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durch Verabreichung von Lebensmitteln und aArztlicher Hülfe zu begegnen. Von den Menschenpocken sind noch einzelne Fälle im Posener, Pleschener, Obornicker und Schrodaer Kreise vorgekommen. Es läßt sich erwarten, vaß durch die bevorstehende Gesammtimpfung, mit wel—⸗ cher uberall schon vorgegangen wird, diesem Uebel bald ein Ende gemacht werden wird. Die Masern, Röcheln und Schatlachsieber herrschen gleichfalls noch hin und wieder. — Brombderg. Im Kreise Bromberg gras— sirt das kalte Fieber, jedoch ohne bösartige Folzen. Im Kreise Wirsitz erhalten sich noch die Menschenpocken mit geringer Sterblichkeit. Es wird ihnen durch Vaccina— tion möglichst begegnet. In den Städten Lobsens und Wissek dauern die Masern und Roötheln fort, im letztern Orte sind 11 Kinder daran gestorden. Im Inowracla wer Kreise herrschen kalte Fieber mit häufigen Ruͤcksäͤl len. Jm den Kreisen Czarnikau und Chodziesen sind die natuͤtlichen Menschenpocken sehr doͤsartig, besonders in vem letztern Kreise sind Scharlach und Masernkrankhei ten unter den Kindern epidemisch. Im Kreise Wongro— wiec und Schubin grasstren kalte Fieber, im ersten bei nahe all gemein böoͤsartig, so daß in mehreren Fallen durch hinzu getretenen Nervenschlag sowohl Erwachsene als Kinder gestorben sind. Die Masern zeigen sich im er stern Kreise hin und wieder unter den Kindern, ohne einen bösartigen Character anzunehmen. In dem Dorfe Bobrownicki erkrankte ein sieben ehnjahriges Mädchen an den natuͤrlichen Blattern und starb nach einem vierzehn ⸗ tägigen Krankenlager. Im Kreise Gnesen sind rheuma tische Kraakheiten sortdauernd mit Hinneigung zum Gastrischen. Die Wechselfieber verallgemeinern sich mit gastrischem Charakter, so daß sie keine deutliche Inter misstonen mehr haben, sondern remittirenden Fiedern ähnlich werden. Wechselsieber mit soporösen Zufaällen vergesellschaftet. Unter den Kindern erhalten sich epidemische Masern⸗ krankheiten, ohne bösartigen Charakter. In Wittkowo, Powidz und Follwark sind die naturlichen Menschenblat—
tern ausgebrochen.
VII. Sachsen. — Magdeburg. Das kalte Fie ßer war auch im Monat Mai noch die vorherrschende Krankheit, und die Zahlt der daran Leidenden noch im, mer bedeutend, indeß schien die mildere Witterung den wohlthätigen Einfluß zu haben, daß die Fieberanfälle
Bei mehreren alten Personen sind die
sind mehrere
Menschen an den schwarzen Blattern krankt.
Auch sind dort nach amtli Anzeige di tuͤrlichen Menschendlattern 2 . , , x deren Verbreitung das Nöthige angeordnet. — Erf , . im Allgemeinen gut e erdlichkeit verhaältnißmägi ing. ͤ Ortschaften zeigten sich ,,,, die natuͤrlichen Blattern.
(Schluß folgt.) i ge , m,,
Königliche Schauspiele.
Dien stag, 10. Juli. Im Opernhause: „Die 3 frau von Orleans, romantische Tragödie in 5 Abthein gen, von Schiller. (Me. Muͤller, spielerin vom Burg Theater als Gastrolle.)
Mittwech, 11. Juli. Im Opernhause: „Die ner in Berlin,“ Posse mit Gesang, in 1 Aufzua, C v. Holtei. (Hr. Sieber, vom Hoftheater zu E Joseyh Hubert, als Gastrolle. ) Hierauf: „Das Sch zermilchmädchen,“ pantomimisches Ballet in 2 Abt lungen. Musik vom Kapellmeister Girowetz. Für Königl. Theater eingerichtet vom Königl. Balletme Titus. (Hr. Stuhlmuͤller, erster Tanzer am Theaten Wien und vom Hoftheater zu Stuttgart, Herr S und Mae. Foureisy, werden hierin tanzen. Hr. H mermeister, vom Herzogl. Hoftheater zu Braunschi wird vor dem Stuͤcke: Die Wiener in Berlin, und 22 Ballet: Das Schweijermilchmäͤdchen, eine
ngen. , Wegen Heiserkeit der Mlle. Schechner, kann auf Heute angekuͤndigte Oper: Die diebische E nicht gegeben werden.
Donnerstag, 12. Juli. Im Opernhause. Mit A hoͤchster Genehmigung: „Concert,“ worin Mad. Ea lani zum Letztenmale auftreten wird, und wovon Einnahme zum Benefiz derselben bestimmt ist Inh Erster Theil. Lago, * von Rossini, gesungen von Madame Catalt Große Arie, aus der Oper: „Il Orazi e Curia von Cimarosa, gesungen von Mad. Catalani. G
ju Wien: Johanna d
leichter zu unterdruͤcken waren. Außerdem haben keine epidemischen oder kontagioͤsen Krankheiten geherrscht Die Sterblichkeit uüͤberstieg den gewohnlichen Grad nicht. — Merseburg. Im Allemeinen erhielt sich der Ge sundheitszustand im Mai gut; vorherrschend war der katharrhalisch gastrische Krankheitscharakter. Die kalten Fieber kamen am häufigsten vor und namentlich in den Dörfern und Städten, die an Flußgebieten liegen und wo die Fluͤsse ausgetreten waren. In Wittenberg nimmt man an, daß mehr als der zehnte Theil der Einwohner an kalten Fiebern leidet und ungeachtet des Gebrauchs des wirksamen China Präparats, des schwefelsauern Chi— nius, verläuft das Uebel höochst langsam und wenn das Fieber schwindet, kehrt es häufig nach kurzer Zwischen— zeit desto heftiger zuruͤck. Diese Wechselfieber sind ge— wöhnliche Folgen starker Ueberschwemmungen, wie solche in diesem Fruͤhjahre statt hatten. Wenn gleich durch eine Bekanntmachung im Amtsblatte allem Nachtheil, den verschlaömmte Wohnungen auf die menschliche G- sundheit äußern, durch eine ausfuͤhrliche Belehrung uͤber die Reinigung der Wohnzimmer vorgebeugt worden, so
Arie, aus derselben Oper, gesungen von Mad. Catal Zweiter Theil. Lied: „La Biondina in gondoléet mit Variationen, qesungen von Mad. Catalani. Gi Arie aus „Mithridate,“ von Portugallo, gesun gen Mad. Catalani. Auf Begehren: „God save the Kin gesungen von Madame Catalani. Vether: „Mag Quadrat,“ Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Fran zoͤsis bearbeitet von C. Blum.
Abonnements und freie Entreen sind ohne Ausnal zu dieser Vorstellung nicht guͤltig. Die Billets d sind im Billet, Verkaufs, Buͤreau zu solgenden Pre zu haben: . .
Ein Platz in einer Loge des Königl. Ranges 12 10 Sgr. Ein Platz in einer Parquet, Loge 1 Ein Platz in einer Loge des zweiten Ranges 20 Ein Platz in einer Loge des dritten Ranges 15 Amphitheater 10 Sgr. Ein Platz im Parquet 1 Ein Platz im Parterre 20 Sgr.
Der Billet, Verkauf zu dieser Vorstellung fi Dienstag, den 10. Juli, Mergens 9 Uhr an.
K. K. Hof ⸗ Sch
Große Arie, aus der Oper: „Donna
Allg e
meine
reußische Staats -Zeitung.
wiederum, jedoch nur einn
— *
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Me 159.
Berlin, Mittwoch, den 11ten Juli 1827.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Angekommen. Der General, Major und Kom— dant von Schweidnitz, Laroche von Starcken s, von Schweidnitz. . Ab ger ci st. 8er. der Kaiserlich Russische Ge— al der Infanterie, kommandirende General und Ge al- Gouverneur in Sibirien, von Kapzewitsch, h Carlsbad. ö J Der Ober Landesgerichts Chef ⸗Praäsident Alsle⸗ nach Frankfurt an der Oder. 3.
Zeitungs Nachrichten.
Ausland. Paris, 4. Juli. Die ganze Summe der zur Ein gung in das große Buch geeignet defundenen For de⸗ igen franzoͤsischer Emigranten betrug am 1. Juli d. 5560, 4g8 543 Fr. oder in Renten 16,515,115 Fr.
Die heutige Gazette de Franee erklärt sich suͤr er ichtigt, die (oorgestern gegebene) Nachricht, daß die indseligkeiten mit Algier bereits begonnen, zu wider en; die Goelette „die Fackel“ ist nicht beschossen wor, n, fondern vielmehr nach Toulon zuruͤckgekehrt.
Die alljährigen Pferderennen um die Königlichen eise werden am 2. September d. J. auf dem Mars—⸗ de statt finden.
C3 — Secretair bei der Spanischen Ge 1dtschaft am hiestaen Hofe, Ritter von Cortbova, ist
m Spanischen Gesandten in Copenhagen ernannt rden. .
Die beiden, in Nantes ausgeruͤsteten Bricks l'Eglise dle Destin sind, des Selavenhandels uͤůber führt, an
E Afrikanischen Küste von dem in jenen Gewaͤssern 'kuzenden franzoͤsischen Geschwader aufgebracht und nach
Senegal gefuͤhrt worden, wo die Eigenthuͤmer die,
Schiffe vor Gericht gezogen werden sollen.
Der hiesige Griechenverein hat in seiner letzten Siz⸗ ng beschlossen, der Commission in Napoli di Roma— a abermals 30,000 Fr. zuzuschicken; nämlich 20, 000 vom Pariser Verein und 10,000 Fr. von den Ver— nen in Deutschland und der Schweiz. Es ist dies seit nem Monate die vierte Sendung.
Einen Beweis, wie schnell man jetzt mit Dampf—
Vom Main, 5. Juli. Seine Maj. der Koͤnig von Baiern haben mittels Verfugung vom 30. v. M. die bairische Stände ⸗Versammlung auf den 10. Neovbr. d. J. eint erusen. — Der Fels marschall und erbliche Reichsrat, Fuͤrst von Wrede, ist auch fuͤr diese bevor, stehen de Ständeversammlung zum Praͤsidenten der Kam- mer der Reichsräthe ernangt worden. 2
Am 3. d. sind Ihre Majestaͤten der Konig und die Königin von Baiern von Munchen ins Bad nach Bruͤk, tenau abgereist. Im Gefolge befinden sich der Oberst, stallmeister Fehr. v. Keßliag, der Oberst und Fläͤgelad— jutant Fuͤrst Joseph von Thurn und Taxis, eie Oberst— hofmeisterin Freifrau von Redwitz und die Schluͤssel— daine Graͤsin v. Gravenreuth. Heute werden JJ. KK. HH. der Kronprinz Maximilian, Prinz Otte und die Peinzessin Mathilde, und morgen auch Prinz Luitpold und dis juͤngern drei Prinzessinnen Ihren Majestäten nachfolgen. Dem Vernehmen nach wird die K. Familie im September zuruͤckkehten. — Am 30. Juni kam J. K. H. die Frau Fuͤrstin von Thurn und Taxis auf Besuch am K. Hofe zu Muͤnchen an, und reiste am 3. d. wieder ab. , . — Aus Diersheim (am Rhein) wird folgendes trau— rige Ereigniß gemeldet: Zehn junge, ruͤstige Männer, der älteste 38, der juͤngste 23 Jahr alt, gingen am 29. v. M. Morgens aus, um 2 mit Holz beladene Schiffe, nach Straßburg bestimmt, den Rhein hinauf in die Muͤndung der Bruͤlche zu rudern. Nach geendigter Ar— beit schlugen sie — gegen à Uhr Abends — des sauer errungenen Lohnes froh, in einem leichten Fischerkahne den Weg in die Heimath ein. Die sonst mit dem truͤ— gerischen Elemente Wohlvertrauten geriethen in eine gefahrvolle Stelle des Stromes in der Nahe des Kill stetter Sporns, wo ein reißender Strudel das Schiff— chen im Augenblicke mit Wasser uͤberfuͤllte. (Am z5. ist an derselden Stelle auch ein franz. Faschinenschiff im Strudel verungluͤckt) Einer unter ihnen band sich im ersten Augenblicke des bangen Entsetzens die Anbindekette des Kahns um den Arm; das rettete ihn; ein anderer hatte die Geistesgegenwart und das Gluͤck, selbst in der Tiefe des Stromes den sich stets langsam umwendenden Kahn immer mit einer Hand festzuhalten; auch er wurde gerettet; von den uͤbrigen acht vermochte sich keiner zu retten. Dieses schreckliche Ereigniß hat in mehrere Fa⸗ milien unaussprechlichen Jammer gebracht. Vier Ehe⸗ manner hat es getroffen, besenders aber beugt es eine alte Mutter, die drei Soͤhne verlor, und zwei Gattin
nen, wovon jede drei unmuͤndige Kinder hat, und die eine noch ein viertes unter dem Herzen trägt. War sch au, 27. Juni. (Fortsetzung des Berichts
konnten doch die schädlichen Atmosphaäcilien, die der ganze Horizont aufgenommen hatte, nicht unschadlich ge
macht werden. — In mehreren Gegenden sind unter „Der haͤusliche Zwist,“ Lustspiel in 1 Auszu ven Kindern die Masern ausgedrochen. In Duͤben Katze bus . sp siug,
— ᷣ ———
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Im Schauspielhause: „Der Jude,“ Schau spins
hiffen reist, hat neuerdings das Dampfboot Leeds gege 5 Abtheil.,, nach dem Engl. des Eumberland. Vorh
en, das mit einer vervollkommneten Maschine die Fahrt on Dublin nach Bordeaux in 65 Stunden zuruͤckge⸗ n egt hat. der Untersuchungs Commission.)
Fuͤnfprocentige Rente 102 Fr. 80 C. — Dreiproc. Zu Anfange des Jahres 1825 hatte Grodecki Ge— 1 Fr. 90 C. legenhett, im Hause des Fuͤrsten Wolkonski mit Pestel
Redacteur John