1827 / 193 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 21 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

blikanische General Alvear bei Bage und getraute sich nicht, in das Innere jener Provinz einzudringen, wo sich seit dem 26. Februar, nach dem ungluͤcklichen Ge— sechte bei Passo do Rosario (Ituzaingo), eine Menge Guerillas gebildet hatten.

Die mexicanische Zeitschrift el Aguila enthalt die Degradatien des, wegen Verschwoͤrung gegen den Staat zum Tode verurtheilten Pater Arenas, die in folgenden Ausdruͤcken abgefaßt ist:

„Am 26. des Maͤrzmonats 1827, in der Stadt Mexico, haben wir: D. José Maria Bucheli, Canoni— cus dieser heiligen Metropolitan⸗Kirche, Provisor und General Vikar dieses Erzdistthums; Licentiat D. An— dres Fernandez de Madrid, Dechant dieser heiligen Kirche; Doctor D. Manuel de la Barcena, Archidia. conus der heiligen Kirche zu Valladolid; Leentiat D. Joss Joaquin Ladron de Guevara, Canonieus dieser heiligen Kirche; Doctor D. Joss Miguel Guridi y Al cocer, Canonieus eben dieser Kirche; Doctor D. Joss Domingo de Letona Canonicus der heiligen Kirche zu Valladolid und Doctor D. Augustin Beye Cisneros, Penitentiarius und Canonicus des beruͤhmten und na— tionalen Collegiatstifts der h. Maria von Guadalupe,

in dem erzbischoͤflichen Pallaste versammelt, und in Ge— mäßheit der Bestimmungen des Cap. IV., Abschnitt 13, des heiligen Tridentinischen Conciliums, den Criminal— Pro,eß untersucht, der von Seiten der vereinigten geist, lichen und militaärischen Behoͤrde gegen den Pater J. Arenas, einen Kloöstergeistlichen aus der Provinz San Diego, eingeleitet worden ist, und welcher Pater uns am 3. d. durch den General-Commandanten dieses Di striets, D. Ignacio Mora, uͤberliefert worden ist, um zur Absetzung, Degradation und Ueberweisung desselben an die Milttair-Behoͤrde schreiten zu koͤnnen. Nach ge, schehener Verification des gerichtlichen Verfahrens, der Vertheiz gung des Angeklagten vor dem gewohnlichen Kriegs erichte, und der Beschlüsse des erzbischoͤflichen Fisc ils, uachdem wir alle bisher dieser wichtigen und bedenklichen Sache geschehenen Schritte zweckmäßig er— funden, erkennen wir als Endurtheil, kraft der Autori— tt Gottes des Allmächtigen, des Vaters, Sohns und heil. Geistes: der Pater J. Arenas, ein Klostergeistli— cher, soll fuͤr immer aller Aemter und seiner geistlichen Ordination beraubt sein, und erklären in Folge dessen, daß besagter Priester abgesetzt und degradirt werden solle, wie wir ihn keaft dieses Spruches degradiren; nebst dem Befehl, zur wieklichen und feierlichen Degra— dation des gedachten Priesters zu schreiten; nach deren Vollziehung der Provisor der geistlichen Behörde den Schuldigen der seine Person reclamirenden weltlichen ö Behöoͤmrde uͤberliefern wire; wobei wir das in dem Roͤ⸗ mischen Pontifieale verordnete, aufrichtige und wirksame

Gebet verrichten, und die Mittheilung obigen Spruches

an den General Commandanten, wie auch an das hoch-

. würdige Capitel dieses Erzbisthums befehlen, den wir hiermit deeretiet und unterzeichnet haben.“

Nach den mit dem Schiffe Hepe nach England

gekommenen Nachrichten aus La Guayra vom 23. Juni

hat die Provinz Guayaquil sich unabhängig von Con lambien ertlaͤrt. An der Spitze der Revolution stand“

General Bustamente, der mehrere Proelamattonen er- lassen und dem Libertador darin Tiotz geboten hatte. Demgemäß hatte auch Bolivar (wie letzthin bereits ge— meldet worden) eine Proclamation eriassen, und darin

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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Allge die Columbier aufgefordert, sich zur Vertheidi . Freiheiten um seine Fahnen zu sammeln. ee nn;

Briefe aus Caraccas in London angekommen sein, n

r e, nin hreußische Staats ⸗-Zeitung.

clamation verbrannten.

meine

Inland.

Stralsund und Putbus, 9. August. l wurde das Geburtsfest unsers geliebten .

M

194.

ßer Herzlichkeit gefeiert. Besonders zahlrei Versammlung zu dieser Feier in en, raͤhmte Sängerin, Madame Catalahi, noch in dem freundlichen Schlosse des Fuͤrsten zu Putbus verm Bei der großen Tafel lim Salon, wozu sich mihl 170 Personen eingefunden hatten, brachte Se. du die Gesundheit Sr. Maj. des Koͤnigs unter fro Jubelruf aus, worauf Mad. Catalani aus freien triebe aufstand und das schoͤne in jedem treuen wiedertonente Volkslied mit der ihr eigenen Wuͤrn tiefem Gefuͤhl so herrlich vortrug, daß alle Ann zum lebhaften Enthusiasmus angeregt, mit Ve den Chor einstimmten: „Gott segne unser'n Kön Den Avend sdieses genußreichen Tages feiets Fuͤrst zu Putbus durch einen Dall, wozu alle Ban und Fremde eingeladen waren und sich nahe 1 Personen vereinigt hatten. Jeder kehrte mit ul gefuͤhlten Wunsche heim: daß dies vaterlaͤn dlich noch oft sich erneuern, daß Friede und Freu de stin . . moge!

eckermuünde, 4. August. Am gestrigen, all Geburtstage Sr. Maj. des Königs, , 6 stein zu der in den hiesigen Amtsdoͤrfern Schlabre— und Meyersberg zu erdauenden Kapelle gelegt. Feierlichkeit begann mit einem geistlichen Vortr— Herrn Predigers Tornow, worauf unter den ge chen Ceremonten der Gruntstein zu diesem Gott gelegt, und unter demselben, in einer blechernen! eine Urkunde fuͤr die Nachwelt, von Herrn :. J in lateinischer Sprache geschrieben, und die jetz ige staͤude der Einwohner, die Veranlassung des h und daß Se. Maj. der Koͤnig eine huldreiche 8 von 600 Thaler und freies Bauholz allergnaͤdigs ligt haben, enthaltend, aufbewahrt.

Es wurde fuͤr diese ertheilte Gnade off ent dankt, und unter inbruͤnstigem Gebet, daß diet nene Werk gluͤcklich vollendet werden moge und sang die feierliche Handlung beschlossen.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Im Bezitk der Koͤnigl. Regierung Coblenz sind die Predigtamts, Candidaten Friedrich lipp Veit und Friedrich Beer zu Pfarrern, Erste— far die evangelische Gemeinde Obercostenz, Letzterer sene von Gebhardshayn ernaunt und der evangeli— pfarrer Be ppler von Laufersweiler nach Dorlar setzt worden;

holischen Pfarrgemeinde zu Juͤtzenbach und den dazu brigen Filialorten, im Kreise Worbis, dem bisheri— Capellan Nicolas Haase zu Ershausen verliehen; zu Stettin ist der bisherige Oberlehrer daselbst, eum ann, zum Prediger in Prilup und Saabes; Rector und Fruhprediger zu Treptow a. d. Rega, ul Christian Müllers, zum Archidiaconus und 2ten diger an der St. Marien Kirche daselbst; der Pre⸗ er zu Ossecken, Haefner, zum Pfarrer in der Stadt enburg; der Overlehrer zu Stettin, Wellmann, é Prediger in Frauendorff, Amts Stettin; der Dia— sus Friedrich Wilhelm Vogel zu Labes zum Prediger Gervin bei Colberg; der dritte Prediger an der Ja— Kirche zu Stettin, Joh. Anton August Teschen, ff, zum Diakonus an der Johannis Kirche daselb st der dasige Prediger Succo zum zweiten Prediger St. Petri- und Pauls Kirche daselbst ernannt den,

Bei dem Königl. Oberlandesgericht Breslau sind die bisherigen Auscultatoren Bern— d Lindenberg, Heinrich Gustav Renner, Guido hck und Franz Karl Joseph Vogel zu Referendarien annt; 6 ; .

zu Mänster sind die bisherigen Auseultatsren edr. Henning Scheffer⸗ Bo ichorst und Katl v. t ten zu Referendarien ernannt; ; zu Naumburg ist der bisherige Auscultator beim

adtgericht zu Potsdam, Friedr. Wilhelm Heise, der ge Oberlandesgerichts⸗ Auscultator Ernst Reinhold nder und die bisherigen Auscultatoren beim Stadt, icht zu Berlin, Carl Moriz Kahle und Gustav Hein h Wallach, zu Referendarien bestellt worden.

Angekommen. Der Kaiserl. Russische Feldjäger dn dratzew, als Kourier von Paris.

Abgereist. Der General-Major und Komman— ur der ersten Garde Landwehr Brigade, v. Block, ch Stettin.

Der Kaiserlich Russische Legations⸗ Sekretair von

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Königliche Schauspiel—

Montag, 20. August. Im Schauspis! „Maria Stuart,“ Trauerspiel in 5 Abtheilung Schiller.

Dienstag, 21. August. Im Opernhause Dame auf Schloß Avenel,“ Oper in 3 Ab the mit Tann. Musik von Boyeldieu. (Mlle. Sch Anna. Hr. Cornet, erster Tenorist des Stablh

zu Hamburg: Georg Brown.)

RNedacteur In

eapel.

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Berlin, Dien stag, den 21sten Augu st 1827.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Paris, 14. . Die heutige Gazette de France erklärt sich ermächtigt, die von einem italienischen Blatte verbreitete Nachricht, daß in Cadix das gelbe Fieber ausgebrochen sei, zu widersprechen; es sei auch unwahr, daß die Franzoͤsischen Truppen ihr Quartier außerhalb der Stabt genommen hätten.

Bei Gelegenheit einer Mittheilung aus den Lon—

ju Erfurt ist die erledigte Kapellanstelle bei der dener Times in Bezug auf den Stand der Dinge in

Portugal, erklärt die Gazette die Nachricht, daß der Infant Don Miguel auf der Reise nach Lissabon he— griffen sei, fuͤr ganz falsch.

Zu Lyon ist am 10. Abends 8 Uhr bei einem Fa— brikanten eine Feuersbrunst ausgebrechen, welche beim Abgange der neuesten Nachrichten von daher, um 11 Uhr

Nachts, die benachbarten Gebäude, namentlich die Nie⸗

derlagen der Schlac?d—. wo sich viel Talg und ander

leicht entzündliche Stoffe befanden, ergriffen hatte; man

hoffte indeß doch durch gute Loͤschanstalten dem weiteren Umsichgreifen der Flammen zu wehren. .

In Rouen reißt man sich um die indianischen Gaͤste; man giebt ihnen Baͤlle und andere Feste. Der dasige Commandant hat sie zu einer glänzen den Gaste— rei geladen, wo sie dann den feinsten Ton gezeigt haben, was man nicht erwartet harte. Man hat sie unter an— derm auch veranlaßt, einen Walzer zu tanzen, die Taͤn⸗ zerin soll jedoch ohnmächtig geworden sein, weil ihr in⸗ discher Taͤnzer sie zu gewaltig in seine Arme gedruͤckt. Sie haben das Rathhaus, das Museum, auch die Bi⸗ bliothek besucht, wo man ihnen ein Geschenk gemacht hat; der Häuptling bat „das Handbuch des ächten Jä— gers“ und seine Gattin das niedliche Werkchen „Vom

Frauen Werth“ von Lezouvs erhalten; sie gab es lä⸗

chelnd ihrem Gatten.

Fuͤnfproc. Rente 104 Fr. Dreiproc. 73 Fr. 73 Fr. 5 Cent.

Lond on, 11. August. Ein als Organ der Wider sacher des Canningschen Ministeriums bekanntes Blatt, the Standart, hatte dieser Tage geäußert: Hr. Canning sei als Atheist gestorben; die New, Times und der Cou— rier erwiedern darauf, daß bekanntlich Hr. Canning alle Sonntage, wenn er nicht die Kirche besuchte, in einem Saale seiner Wohnung mit seiner Familie und saͤmmt— licher Dienerschaft sich zum Gebet versammelte, wobei er selbst die ganze anglicanische Liturgie las. Der Cou— rier fuͤhrt zugleich ein Gedicht an, das der verewigte Minister beim Tode seines äͤltesten Sohnes gemacht hat und worin sich ein christlich frommer, glaͤubiger Sinn

rywtzow, als Kourier uͤber Dresden, Muͤnchen nach auf das deutlichste aus spricht.

Chiswick, der durch Canning's Tod nun so oft er—

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