tion gestattete, ihm sehr genau bekannt war, glaubte er doch ihre Interessen so vertheidigen zu muüͤssen, wie wenn die Besatzung sich noch lange haͤtte halten können. Nach langen Verhandlungen gelang es ihm, den Pascha zu uͤberreden und folgen ge Betingungen von ihm zuerlangen, die unverzuzlich abgefaßt und nach der Citadelle gebracht wurden. Art. 1. Die Capitains und die Maunschaft der Be— satzung, die nicht Atyener sind, ziehen mit Waffen und Gepäck ab; Art. 2. Die Athener nebst ihten Familien ziehen ohne Waffen ader mit ihrem Gepäacke aus der Akropolis und begeben sich in ihre Haͤuser oder nach ihren Dörfern, wo der Pasche sich anheischig macht, ihnen ihr Vermdͤgen zuruͤckzeben zu lassen und ihnen ihr Leben und Eigenthum verbürgt. Für den Fall, daß die Chefs der Akropolis nicht uͤber die Annahme des er, sten Artikels einverstanden sein sollten, willigt der Pa- scha ein, statt dessen den folgenden Artikel, nach der Wahl der Besatzung, zu setzen: Art. 3. Die Chefs der Akcopolis, welche das Schreiben unterzeichnet haben, 9 an der Zahl, ziehen mit Waffen und Gepaͤck ab; die uͤbrige Mannschaft zieht ohne Waffen und alle Indivi— duen, wes Alters oder Geschlechts sie seien, Athenienser oder andere, ziehen mit ihrem Gepaͤck frei ab, um sich einzuschiffen; Art. 4. Die in der Citadelle befindlichen Muselmänner, wes Alters und Geschlechts sie seien, werden dem Pascha uͤberliefert. Art. 5. Der Raum zwischen der ECitadelle und dem Vorgebirge Colias soll ganz von tuͤrkischen Truppen. geraͤumt werden; Philo papus ausgenommen, welches besetzt bleibt. Artikel 6. Drei franzöͤsische Offiziere, eben so viel 6sterreichische und . 3 Offiziere des Pascha, namlich Bostay - Agassi, Tscho— Hö kodar Aga und WaiwodaSalyk- Bey begleiten die Co lonne bis zum Einschiffungeplatz. wird die Pferde zur Fortbringung der Kranken und Verwundeten schaffen. Art. 8. Die Festung wird in ihrem dermaligen Zustand mit dem daseldst befindlichen Geschuͤtz, Kriegs, und Mundvorrath uͤbergeben. Art. 9. Da der Pascha in Erfahrung gebracht, daß gefuͤllte ů41— Minen vorhanden seien, so wird er drei zuverlaͤssige Personen abschicken, welche, sobald die gegenwärtige Ka,
lassen werden sollen. Art. 10. Da diese drei Personen als Geißeln in den Handen der Griechen betrachtet wer— . den koͤnnen, so werden diese bagegen drei ausgezeichnete 4 Personen übergeben, welche, sodald die Uebergabe der (. Eitadelle erfolgt ist, wieder in Freiheit gesetzt werden. ö Art. 11. Sollten die von dem Pascha abgeschickten Ver ⸗ trauten nach ihrer Aufnahme in der Citadelle finden, . daß an den Quellen oder an dem Thurme durch Minen ( eine Beschädigung erfolgt waͤre, so soll die Kapitulation, ö wenn sie auch schon ratifieirt worden, nichtig sein. Art. 12. Sobald die Kapitulation angenommen worden, wird man über die Stunde der Raͤumung der Citadelle uͤber—
einkommen. .
Am folgenden Tage, den 3. Juni, ertheilten die Chefs der Akropolis dem Contreadmiral v. Rigny fol⸗ gende Antwort:
Die Besatzung des Schlosses erkennt mit Ihnen, daß die dermaligen Bedingungen der Kapitulation guͤn— stiger sind, als die von Hrn. Leblane vorgeschlagenen, obwohl die Umstaͤnde schwieriger geworden. Sie erkennt darin das lebhafte Interesse, daß Sie fuͤr sie hegen und ). druͤckt Ihnen ihre ganze Dankbarkeit dafuͤr aus. Eine . einzige Bedingung, Hr. Contreadmiral, bietet jedoch ein
872
des Generalissimus „) uns genothigt hat, den Platz
Suli Aga, Theia Purri, Mustapha- Aga und Chiga, Sin
Art. 7. Der Pa scha
Begehren:
pitulation angenommen worden, in der Citadelle einge
Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Kotzebue.
Gedrreckt bei Feister und Eisersdorff.
—
unuͤbersteigliches Hinderniß dar. Wir koͤnnen unser Loot nicht von dem der Athener trennen, dies waͤre ein Ver, gehen gegen die Menschlichkeit und gegen die Ehre Wollen die Athener freiwillig die Vortheile, welche i nen geboten werden, genießen, so steht es bei ihnen und der Endzweck dieses Artikels der Kapitulation wir um so besser erreicht; aber daß wir, wir sie wider ihren Willen fahren lassen sollten, das ist unmoglich. Wal die Waffen anlangt, die man uns wegnehmen will, sy
*
AlTs gemeine
sreußische Staats Zeitung.
wee.
koͤnnen wir uns nicht davon trennen. Capitains unp Gemeine, Besatzung und Athener, wir wollen alle dag selbe Loos theilen. Zur Vermeidung jedes Vorfalls z der Ehre des Seraskiers nachtheilig sein koͤunte, ist vielleicht zuträglicher, daß die Besatzung bewaffnet s
ö
MWM 216.
Sie wissen, Herr Contreadmiral, daß nur der Befes
uͤbergeben. Wollte man schimpfliche Bedingungen on uns fordern, so haben wir die Mittel unsere Verthein aung zu verlängern vielleicht auf längere Zeit als d Seraskier solches meint. Wir wuͤnschen, daß bei da drei ottomannischen Offizieren sich auch Velico. Yamein
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben den bisherigen mmergerichts-A Assessor Jost zum Justizrath bei dem igen Stadtgerichte zu ernennen geruhet.
herghi sich befinden moͤgen. Wir verlangen auch, da die Posten nicht mit ottomannischen Truppen beseh werden. Wir haben die Ehre re.
(unterz.) Die Chefs der Akropoln
Der bisherige Ober⸗ Landesgerichts Referen darius l Hagemeister ist zum Justiz⸗ Commissarius bei Land- und Stadtgerichte zu Stadt Worbis bestellt rden. 53 —
) Wir werden diesen Befehl, aus der griechischen Big morgen mittheilen. .
z . — 8
* t — Königliche Schau spiele.
Freitag, 14. Septbr. Im Opernhause: Auf viele „Die Schweizerfamilie,“ Singspiel in. Abtheilungen, Musik von Weigl. (Mlle. Schechner, Ko nigl. Baierische Hofsaͤngerin: Emmeline, als letzte Gast rolle. Hr Heckscher vom Fuͤrstl. Hoftheater zu Schwan burg Sondershausen: Richard Boll, als Gastrolle.)
Sonnabend, 15. September. Im Schau spielhaust „Pagenstreiche,“ Lustspiel in 5 Abtheil., von Kotzebm
Sonntag, 16. September. Im Opernhause. Zu Benefiz fuͤr die Koͤnigl. Baierische Hofsaͤngerin Demo selle Schechner: „Die Vestalin,“ große Oper in 3 A theilungen, mit Ballett. Musik von Spontini. (Mö a, wird hierin als Julia zum Letztenmale ils treten.
Zu dieser Vorstellung sind die Billets des erstu zweiten und dritten Ranges, der Parquetlogen und Parquets, in der Wohnung der Demoiselle Schechm Krausenstraße Nr. 10., 2 Treppen hoch; die des Pa
, .
Das 15te Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute sgegeben wird, enthält: unter Nr. 1083. die Verordnung, betreffend die polizeilichen Verhältnisse des Leinengewerbes in Schle— sien und der Grafschast Glatz. Vom 2. Juni d. J. und 1084. Gle Allerhöchste Kabinetsorder vom 13. Juli d. J., die Erweiterung der Kompetenz der Gerichtsämter bei den nach der Instruktion vom E. Mai 1820 organisirten Gerichten betreffend. Berlin, den 15. Septemher 1827. . Dedits⸗ Komtoir.
Angekommen. Se. Exe. der Koͤnial. Saͤchsische eneral Lieutenant, General⸗Adbjutant, außerordentliche esandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe,
hn Watz dorff, von Dresden. Der Kammerherr, Geheime Legations, Rath, dies,
von englischen Blättern gegebene Nachricht,
Berlin, Soe'nnabend, den 15ten September 1827.
Die Gazette de France sagt, in Beziehung auf die daß der
Kaiser Don Pedro den Infanten Don Miguel zum
Regenten Portugals ernannt habe, folgendes: „Das Ereigniß hat unsere Hoffaungen uͤberstiegen. Don Pedro hat das europaͤische Interesse verstanden. Ver.
t d . tige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mi . i. n,, , 964 im Billet Verkaufs v ster am Königl. Großbrittannischen Hofe, von Buͤ—
1 dw, von Herrnstadt. Abonnements und freie Entreen zur Oper: 9 j 5 Vestalin, sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.
Im Schauspielhause: „Zwei Nichten fuͤr Ein! ͤ Hier J. ö 9 n,, ö in 1 Akt, von
sholtz. Und: ie beiden Grenadiere,“ L 1 3 Abtheilungen. 3. . , .
⸗ ;
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 8. Sept. Der Koͤnig ist den 5. in Va neiennes angekommen. Der Empfang Sr. Maj. war t feierlich; Sie wurden bei dem am Eingange der Btadt errichteten Triumphbogen von 2000 festlich ge— hmuͤckten Bergleuten aus den Kohlenbergwerken von Inzin und von saͤmmtlichen Bogen- und Armbrustschuͤz= en aus der Umgegend erwartet und in die Stadt be— leitet, wo ein großes Mittagsmahl und ein Ball, wo— hin sich der Koͤnig zu Fuß begab, vorbereitet worden garen.
Redacteur John.
r 60 w , .
mittelst eines Akts hat er ein verwickeltes Verhaͤlt— niß vereinfacht;
er hat die Ruhe der Halbinsel und Europens befestigt; er hat England mehr wiedergege— ben, als er von diesem Lande erhalten hat. Unser Ansicht nach, mußte der allgemeine Friede auf die Ge— langung Don Miguels zur Regentschaft Kraft des ihm durch die Charte und seine Geburt zustehenden Rechts, begründet werden. Don Pedro hät diese doppelte Ba— sis noch durch seine aus druͤckliche Zustimmung befestigen wollen. Jetzt wird, Dank sei ihm, jeder Wiederstand selbst eines Vorwandes beraubt sein. Alle Schwierig keiten in Betreff Portugals sind durch die unmittelbare Ernennung Don Miguels nur noch eitle Spitzfindigkei⸗ ten. Eine schlagende Thatsache ist in die Stelle der bisherigen Probleme getreten; man kann nach Belieben diese Thatsache als eine Anerkennung der Legitimitaͤt, oder als ein Gebot der politischen Nothwendigkeiten, als die Erfuͤllung des Theilungsvertrages, der Ent sa— gungsakte oder des 9g2sten Artikels der Charte betrach— ten; denn sie ist dies alles. Der Fuͤrst, welchen der Theilungsvertrag den Angelegenheiten Portugals ent— fremdet zu haben schien, heiligt diesen Vertrag, indem er seinem Bruder die Gewalt anvertraut; der Fuͤrst, welchen, wegen Unvereinbarkeit beider Kronen, die Cor— tes von Lamego zum Throne berufen haben wurden, wird durch die Regentschaft gehend, spaͤter zum Throne gelangen. Er wird, was noch mehr ist, diesen Thron desteigen, ohne Don Pedro in seinem Besitze zu stoͤren, da er diesen selbst aufgiebt, und dessen Nachkommen— schaft, welche den Thron mit Don Miguel theilen wird, bleibt ebenfalls im ungestoͤrten Besitz; so werden die Rechte beider Zweige in den Kindern Don Miguels sich vermischen, wie vor drei und einem halben Jahrhundert die Rechte beider Rosen in Heinrich VII. sich vermisch⸗ ten. Aufrichtig wuͤnschen wir England Gluͤck zu diesem Resultat, wozu seine weisen Rathschlaͤge wohl beigetra— gen haben moͤgen; denn es fuͤhrt ganz natuͤrlich zu der von seinen Staatsmaͤnnern so sehr gewuͤnschten Raͤu— mung Portugals. In der That, was sollten die engli— schen Truppen noch in Lissabon thun? Es kann sich nicht mehr darum handeln, die Regierung gegen die Unzufriedenen zu schuͤtzen; sie wird sich schon selbst zu schuͤtzen wissen. Uebrigens erklärte sich England immer und erhalt sich noch immer gegen jede Schutzherrlichkeit (patronage) dieser Art. Eben so wenig handelt! sich darum, Portugal gegen die wahren oder eingebildeten Unzufriedenen Spaniens zu schuͤtzen. Don Miguels