; ᷓ 878 der Reichen, und wenn nicht die Hoͤlle, doch wenigstens das Fegefeuer der Armen! ; Die Obereanada Zeitung, the York Observer vom 9. Aug. meldet, daß sich zu der Zeit, um den Niagara Wasserfall zu sehen, in Brown's Hotel befanden: ein Schweizeroberst, drei Consuls, drei Ritter der Bona— parteschen Ehrenlegion, Kaufleute aus Hamburg, Ma— dras, Ceylon, Sidney, England, Spanien und Haiti, ein Herr aus Berlin, einer aus Moscau, einer aus Madrid, einer aus Madeira, einer aus Malta, fuͤnf aus Irland, drei aus Schottland, viere aus England, eine Familie aus Constantinopel und ein Mank's Rechts“ gelehrter. Unter der großen Colonade sehe man biswei— len exilirte Monarchen, republikanische Generale, euro— päͤische Gesandten, Whigs, Tories, Rabicals, Royali, sten und Offiziere der Armee und der Flotte von bei nahe jeder Nation in Europa einherwandeln.
Brüssel, 11. Septbr. Der Gesundheitszustand Ihrer Maj. der Königin verbessert sich von Tag zu Tag; Ihre Maj. machte bereits wiederum oͤfters Spazierfahrten.
Nachrichten aus Ryssel zufolge, ist Se. K. H. der Prinz von Oranien am 8. daselbst eingetroffen; Se. Maj. der Koͤnig von Frankreich nebst Str. K. H. dem Dauphin waren Tags vorher daselbst angelangt.
Se. K. H. der Prinz Friedrich der Niederlande ist vorgestern Abend aus dem Schlosse von Laeken nach dem Lager von Ravels abgereist.
St. Petersburg, 8. Septbr. Se. Maj. der Kaiser haben den beim Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten angestellten Geh. Rath, Grafen Basil Monssin Pouschrine⸗ Bruce zum Ober⸗Schenk ernannt.
Der dirigirende Senat hat einige mildernde Ver— fuͤgungen hinsichtlich der Verbrecher erlassen, die hin, fuͤhre zur Verbannung nach Sibtren verurtheilt wer den. So sollen keine 7ojährige Verbrecher, vor ihrem Transporte dahin eine Körperstrafe, und uͤberhaupt keine an Gebrechen leidende Individuen, der Desertton we— gen, wenn sie keines andern Verbrechens uͤberwiesen sind, der Verbannung nach Sibiren unterworfen werden.
Dieser Tage hat der Reichsrath ein Reglement er, lassen, das umstaͤndliche Vorschriften fuüͤr den kuͤnftigen
Haͤuserbau in allen Städten des Reichs enthalt.
Der im Departement der Wege Communicationen angestellte Faͤhndrich Konowkin II. ist durch ein kriegs, gerichtliches Urtheil, wegen eines an einem seiner Dieunst, gefaͤhrten begangenen Diebstahls, zum Verluste seines Adels, ruͤcksichtlich seiner Jugend aber zur Enrollirung
als Gemeiner in einem Regimente der Armee verur, ö theilt worden. 4 Bei dem Dorfe Nagolnata, im Arrondissement
ö Miusk, sind 6 Bleiadern entdeckt worden. Nach der angestellten Untersuchung enthält das Mineral ** Blei. 4 Am 14. Aug. ist der Quarantainehafen zu Kertsch
feierlich eroͤffnet worden. ĩ Wien, 17. Septbr. Folgendes Cirkular der K. K. . Landesregterung im Erzherzogthume Oesterreich Unter der Enns, womit die bei der jetzigen Recrutitung zu
geltenden Vorschriften bekannt gemacht werden, ist hier
hinreicht.
Belehrung,
ruͤcksichtlich der bei den Recrutirungen zu beobacht
den Grundsaͤtze.
Da bei der gegeuwärtigen Verbindung des Re
tirungs, mit dem Reserve⸗System die Recruten groͤßt
August Lin der Allgemeinen Zeitung) zufolge, haben n
erschienen: ; Se. K. K. Majestaͤt haben laut hohen Hofkanzlei, den kann. . Deeretes vom 7., einpfangen den 12. d. M., zur Er⸗ Turkei. ( . gaͤnzung der Armee⸗-Körper eine RNecrutirung anzuordnen 4 geruhet, bei welcher sich nach der hier beigefuͤgten Be⸗
* lehrung, die jedoch nach dem weitern Inhalte eines ho⸗ hen HofkanzleiDekrets vom 22. empfangen den 27. d.
Botschafter der Hofe von Rußland, England. und Fran reich am 16. durch ihre Drage mans der Pforte den a 6. Juli zu London unterzeichneten Tractat mit Bezle tungs Note uͤberreichen lassen, worin der Termin zu Annahme der darin enthaltenen Auerbietungen auf Tage festaesetzt ist. Bis zum 22. August war von Sa
H M . nur provisorisch fuͤr die jetzige Recrutirung zu gel 4 ten hat, genau zu benehmen ist.
̃ Wien, am 29. August 1827.
. Augustin Reichmann Freiherr v. Hochkirchen,
ᷓ. med. oͤsterr. Regierungs⸗Präastdent.
Joseph Rotondi Edler von Arailza, nied. oͤsterr. Regierungsrath.
r . . 2869 d . , , * , , , an,,
theils in einem sehr vorgeruͤckten Alter ter und Corps eintraten, in welch an der noͤthigen Gewandtheit fehlte, um sich zu Dienste geeignet zu machen, und da sich aus diesem s ten Eintritte in die Militair Dien Folge ergab, daß ein bedeutender noch vor vollstreckter Capitulations-Zeit invalid win und daß sehr viele derselben, bei ihrem Zuruͤcktritu das butgerliche Leben nach vollstreckter Capitulationg keine Gelegenheit fanden, einen ordentlichen Erwerb greifen, und durch denselben sich ihren Unterhalt n schaffen zu koͤnnen, so haben Se. Majestäͤt, in En gung des nachtheiligen Einfl allerhoͤchst anzuordnen geruht: . Daß die Reserve von nun an gaͤnzlich auff ren habe; daß II. Die reerutirungspflichtige Mannschaft kuͤns unmittelbar aus der Population in die Regimenter Corps einzutreten, und III. nach vollstreckter vierzehnjäͤhriger Capitulats in der Linie, in die Landwehr überzutreten habe. IV. Es sind fuͤr die Zukunft nur die eilf Alta Classen, vom vollstreckten neunzehnten bis einschliesll zum vollstreckten neun und zwaunzigsten Lebensjahre, M Reerutirung fue die Linie unterworfen, ohne daß jath hierdurch die Landwehrpflichtigkeit vom treißigsten Jihl aufwärts aufgehoben wird. Die erwahnten eilf rekrutirungsoflichtigen tersklassen sind von nun an in der Art zur Ergaͤnzut der Armee zn widmen, daß 42) zuerst aus allen diesen eilf Alters Klassen, d zur Exofficio-Stellung, nach den bisherigen Grundsher Streit scheint daruber entstanden zu sein, daß zen geeigneten Individuen von ihrer Obrigkeit, jede mit Genehmigung des Kreisamtes, sowohl bei der R crutirung selbst, als auch unter dem Jahre auf Rig nung ihres Contingents an das Militair abgegeben wil den koͤnnen. Eben so haben Se. Majestaͤt erneuert die Stellu zum Vorhinein derjenigen Ausgedienten und Entlassen angeordnet, welche nach dem Patente vom 4. Mai 16 zur Exofsficio-Stellun tauglich sind. b) In so fern auf diesem tingent einer Obrigkert nicht gedeckt wird, sind die ühh gen Recruierungs-Pflichten in der Art beizuziehen, unter gleichen Umstaͤnden und Verhaͤltnissen zuerst neunzehnjährigen, fuͤr welche kein gesetzlicher Befreinsn grund sprichtz gestellt, und nur dann erst zwanzigjaͤhrih beigezogen werden, wenn die Alters Klasse von neunzel Jahren zur Deckung des Reeruten Coutingentes nit Auch bei großeren Recrutirungen sei auf Alters ⸗Klasse von 21 und 22 Jahren ü. s. w. un gteichen Umständen nicht zu greifen, so lange der J meeBedarf mit der juͤngern Alters -Klasse gedeckt m
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(Fortsetzung folgt. ' Nachrichten aus Constantinopel vom l
ten der Pforte noch keine Antwort darauf erfolgt. Am 1. August ist die agyptische Flotte 100 Segel stal und mit 4000 M. Landtruppen an Bord, von Altran drien ausgelaufen, um sich nach Navarin zu begeden. .
Der Oesterreichische Beobachter meldet Nachstehendes:
Ueder die neuesten Vorfälle zu Nauplia, welche in den Nachrichten aus Koustantinopel vom 9. August nur urz erwähnt, nnd im Spectateur Oriental, im Obser⸗ zattur Impartial, und in der griechischen Biene *) gleichfalls sehr unvollstaͤndig und zum Theil unrichtig zargestellt worden waren, enthalten nachstehen ge zwei Bchreiden aus Poro von einem, mit dem Parteien, Lampfe in Griechenland und den geheimen Triebfedern des— elben sehr vertrauten, Correspondenten folgende nähere angaben und Ausschluͤsse: „Die Handel, welche zu Nauplia zwischen den Leu— n Griva's und den Rumelioten von der neuen Ligue “*) usgebrochen sind, haben einen ernsthafteren Charakter ngenommen, als je. Am Dienstag (10. Juli) Abends egegneten lich die Patrouillen der beiden Parteien in n Straßen der Stadt und feuerten auf einander; ies geschah, fast in dem nämlichen Augenblicke in zwei rschiedenen Quartieren; bald waren (ie Straßen mit ichen bedeckt, indem auch aus mehreren Haäͤusern, de, n sich die Parteigänger vemaͤchtigt hatten, geschossen. urde. Es währte nicht lange, so feuerten die beiden orts, der Palamides (oie obere Citadelle), und die lbanitika oder Itsch-Kale (bie untere Citadelle) aufein— der; die Angst und Bestürzung der ungluͤcklichen Be— ohner der Stadt erreichten den hoͤchsten Grad. Die egierung snchte vergebens Friede unter den Parteien zu ften, und sah sich am Ende, da das Feuer immer hef— ger wurde, ihrer eigenen Sicherheit wegen, gendͤthigt, hh nach Burtzi (dem Hasen - Schio sse) zuruͤckzuztehen. Eden vergeblich waren die Bemühungen des englischen Adb— irals Sir E. Codrington (oer damals auf der Rhede hn Nauplia vor Anker lag) den Feindseligkeiten der arteien ein Ziel zu setzen. Das Feuern dauerte, mit ringen Unterbrechungen, bis zum Sonnabend (14. Juli) dorgens, so weit unsere letzten Nachrichten reichen, sort.
riva, seinen früheren Versprechungen ungetreu, sich eigerte, diejenigen in den Palamides aufzunehmen, die ch den Absichten der Ligue einen Theil der Besatzung eses Schlosses ausmachen sellten, während Photomara, Alcher die Albanitika besetzt halt, im Ein verständuisse t jenem Vereine, den Sulioten Kitzo Tsavella und dere Rumelioten, die von Korinth nach Nauplia ge— ickt worden waren, in die seinem Conimando anver— un Citadelle aufgenommen hatte. Der Hauptzweck (Ligisten scheint zu sein, sich in den Vesitz der festen ätze im Peloponnes zu setzen, um den Moreoten, h. den atistocratischen oder oligarchischen Archonten, lche stets gegen die Militär-Chess zusammen gehalten
sie nicht von den Vortheilen auszuschließen, welche leicht durch die Dazwischeukunft der Maͤchte fuͤr drea erzielt werden durften. Mittlerweile sichert ihnen ß Besitz der festen Plätze die Gewalt, die Regierung higen zu können, ihnen Brot und Sold zu geben. an glaubt nicht ohne Grund, daß Coletti dem Ur, ung und der Leitung dieses Anschlages keineswegs d sei. Ein gewisser Christodulo Hadschi Petru, r der Hauptfuͤhrer des Streiches, woburch sich oie melloten in den Besitz der Akrokorinth setzten **) ist
Vergl. Num. 205 206 und 207 dieser Zeitung. Mea Cu dals (Bruͤder⸗Verein) nennt sich diese Ligue, ren Zwecke ünd Tendenz sich aus dem Inhalt obigen Schreibens naͤher ergeben werden. (Anmerkung des oͤsterreich. Beobachters.) Dieß geschah am 20. Juni. Bekanntlich war der von der Regierung (nach der NRäͤumung des Phalerus), dahin gesendete Commandant, Notara Ärchondopulo, von der Besatzung, die einen ruͤckstaͤndigen Sold von 130 bis 140, oo0 Piastern forderte, nicht angenommen worden.
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durch das autruzrerische Lager der Albanesen. hen, Gesetze vorschreiben, und selde zwingen zu kon- Pascha selbst zog den Saäͤbel und drang auf die Vorder— sten ein. eine Masse Albaneser sich von den Höhen des Phalerus nach dem Einschiffungsplatze hinabstuͤrzte; schon griff man zu den Waffen, ein Flintenschuß konnte eine Mez— zelei herbeifuͤhren. ᷣ auf jene Masse los und befahl ihnen in gevieterischem Tone, die Waffen zu senken und sich zu setzen. stuͤrjt gehorchten die Albanesen, wobei sie freilich mur— melten, daß die Griechen durch die Anwesenheit der franzoͤsischen Offi,iere sehr begluͤckt wären. In diesem
einer der vertrautesten Freunde Coletti's, der, bekannt, lich stets eine der größten Stuͤtzen der Rumeliotischen Capitäͤne war, die ihn ihrerseits nach Kräften in Amt und Kredit zu erhalten suchten. Coletti hatte sich nach dem Schlusse der National-Versammlung zu Tiszen, wo er als einer der Bevollmächtigten des Karaiskaki—⸗ schen Corps Sitz und Stimme fuͤhrte, nach Nauplia begeben. — Man argwoͤhnt bei der Rumeliotischen Li— gue sehr schwarze Absichten, vorzuͤglich gegen die Mo— reotische Aristocratie; auf diese Art wuͤrde also die an— faͤugliche Insurtection (gegen die Pforte) zu einer wah— ren innern Revolution sich gestalten .....“ (Schluß folgt.) ᷣ — Ein von Pariser Blattern mitgetheiltes Schrei⸗ ben des Hru. Eynard an die Schweizer und Deutschen Griechen Comites enthält Nachrichten aus Corfu vom 8. August, denen zufolge die Unordnungen in Napoli endlich aufgehoͤrt haben und die Ruhe wiederhergestellt ist. Es ist dem General Church gelungen, den Palami⸗ des zu besetzen, und der Odrist Heidegger ist zum Be⸗ fehlshaber des Forts ernannt. . Nachrichten aus Corfu vom 7. Aug. (im Diario di Roma) zufolge soll Ibrahim Pascha neuerdings ben deutende Verluste erlitten haben; so daß er sich in die Festungen habe zurückziehen muͤssen. Außer den Be⸗ satzungen von Missolunghi und Athen ist, wie gemeldet wird, die ganze westliche und oͤstliche Kuͤste Griechen lands von den Tuͤrken befreit und in den Händen der Griechen, welche zu solcher Starke gelangt sein sollen, daß sie ihre Feinde nicht zu fürchten brauchten. — Naäͤchstehendes ist der Schluß der (im vorigen Blatte diser Zeitung abgebrochenen) Uebersicht der Er⸗ eignisse in Griechenland, aus dem Spectateur Oriental. So war denn den Griechen gewährt worden, was sie verlangt hatten; so schwierig aber auch diele Unterhandlung gewesen, so blieb doch noch etwas Schwie— rigeres übrig; es kam nun darauf an, die Vollziehung sicher zu stelen. Die Aufregung und der Unwille, die sich im tuͤrkischen Lager kund gaben, das Andenken der Albaneser, die nach der Capitulation eines tuͤrkischen Posten im Pyräus niedergemetzelt worden waren, mach⸗ ten diese Sicherstellung sehr kitzlich. Es steht uns ohne Zweifel nicht zu, eine Labeserhebung der einzelnen von Hrn. v. Rigny ergriffenen Maaßregeln zu machen; es genugt, zu sagen, daß sie von einem Erfolge gekront wurden, den zwar einige Personen zu bestreiten fur gut
finden konnten, der jedoch von der historischen Unpar⸗
theilichkeit bestätigt werden wird. Nahe an 2000 Per—
sonen, Männer, Frauen, Kiader, Verwundete, . er
Einen Augenblick waltete Un gewißheit, indem
Hr. v. Rigny sprengte im Galopp Be⸗
sal widerfuhr dem zweiten von der Regierung geschickten Phrurarchen, Georg Kitzo, der ebenfalls zurückgewiesen wurde. Unter diesen Umstaͤnden suchte Colocotroni, der von Argos gegen Korinth aufgebrochen war, sich in den Besitz der dortigen Citadelle zu setzen; allein die Rume⸗ lioten des vormals Karaiskakischen Corps waren ihm hierin zuvorgekommen. Der ohenerwaͤhnte Sayitaͤn Chri= stodul'dh Hadschi Petru bezahlte den Sold, ruͤckte in das Schloß, und berichtete daruͤber an Griva, den die Ru⸗ meliotische Ligue damals noch zu den ihrigen zaͤhlte.
(Vergl. Oesterr. Beob. vom 31. Juli 5 Gleiches Schick
(Anmerk. des Desterr. Beob.)