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und Stallfuͤtterung, wonach die Gefahr des Ausbruch und der Ansteckung bösartiger Seuchen nicht fuͤglich gleichmäßig getragen werden konne, eine allgemeine Ge— setzgebung über denselben nicht fuͤr angemessen, und ba— ten um Erlaubniß, mit ihren Committenten auf den Kreistagen daruber Ruͤcksprache nehmen zu duͤrfen, in welcher Art durch Bildung kleinerer Asseciationen aus einem oder mehreren in ihren Verhaͤltnissen sich glei⸗ chenden Theilen derselbe Zweck leichter erreicht werden könne, demnaͤchst ader ihre desfallsigen Vorschläge einzu— reichen. Nach dem Landtags ⸗Abschiede soll bei den fer⸗ neren Berathungen uber jenen Gegenstand die von den Ständen geäußerte Meinung in nähere Erwägung ge— zogen werden. Die neunte Proposition betraf die Fest— stellung der buͤrgerlichen Verhaͤltnisse der Juden. Die Stande waren der Meinung, daß zur Sicherung des Gewerbes der ubrigen Staatsbuͤrger, in Hinsicht der Ausbreitung der Juden uͤberhaupt und ihres Verkehrs insbesondere eine gesetzliche Beschraͤnkung als rathsam erscheine, solche jedoch in Hinsicht der, einem großen Theil derselben in der Monarchie bereits beigelegten Staatsbuͤrgerrechte nur se weit auszudehnen sei, als die Nothwendigkeit erheische; sie hielten demnach dafur, daß zwar das Gesetz vom 11. Marz 1812 als Grundlage zu einer allgemeinen desfallsigen Gesetzgebung anzunehmen
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sein durfte, jedoch nur unter
Allge
mehreren Modifieat
welche namentlich auf Ausschließung der Jaden y
len Staats, und Communal ihrer Etablissements, platten Lande uͤberhaupt und Hausir⸗ und Schacher Handels,
Aemtern, Beschn
richtet sind. Letztgedachten Erwerb noriät der Stände fuͤr unbebenklich,
nicht verstattet werde. den Standen noch
wodurch allein es
zurch die allgemeine Vorschrift, ihre Kinder die lichen Schulen, mit Ausnahme der Religion stun suchen zu lassen, und durch zweckmäßige Verbz ihres Religions Unterrichts und Gottesdienstes werden moge. Nach dem Landtags-Abschiede Erklaͤrung der Staͤnde in fraglicher Beziehung allgemeinen Bestimmungen uber die sen Gegen stan unerwogen bleiben. ;
(Fortsetzung folgt.)
i chan i
der auf der Koͤnigl. Rhein- Universitůt Bonn vom 16 Januar bis 30. Juni 1827 Statt achat Promo
mat
Tag Namen
Fakultaͤt. der der Promotion. Premovirten.
Vater⸗ land.
Philoso 118 Januarsv. Martius, Carl Muͤnchen rhische 1827 Friedr. Philipp
Duͤren
; Lejeune De ⸗—
des gl. z richlet, Gustav
Seil, Mathias Jo— seph
Koöͤchling, Friedrich Adam
Göorissen, Johann Andreas
Dr. Schmigd, Jo. hann Baptista
14. Mar Coblenz
Werl Aachen
Duͤssel⸗ dorf
24. Marz 24. April 4. Juni
Philoso⸗ ] 16. Juni Deycks, Ferdinand
phische
des gl. J 30. Juni lLassen, Christian Bemerkung: In den beiden theologischen und in Könialiche Schauspiele. Freitag, 27. Juli. Im Schauspielhause: „Die Dorffaͤngerinnen,“ komisches Singspiel in 2 Abtheilun
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
der von den Promovirten ge— schriebenen Dissertationen.
desgl. De megaricorum doctrina,
Titel . Bemerkung⸗
Wurde honoris causl movirt, propter laul Signes Et eg regia n ingenio, naturae in
gatione itineribus,
tis com parata. Wurde honoris casa
mo virt, propter invet
8 analysis arith- iophantea egregie tratur, academiae! nae regi ae in diss en gallice scripta exp et ingenium ad col Studium mathesis
Dissertatio physiologica me-
dica sistèns omenti phy-
ziologiam et pathologiam. De Vesaniae crisibus.
De amputatione in articulo cubiti.
Das Doctor⸗Diplom erneuert, decem lu
doctoris gra du acc
ractis in publicun lemne documentun tum viri de arten nea celebräta et salute meritissimi
ejusque apud Platonem et Aristotelem cestigiis.
Bergen] De pentapotamia indica. Fakultat hatten keine Promotionen
der Juristen⸗
gen. Mustik von Fioravanti. Vorher: „Der
n n in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen, um.
Untersagung des Handels an gaͤnzliches Verhn so wie auch deren schließung von der Erwerbung iaändlicher Grund tie hielt jedoch di sofern nur da den die Ausuͤbung der Patrimonial Gerichts ark Polizei, des Patronatrechts und ahnlicher Ehren Einmüthig ward uͤbrigen ᷣ . ver Wunsch ausgesprochen, h die sittliche Verbesserung der Mehrzahl dieses! zu dem Genusse eines ausgeht Staatsbuͤrgerrechts nach und nach befähigt werden
Redacteur M
reußische St
meine
aats- Zeitung.
MT
174.
Berlin, Sonnabend,
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestät haben geruht, den bei dem landesgerichte zu Glogau angestellten Justiz- Com— rius und Notarius Ludwig Wilhelm Bassenge Justiz Commissionsrath zu ernennen.
Ihre Durchl. der Prinz und die Prinzessin Albert Schwarzburg-Rudolstadt sind nach Dessau hier abgegangen. ̃
Bei dem Koͤnigl. Kammergericht zu Berlin die bisherigen Kammergerichts-Referendarien Au— Wilhelm Ludwig Hundrich, Friedrich Heinrich org Nie olovius, Albert Eduard Heegewaldt, lhelm Friedrich Ernst Ludwig Muller, Karl Ferdi— nd Rüdiger, Karl Ludwig Jost, Otto Ludwig uer, Emil Lin dau, Friedrich August Heinrich af von Itzenplitz und Georg Wilhelm von Rau— r zu Kammergerichts-Assessoren ernannt, und die bis— gen Stadtgerichts-Auseultatoren Karl Heinrich Lud— Lubbe, Heinrich Anton Ferdinand Ander son, ard Wilhelm Bätke, Heinrich August Sarban, d. Wilh. Andreas Strauß, Karl Gustav Zadig, ph Stiglb auer, Friedr. August von Tempel— f und Ludwig Laurens zu Kammergerichts-Refe— zarien befoͤrdert; Bei der Koͤnigl. Regierung Potsdam ist der bisherige Regierungs-Referenda s Schubring zum Assessor ernannt worden; zu Merseburg ist der Oberlandesgerichts⸗Auscul— r, Hermann Wolfgang von Holleufer, welcher
dem Koͤnigl. Landgericht zu Halle beschäftigt war, h Referendarius befördert worden.
Angekommen. Se. Exe. der General-Lieutenant, ff der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, Tippelskirch, aus Schlesien.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 21. Juli. Der Herzog von Belluno hat
Herzog von Reggio in dem Posten als Major. gè- ral der Garde abgelost.
Die Franzoͤsische Akademie hat in
ihrer vorgestrigen itzung den Preis der Beredsamkeit,
dessen Gegenstand
den 28sten Juli 1827.
—
eine Lobrede auf Bossuet war, zwischen zweien Concur— renten, den Herren Girardin und Patin, getheilt.
Die Akademie der Wissenschaften hat vorgestern an
die Stelle des Mineralogen Hrn. Rarmond, den Hrn. Berthier zu ihrem Mitgliede gewaͤhlt. Der verantwortliche Herausgeber des Journal du commerce, Hr. Cardon, ist gestern von dem hiesigen Zuchtpolizeigerichte, wegen Angriffs auf die Königliche Wuͤrde und die Unverletzlichkeit der Person des Koͤnigs, zu dreimonatlicher Haft und einer Geldbuße von 50 Fr. verurtheilt worden. ö
Das heutige Stuͤck der Gazette de France enthaͤlt einen zweiten kritischen Aufsatz uͤber Walter Scotts Le⸗— ben Napoleons, worin neue Beweise van der Ueberei⸗ lung aufgeführt werden, womit der sonst so schaͤtzbare Verfasser dieses Werkes diesmal gearbeitet hat, und woraus sich allein die historischen Irrthuͤmer erklaren lassen, auf welche man bai Durchlesung der bereits erschienenen Bande so haͤufig stoͤßt.
Der Gouverneur von Guadeloupe meldet dem See⸗ minister in einem Schreiben vom 12. Mai, daß die seit dem letzten Winter dort herrschende große Duͤrre der Cultur auf der Insel sehr nachtheilig gewesen sei und daß daraus leicht ein großer Mangel der ersten Lebens— beduͤrfnisse entspringen duͤrfte. Das zur Bekoͤstigung der Neger und sogar eines Theiles der Weißen unum— gaͤnglich nothwendige Manioemehl wird vom naächsten Monat Oktober ab, auf der Insel gänzlich fehlen, weil aus Mangel an Regen alle vorjaͤhrigen Pflanzungen mißrathen sind. Um den nachtheiligen Folgen vorzubeu⸗ gen, die aus diesem Zustande der Dinge fuͤr die Ruhe und den Gesundheitszustand der Colonie leicht erwach—⸗ sen konnten, traͤgt der Gouverneur darauf an, daß man die Existenz des groͤßern Theils der Bewohner der In— sel dadurch sichere, daß man die Handelskammern amt lich auffordere, haͤufige und betrachtliche Ladungen von Tuͤrkischem Weizenmehl, wodurch vorlaufig das Manioe⸗ Mehl ersetzt werden konnte, nach Guadeloupe zu veran⸗
alten.
; In dem neuen Werke des Barons Dupin: „Von den productiven und commerziellen Kräften Frankreichs“ (vielmehr der 32 noͤrdlichen Departements dieses Lan—¶ des, denn nur von diesen ist in der Schrift die Rede) befindet sich unter andern ein interessanter Vergleich zwischen sieben Europaͤischen Staaten, in Bezug auf den Zuwachs ihrer Bevoͤlkerung, namlich zwischen Preußen, England, den Niederlanden, beider Sizillen, Rußland, Oesterreich und Frankreich. Hr. Dupin zieht daraus den Schluß, daß, wenn der jaͤhrliche Zuwachs der Be— voͤlkerung in jedem dieser Laͤnder in dem Maaße fort— schreitet, wie er gegenwartig statt fin det, Preußen in 26 Jahren die Zahl seiner Einwohner verdoppelt ha—⸗— ben wird, während Frankreich dazu 105 Jahre braucht.