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die hohe Achtung, die er als Kanzler der Schatzkammer
genoß, geben ihm große Vorzuüͤge zur Aussuͤlung seines
neuen Amts als erster Lord der Schatzkammer. An de—
rerseits macht ihn das G ück, welches er hatte, sich die
Gunst aller Klassen der Nation zu erwerden, ganz get eignet, das Haupt einer gemischten und gemaͤßig⸗ ten Administration zu sein, welche Verbesserungen in allen Verwaltungszweigen zu bewirken vermoͤge. Kein Staatsmann ist dem Publikum fortdauernder wohlge— faͤllig und persoͤnlich weniger der Parteiwuth ausge— setzt gewesen. Der Wahlspruch: Man sell auch vom Feinde Lehre annehmen, ist von ihm mit dem gluͤck lichsten Erfolge angenommen worden. Seine Auf. richtigkeit ist allgemein anerkannt, seine Talente fuͤr bie Geschäftsfuͤhrüng sind außer Zweifel, seine Bered— samkeit ist klar und uͤberzeugend. Sie ist nicht gewal. tig, glänzend und hinreitzend, aber so, wie sie ein Eh⸗ renmann braucht, der eine gute Sache vor einer Ver, jammlung von Ehrenmaͤnnern vertheidigt. Man kann sich zwar nicht verhehlen, daß er seit seinem Eintritt
ins Oberhaus etwas in der offentlichen Achtung verloren hat, nicht etwa, weil man seine Rechtschaffenheit und sein richtiges Urtheil minder schätzte, sendern weil man fand, es fehle ihm an Kraft; dies geschah vielleicht nur, weil er es unterließ, an einem Orte Laͤrm zu machen, wo er dessen am wenigsten zu bedürfen glaubte, und weil er in einfacher gerader Weise zu Personen sprach, die nicht an die Reize der Einfachheit und Gecadheit gewohnt waren. Wenn in Zukanft es der Regierung nur darauf ankommt, auf gemeinnuͤtzige Maßregeln zu denken und dieselben ruhig zu erortern, so zweifeln wir nicht, daß es ihm vollkommen gelingen werde..
Brüssel, 1. Aug. Nach dem so eben von dem
hiesigen Magistrat bekannt gemachten Pfrogramm der Fe t lichkeiten, am 216. d., dem Geburtetage Sr. Maj. des Koͤnigs, wird das Fest am Vorabend und am Morgen
des Tages eingeläutet werden. Um 11 Uhr Vormittags wird in der St. Michezls und Gudulas Kirche ein Te
Deum gesungen. Um 10 Uhr werden in der Kirche der niederlaäͤndischen Protestanten, desgleichen in der der deutsch franzoͤsischen Protestanten, so wie auch in der juͤdischen Synagoge feierliche Dankgebete gehalten; Nach mittags finden allerhand Volksbelustigungen, Spiele re. statt und Abends ist Illumination. ö
Se. K. H. der Prinz von Oranien ist am 14. Mor⸗
gens in Lüttich eingetroffen und zwei Stunden dat, auf nach Argenteau abgegangen. Se. K. H. wird sich auch nach Spang begeben
Frankfur th a. M., 8. August. In ver 2ästen
Sitzung der Bundesversammlung wurde die von Sr. Maß. dem Koͤnige von Baiern erfolgte Ermennung des Obersten und Fluͤgel⸗ Adjutanten, Fuͤrsten August von Thurn und Taxis, zum Bevollmächtigten bei der Militair⸗Commissrion, an die Stelle des verstorbenen Obersten, Geafen von Seiboltsdorf, bekannt gemacht. In Beziehung auf die Nachstener und Ab⸗—
zugs freiheit wurde durch einhelligen Beschluß festge—
setzt: daß bei Abfassung des Beschlusses vom 23. Juni 1817 die Absicht des Bundes dahin gegangen sei, daß der Tag des wirklichen Abzuges — also nicht der Zeitpunkt des Anfalls oder Erwerbs des zur Ausfuhrung destimmten Vermoͤgens — uͤber die Freizuͤgigkeit ent⸗ scheiden solle. rn, n , ,
Aut der Schweiz, 15. August. Der Tagsatzung
warb in der 21sten Sitzung, am 6. August, durch den Gesandten von Busel eroͤffnet: daß sein Stand, mit Vorbehalt des endlichen Entscheides vom großen Rath, der Unterhandlung mit Oesterreich fuͤr einen Vertrag wegen Auslieferung ven Verbrechern fremd bleiben wolle; 5 dagegen sprach der Gesandte von Schwyz die Bereit. willigkeit seines Standes zur Theilnahme an eben jene“
Unterhandlung aus. Die vom Stande Schwyz mit de
ten Baierns und Wuͤrtembergs, hinsichtlich kommen
renzen, die nunmehr eingestellt sind.
gende Proelamation:
mandanten zu Land und zur See, die Menschh
bie Akropolis von Athen und die darin Belagerten, gunterstuͤtzten die bei Athen Kaämpfenden mit allem sstande, den die Umstände erlaubten. — Aber eben unecwartete, als unangehme Vorfälle vereitelten die faungen, die wir mit Recht auf so viele Anstren igen und Opfer baunn durften. — Die Akropolis Athen ist, nach einem heldenmuͤthigen Widecstaude so vielen Monaten, durch Capitulation in die Hande zinde uͤbergegangen; die Belagerten alle, die Be— neten und Undewaffneten, sind gerettet worden, ein- bifft auf Kriegsschiff: Frankreichs und Oesterreichs. Indessen ist des Feindes Vortheil dabei viel gerin, als ihn euch der Eindtuck der ersten Augenblicke ellen mag. — Von vielen größeren Gefahren, als heutigen, haben die göttliche Vorsicht und eure ei— n Arme sonst schon Griechenland gerettet. Heute da ihr auch die Gefuͤhle und den Beistand der
Krene Neapel geschlossene Militairkapitulation wan Tagsatzung eingereicht,. M w Die Kommissarien, welche mit den Bevolln
Einverstandnisse, Ruͤcksprache zu nehmen beauftkaz wesen waren, uͤberreichten das Protokoll ihrer 8.
In der zwei und zwanzigsten Sitzung, am! gust, ward der Kommissionalbericht uͤber die Zur hung der helvetischen Scheidemuͤnze angehoͤrt. Da trag ging dahin: es solle unter Leitung und Kom des Vororts die Zuruͤckziehung der mit dem Gy der helvetischen Republik versehenen Sch ꝛidemuͤnʒn Fuͤnfbatzenstüͤckö und abwaͤrts) bewerkstelligt, dis chrem Nennwerthe gemäß eingetauscht und in einn füͤr kund zu machenden Frist gleichzeitig aus dem lauf zuruͤckgezogen werden; in jedem Canton soln , uͤber speyrfizitte Verzeichnisse gefuhrt und diese a Klichen Welt fuͤr euch habt, welche den grausamen Vorort eingereicht werden; die eingezogenen E blutduͤrstigen Charakter eurer Tycannen nicht mehr muͤnzen sollen zerschnitten und ihre Metallmass Cennt, welcher Zweifel bleibt noch uͤbrig, daß ihr so= kauft werden. Der bei dieser Operation sich enn Nuten Feinden durch neue glänzende Thaten scha= Verlust soll von saͤmmtlichen Kantonen, (Bh Nals auch Griechenlands ruhmvolles Dasein vollends
Neuenburg und Genf ausgenommen, die nit * stigen koͤnget. — Eure großen Opfer und die vor—
helvetischen Republik gehört hatten) im I chenden Siege haben genug bewiesen, daß ihr der niß der eidgendossischen Geldskala getragen werdel Räten Freiheit wuͤrdig seid. Um auf festem Grunde bereits schon durch einzelne Kantone von dieser l zen und sicher und bald ans Ziel eurer Kämpfe zu muͤnze eingezogen worden ist, faͤllt ebenfalls in R ngen, überzeugt euch, daß ihr nur die truͤgerischen und Kontkolle, es wird ihnen aber auch die Mf hinterlistigen Versprechungen eurer Feinde fuͤrchten berechnet, wenn sie die ihrem Nennwerthe nm fliehen müsset; denn weng Betrus der Vorlaͤufer einzuziehende Maͤnze unter demselben eingezogaks G6 lagge geiaßten und ungbaänderlichen Planes gegen Die Mehrheit der 19 bei der Sache interessirn ist, so werden Tod und Selaverei seine unabwend— tone, namlich 13 Stände, genehmigten den l knöFolgen sein. Ueberzeugt euch, daß eure Tapfer— theils unbedingt, theils mit Ratifikation svorbehn Gbezleitet vou Eintracht, Gehorsam und Energie, übrigen nahmen ihn ad referendum, und der a wegs das Feuer und das Schwert eines Feindes Beschluß wird immerhin erst in der Tagsatzun Hen darf, dessen Vernichtung gewiß ist, wenn ihr 1828 gefaßt werdem. n. 6 ö mit standhafter Entschlossenheit bekämpfen wollet. —
Wien, 16. August (aus dem Gesterreich. chen! Ergreifet daher alle die Waffen, ohne Aus— ne und ohne Verzug; eilet alle muthig gegen den
Folgendes ist der (im gestrigen Blatte erwähnt
richt uͤber den Fall der Akropolis von Athen, 1. Und ihr Einwohner jedes andern Standes,
die allgemeine Zeitung Griechenlands aus Pon Kt mit und helfet, was jeder vermag, zu den Kriegs—
16. Juni, wo damals die Regierungs Commissin krnehmungen, und zweifelt nicht, das Sieg und
ihren Sitz hatte, liefert: „Mit unbeschreiblichem 6 mph folgen werden auf eure nur zritlichen und klei,
machen wir dem gesammten Griechenland bekann Uafälle. — Was mich betrifft, so will ich keinen enblick verlieren, und nichts verabsäumen, um meine
die Akropolis des ruhm vollen Athens in die Hin res Belagerers gefallen ist, indem die Besatzung, wund heiligen Pflichten gegen Griechenland zu er— w agaͤnzlich überzeugt, daß, wenn ihr immer stand
allen Einwohnern, in Folge einer Eapitulation Juni daraus auszezogen ist.“ — Nach der Autun Hleibt in eurem Kampfe fuͤrs Vaterland, ihr immmer Besatzung an den Hrn. Leblane, Commandasl awindlich bleiben, und ohne Zweisel frei werden frauzoͤsischen Fregatte Juno, hatten wir gehofft, n. Von Salamis, den 9. Juni 1827. Der Ge⸗ sich halten würde. Der Abzug der Unsrigen 4 ssimutz N. Church! ?!?!. Piraͤus, und viele andre Urfachen, trugen bei, Dasselbe Blatt der allgemeinen Zeitung Griechen Fall der Akropolis zu beschleunigen. Zu der l enthält ferner nachstehen den Bericht des Lord Coch Negotiation uͤber die Uebergabe der Festung gal über seine Expedition nach den jonischen Gewaͤs Hr. Corner, Commandant der oͤsterreichischen im Mongte Mai: „An die stellvertretende Regie⸗ Beneto, Anlaß, und wirkte später angelegenl Kommiision Griechenlands. Meine Herren! Nach Vice Admiral de Riguy, Eommandant der Cl br mir euern Wunsch eröffnet hattet, daß ich mich Sr. allerchristlichen Majestat im Mittelmeere, é Ken sollte, ehemoglichst die See, Blockade der Fe durch ihn kam die Capitulation zu Stande. — Chlumutzi C(Kastel Toernese) aufzulösen, so segelte satzung marschirte aus mit ihren Waffen und U KPweibecker, Hellas, am 19. d. M. von Spezzia da— ab, und machte am 22. Jagd auf eine Goelette und
gehörigen Bagage und andern Dingen. — Wir ** in der Folge auch die Capitulations Artikel und 1. Brigg, die einen Theil der Blockade ausgemacht en, und als er den nämlichen Abend in die Nähe
wir von der vorläufigen Correspondenz zwischen n
fizieren der zwei neutralen Machte und den Cen Caxs von Klarentza gekommen war, jagte er drei dauten der Besatzung in Händen haben, bekam liche Schiffe, eine Fregatte, eine Korvette und eine chen, uͤberzeugt, daß solche Akten stuͤcke das geeis * Das gtoͤßte derselben muß sehr stark gelitten haben,
Mittel sind, um unsre Leser auf die Spur der! m es von der Hellas auf Stimm weite beschossen
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heit hinzuleiten. — Nach dieser un gluͤcklichen de. — Spaͤter nahm ste ein tuͤrkisches Kauffahrtei heit erließ der Oberbefehlshaber (General Church beladen mit Kriegs- und Munsvorräthen, und
J Le auf fuͤnf andere, mit ahnlicher Ladung Jagd. —
„Griechen! Die Nation, die Regierung, die Gefangenen, darunter der Kiutzak⸗Aga von Patras, Kommissaͤr des Kintajers, mit seiner Familie, wur
unangefochten entlassen, mit ihren Sachen, au;
er Vereine Europa's thaten alles, was möglich
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die Bedingung, daß für sie christliche Gefangene frei— lelassen werden. — Ich habe die Ehre zu sein, weine Herren, euer gehorsamer Diener, Cochrane.“ Gegen äber von Calamo am 28. Mai. 1827. Das Deeret der stellvertretenden Regierungs Com mission hinsichtlich der von der neuen Constitution (die bereits zu Poro in Druck erschienen ist) vorgeschriecbenen Ernennung der verautwortlichen Staats Secretaire lau— tet folgendermaßen: „Die stell vertretende Commisston thut kund: Von der Promulgation der nun sanetionir⸗ ten Staattverfassung erfüllte die stellvertretende Com.
misston die Pflichten der Regierung unmittelbar, oder
durch den General Secretair Hen. Georg Glaraki (der nach der Verfassung der zweiten National- Ver—= fammlung gewählt war). — Nan aber, da jene Ver—̊ fassung bekannt gemacht worden, sind, kraft §. 126. von der stellvertretenden Commission folgende Staats— Seeretaire ernannt worden:; fur das Auswärtige, Herr G. Glaraki; fuͤr das Janere und die Poli. zei, Herr Ansstasius Londo; fuͤr die Oekonomie (Staatswirthschaft, Finanzen), Hr. Georg Maurem⸗ mati; fuͤr das Kriegs wesen, Hr. Andreas Metaxa; fur die Marine bleibt zu ernennen; fur die Jastiz und den Unterricht (Schulwesen), Hr. Gerasimus Kopa. — Mitt. lerweile, da Hr. Andreas Metara nicht anwesend *), und der Staats- Seeretair fuͤr die Marine noch nicht ernannt ist, uͤbernimmt provitsorisch ihre Funktionen, Hr. G. Glaratl. — Ju der Folge aber werden die Anorde nungen der stellvertreten den Commisston, mitunterzeichnet von dem Staats, Sectetär des betreffenden Zweiges, laut 5. 126. und 127., publieirt und ex qäattt durch den betreffenden (Staats) Secretär mittels einer be⸗ sonderen Verordnung desselben, laut §. 127. — Nach dem §. 3. des Dekrets N.. 16 der dritten Nationalver⸗ sammlung, muß ein jeder der verschiedenen Staats / Se⸗ cretäre ein eigenes Siegel haben, mit dem die in eines jeden Geschäftszweig gehörenden Anordnungen der stell⸗ vertretrnden Commission, so wie auch des Seeretärs ei
gene Verordnungen gesiegelt werden sollen. Da aber
diefe Siegel noch nicht fertig sind, so werden fuͤr jetzt alle Anordnungen der stäallver tretenden Commtission, so wie auch die eigenen Verorenun gen der Staats Secretäre mit dem dermaligen Siegel der Commtssisn gesiegelt, bis die erforderten ordentlichen Siegel fertig werden. Poro, den 11. Juni 1827. Die stellvoertreten e Com⸗ mission: Georg Mautomichali, Joann. M. Milait i Jannuli Na ko. “! w Preßburg, 14. Angust. Nachdem am 9. d. M. die Gegenbemerkungen der Magaaten uͤber die Botk— schaft (Nuneinm) in Betreff der Privat ⸗Geldverhaͤltnisse im Cirkel erwogen, und ein drittes Nuncium bie: uber entworfen, am 10 fruͤh aber auch uͤber die allerhoͤchste Resolutton wegen des herabgesetzten Salzpreises das zweite Nunctum in einer Cireular, Sitzung berichtigt war — sind beide in der 264sten Reichstags Sitzung um eilf Uhr in Berathung gezogen, und mit wenigen Aeu dern, gen an die Maguatentafel gesendet worden. Nach 3 Uhr Nachmittag langten die neuen Bemerkungen *** Magnaten über das zweite Nuncium in Betreff des Salzes an die Ständetafel, welche zur Dictatur gewie— sen wurden, — über die Repräsentation in Privat Ver⸗ hältuissen aber erfolgte die Einigung beider Tafeln. Nachmittag beriethen die Stände in einer Cirenlar— Sitzung die gedachten Bemerkungen der Magngten — nad am Sounabend fruͤh auch den Entwurf der Rep rä⸗ sentation in Privat Verhältnissen — worauf um 11 Ubr zie 265ste gemischte Reichstagssitzung folate. Ju dieser sießen des Erzherzogs Palatins Königl. Heheit ein vom
11. d. M. datirt? genehmigende allerhoöchste Resolution
is, von Griva zu. Nauplla ge—
) Als Anhaͤnger Kolokotron 6 . . . z 5 österreich. Beobachters.)
fangen gesetzt. (Anmerk. de
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