteht aus Buenes Ayres, mit 5 De utirten; Cordova, 6; Cauntamarea, 3; Corrientes, 3; ztre Rios, 2; Monte Video, 4; Mendoza, 2; las hissiones, i; la Rioja, 2; Salta, Jujui und Tarija, z Santiago del Estero, 4; San Juan, 23 Santa „1; Tucuman, 3; im Ganzen 43 Deputirten; in m wenigstens 8000 und hoͤchstens 15 000 Einwohner nen Abgeordneten ernennen. Die Deyntitten muͤssen Jahre lang Burger gewesen, 25 JInhre alt sein, und

n Capital von A000 Pesos besitzen, oder, in Ermange⸗

ug dessen, ein Handwerk oder nuͤtzliches Gewerbe trei⸗ n. Sie werden auf vier Jabre ernannt; doch wird e Kammer alle zwei Jahre zur Halfte erneuert.

Das Kriegsaericht hat die Orfiziere Francisco Mo

na, Mathias Munoz und Joss Manuel Castro, we—

n Uebergabe der Festung Callao an den Spanischen Beneral Rodil, verurtheilt, erschossen zu werden;

dies lrtheil ist jedoch durch die Regierung in die Strafe es Stranges verwandelt worden. Castro hat sich der Strafe durch die Flucht entzogen.

richten aus Buenos Ayres, vom J. April , , . folge, ö Verfassung der vereinigten Provin nicht immatrikulirte Studirende

n vom La Plata dadurch, daß sie von zwei Drittheilen

JIn lan d. Bonn. In gegenwärtigem Sommer Semester sind folgende Studirende hier anwesend, nämlich: I. evangelische Theologen a) Inländer 581 * b) Ausländer 13 / II. Katholssche Theologen a) Inländer 275 iH Auciänder 19 uristen a2) Inlaͤn der 212 : b) Aueländer 34 IV. Mediziner . a) Jalaͤn der 143 b) Ausländer 17 V. ilo sophen * a) Jalaͤnder 12 b) Ausländer 18

94.

294.

III. 3 ö. 266.

2 7 bo.

P 144. 3.

Summa 972.

Bretlau, 4. Juli. Auf dem am 256. and 1 M. abgehaltenen Viehmarkte waren 1300 Stuck . 30 Hengste, 223 Stuͤck polnische Ochlen, 143 16 Landochsen, 1156 Stuͤck Landkühe und 333 St. 84 ö aufgetrieben. Die Pferde, incl. Hengste, wurden . bis 120 Rihlr. bezahlt; die polnischen Ochsen, von . nen 153 St. von den hiesigen drei Fleischer- Mitte erkauft wurden, das Stuͤck mit 52 Thlr., andere ö. minderer Qualität das Stuͤck mit 39 Thlr., 1 . ochsen mit 12 bis 38 Thlr., Landkühe mit 1 . Thlr. und das Paar Schweine mit 9 bis 12 Th J ö.

Dusseldorf. Die Buͤrgermeister Eisenk zu dern, Scheffer zu Rheinberg und Schehl zu 5 alle drei im Kreise Geldern, haben sich durch , und zweckmäßige Kommunal, Wege Anlagen vorz 96 ausgezeichnet. Die Thätigkeit des Buͤrgermeisters We⸗ stermann zu Emmerich, im Kreise Rees, verdient um so mehr eine ruͤhmlich Ecwähnung, als zu den Untet⸗ nehmungen dieser Stat die daͤrftige, mit schweren Zins zahlungen belastete Kämmerei, Kasse nichts deizutrasen vermag. Derselbe hat den dortigen großen n, . welcher wegen seiner niedern Lage alljährlich der Uher. schwemmung des Rheins und deren nachtheiligen dolzen fuͤr die Gesandheit der Bewohner ausgesetzt war, 9 freiwillige Beifuhren, woran sogar die denachbar e ze⸗ meinde Elten Theil genommen hat, uͤber den . zer gewöhnlichen Ueberschwemmungen erhohen lass. n. Er hat die fruͤher vernächtäßigten Ulmen-Alleen um 2 Stadt durch Anpflanzung von S40 jungen Ulmen Herze. stellt, auch die trockenen Theile der Stastgräben mit 3100 Stuͤck Weiden bepflanzt. So hat also dieser Buͤr⸗ germenster fuͤr Bequemlichkeit, Oekonomie, Gesunt heit und Verschoͤnerung gleich wohlthatig gewickt.

Berichte über den Gesundheitszu stand

aus dem Innern des Reichs vom Ende Mai. (Fortsetzung.) ; .

VI. Posen. Po sen. Der Gesundheitszustan hat sich * den des Monats April lehr gebessert. Das Nervenfieber in den Stäaoten Schrimm und Xiens hat

jetzt ganz aufgehört und von neuen Ausbtuͤchen hier so—

als in den übrigen Kreisen sind keine Anzeigen ein , Die Wechselfieder herrschen dagegen noch fert⸗ dauernd fast uberall und besonders unter den niedern Volkeklassen; namentlich ist dies der Fall in e, Octschaften des Fuͤrstlich Thurn und Taxischen Fur sten⸗/ thums Ktotoschin, in welchen der größte Theil ter Ein⸗ wohner an dieser Krankheit darnieder liegt, we tzhalb die dortige Rentkammer veranlaßt worden, der großen Noth