1827 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 27 Jul 1827 18:00:01 GMT) scan diff

nehmen oder ausschlagen und das Land seinem Scick— sal uͤberlassen werde. ) Den Times zufolge, soll das jetzt zu Portsmouth befindliche Linienschiff Queen Charlotte von 98 Kanonen ausgeruͤstet werden und den Capt. Bell zum Befehlsha⸗ ber erhalten. Als seine weitere Bestimmung wird Ostin— dien genannt; zuerst aber soll es sich nach dem Mittel. ländischen Meere begeben, wohin auch die Fregatte Che— sapeake mit einer auserlesenen Mannschaft segelt. Beide Schiffe sollen am 10. folgenden Monats in Bereitschaft sein. Der Courier erklaäͤrt diesen Artikel fuͤe „geheim nißvoll und befremdlich“ und geradezu fuͤr Unsinn.

Als man dieser Tage in der Westminster- Abtei ei— nige Ausbesserungan mit dem Grabe Eduard des Be— kenners vornehmen wollte, wurde ein sehr schoͤnes Stuͤck Mosaik Arbeit entdeckt, welches aus dem zwoͤlften oder dreizehnten Jihrhundert herzuruͤhren scheint und wahr scheinlich fruͤher mit Edelsteinen besetzt war.

Bei Chester wirs eine neue Bracke uber den Dee angelegt, deren Bogen seines Gleichen nicht in Europa haben wird, indem die Spannung 200 Fuß und die Hoͤhe b0 Fuß betragen soll.

Die Literary Gazeite theilt ein Schreiben des Capt. Beechey vom K. Schiff Blossom aus S. Francisco (in Neu Albion oder Neu- Celifornien) vom 4. Nov. mit, aus welchem erhellt, daß Capt. Franklyu's Umkehr, aus Furcht, daß der Blossom seine Bestimmung nicht er— reicht habe, ein sehr ungluͤcklicher Umstand gewesen, denn Capt. Beechey war wirklich noch Kotzebues- Sund, der Stelle, wo sie zusammentreffen wollten, durchgebrungen und verweilte, die Hoffnung nährend, daß die Expedi— tien uͤber Land ankommen werde, bis der Hafen anfing zuzufrieren, wo er, um nicht einzufrieren, wider Willen zuruͤcksegeln mußte. Wir finden, daß er nicht bloß ver, weilte, sondern 160 Miles weiter als Capt. Cook's Eis, Cap segelte. Als er die Ruͤckreise antrat, ließ er fuͤr allen Fall einen Vorrath Mehl und eine Kiste Metall perlen, um die Freundschaft der benachbarten Voͤlker er, kaufen zu koͤnnen, zuruͤck. „Da wir gesehen haben,“ fäbrt die Literary Gazette fort, „wie sehr nahe Capt.

Franklin und Capt. Beechey einander gekommen sind;

der erstere bis beinahe zum 1505 der Laͤnge und zwar in so nördlicher Breite, daß dort die Langen Grade nur 23 oder 26 Miles betragen; der andere bis 160 Miles diesseits des Eiscaps, das selbst unter 1605 Länge liegt, können wir nicht umhin, um so mehr Verdruß daruͤber zu empfinden, daß nicht nech der kleine Zwischenraum gewonnen und ihre Zusammenkunft, dieses große End— ziel der Expedition, gluͤcklich bewerkstelligt worden.“

London, 21. Juli. Die Hofzeitung vom 17. meldet die Ernennungen: des Marquis v. Laudsdown zum Staats Secretair des Inaern; des Grafen v. Car, lisle zum geh. Siegelbewahrer; des Hru. Canning, des F. N. Couyngham Esgr. (Graf v. Mountcharles), des F. L. Gower Esqr. (Lord Leveson Gower), des E. Gran— ville Elliet Esqr. (Lord Elliot), des Hrn. M. Fitzgerald und des E. A. Macnagthen Esqr. zu Commissarten der Treasuty; des Hrn. Starges Bourne zum Forstmeister in Southampton an die Stelle des Hochsel. Herzogs von York u. s. w. .

Am Sonnabend ging Capt. Craddock, Sohn des Lords Hoeowden, mit Depeschen an Sir F. Adam ab.

Am Dienstag hatte der K. Preuß. Gesandte Ge— schäfte mit Lord Dudley im auswärtigen Amte.

Am Mittwoch war Cabinetsrath bei Heu. Canning von 3 bis 5 Uhr. Marq. v. Anglesea war des Mor— gens von seinem Landsitz aus Cowes auf Wight ange kemmen, nachdem ein Expresser zu ihm dahin gesandt gewesen. Er fuhr Morgens zu St. Maj. nach Wind t , kam hernach zurüuͤck, um dem Cabinetsrath bei

ohnen.

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Am Mittwoch hatte Marquis v. im auswärtigen Amte.

Voꝛrgestern hatten Hr. Rothschild und andt ren aus der City Geschaͤfte in der Teeasurh; wie der General- Solicitor. Man durfte daher ann

toͤnnen, daß es sich auf die Rechtéguͤltigkei Anlethen bezog. . ann,,

Brasilische Gesandte Geschäfte im auswärtigen An Gestern stattete Prinz Leopold Sr. Maj. in] sor seinen Besuch ab.

Gestern besuchte der Herzog v. Portland Canning, welcher darauf mit seiner Gattin auf n sechs Wochen nach dem Landsitze des Herzogs ven vonshite in Chiswick abging.

Gestern hatte Fuͤrst v. Polignac Geschäfte in wärtigen Amte.

He. Huskissen, der sich ziemlich besser befinde zur Erholung uber Calais nach Deutschland, Ita . w. abzegangen, begleitet von seinem Privat⸗Sy und einem Courier des Handels⸗Amtes.

Man glaubt, daß der Unter, Seeretair des Hr. Hobhouse, und der Treasury Secretair He. ries ihre Stellen abgeben. Der Verlust des le wird besonders beklagt; es sei vielleicht, meinen ö. der beste Geschäftsmann in der Adbministrati wesen.

Mit den Arbeiten am Gange unter der T durch schreitet es nun wieder rasch und glücklich vor

Am Mittwoch erfolgte im Ostindischen Has foͤrmliche Ernennung des Lords Wm. Cavendish tink zum Oderstaͤtthalter von Bengalen (Indien).

Das K. Schiff Primrose ist nun von Ver Havana und Neuyork angekommen. He. Roca beringt den ratifictrten Tractat mit Engtand mit.

lars belaufen, wovon 500,000 für die Mexicanisch gierung; auch sind 99 Suronen Cochenille dabe.

Censols 877, .

St. Petersburg, 17. Juli. Am verwit Freitag, dem Geburtstag Ihrer Maj. der Kaiserin Al dra, wurde die jaͤhrliche Spazierfahrt nach der Yelagine, von dem schoönsten Abend beguͤnstigt, wi die üble Witterung der vorhergegangenen Tage hätte erwarten lassen. Die herbeist omen den Wagen Spazierenden, die ungeheure Menge der die Arme durchkreuzenden Fahrzeuge, die auf mehreren! ten der Insel aufgestellten Mustkchöre, die Idum! nen der benachbarten Landhäuser uns endlich die derjenigen, welche sich beeilten, der Eröffnung eine aters beizuwohnen, dessen schnelle Erbauung ein haftes Wunderwerk in der Acchitektur ist, truger bei, dieser Promenade den festlichsten Glanz zu Ein sehr schoͤnes Feuerwerk, das am Ufer der Krostoweky, dem Pavillon der Jusel Yelagine geg

keiten dieses Tages.

Der Geheime Rath Mourawieff und der, mi Rang eines Geheimen Raths in den Civildienst ve Generalmajor Neithardt 1. sind zu Senatoren er worden.

An die Stelle des auf sein Ansuchen entle Generals Kaptzewitsch ist der General Lieutenant! nineff zum Befehlehaber des detaschirten Armee von Siberien und zugleich zum General-⸗Gount von Ost Siberien ernannt worden.

Aus Orenburg wird unterm 8. Juni geme Nach neuerdings eingelausenen Nachrichten von det esischen Grenze scheint es, daß Al- Khocja, nachdeh ihm gelungen war, eine ziemlich beträchtliche P artth

Palmella Gese

Am seldigen Tage hatten Graf v. Ofalla um

Die Beiträge fuüͤr die Griechen betrugen in de St. laut den letzten Nachrichten schon 44000 Doll

mitgekommenen Contanten sollen sich auf 1,020,000

„aubringen, seine Eroberungen mit Erfolg weiter . * die Chinesen in mehreren Gefechten mit Dewohnern der kleinen Bucharei unterlegen hatten. ch sandte aber die chinesische Regierung eine furcht, rmee in diese Previnz; die bucharischen Milizen nin die Flucht geschlagen und ihnen ihr Geschuͤtz ommen, wobei das Haupt der In surrektion, hodsa das Leben verlor, sein Bruder Koun aher floh zu den Kirgisen. Die vier Städte, in die Gewalt der Empörer gerathen waren, sich den Siegern ergeben, worauf letztere den zen Tribut, den die Bewohner dieser Staͤdte trichten hatten, verdoppelt haben. Die Chinesen en aus, Ai⸗Khodja habe einige Europäer in sei⸗ Gefolge gehabt. Der Handel hat die gewohnte ligkeit wieder erlangt, und die Karawanen der rey sind bereits auf dem Wege nach den Orten, Märkte fuͤr den Absatz der Exzeugnisse jener Ge⸗ dienen. : Ftockhel m, 17. Juli. Der neue Franzoͤsische Ge am hiesigen Hofe, Graf von Montalembert, ist Tage hier angekommen. . ee l ein Fahrzeug mit den fuͤr die Tune si⸗ Legierung bestimmten Geschenken von hier nach abgesegelt. 4 23. Juli. Mit dem letzten von Co- en in Lubeck angekommenen Dampfboot hat man chricht erhalten, daß bereits am 18. einige Schiffe r Russischen Flotte, unter dem Besehle des Ad— Seniawin, bei Copenhagen angekommen sin d, é der Abfahrt des Dampfschiffs am Freitage fruͤh enschiffe und 6 Fregatten angelanzt waren. merika. Die Gazette de France meldet, dag on Monte Video an gelangte franzoͤsische Brigg ichricht von einer Conventien mitgebracht habe, der Gouverneur von Moto⸗Croso, in Auftrag des 6 von Brasilien mit dem Befehlshaber der Trup, on Paraguay abgeschlossen haben soll. In Folge Convention hatten die genannten Truppen das sche Gebiet völlig geräumt. Der Kaiser von Bra— rkeant nach derselben Convention die von dem r Francia gegebenen Jastitutienen an und letzterer chtet sich zur Beobachtung einer strengen Neutra— wischen Brasilten und Buenos-Ayres; endlich wird durch den geachten Vertrag die Colonie Sacra zum Feeitzafen von Paraguay erklärt. hach ichten aus Caraccas vom 26. Mai zufolge, E columbische Cougreß seine Sitzungen von Tunja nach Bogota verlegt. Affe Mitglieder sind der der Stand der Dinge in Perun, der redellische h der dort stehenden Columbischen Truppen, nach und Gaͤayaquil vorzuzringen und dert eine neue lik zu stiften, die Gäahrung im Innern, erferder— umgänzlich, daß Bolivar sich wieder an die Spitze und mit außerordentlicher Machtvollkommenheit st werde. Der Congreß hat seine Abzankang nicht mmen und Bolivar soll eingewilligt haben, bis ssammenkunft des greßen Nationalconvents auf

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abgebrannt wurde, machte den Beschlaß der Erz 236

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im hohen Posten zu bleiten. n Venezuela herrscht jetzt ziemliche Ruhe, und andel ist im Zunehmen. Nur in Cumana und dna sind einige Unruhen unter den Farbigen, die nen zahlreichen Theil der Beoslkerung ausmachen, illen. Der Rädelsfüͤhrer, Oberst Remos, wurde von leinen eigenen Anhängern umgebracht; und derer, Namens Santos, verhaftet und den Ge— übergeben. zor kurzem gab Bolivar dem Britt. Gesandten, Eeckburn, Sir Robert Ker Porter und dem Ca Austin, Befehlshaber der Fregatte Aurora, ein andes Gastmahl. Nachdem die Gesundheiten des s van Euäzland, als Beherrschers einer freien N

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tion, und Hen. Cannings, als eines Freundes der Ame— rikanischen Sache, ausgebracht waren, ließ er aus der Cathedrale die Fahne des Pizarro holen, die er den

Spaniern in Peru abgenommen, und schnitt ein Stück aus der Mitte heraus, ĩ Worten üpberreichte: „Ich übergebe Ihnen diese Reliqaie

die er Hrn. Cockburn mit sen

von der Fahne Pizarros, die wir unsern Feinden ab ze—

gemmen, weil ich Aberzengt bin, daß Sie, als Beitte, ein Denkmal des Sieges der Freiheit über die Unter—

druͤckung nach Gebühr zu schätzen wissen.“ Auch Über— sandte er ihm ein schöͤnes Chilisches Pferd, das er selbst im Peruanischen Feldzuze geritten, als Geschenk für Se. Maj. den König von ESazland. Und doch hatte der Befreier, während ee die Britten bewirthete, kaum 200 Pfd. St. im Vermögen! Seige Guter hat er meist unter seine Verwandten vertheilt, weil er zu gewissen haft ist, ihnen Aemter zu übertragen; und von den 35000 Piastern, die der Congteß ihm ausgesetzt, verwen⸗ det er 14000 zur Unterstuͤtzung der Waisen und Witt wen, deren Väter und Gatten im Freiheit-keiege blieben.

Kaum war die Nachricht von dem Aufstande der Columbischen Truppen nach Arequipa gelangt, als sich das dort stehend? Regiment nach Puao zurück zog, und von da zum General Cordoba in Bolivia stieß, wo Ge⸗ neral Sucre allen Unordnungen zuvorgekommen ist.

Der Peruanische Regierungsrath hat die Bischoͤfe und Erzbischöfe zu den erledigten Discesen selsst er— nannt und die Säcularisatien aller Kloͤster befohlen, in welchen sich weniger als 3 Moͤnche befinden. Ein Gleiches ist in Bolivia geschehen, wo, wie in Peru, alle Religionen neven der katholischen öffentlich ausg: uͤbt werden dürfen. .

Nachrichten aus Panama zufolge, waren die CTo⸗ lumbischen Truppen nicht von Perun abgegangen, so n⸗ dern in dem Fort Callao ein zefchlossen. Man behaup⸗ tet, sie waren mit dem Benehmen ihrer Anfuͤhrer unzu⸗ frieden.

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Fe n n nm

Breslau, 23. Juli. Auf welche bluͤhende Höhe

die Schaafzucht in Schlesien gesteigert ist, ergiebt sich aus folgender Notiz: Im Jahre 1825 waren in Schle⸗

sien uberhaupt 2, 236, 556 Stück Schaafe vorhaneen;

unter diefen befanden sich 403 095 ganz veredelte, velche à 3 Pfund pro Stuͤck 10 99335 Ctr. gewähren. Die ubrigen 1,833, 46é1 à 2 Pfund angenommen, geden eint Ausbeute von 33,3353 Ctr. Dei den schwankenden Prei— sen der Wolle ist der Ertrag nicht so genau auszumit— teln, indessen wird obige Berechnung die Wichtigkeit der Schtesischen Schaafzucht zur Genüge darthun, um so mehr, da nach der Tabelle, woraus obige Berechnung gezogen ist, in der ganzen Preuß. Monarchie nur etwas über sechs Mill. Schaafe vorhanden sind. Wahrschein⸗ lich hat sich seit diesen zwei Jahren ger Viehstand noch bedeutend vermehrt.

In der Gegend von Polckwitz haben sich, was in Schlesien eine Seltenheit ist, Heuschrecken eingefunden, welche, wo die Erndte noch nicht beendizt, aul den Fei⸗ dern bedeutenden Schaden angerichtet haben.

Verhandlungen des ersten Proninzial Land- tags der Provinz Sachsen.

(Fertsetzung ) ĩ ;

Die achte Propositian betraf einen Gesetzentwurf

wegen Vergütung des zur Unterdrückung anstecken der

Krankheiten getödteten Rindviehs. Die Stände henten

wegen der in der Peovinz sich ergedenden greßen Ver⸗ schiedenheit, sowehl des Werths als auch der Wertung aud Pflege des Rendviehs, hinsichtlöch auf Weꝛidederrieb