1827 / 196 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 24 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

entweder bereits Mitglieder des Kabinettes, oder doch der Canningschen Berwaltung sind.

Hr. C. wird naͤchsten Donnerstag Morgen in der Westminster Abtey beigesetzt werden. Sein Leichenbe⸗ gaͤngniß wird ganz still und einfach vor sich gehen; bloß seine Verwandten, saͤmmtliche Kabinetsminister, die Secretaire und Aerzte des Verewigten werden den Zug nach der Abtey begleiten. Da jedoch mehrere persoͤnliche Freunde den Wunsch geaäͤußert, ebenfalls zu folgen, so werden diese sich in der Abtey einstellen, wo sie nach Vorzeigung von Karten durch das Haus des Dechanten von Westminster, Dr. Ireland, zugelassen werden. Der Sarg wird zwischen Pitt und Fox gestellt.

Naäͤchsten Freitag wird ein Geheimerath wegen Pro— rogation des Parlaments gehalten. Hrn. Canning's juͤngster Sohn, der sich gegenwartig auf der Schule zu Eton befindet, soll ausgezeichnete Talente besitzen und sein Aeußeres dem seines Vaters sprechend aͤhnlich sein. 34 ͤ

Von den Schiffen, aus denen die in Portsmouth

eingelaufene Russische Flotte besteht, werden nur vier

Linienschiffe: Azor, Hangsdd, Ezechiel und Alexander— Newösky, so wie die vier Fregatten: Helena, Prevornie,

Junze und Constantin, nach dem Mittellaͤndischen Meere

ab segeln.

Briefe aus Lissabon, von Freunden des Ministeri⸗ ums geschrieben, Spitze des Departements des Kriegs und der auswaͤr— tigen Angelegenheiten gebracht, schildern zwar die neu— sten tumultuarischen Ereignisse daselbst auf dieselbe Weise, wie man sie kannte, geben denselben aber eine verschie dene Farbe. Sie stellen die Personen, die sich am 24. Juli in der Straße zusammenrottirten und ihre Unzu— friedenheit uͤber Saldanha's Entlassung zu erkennen ga—

hen und Tumulte bereit sei. Sie erzählen unter an, dern, daß die 3 Menschen, welche zu dem Justiz⸗ und Marineminister kamen und die Wiedereinsetzung des Grafen Saldanha verlangten, sich Volksdeputirte ge nannt hätten und behaupten, daß am 28. Abends durch Anwendung der bewaffneten Gewalt die Ruhe gaͤnzlich wie— der hergestellt worden wäre. Hr. Jose Liberato Freire de Carvalho, der erst vor kurzem die Redaction der Lis⸗ sabonner Zeitung erhalten, weil sein Vorgaͤnger zu an— tiliberal war, hat bereits den Wandel menschlicher Ver— haͤltnisse ebenfalls erfahren, und unterm 28. Juli gleich fals seine Entlassung bekommen. Hr. Cundy, der den Plan zu einem großen Schiffs canal zwischen London und Portsmouth entworfen, hat bereits seinen dritten Bericht daruͤber erstattet; und al— lem Anschein nach wird diese wichtige Unternehmung zu me,. kommen. Der Canal wird 78 (Engl.) Meilen ang. re. (TTLondon, 15. August. Der Koͤnig hielt gestern im , Schlosse von Windsor große Cour, wobei Viscount Go— . derich Sr. Maj. vorgestellt und von Hoͤchstdemselben zum ersten Lord des Schatzes ernannt und zum Hand— kuß gelassen wurde. Darauf erhielt Hr. Herries von Sr. Maj. die Siegel als Kanzler der Schatzkammer und gelangte ebenfalls zum Handkuß, so wie demnaͤchst auch Lord William Bentink, als ernannter Ober Statt, halter von Indien. Nach der Cour hielt der Koͤnig Ge⸗ heimen Rath, in welchem Hr. Herries und Lord Bentink vereidigt wurden. Der Herzog von Portland ward, dem Vernehmen nach, an des abgegangenen Grafen Har— rowby Stelle, zum Praͤsidenten des Geh. Raths erklaͤrt. Die weitere Prorogation des Parlaments vom 21. bis zum 28. Oktober ward beschlossen. Vorgestern erfotgte in der angekuͤndigten Weise Hrn. Cannings Leichenbegängniß; unsere gestrigen Blaͤt ter sind großentheils mit ausfuͤhrlichen Nachrichten dar

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das den Grafen da Ponte an die

ben, als Gesindel dar, das jeden Augenblick zu Unru⸗

nen⸗Ordens verliehen.

nichts mit Bestimmtheit. Im die entschlossene Stellung und akeit der Griechen, Ibrahim Pascha uͤberall Hin— ssse getroffen, auf die er nicht gerechnet hatte. Zu⸗ griff er Megalospeleon, das festeste Kloster im Pe⸗ nes, an, und ward zuruͤckgeschlagen. Dann wen r sich in das Gebiet von Keriteas, und traf dort Rikitas und Genaios Kolokotreni. Ihr mannhaf⸗ Fiderstand vereitelte sein Vorhaben, das dahin ging, eisen Feldfruͤchte und das Vieh aus der Gegend Lripoliza zu entfuͤhren, wo megen der Unsichereit Veroͤdung des Landes großer Mangel herrscht. Der egerische Theil der Einwohner verlaßt, wo er vor⸗ zt, die Lamdstraßen, und was er trifft, ist bewaffnet. uchi hat sich nach dem Innern von Griechenland ndet, um es zu unterwerfen. Es wird von 4000 hlossenen Leuten vertheidigt, und ihnen Zeit, An— gung und Mannschast genug kosten. Die byzanti⸗ „Fiotte ist zum zweitenmal nach Navarino gegan⸗ und hat den 4A griechischen Briggs das Meer uͤber⸗ die Lord Cochrane dort aufgestellt hat, den korin⸗ hen Meerbusen zu sperren.

Amerika. Londoner Blaͤtter enthalten aus den sten Bogota Zeitungen die Meldung, daß der zbische Eongrer die Entsagungen Bolivar's und anders, erstere mit 50 Stimmen gegen 24, letztere jo gegen 4, verworfen hat. Die vollziehen de Ge— van Columbien bleibt also in den nämlichen Haͤn— Nach Entscheidung dieser Angelegenheit ist man er wichtigen Discussion geschritten, mittelst einer ttenten und angemessenen Aeußerung der offentlichen

Am 14. d. hatte der russische Gesandte, Fuͤrst Lieven, nebst seinem Secretair, Hrn. Smirnow unn franzoͤsische Geschäftsträger, Hr. Roth, eine lange ß ferenz mit Lord Dudley.

Am 15. d. wurden, nach gehaltenem Kabineten Depeschen an Hrn. Huskisson abgefertigt. Am sell Tage hatten der oͤsterteichische Botschafter, des glen der spanische Gesantte, Graf vor Alcudia und der dinische Gesandte Geschaͤfte im auswaͤrtigen Amte.

Die gestrigen Times melden, daß Graf Capobih nicht als der kuͤnftige Repraͤsentant der Griechischn gierung hier angekommen sei, sondern bloß, um sh Ansichten unsers Ministeriums uͤber seine Erwij zum Regierenden Griechenlands zu vergewissern.

Nach Briefen aus Laguaira vom 4. Juli di einem Daͤnischen Kriegsschiffe nach Lou don gelangt, n Bolivar am 5. mit unserm Kriegsschiffe Drujhn Lartagena absegeln, so wie noch zwei Schiffe mit Anzahl Columb. Ojfiziere. Bolivar hatte alles iy offentlichen Kassen befindliche Geld zu dem Ruͤcks solde an die Truppen rein ausgezahlt. Seine heit hatte in Caracas sehr abgenommen. E) Nachrichten zufolge, die am 17. v. M. von St, 1 mas abgegangen, war Bolivar wirklich abgesegelt.

Gestern schlossen Consols zum 289. d. zu 858 ganze Fallen und Steigen hatte sich dieser Tagen bezogen, ob Herr Herries die Kanzlerstelle der e kammer annehmen wuͤrde oder nicht. Frankfurt am Main, 13. August. Die g desversammlung hatte in vertraulicher Sittng Wunsch ausgesptochen, daß, nach den in Folge h loͤschens der Herzogl. Sachsen Gothaischen Specht in den hoͤchsten Personen und dem Laäͤnderbesitze gierenden Herzoge von Sachsen eingetretenen Vm rungen, auch die Vollmacht des Großherzoglich und zoglich Saͤchsischen Bundesgesandten, Grafen v. B erneuert werden mochte; hierauf uͤberreichte diese nächst eine neue Vollmacht des Großherzogs von 6 sen Weimar, welche in der 2ö5sten Sitzung durch Praͤsidium vorgelegt wurde.

In derselben Sitzung ward eine Amonatliche tagung der Bundesversammlung und die Wien nung ihrer Sitzungen im Monat Januar k. 3 schlo ssen. ̃

St. Peters burg, 14. August. Seine Ma der Kaiser haben an den General- Adjutanten Gy Lieutenant Benkendorff 2. folgen des Reseript zu geruht: 41 .

Ihrer musterhaften Tapferkeit und Ihren ein vollen Anordnungen verdauken Wir die glaͤnzend folge des detaschirten Truppen Corps, welches unn rem Befehl sich auf dem persischen Gebiete dun rasche Einnahme des Klosters von Etschmiadzine um die den Feinden mehreremale, besonders in der! bung der Festungen Erivan und Sardar-⸗Abad! brachten Niederlage ausgezeichnet hat, wo die Kosacken vom Don und vom schwarzen Meere, von rem Beispiele beseelt, Beweise Ihrer Tapferkeit un erschockenheit gegeben haben, indem sie ein ihn Zahl uͤberlegenes feindliches Cavallerie Corps in dieß schlugen. Zur Belohnung der uns von Ihnen geleiste wichtigen Dienste ernennen Wir Sie zum Gro des St. Wladimir Ordens zweiter Klasse, dessen J nien Ihnen beikommend zugehen.

Ich bin Ihr wohlageneigter Czarskoioselo, den 22. Jul 1827. Egez.) Nieelt Der Kaiser hat dem wirklichen Staatsrath det wärtigen Angelegenheiten, Grafen Matuszewic, m schmeichelhaften Reskripts, das Großkreuz des St.

Corfu, 24. Juli. Ueber die Plane und E

zt wissen wir noch sponnes hat durch

ssicationen der Constitution und die Art ihrer Aus— ng auszumitteln. Die Verhandlungen sind indes⸗ äs zum 2. Juli ausgesetzt worden. Die Stim- hl, wodurch Bolivar in der Peaͤsidentenstelle auf, erhalten wurde, ist (wie der Londoner Courier be- h ein Beweis des verminderten Zutrauens, das Congreß in ihn setzt; offenbar eine Folge seines sten Benehmens, wodurch er seinen Wunsch, die sische Verfassung in Columbien einzufuͤhren, ziemlich ich zu erkennen gegeben. Sobald er jedoch diese sfuͤhrbare Absicht aufgiebt, wird die Achtung und die seine glaͤnzenden Dienste ihm erwarben, un— ar zuruͤckkehren. Der General Bustamante soll, nebst mehreren sei— nhünger, von seinen eignen Soldaten verhaftet sein. n der (letzthin mitgetheilten) Bothschaft des Peäsidenten von Columbien, General Santander, 12. Mai, bezieht derselbe sich auf eine Bathschast 2. Januar, welche für die Eroͤffnung der Congreß— nmlung, die verfassungsmäßig damals eigentlich erfolgen sollen, der Zeitumstaͤnde wegen aber nicht jtande kam, bestimmt gewesen war. Nachstehendes r wesentliche Juhalt derselben. Der Vicepräͤsident gedenkt zuerst des Schlusses der Sitzung, und der guͤnstigen, damals obwaltenden aͤltnisse. Damals war die Republik innerlich und lich gesichert, der Credit hatte sich gehoben, die Ju— no oͤffentliche Erziehung verbessert, die See, und macht waren im besten Zustande, die spanische Re— ug zum Frieden geneigt. Spaͤterhin traten Un— in Columbien ein, welche der Freiheitsliebe als ierstein dienten. Die Spanische Regierung hatte auf die Nachricht nruhen in Venezuela ihre Eroberungs, oder An— zplne wieder aufgenommen; doch hat die Natio gierung die noͤthigen Maaßregeln dagegen getrof. und der seitdem erfolgte Fall der Festungen Ulna, llo und Chiloe durften von dieser Seite nichts mehr gen lassen. Die Verhaltnisse mit den uͤbrigen Ame ischen Staaten sind innizer geworden. Der in der

uͤber angefuͤllt.

bon Cochrane und der unter seiner Fuͤhrung stehrs

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nung, die zum allgemeinen Besten erforderlichen.

fehl jener Regierung, in den

großen Amerikanischen Versammlung zu Panama zwi— schen Columbien, Peru, Mexico und Mittelamerika (Guatemala) abgeschlossene Vertrag soll dem Congreß naͤch sten vorgelegt werden. Zugleich wurden die respek— tiven zur gemein samen Vertheidigung zu stellenden Con— tingente bestimmt. Allen uͤbrigen Sudamerikanischen Staaten steht der Beitritt frei; und zu Tacusaya, wo sich die große Versammlung spaͤter einsand, waren auch Abgeordnete des Rio de la Plata, von Bolivia, des Kaisers von Brasilien und der Vereinigten Staaten von N. America zugegen. Wahrscheinlich werden auch Großbrittannien und die Niederlande ihre Bevollmäch—

tigten hinsenden. Die provisorische Regierung von

Peru hat die Republik Bolivia anerkannt, dagegen scheinen sich die V. Staaten des Rio de la Plata des⸗— sen geweigert zu haben. Man hofft, diese Mißhellig— keiten zu beiderseitigem Vortheil beigelegt zu sehen. Die Regierung der V. Staaten von Mittelamerika hat den Columbischen bevollmächtigten Minister, der mit Auswechselung des am 15. Maͤrz 1825 in Caraccas ab— geschlossenen Allianz Vertrages beauftragt war, in aller Form zugelassen; doch ist dieser Vertrag bisher nicht puͤnktlich beobachtet worden. Der Praͤsident der V. Staaten des Rio de la Plata hat ebenfalls den Colum— dischen Geschaͤftsträger angenommen. Columbien bedau— ert die Streitigkeiten zwischen jenen Staaten und dem Kaiser von Brasilien, und wuͤnscht die haldige Been di— gung derselden. Die Sendung des Obersten Palacios an den Hof St. Kaiserl. Maj. bezweckt die Auffecht⸗ haltung der freundschaftlichen Verhältnisse Columbiens mit Sr. Maj. Dir zu London ain 7. Novbr. 1825 mit Großbrittannien abgeschlossene Freundschafts⸗“, Han— dels, und Schiffahrts Vertécag ist aufs Treulichste beob— achtet worden. In Folge des mit den V. Staaten von N. Amerika abgeschlossenen Vertrages sind mittelst eines Decrets die Bürger jener Staaten den Untertha— nen Sr. Britt. Maj. in allen Handelsangelegenheiten mit der Republit gleichgestellt worden, doch ist zu be— sorgen, daß die Unruhen in Veuezuela einige Verletzun⸗ gen dieses Vertrages und der ubrigen zur Folge gehabt haben. Die Regietung Sr. Allerchristl. Maj. hat, mit⸗ telst einer Unterbehoͤrde Lautoridal subalterna), einen Oberhandels⸗Agenten fuͤr die Verhaͤltuisse Frankreichs mit der Republik ernannt. Die vollziehende Gewalt bedauert sehr, daß die bei dieser Ernennung beobachte— ten Formen dem Voͤlkerrechte nicht gemäß sind, indem

sonstigenfalls die Columbische Regierung ihr Exequatur

erlassen Und sich der Verbindung mit einem so ausge— zeichneten Judividuum, wie Hr. Martigny, erfreut hätte. Um jedoch gegen Frankreich und Se. Allerchristl. Maj. den Wunsch der Regierung nach Anknuͤpfung und Auf— rechthaltung friedlicher und freundschaftlicher Verhaͤlt⸗ nisse an den Tag zu legen, ist dem Agenten die Ober— aufsicht uͤber den Franzoͤsischen Hande! in der Weise und Form gestattet worden, wie fruͤher unter ahnlichen Umständen den Englischen und Hollandischen Handels Agenten. Die vollziehende Gewalt hofft zuverlassig, dir Franzoͤsische Regierung werde naͤchstens die Souveraini— tat Columbiens anerkennen, und dadurch den Erzeugnis— sen ihrer Nationah“ Industrie ein guͤnstigeres Feld er⸗ öffnen. Schon weht die Eolumbische Flagge, auf Be— Franzoͤsischen Hafen. Unsre Verbindungen mit dem apostolischen Stuhle sind nicht weiter vorgeruͤckt. Unser Minister hatte sich zwar von Florenz wieder nach Rom begeben, ohne jedoch et⸗ was dort auszurichten, weshalb ihm auch bereits sine Urlaubsschreiben eingesandt worden sind.“ In De— zug auf die Ereignisse zu Valencia vom 13 Aptti 1826, welche die Lossagung von ganz Venezutla, der Provinz Apure, eines Cantons der Provinz Baxinas und von Margarita zur Folge hatten, die sich saͤmmtlich den Be⸗ fehlen des Generals Paez unterwarfen“, spricht der