1827 / 203 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Berlin, Sonnabend, den 1sten September 1827.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Ihre Köoͤnigl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Mecklenburg-⸗Schwerin sind von Ludwigslust hier angekommen und in die fuͤr Höoͤchst— dieselben im Koͤnigl. Schlosse in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgestiegen.

Abgereist. Der Fuͤrst Metschersky nach St. Peters burg.

Der Sberlandesgerichts Chef,Praͤsident v. Schlech ten dal nach Paderborn. . J

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

P aris, 25. August. Es ist gegenwaͤrtig ein Ge⸗ setz in Betreff der Flußfischereien bei den verschiedenen

Gerichtshoͤfen des Koͤnigreichs in Umlauf; sie sind saͤmmt— lich aufgesordert worden, ihr Gutachten daruͤber abzu⸗

legen.

Ein hiesiges Blatt sagt, Hr. Huskisson habe Sr. Exe. dem Herrn Praäsidenten des Ministerraths einen Besuch abgestattet. .

Die Gazette de france erinnert ihre Leser, gegen die in einigen Blaͤttern enthaltenen, uͤbertriebenen Be— richte von in Madrid vorgefallenen Unruhen, mißtrauisch zu sein, und nur dasjenige zu glauben, was sie selbst

meldet (S. den Art. Madrid). Die genannte Zei—

tung bemerkt auch noch, die im Constitutionnel und im Journal des Debats enthaltene Nachricht von der Ab— reise des Kaisers Don Pedro nach Lissabon sei unge⸗

gruͤndet.

Briefe von der spanischen Grenze sagen, daß die Bande des Aufruͤhrers des Etangs, genannt Bozom, fortwährend zu und abnimmt. Am 31. Juli hatte er nur noch 12 Mann, seitdem soll aber der Haufen sehr angewachsen sein. Die franzoͤsische Garnison von Fi— gueras hat viel von der Hitze gelitten, die ganze Ca— serne des 40sten Linienregiments glich einem Lazareth. Seitdem sich aber die Temperatur abgekuͤhlt hat, haben die Krankheiten nach gelassen.

Fuͤnfprocentige Rente 104 Fr. 16 C. Dreiproc. 72 Fr. 90 C.

London, 24. August. Nach der Geheimeraths— Sitzung am 21. d. M. hatte der Marquis von Lands— down deim Koͤnig Audienz; Se. Maj. kehrten noch am

selbigen Tage nach Windsor zuruͤck. Der Herzog von

heutigen Hofzeitung erscheinen.

Clarence hat am 20. S. das drei und sechzigste Jahr angetreten; Se. K. H. feierten Ihr Geburtsfest in Bushy⸗Park, wohin naͤchst Ihrer Mas. der verwittweten Königin von Wuͤrtemberg auch die Prinzessin Augusta sich von ihrem Landsitze Frogmore begeben hatten. Ge—⸗— stern fruͤh kam der Herzog nebst der Herzogin hierher, und hielt demnaͤchst als Groß Admiral Lever im Abmi⸗ ralitaͤtsgebaͤude. ö Die Hofzeitung vom 21. d. macht die Ernennung des Herzogs von Portland zum GiheimerathsPraͤsiden⸗ ten bekannt; die Ernennung des Herzogs von Welling ton zum Ober⸗-Befehlshaber der Landmacht wird in de Vorgestern Nachmittag wurde im auswaͤrtigen Amt ein dreistuͤndiger Kabinets-Rath gehalten. ö Ueber die Besetzung des Schatzkanzleramts ist nach nichts entschieden, und es scheint gewiß, daß erst nach Hrn. Huskissons, Ruͤckkehr diese Angelegenheit oge—⸗ macht werden wird. Gestern erhielt Viscount Goderich eine Mittheilung von demselben aus Paris und sendete

alsbald einen Koͤnigsboten mit Depeschen an Se. Maj.

nach Windsor ab.

Vorgestern war hier das unbegruͤndete Geruͤcht in Umlauf, daß eine neue Ausruͤstung nach Lissabon abzu⸗ gehen im Begriff stehe und daß 5000, ja sogar 10,000 Mann dahin geschickt werden wurden; dies ist eine reine Erdichtung, und, wie der Courier berichtet, an der ganzen Sache nichts weiter wahr, als daß zwei Schiffe Befehl erhalten haben, nach dem Tajo abzu⸗ gehen, um die beiden letzthin von da weggeschickten

Schiffe zu ersetzen.

Nach den neuesten Nachrichten aus Lissabon (vom 15. August) glaubte man dort in den naͤchsten Tagen der Ankunft des Kaisers D. Pedro entgegen sehen zu koͤnnen, indem er bereits am 27. Juni an Bord des Li⸗ nienschiffes D. Pedro nebst zwei Fregatten von Rio Janeiro abgegangen sein soll. Die letzten aus Rio Faneiro in Lissabon angelangten Zeitungen haben (Pri⸗ vatbrifen von daher zu Folge) mehrere Dekrete in Be⸗ treff Portugals enthalten, welche demnaͤchst auch in den Lissaboner Zeitungen mitgetheilt worden sind. Nach dem ersten Dekret soll Portugal in Zukunft, aus Ruͤcksichten der Sparsamkeit, nur einen einzigen Botschafter haben, naͤmlich am brasilischen Hofe; an den Hoͤfen von Lon— don, Madrid und Paris soll es außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmaͤchtigte Minister, an denen von Wien, Bruͤssel, Berlin, St. Petersburg, Rom, Turin, Neapel, desgleichen auch zu Washington, nur Geschaͤfts⸗ traͤger, und zu Stockholm und Kopenhagen nur Consu—⸗ lar ⸗Agenten halten. Das zweite Dekret enthaͤlt die Er⸗ nennung von zehn Staatsraͤthen, von denen fuͤnf bereits Seiten der Regentin angestellt, fuͤnf andere aber neu ernannt sind; unter letzteren befindet sich auch der Dok—

Zeitung.