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tor Abrantes, der letzthin Portugal in Ungnaden ver— lassen hat. Der Name Trigoso's, der durch die Regen. tin zu der gedachten Wurde erhoben worden war, ist ausgelassen. Man halt ihn fuͤr einen Mann von vie, len Talenten, beschuldigt ihn jedoch, daß er das Ver trauen der Prinzessin, welches er in hohem Grade ge— nießt, irre leite, in der Absicht, die Verfassung zu zer stoͤren. — Die Bekanntmachung dieser Dekrete hat, wi— man sagt, die dermaligen Minister in sehr große Ver— legenheit gesetzt, und sie sollen zu Cintra, wo die Re gentin dermalen residirt, Berathung gehalten häben, um uͤber den einzuschlagenden Gang Beschluß zu fassen. Es sind jedoch Spaltungen im Kabinet. — Der Bi⸗ schof von Algarbien, bisheriger Justizminister, hat, wie man behauptet, seine Entlassung erhalten, und seine Stelle ist Herrn Mattos, dem Kanzler des Koͤnnigreichs, angetragen worden, der jedoch den precairen Posten ab, lehnt. Der Graf da Ponte soll das Kriegs Ministerium niederlegen und auf einen Gesandtschaftsposten gehen; sein Nachfolger wird nicht bestimmt angegeben, doch nennen Einige den Baron Sabroso. Auch die Entlas
sung des Marine-Ministers soll im Werke sein. Man
kann sich daher denken, daß die groͤßte Virwirrung bei der Regierung herrsche. General Saldanha, dessen Ent— lassung vor etwa vierzehn Tagen so viel Laͤrm verursacht hatte, hielt sich in Cintra auf, bis die Prinzessin Re— gentin dahin kam, wo er sich dann nach Oleira begab. Er soll die Absicht gehabt haben, nach England zu ge— hen, aber seit der Ankunft der neuesten Nachrichten aus Brasilien dieselbe geaͤndert haben. — Die Zahl der in Folge der letzten unruhigen Bewegungen verhafteten Per— sonen wird, wohl etwas übertrieben, auf 100 angegeben. — Die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft Don Pedros hat uͤbrigens eine große Aenderung im Volks, geist bewirkt; die Desertionen nach Spanien werden, sobald er ankoͤmmt, ganz aufhören. — Einem Geruͤcht zufolge, sollte Don Miguel wahrend der Anwesenheit des Kaisers nach Portugal zurückkehren, Chaves und dessen anticonstitutionelle Anhänger aber fuͤr Hochverraͤ— ther erklart werden und vielleicht ihres Vermoͤgens ver— lustig gehen, eine Maaßregel, die bis jetzt noch nicht ver sucht worden. Der entschlossene Charakter des Kaisers veranlaßt jedoch allehand Muthmaßungen und Manche erwarten strenge Maßregeln. — Die brittischen Trup— pen stehen in den Doͤrfern um Läss-ben.
Am 18. d. musterte Admiral Senaͤwin in Ports,
mouth die vier Linienschiffe und vier Fregatten, welche gestern unter Admiral Graf Heyden nach dem Mittel— meere haben abgehen sollen. Der Graf hat seine Flagge vom St. Andreas auf den Azow von 74 Kanonen, als
ein brauchbareres Schiff, verpflanzt. Admiral Senäwin.«
wird mit dem St. Andreas, vier andern Linienschiffen, vier Fregatten und einer Corvette nach Kronstadt zu— ruͤckkehren, sobald die andern Schiffe abgegangen. Ein Transportschiff kam am 13. aus Kronstadt an. Am Freitag wurde den Mannschaften zweimonatlicher Sold gezahlt; es ist bei ihnen Gebrauch, sie, wenn sie im Ha— fen sind, monatlich abzuzahlen.
Aus Gibraltar wird vom 28. Juli gemeldet: „Ge— stern kam die Concezione in zwei Tagen von Oran an. Eine Franz. Brigg war vor jenem Hafen von zwei klei⸗ nen Kreuzern genommen und dort aufgebracht, die La—
dung, aus Wein und Branntwein bestehend, geloͤscht
und verkauft worden; die beiden Corsaren gingen dann nach Algier ab.“ Und vom 30. „Die nach Oran ge— brachte Brigg soll die, nach Havre bestimmte Aurore sein; die Mannschaft ward uͤber Land nach Algier ge— schickt.“
Vom Main, 27. August. Einen unvergleichlich schoöͤnen Anblick gewähren jetzt, nach mehrtägigem Re genwetter, die Weinstoͤcke in Franken, sowohl wegen ih rer uͤppigen Vegetation, als wegen ihrer uͤberaus ges ig
ihre Bluͤthen abgestreift haben.
neten Fruchtbarkeit und fruͤhen Zeitigungsperiode. Selbst jene, welche im vorigen Winter erfroren, und deswegen im Fruͤhjahre tief unten abgeschnitten worden sind, ha— ben sich so erholt, daß sie im nächsten Jahre wieder tragbar sein koͤnnen. Als ein Beispiel von bewunderns— würdiger Kraft ihrer Vegetation verdient bemerkt zu werden, daß mehrere an den Mauern eines Gartens zu Wuͤrzburg stehende Weinstoͤcke, welche erst vor 10 Wo— chen 17 Schuh uͤber der Erde abgeschnitten wurden, seitdem 18 bis 20 baierische Werkschuh lange, frische und starke Reben nachgetrieben haben, an denen einige reifende Trauben und mehrere Spaͤtsaͤmlinge haͤngen. In dem Freihafen zu Mainz vor dem hoͤlzernen Häuschen eines Hafenwächters, befindet sich ein Trau— benstock, der in seiner diesjährigen Crescenz eine merk— wuͤrdige Erscheinung darbietet. Am Fuße der Rebe, fast auf- der Erde, befinden sich naͤmlich seit geraumer Zeit ganz reife rothe Burgunder-Trauben. An dersel— ben Rebe, aber zwei Fuß hoͤher, ist die Frucht ziemlich ausgewachsen, aber noch ganzlich unreif, und noch hoͤ— her hinauf befinden sich ganz kleine Träubchen, die kaum Die beiden letztern Feuchte befinden sich an Schoßlingen von diesem Jahre. Aus Kehl wird gemeldet: Eine amtliche Mitthei, lung von Straßburg giebt die unerwartete Nachricht, daß die allgemeine Zeitung in Frankreich verboten wor— den und nicht mehr dahin versandt werden darf. Madrid, 17. August. (Aus Privatbriefen in der Gazette de Fr.) Die Nachricht von dem zwischen Bra— silien und Buenos Ayres abgeschlossenen Vertrage hat auf die spanische Regierung einen Eindruck gemacht, den wir nur bedauern koͤnnen. Die Furcht vor Don
Pedros Ruͤckkehr nach Portugal scheint die spanische
Regierung zur Partei der Exaltirten hinzutreiben. Die Absetzung des Polizei Intendanten Recacho, welcher als das Oberhaupt der gemäßigten Partei betrachtet wurde, ist das Zeichen davon gewesen. Er genoß das Vertrauen
des Koͤnigs und hielt dem fuͤr das Haupt der exaltirten
Partei geltenden Minister Colomarde die Wiage. Hr. Balbea, Intendant der Provinz Madrid, wirkte in Ge— meinschaft mit ihm, um etwanige Excesse zu dämpfen. Die Polizeiverwaltung ist gegenwärtig mit dem Justiz— ministerio vereinigt. Hr. Recacho ist nach Oviedo und Hr. Balboa nach Granada verbannt. Die Stelle des
Letztgenannten ist einem, wie es heißt, den Absolutisten
guͤnstigen Hrn. Lorrilla gegeben worden. — Die Zeit der Abreise der beiden Verbannten war auf ein Uhr Nach mittag bestimmt: i wie Hr. Recacho der Gegenstand der oͤffentlichen Aufmerk— samkeit war, gluͤckte es, Madrid unbemerkt zu veirlassen. Da sich aber ein großer Haufen vor des Hrn. Recachö Thuͤr versammelt hatte, und dieselbe belagert hielt, so rieth man ihm, seinen Wagen mit der Dienerschaft ab— gehen zu lassen, und den Wagen, durch eine Hinterthuͤr hinausschluͤpfend, zu Fuß einzuholen. Dieses that er auch; aber kaum war er in Begleitung eines Freundes und eines Alkaden einige Schritte weit gekommen, so wurde er durch einen Haufen Arbeiter und K. Freiwilligen umringt, die das Geschrei: Es lebe der absolute Konig, Tod den Negros, Tod dem Recacho drohend hören ließen. So begleitet, kam er bis zur Puerta del Sol, wo, im— mer mehr gedrängt, und wuͤthen der bedroht, gendͤthigt war, sich unter dem Schutz der Wache im Postgebäu de zu ergeben. Der Befehlshaber der Wache ließ sogleich die Gewehre laden, die Wache sich aufstellen, Patrouil— len organistren und umherstreichen, und die ver sammel— ten Haufen durch Reuterei auseinander treiben. Ge— gen 4 Uhr war es endlich dem Hrn. Recacho moͤglich, unter der Begleitung des General-Capitains und eini— ger Reiter seinen Wagen, der in einiger Entfernung von der Stadt auf ihn wartete, einzuholen. — Diese
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Hrn. Balboa, welcher viel weniger
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Nadrid, besonders wegen der Besorgniß gemacht, daß tre Gew altthaͤtigkeiten auf diesen ersten Versuch fol möchten. Man hat ungern bemerkt, daß die Polt iwverwaltung in dem Augenblicke abgeschafft worden ist, o dieses von aufrährerischen Haufen in Catalonien zit den Waffen in der Hand verlangt wurde. Ander— eitige Veraͤnderungen in den hoͤhern Stellen erwartet n nicht. — Die fruͤher besprochene Verminderung der heobachtun gsarmee findet nunmehr nicht statt, die 6000 ann, welche nach Catalonien bestimmt sind, werden derswo hergenommen werden. —
Die Nachrichten aus Catalonien sind nicht gut,
e Zahl der Aufruͤhrer nimmt zu; der General- Capi in' Campo⸗Sagrado dringt auf Ergreifung energischer aßregeln. Er soll seinzn Abschied gefordert und er,
alten haben. a ᷣᷣ—Q—QKi—
FIn land.
Mun ster. Der Nutzen der Landarmen! und Ar—
itsanstalt zu Benninghausen zeigt sich fortwährend. ie Zahl der Landstreicher und Bettler, welche mit ih— m frechen Andringen eine wahre ihren meist isolirten Wohnungen waren, h mit jedem Jahre dem
Plage der Landleute vermindert und es wirkt die Anstalt besonders
ohlthaͤtig auf Trunk ergebene und luͤderliche
zitthe.
an dwirthsch aftliche Berichte aus dem Innern des Reichs vom Ende Juli.
( Fortsetzung. ) . IV. ommern. — Stettin. Den Hagelscha
n abgerechnet, war das Wetter der Vegetation nicht schtheilig, nur wurde hier und da, wo der Gewitter, gen nicht hingekommen war, uͤber zu große Trockniß d Hitze geklagt, welche das Getreide zu schnell reifen ßen und die Korner desselben nicht zur Vollkommen it brachten, was auch die mit Roggen veranstalteten robedrusche zu bestaͤtigen schienen. — Köslin. Trok iheit und Wärme waren auch im Julimonat vorherr. hend, wodurch die Sommersaat und die. Kartoffeln ilweise, besonders auf leichtem Boden, bedeutend lit „und auch der Heuschlag einen geringen Ertrag ge hrte. Es fiel im Ganzen, vornemlich in der letzten aifte des Monats, wenig und nur strichweise Regen. le Erndte des Roggens begann — was in der hiesi n Gegend eine außerordentliche Etscheinung ist — eits in der Mitte Juli, ist zur Zeit fast ganzlich be digt und anscheinend reichlich aus gefallen. Gegenwaͤr⸗ wird schon mit dem Einschnitt des Weizens vorge— ritten. Nach dem landraäͤthlichen Bericht sind die oggenfelder im Rummelsburgschen Kreise, namentlich der fuͤdwestlichen Gegend desselben, von den Spreng⸗ n, — Gryllus vividissimus — einer Art Heu checken, imgesucht und außerdem hat hiernach eine anhaltende ürre den Sommersaaten und Kartoffeln dergestalt ge— adet, daß in diesem Kreise auch dieses Jahr wieder,
Mißwachs und großer Futtermangel befuͤrchtet wird. er Landrath des Stolpeschen Kreises äußert aͤhnliche
Nesorguisse und glaubt, daß beim Sommergetreide meh
theils nicht einmal auf den Ersatz der Aussaat zu hnen sein werde. Auch in diesem Kreise hat anhal de Durre statt gefunden. Die Feldfruͤchte des Dra imschen Amtsdorfes Flacksee sind am 3. Juli zum gro—
Theil durch einen bedeutenden Hagelschlag verwuͤstet vrden. — Stralsund. Die starken Regenguͤsse im fange des Monats Juli haben das Winterkorn noch ehr medergedrückt, als es schon im vorhergegangenen donate geschehen war, so daß viele Halme keine voͤllig
Auftritte haben einen tiefen und traurigen Eindruck in Wsgewachsene Frucht, son dern nur sogenantes Schmacht
trag.
korn enthalten. Durch die demnäͤchst Statt gehabte an⸗ haltende Warme ist jedoch der Roggen in dieser Pro⸗ vinz nunmehr ganzlich zur Reife gediehen und mit des⸗ sen Einerndtung bereits der Anfang gemacht. Es läßt sich indessen uber die Ergiebigkeit desselben in Körnern vor dem geschehenen Probedrusch nicht mit einiger Ge— wißheit urtheilen, doch rechnet man allgemein auf einen mehr als mittelmäßigen, an mehreren Otten guten Er Mit dem Maͤhen des Weizens, der uͤberall eine vorzuͤgliche Ausbeute verspricht, wenn gleich er an man—
chen Stellen vom Hagel beschaͤdigt und von Rost be—
fallen ist, wird bei der fortwährend guͤnstigen Witterung naͤchstens begonnen werden. Das Sommetkorn, welches im Ganzen durch die Duͤrre gelitten hat und in Folge derselben zu schnell gereift ist, steht auf niedrigen und kraͤftigen Feldern fortwährend sehr gut, dahingegen auf hohen leichten Feldern nur mittelmäßig. Die Erbsen sind in mehreren Gegenden in der Bluͤthe von Blatt— laͤusen befallen und der Landmann hegt die Besorgniß, daß sie einen sehr geringen Ertrag bringen werden. — Die Gartenfruͤchte, mit Ausschluß des Kernobstes, das fast in der ganzen Provinz durch Raupenfraß zerstort ist, stehen meistens uͤpig und voll, so wie die Kartof— feln, welche dem Anscheine nach eine sehr gesegnete Erndte liefern werden.
V. Schlesien. — Breslau. Bei der großen Hitze und anhaltenden Trockenheit hat die Roggenerndte weit fruͤher als sonst begonnen und ist durchgehen 8s be⸗ endet. Der Ertrag ist sowohl in Ansehung des Ein— schnitts als des Ausdrusches im Allgemeinen nur mit⸗ teimäͤßig. Man schreibt dies dem im Marz gefallenen tiefen Schnee, der darauf erfolgten nassen Witterung und der in den letzten Wochen vor der Erndte einge— tretenen großen Hitze zu. Der Weizen laßt zwar an vielen Orten eine reichliche Erndte erwarten, hat aber auch hie und da viel Brand. Die Gerste stand, mit Ausnahme der spaͤtgesaͤeten, ziemlich gut, hatte aber flache Koͤrner. Es war am Schlusse des Monats schon viel davon etngeerndtet, selbst auch ein Theil vom Ha— fer, bei welchem sich leider im Ganzen in dem diesseiti— gen Verwaltungsbezirk ein entschiedener Mißwachs zeigt. Der zweite Kleeschnitt war messt verloten und man klagte schon hie und da uͤber Mangel an gruͤnem Futter. Auf eine Grummeterndte duͤrfte fast gar nicht zu rech⸗ nen sein. Auch der Flachs ist im Wachsthum sehr zu— ruͤckgeblieben und an vielen Orten ganz mißeathen. Am
traurigsten ist das Ergebniß der Ecndte im Ohlauschen Kreise, wo es gegen 10 Wochen nicht geregnet hatte,
und wo von der ganzlich mißrathenen Sommerung kaum der Saamen erdroschen werden wird. Einzelne Ortschaf— ten im Breslauschen Kreise hat dieser Mwachs bei dem Roggen betroffen, so daß es kaum der Muͤhe des Ausdreschens lohnt. Mit der Ackerbestelung zu der Wintersaat ist man uͤberall noch weit zutuͤck, theils we⸗ gen der Duͤrre und Härte des Bodens, theils weil das rasch hintereinander folgende Erndten der Cerealien die Thaͤtigkeit des Landmanns ausschließend in Anspruch nimmt. — Liegnitz. Die große Sommerhitze hat die Erndte beschleunigt. Die Wintetung hat wegen der anhaltenden Duͤrre die Nothreife erhalten, die Somme⸗ rung ist kurz im Stroh und unvollkommen an Körnern. Die Kartoffeln verdorren und können wegen Mangel an Naͤsse keine Knollen ansetzen. Es ist daher im Durch⸗ schultt nur auf eine sehr mittelmäßige Erndte zu rech⸗ nen. Der Flachs ist beinahe durchgehends mißrathen. An Obst ist num bei den Birnen und Pflaumen auf ei⸗— nigen Ertrag zu rechnen, dazu kommt, daß viele Ort . schaften, namentlich im Liegnitzer und Jnuerscheu Kreise
am 21. Juli durch Schlossen und Hagelschlag hart mit⸗ genommen sind. Auch haben sich vor kurzem auf den zur Stadt Priebus gehoͤrigen Feldern die Heuschreck en la bedeutender Zahl gejeigt. Es sind zu deren Verttl—