1827 / 189 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 16 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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bas berichtet heute: Privatbriefe, deren Aechtheit leider

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Zwischenraͤumen geschlafen, die Gefahr ist jedoch noch immer drohend. 14 ; . .

Die Aerzte haben noch den Sir W. Knighton zu gezogen. Alle Nachfragen werden mit groͤßtem Ruͤck halt beantwortet, weshalb vielleicht Viele die Gefahr noch fuͤr weit großer halten, als sie wirklich ist. Nach den letzten, im Departement der auswärtigen Angele— genheiten eingelaufenen Nachrichten, hatte sich jedoch seit heute fruͤh bis 2 Uhr Nachmittags Herr Cannings Zu stand nicht verschlimmert. . .

Heute Nachmittag soll, wegen des beunruhigenden Gesundheitszustands von Herrn Canning, im auswaͤrti gen Amt Kabinets⸗Rath gehalten werden.

Am Geldmarkt waren heute in Folge der traurigen

Nachrichten von Hrn. Cannings Befinden große Schwan! kungen. Consols zu 863 eroͤffnet, stiegen später auf 87

und standen Nachmittags 2 Uhr zu 863. Mit unseren Fonds sind auch die fremden gefallen. Brussel, 10. August. Die Gazette des Pays

nicht zweifelhaft scheint, melden, daß Herr Canning ge— storben sei. K 2 Gestern gingen zwei englische Kouriere hier durch nach Holland mit Depeschen fuͤr die Herzogin von Portland, eine Verwandte von Hrn. Canning.

Aus der Schweiz, 8. August. Der Prinz Wil

. helm von Preußen, Sohn Sr. Maj. des Koͤnigs, befin⸗

über Altorf auf den St. Gotthardsberg gegangen sind.

det sich gegenwartig in der Schweiz. Se. Koͤnigl. Ho— heit haben sich, von Basel kommend, nach Zug begeben um von Art aus den Rigiberg zu besteigen, von dem Sie bei Kuͤßnacht wieder herunter gekommen sind. Hier— auf ist der Prinz nach Luzern gereist, hat daselbst alles Sehenswerthe in Augenschein genommen und auch die neue evangelische Kirche besucht. In Luzern hat sich Derselbe eingeschifft und den Vierwaldstaͤttersee nach al— len Richtungen befahren, worauf Se. Koͤnigl. Hoheit

Nach Altorf zuruͤckgehrt, ha? Höch stdieselben sich über

Brunnen nach Schwyz und von dort nach dem Schlacht

felde von Morgarten begeben, von wo aus Sie uͤber

den Etzelberg nach Rapperschwyl gingen, wo Sie am 3. August, dem Geburtstage Ihres Königl. Vaters, mit

dem preußischen Gesandten, Freiherrn von Otterstedt, zusammen trafen. Nach eingenommenem Mittagessen im Gasthofe zum Pfauen daselbst, setzten Se Königl.

Hoheit Ihre Reise in die oͤstliche Schweiz uͤber Sankt

lich geschlossenes Zollverkommniß zwischen beiden deutschen

Gallen weiter fort.

Mach etlichen zwischen den schweijerischen, Königl.

baierischen und wuͤrtembergischen Beauftragten hinsicht⸗ lich der Zölle und Handelsverbindungen statt gefundenen Conferenzen, mußte die Unterhandlung ab gebrochen und bis auf den Zeitpunkt verschoben werden, wo ein wirk,

Staaten die Schweiz in den Stand setzen wird, ihre

Stellung und ihr Interesse sattsam erkennen und r⸗

digen zu koöunen. Der wuͤrtembergische Oberfinauzrath, Herr von Herzog, ist am 4. August von Zuͤrid ab“ gereist und es ist derselbe, wie man versichert, beauf⸗ tragt, die Verhandlungen Wuͤrtembergs mit Baiern in Muͤnchen fortzusetzen. Der Baierische Minister Re⸗ sident, so wie auch der sranzoͤsische Botschafter, sind nach

Bern zuruͤckgekehrt. .

Wien, 10. August. Aus Jassy ist mittels Estaf⸗

fette folgendes vom 1. August, 2 Uhr Nachmittags da⸗

tirte, Schreiden hier eingegangen:

6, w F

„Der gestrige Tag war für die Stadt Ja ssy gin

Tag des Jammers und der Verzweiflung. Un 2 uhr

Nachmittags brach in dem Hause des Spathar Illi e Izmeo, in der Naͤhe des russischen Con sulats, Feuer aus. Der heftigste Nordwestwind trug die brennenden Schin deln des Daches augenblicklich in verschiedene in jener Richtung gelegene Quartiere der Stadt, und in

wo sie eingesperet waren, ebenfalls in Brand ge

meine Se. Maj. die Reichsstände zu versichern ge— n, daß sobald die Regniecolar / Conseription und die n Arbeiten der Reich sdeputationen vollendet sein ben, was hoffentlich auch vor dem 1. November 1829 vorgeschlagenen Landtagscermin) gescheben konne, thöͤchst die selben sogleich einen Landtag ausschreiben sen; sollte aber die Vollendung bis dahin nicht Statt n, fo verstehe es sich von selbst, daß der gesetzliche ztagstermin genau zu halten sein wird. Dur

Zeit von einer Viertelstunde staͤnden schon mehr zehn Haͤuser auf mehreren von einander entlegenen pu ten in vollen Flammen. Immer wuthender braust, Sturm, und gleich einem Meere wogten die fuͤrcht chen Flammen, und ergriffen mit unglaublicher Sch ligkeit Alles auf ihrem Wege. Alle menschliche Hi war unmoglich, und Jedermann froh, nur das 9 retten zu koͤnnen. Von dem Hause des Spathar In in der Breite bis nahe ans franzoͤsische Consulass“ daäude und abwaͤrts auf der andern Seite bis zum p. Bachlui, und auf der andern bis zum Kloster Feng ist bis zum gegenwartigen Augenblick Alles in verwandelt. Mehr als ein Drittel der Stadt, und der schoͤnste Theil derselben, ist abgebrannt. Gegen! hundert Haäuser, worunter der Fuͤrsten⸗ Hof (die Nes des Hospodars) mit allen Kanzleien und Archiven, Pallaͤste der Bojaren Roznowan, Ghika, Palladi, g machi u. s. w., fast alle Waarenlager, funfzehn Kin worunter auch die Metropolie und das katholische ster, sind ein Raub des wuͤthen den Elementes )

rations, Congregationen auch ferner durch die her⸗ dem Fall, wenn diese nicht bestimmt entscheidend „, fei die Zählung der Stimmen vorzunegmen. nn juͤngst mit der Dankadresse unterbreiteten, ckartikel mit vollem Beifall zu genehmigen,. tbem am 3. die Stande in einer Circular Sttzung : Entwürfe zweier Nuncien, nämlich auf die allerhöchste den. Der Schaden ist unermeßlich. Die Flammh C((sution über die Privat Geldverhältnisse und uͤber das zingelten mit Blitzesschnelle vorzuͤglich eie zum Fin zwesen berathen haben, wurden dieselben, nach einer hoffuͤhren de Hauptstraße, und da die Straßen mals gehaltenen Cireular- Session, am 4. in der nicht mit Steinen gepflastert, sondern bloß mit stin Reichstags Sitzung aufgenommen, und mit belegt sind, und diese auch gleich Feuer ingen, so⸗ hiedurch Vielen, welche mit Rettung von Habselig sich verspaͤteten, jeder Ausweg verspertt. Bis jh man schon uͤber 50 Leichname aus dem Schutte hen gezogen. Der Fuͤrst selbst hatte kaum so viel Zi, s mit den Seinigen durch eine Hinterthuͤre zu mn Die katholischen Missionäre entkamen nur durch Sprung uͤber eine hohe Mauer, und befinden sch genwaͤrtig, aller ihrer Habe beraubt, im K. K. Ah

zu . bang aber der Entwurf der allerunterthaͤnigsten

misentation über die Essegger Stadt verlesen und der Gegenstand von der ungarischen Leibgarde be⸗

hatten uͤber die Privat Geldverhaͤltuisse fortgesetzt. Gestern fand die 261ste Reichstags Sitzung Statt,

hergehenden VBerathschlagung aufgesetzte, Bemer⸗

tigt und nach dessen Uebersendung an die ge—

ßerordentlicher Ansteengung gelang es, daß K. K. A te Staͤndetafel, ein allerhoͤchstes Reseript, in einer

tie- Gebaͤude und die nahe gelegene Wohnung des celliere zu retten, welche bei einem Windstoße, der brennende Holzstuͤcke auf die Dächer diefer beiden sestt von dem Salzpreise 25 kr. C. M. beim Cent⸗ ser trieb, in die augenscheinlichste Gefahr geriethen huldreichst nachzulassen, und zugleich die Herren „Ueber alle Beschreidung fuͤrchterlich war, v (hestände aufzufordern geruhet'n, noch auf diesem lich bel einbrechen der Nacht, der Anblick einer & rage Mittel vorzuschlagen, wie die Landtagslasten von beinahe einer halben Meile in hellen Flammen allen diesen Schrecknissen gesellte sich noch der Ums daß man gezwungen war, saͤmmiliche Straͤfling den Kerkern zu entlassen, da die Frohnfeste Tem

M. erfolgte wirklich die von uns im Voraus an utete Ankunft der hochl. Königl. ungarischen Hof i. Der Landtag wird also nicht mehr lauge Diese Boͤsewichte, in Verbindung mit anderm Gi 3 en. bedrohten den ubrigen Theil der Stadt mit Pläne w nur den angestrengtesten Bemuhungen der Behoͤrd 8 n . d. Einwohner, wobei sich die K. K. Unterthanen bei . w . auszeichneten, gelaug es, diese Rotte im Zaum n Kreuznach, 7. August. Seiner Masestaͤt des Kö⸗ ten, und neues Ungluͤck abzuwenden.“ Gevburtsfest ward gestern, in der bisher ublichen

(„WGraäßlich war das Schauspiel, als die oll se gemeinschastlich gefeiert. Viele Vürger hier aufgehende Sonne am folgenden Morgen die Tri die Königl. und Kommunalbeamten ver sammelten dieser ungluͤcklichen Stadt beleuchtete, und man al Tes Morgens in dem Saale des Stadthauses, und Stellen, wo gestern noch uͤppiger Wohlstand hern ben sich im Zuge nach der evangelischen Paulus unter Ruinen mit Verzweiflung ringen de Menschei He, um dort (wie voriges Jahr in der Katholischen herirren sah, welche zum Theil damit beschaͤftiget . rrkirche) dem Gottesdienste gemeinschastlich beizu⸗ ren, verbrannte Leichname ihrer Angehsrigen aut.

nen. Von dem Gymnasium ward das Fest durch 3

Schutte hervorzugraben. ! Nen gefeiert und durch angemessene Gesangstuͤcke.

In die sem Augenblicke, wo ich dieses Sch B WMittags versammelte sich eine große 3 ahl hiesiger schltrß . steht neuerdings ern, Theil der Stadt in J vohner in einem durch Sr. Maj. des Koͤnigs Buͤste Flammen; der fuͤrchterlichste Sturm braust fortwahl mit bluͤhen den Gewaͤchsen festlich gezierten Saale

nur die Allmacht kann uns vor ĩ n der Pfingstwiese, wo die Gesellschast in steigen der schuͤtzen.“ 1 3 ö . kae ltchem ng iterkeit, unter den herzlichsten Seegenswuͤnschen fuͤr

Preßburg, 7. August. Auf die unterthänl Königs Masestaͤt und das Koͤnigl. Haus, sich stuͤnd

Rep aͤsentationen der Reichs staͤnde vom 27. v. M. mehrte, und durch ein Concert dem ein glänzender vem 3. April d. J. (een 21sten Punkt der Gen folgte, des schoͤnen Volksfestes in ungetrüͤdtem

; : . , 3 . ö 7 v . . 3 8 n e enn

Beschwerden und Postulate betreffen t), sind in der 4] Bsinne und wohlthuender Einigkeit bis an den Mor gemischten Reich stagesitzung am 2 d. M 3 allen sich erfreute. Auf aͤhnliche Weise ward un ser Fest ste Resolutionen vom 27. v. M. publicitt worden, M allen Orten des Kreises gefeiert, und der Frohn:

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einigung in Sponheim.

ite gewaͤhren Se. Maj. den HH. Ständen das , n. Comitats- Magistratualen auf den Re⸗ liche Acelamation zu erwählen, zu bestätigen; nur

dritte geruhen Se. Maj. den die Ludovicea

a Berichtigungen an die Magnatentafel abgesen⸗

igt, bei der Magnatentafel aber wurden die welcher bei der Magnatentafel das in Folge der Gebäude, Urber 10 006 Meuschen ind ggoaj ohnz zin ju dem Nunciam der Ständetafel über die

dach, und irren verzweiflungsvoll umher. Nur mil bat“ Geldverhaͤltnisse enthaltende Renunctum be,

Fischten Sitzung, publicitt wurde, in welchem Se.

Contribuenten erleichtert werden konnten. Am

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nicht selten durch Handlungen der Wohlthatigkeit noch veredelt. Der Eoangelische Pfarrer Fuchs zu Bockenau, und der Katholische Pfarrer Ruͤttger zu Sponheim, so wie ihre beiderseitigen Gemeinden, zeichneten sich auch

dieses Jahr dadurch aus, daß sie dieses unser gemein⸗ sames Fest auch gemeinschaftlich, und zwar zu Bo⸗ ckenau kirchlich feierten. Voriges Jahr geschah die Ver—

Böller und dem Gelaͤute aller Glocken und verkündete auch dem benachbarten Auslande die Freude einer gro— ßen gluͤcklichen Familie, die ihren Regenten als die Quelle ihres Wohlstandes und ihrer Sicherheit verehrt. Die Elisabethenhoͤhe am Rheine war des Abends auch be⸗—

leuchtet und ein Feuerwerk und die Boͤller der benach⸗

barten Gemeinden luden auch das Rheingau zur Theil nahme an unserem Feste ein. Mit Sehnsucht sahen wir das Dampfschiff dort voruͤberfliegen, und die hoff— nungsreiche Frage knuͤpfte sich daran: Wann wird end—

lich der Rhein ganz frei sein und die Rheinpreußischen .

Schiff: ihre Adlerflaggen auf den Meeren entfalten dur⸗ fen? Geduld der Koͤnig wird helfen, wie schon lo ost! 2 5 Merseb urg. Der bekanntlich am 3. April d. 9g. auf Reisen zu Breslau verstorbene beruͤhmte Physiter und Tonkuͤnstler, auch Erfinder des Euphons und Cla—¶

vicilinders, Dr. Chladni aus Wittenberg, hat, wie er

sich in seinem 1825 zu Kemberg errichteten Test amen te eden so bescheiden als liebevoll ausdruͤckt: „um den Einwohnern zu Kemberg seinen auten Willen zu bezeu⸗ gen,“ der dasigen Armenkasse b00 Thlr. und der Stadt ebenfalls 600 6 legirt, welche letztern theils zur An⸗ schaffung einer neuen guten Thurmuhr, theils zur Ver⸗ besserung des Straßenpflasters verwendet werden sollen ·

Vermischte Nachrichten. ö commercieiren, Kräfte. (Schluß des in der gestrigen Nummer die ser Zꝛitung

33 abgebrochenen Artikels.) . Zur Ermittelung der lebsosen Krafte, die dem Han⸗

del beider Nationen zur Seite stehen, wollen wir uns

blos auf drei Huͤlfsmittel beschraͤnken: das Wasser, der

Wind und die Wasserdaͤmpfe.

In Frankreich giebt es 76,000 Muͤhlen, worunter

10,066 vom Winde getrieben werden, die uͤbrigen sind Wassermuͤhlen. 233 . In einem gewöhnlichen Jihre werden 7009 Mill.

Kilogrammen Getreide aufgeschuͤttet, und um 1000 Ki⸗ logramm zu mahlen, ist die Tagesarbeit von 56 Mann nothwendig. Es würden demnach 1,306, 66 Men chen erfordert, um fuͤr den angegebenen Getreidebetrag die Muͤhlen in Thaͤtigkeit zu bringen. k 6 . bedeutend die hydraulischen Ma schinen wirken, welche bei Eisenschmelgen, Oꝛfen und andern Gewerken angebracht sind, so ließe sich ziemlich genau nachweisen, daß sie nicht den dritten Theil der Kraͤfte erreichen, welche in den Mahlmuͤhlen thaͤtig sind. Im Ganzen wird der Triebkraft des Wasseꝛrs so viel Vorschub abgeliehen, als eine Million Männer jährlich in 300 Tagen wurden vollbringen konnen,. Ich gehe nun zu der Beihuͤlfe über, den die Schiff fahrt von dem Winde genießt. Meiner Berechnung ge⸗ mäß, kommt diesenige, welche Englands See fahrten de— guͤnstigt, der Arbeit von 12 Millionen Men schen wäh⸗ rend einem ganzen Jahre gleich. Die franzdͤsischen Fahr. zeuge halten im Ganzen ungefähr den vierten Theil der englischen Lasten, mithin sind hin sichtlich ihrer 3 Mill. Leute in Anschlag zu bringen. 3

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Am Vorabend und am Mor ch gen des Festes ertoͤnte der ganze Kreis vom Schalle der

ueber Frankreichs ha Mv or bringen de und seiune .

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