1827 / 220 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 21 Sep 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Fuͤnfvrocentige Rente 101 Fr. 65 C. Dreiproc.

72 Fr. 60 C. London, 15. September. Der Nordamerikanische

Gesandte, so wie auch der Spanische, hatten vorgestern

Geschaͤfte mit Viscount Dudley im auswärtigen Amte.

Viscount Dudley, He. Huskisson, Hr. Wilmot

Horton und He. Charles Grant besuchten am selbigen

Tage den Viscount Goderich. .

Hr. Stanley wird Nachfolger des Hrn. Wilmot Horton als Unter, Staats- Secretair fuͤr das Colonial— Departement.

Die Times sagte: ihre Nachrichten aus Constanti⸗ nopel gäben ihr allen Grund zu glauben, daß die Pforte nachgeben werde.

Der Courier aͤußert in Bezug auf einen Artikel der

Gazette de France, worin der Eintritt des Infanten Don Miguel in die Regentschaft von Portugall als et— was ganz entschiedenes angesehen wird, daß die Gazette darin wohl etwas voreilig sei; obwohl man mit vollem Grunde glauben duͤrfe, daß die portugiesischen Angele— genheiten auf eine den Ansichten der verbuͤn deten Machte entsprechende Weise abgemacht werden wuͤrden. Hr. Huskisson hat in einem Schreiben an einen Freund zu Liverpool seine Absicht geäußert, die Parla mentsstelle fuͤr diese Stadt beizubehalten. Die Wahl wird indessen erst nach der Zusammenkunft des Parla— ments stattfinden.

Ein Geheimeraths Befehl vom 27. August hebt die sehr beschwerliche Quarantaine fuͤr alle aus Frankreich, Spanien, Italien, Oesterreich und Sardinien zu Liver— pool ankommenden Schiffe auf, sobald nämlich ein da— selbst anzustellender ärztlicher Beamter ein guͤnstiges Gutachten abgiebt, und wenn gewisse namhafte Effekten mit einem Certificate versehen sind, daß sie weder aus der Tuͤrkei, noch aus Africa kommen. Ein Gleiches gilt fuͤr alle aus dem Lazareth von Malta, Ancona, Vene— dig, Messing, Livorno, Genua und Triest kommenden Schiffe, wenn sie mit den noöͤthigen Gesundheitsscheinen versehen sind. .

Briefe aus Miramichi (Neu Braunschweig) vom

16. Juli sagen, daß das Zusttoͤmen von Einwanderern aus Irland dorthin schon bis dahin großer sei, als in

allen fruͤhern Jahren, und daß bei der abgenommenen

und noch stets abnehmenden Gelegenheit, sie zu beschaf tigen, viel Mitleid und große Sorge uͤber das muthmaß— liche Schicksal einer solchen Menge von Geschoͤpfen ohne Geld und ohne Freunde, als neuerlichst an jenes Ge— stade gekommen, erregt sei. j

Die Sheffield⸗Courant will ausrechnen, daß seit drei Jahren fuͤr nicht weniger als 600,000 Pf. St. an Maschinen aus England ausgefuͤhrt worden. z

Hr. Wm. Jacob macht jetzt auf Befehl der Regie⸗ rung wieder eine Reise nach dem Continent (er ist uͤber

Hamburg nach Copeuhagen, Mecklenburg u. s. w. abge⸗

gangen), um noch mehrere Länder in Beziehung auf ih— ren Ackerbauzustand zu studiren. Andrerseits sind be— kanntlich mehrere Country gentlemen (wovon Sir Th. Lethbridge schon zuruͤck ist) in verschiedenen Richtungen auswaͤrts gegangen, um Stoff zur tapfern Veriheidi—⸗ gung der alten Korngesetze in der näaͤchsten Session zu—⸗ sammenzubringen. Die Insel Sheppey wird immer mehr und mehr ein Raub der Fluthen, und duͤrfte binnen wenigen Jahr hunderten von der Landcharte verschwunden sein. Ganze Morgen Landes sind neulich während eines Sturmes weggerissen worden. An den blaͤulichen Klippen der In, sel bemerkt man hoͤchst merkwürdige Versteinerungen. Die Spanische Regierung hat, dem Vernehmen nach, die Insel S. Fernando Po an die unsrige abge— treten. Sie liegt an der Küͤste von Guinea und ist an 30 (Engl.) Meilen lang und 20 breit; die Bevoͤlkerung

ist sehr schwach. Man vermuthet, unsre Regierung ge

harrlich untadelhaft verwalteten Dienstes zu Unsrer u

denke ihre Niederlassungen an der Goldkuͤste aufzugebn r solcher, deren Unparteilichkeit ihm besonders be—⸗

und diese Jnsel als Ankerplatz fuͤr ie zur Unterdruͤcken nt ist. n. des Sela venhandels ausgerusteten Schiffe zu gebrauch Spanien. Der Rebellen Anfuͤhrer Don Saperes,

Ein zu Calcutta am 19. März d. J. erlassener . annt unter dem Namen El Carajol, hat ein Mani— mee Befehl hebt wegen des ruhigen und ordentlich verbreiten lassen, worin er sagt, daß er den Altar

des gegenwärtigen Jahrhunderts umstuͤrzen wollen, d daß die unvermeidlichen Excesse, die in Catalonien tgefunden haben, die Folge der vog den Constitutio, en begangenen Gräuelthaten sind. Besagter Anfuͤhrer eine Junta niedergesetzt, die zum groͤßten Theil aus estern und Moͤnchen besteht. Der General Capitain Catalonien hat in Beziehung auf dieses Manifest Bekanntmachung erlassen, worin er erklärt, daß Junta jeder gesetzmaäßigen Genehmigung entbehrt, sie revolutionair und das Haupt der bewaffueten ruhrer ist, die sich gegen die Regierung des Königs ben, daß also jede Befolgung der Anordnungen r Junta als Treulosigkeit und Ungehorsam gegen Konig betrachtet und nach der Strenge der Gesetze hudet werden wird. Der General Manso ist be— ht, die Besatzungen einiger Festungen zusammenzu n, um ein Corps zu bilden, welches stark genug sei, den Rebellen so lange die Spitze zu bieten, bis die arteten Verstärkungen anlangen.

Turkei. Dfe Allzemeine Zeitung enthält Folgen aus Odessa vom 31. August: „Wir haven Nach- en aus Constantinopel bis zum 26. 8d. Odaleich die erreichung des Tractats vom 6. Juli 1527 von te der Minister der drei Hofe, so wie die Anberau—

Unterm 3. d. haben Se. Maj. ein Ehrenzeichens a einer Frist bis zum 31. August unter den Mos— Belohnung langwieriger, ehren voller und eifriger Dies allgemein bekannt war, so herrschte doch die größte sowohl im Milrtair als im Civil, zu stiften geruht. I be. Niemand wußte etwas von dem defintiven Ent. sind dabei verschiedene Grade, die von 5 zu 5 Jahn ksse des Sultans; allein man glaubte, daß er bei steigen; der unterste Gead wird erst solchen Beamer bekannten Erklaͤꝛ ung vom 9. Zunius beharren verliehen, die 15jaͤhrige, untadelhafte Dienstjahre i De. Die Minister der alliir ten Höfe, welche taͤglich Ober- Offizier Stande nachweisen koͤnnen. Der Zwi ferenzen hielten, schienen jedoch bei ihren Maaßre⸗ dieses ehrenden Zeichens, welches Militair⸗Beamte 0 diesen Fall schon vorgesehen zu haben. Ein forum Georgen, Civil Beamte aber am Wladimir Bande r .. soll üͤbrigens, wenn irgend moͤzlich, Knopfloche tragen, ist im Eingange des des fallsigen mieden werden.“

Manißfestes . . wie feln u eg spte ben, „Id Amerit a. Nach den neuesten, uͤber Neuperk in dem Wir das Interesse und die Vortheile jedes Sin den eingegangenen Nachrichten aus Südamerika, ist des Unsrer trTeugesinnten Unterthanen mit vaäͤterlih Longreß in Lima am 1. Mai durch eine Bothschaft Fuͤrsorge umfassen, wünschen Wir den Werth eines! Gen. Sta. Cruz eroͤffnet worden. Ueber den Ab— der Columb. Truppen wird darin bloß gesagt, daß

om Peruanischen Gebiet in Folge von Insubordi— on fortgeschickt seien und daß jetzt im ganzen Um«; der Republik sich kein fremder Soldat mehr be— was seit den Tagen Pizarro's nicht der Fall ge— sei. Die Beziehungen zu fremden Nationen be—

nd, sagt der Regierungs Präsident: Spanien allein sich der Anerkennung der Unabhängigkeit Peru's entgegen; hingegen stehe die Republik auf einen fteundschaftlichen Fuß mit allen Freistaaten Nord— Südamerika's und sei ein Geschäftsträger nach Bra— gesandt, als Beweis der friedfertigen Intentionen

Regierung. Det unvortheilhafte Staud des Staats, dits wird eingestanden und werden die Ursachen da— angegeben. Die auswärtige Schuld wird auf 9 ionen und die inländische auf 5 angeschlagen; es in Tilgungs Fonds errichtet. In Peru bestehen 2 zämter; das zu Lima werde dieses Jahr A und das uzeo 2 Millionen prägen. Der Zaͤstand der Kirche Erwägung zu nehmen. Heer und Miliz seien in Zustande, die Arsenale wohl versehen. Die See— bestehe aus vier Schiffen und die Handelsschiff— nehme sich täglich mehr auf. Im Allgemeinen der Zustand der Republik als vortheilhaft geschil Der Praͤsident räth ernstlich eine allgemeine Am

ean und schließt seine Botschaft mit den Worten: eine Verantwortlichkeit hat aufgehört und mein rei—

unter denselben auf, die nur noch fuͤr Diebstahl nn grobe Insubordination ze. in Anwendung bleiben sel wenn die Soldaten zugleich aus der Armee gestösn wer Ln soss sie öhne bet 6: onsols sielen gestern, ohne bekannten rund,

87 . 873. 9 st / h 1 in

St. Pe tersburg, 11. Sept. Vorgestern M mittag erfolgte im Taurischen Palais die feierliche 7 der Großfuͤtstin Katharine; Pathen waren: Ihre M die Kaiserin Mutter, Se. Maj. der Kaiser, Se. M der Konig von Wuürtemberg, Ihre Maj. die verms wete Königin von Warte berg und Se. Katserl. H der Czarewitsch Großsuͤrst Constantin. Mittags h große Tafel im Taurischen Palais, wozu die Ehren men und die zu den drei ersten Klassen gehörigen H ren und Damen eingeladen waren. Abends war! ganze Stadt erleuchtet 2

Se. Maj. der Kaiser haben dem General der J fanterte, Grafen Tatistcheff die, seiner Gesundheitsumsti de wegen nachgesuchte Entbindung von dem Kriegsminis rium bewilligt und die Fanctionen dieses Ministerium bis auf Weiteres, dem General Adjutanten Grafen Tip nitscheff übertragen, welcher zugleich zum Adjanct Chefs des Generalstabs Sr. Maj. ernannt worden s

des ganzen Vaterlandes oͤffentlichen Anerkennung bringen, und haben es demnach fuͤr gerecht erachtet, dessen Belohnung eine neue Auszeichnung zu gruͤmg möge dieselbe zum Beweise dienen, wie sehr Wir im die bescheidenen, darum aber nicht minder wesentlictz Verdienste Unseer Staatsdiener achten und ehren w den.“ Der 3. Sept., der Kroͤnungstag JJ. MM., zugleich als Stiftungstag dieses neuen Verdienstzeicht sestgesetzt, und nur an diesem Tage werden die des wuͤrdig befundenen Beamten mit demselben sgeschmt werden. . ; z Bruüͤssel, 15. Sept. Man versichert (meldet! Gazette des Pays bas) daß der Graf Capo d' Isti sich zu Lande nach Griechenland begeben und uͤber Pa und Genf gehen. Bei Ankündigung einer so eben hier erschien— „Widerlegung des Lebens Napoleons, von Walter Sch vom Grafen ***, vormaligen Garde General,“ be ink das obgenannte Blatt, daß die Widerlegungen jr Scottschen Werks bald eben so zahlreich sein werden,“ die Romane dieses Schriftstellers. Von allen gegen il aufgetretenen Kampen ist der gegenwärtige einer! surchtbarsten, denn wenn W. Seott nur nach Hörens gen erzählt, so widerlegt ihn dieser, wie er auch in M Vorrede bemerklich macht, nur durch Meldung dessi was er selbst gesehen hat, und stuͤtzt sich sehr selt

Betragens der eingebornen Truppen die Peitschenstri d den Thron vertheidigt, welche die Neuerungsfuͤchti⸗

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habe. Zwei Welten richten die Blicke auf Ihre Ver— handlungen; Ihr Vaterland baut seine Erwartungen auf Sie. Gott schenke Ihnen Weisheit!“ Am 15. Mai wurde die erste provisorische Junta versammelt, Hr. Valiviesa zum Präsidenten und Hr. Dieguez zum Viceprasidenten gewählt. Man glaubte, daß ein neuer Ein und Ausfuhr -Zolltarif zu den ersten Sachen gehoö⸗ ren werde, die den Congreß beschäftigen würden. Die Zeitungen von Lima greifen Übrigens Gen. Boli— var aufs heftigste an.

Die Hamburgische Boͤrsenhalle theilt aus einem Handelsschreiben aus Pertauprince vom 6. Juli folgen— des mit: Un den Uedertreibungen, die man so gern von hiesigen Vorfällen in Amerikanischen und Englischen Blattern macht, zu begegnen, konnen wir nicht umhin, Ihnen folgende Thatsache, wie sie wirklich ist, mitzu— theilen. Fuͤnf schlechte Subjecte vom Militär hatten einen Anschlag auf das Leben des Praͤstdenten gemacht. Indem sie unter den Sergeanten einen Anhang suchen wollten, hat einer sogleich das ganze Complott deim Prat sidenten selbst entdeckt. Vier dieser Verbrecher, Namens Jean Frangois, ein Capitain, Jean Michel und Lẽsn ECauchois, Lieutenante, und Léon, Sergeant, sind, nach⸗ dem sie sel'st ihr Vorhaben eingestanden, durch eine Militaͤr-Commission gerichtet und vorgestern erschossen worden. Der fünste, Bellegarde, Capitaͤn, der dem Praͤsidenten den Stoß versetzen sollte, hat sich gefluͤchtet und noch nicht entdeckt werden koͤnnen. Die Soldaten selbst haben allen moͤglichen Eifer bei der Verhaftung und Hinrichtung jener Boͤsewichter bewiesen und wuͤn— schen nichts sehnlicher, als Echaltung der Ruhe und gu— ten Ordnung. Sie sind der Graͤuelscenen eben so muͤde, als die ruhigen hiesigen Burger.

3 2d.

Verhandlungen des ersten Provinzial-Land- Tages des Her— zogthums Schlesien, der Grafschaft Glatz und des Markgrafthums Ober- Lausitz. 4 (Fortsetzung. ) In der 7Tten Proposition hatten Se. Maj. das Gut—⸗ achten der Stände uber die Versteuerung mehrerer Ge— genstaͤnde der landwirthschaftlichen Probuetion zu erfor— dern geruht. Der Landtag bemuͤhte sich zuvoͤrderst aus den mitgetheilt erhaltenen amtlichen Nachweisungen und Erläuterungen, verglichen mit den Ergebnissen, welche eigene Erfahrung und Erforschung fremder Verhaͤltnisse an die Hand gaben, eine begründete Ansicht uͤber die nothwendigen Forderungen des heimatlichen Landbaues in Beziehung auf. Besteuerung auslaͤndischer landwirth— schaftlicher Produkte zu gewinnen. Anerkennend, daß die Grund Ursache des Uebels, an welchem der Land— bau leidet, die niedrigen Getreidepreise sind, und daß dies Uebel das Ergebniß von Wirkungen ist, welche außer dem Bereich menschlicher Leitung liegen, wa— ren die Staͤnde, gestuͤtzt auf das Beispiel mehrerer europäischen Staaten, doch der unvorgreiflichen Ansicht,

daß ein strenges Prohibitiv System, in Bezug auf land—

wirthschaftliche Producte, dem Landbau eine krättige Stuͤtze zum Widerstand gegen den Druck der Gegen— wart darbieten wurde. Sie glaubten diese Maßregel nach außen hin uͤberall dort gerechtfertigt, wo der Ue— berfluß unserer Gewerbserzeugnisse mit tuͤcksichtsloser Strenge zuruͤckgewiesen wird. Naͤchst den auf diesen Ansichten beruhenden Anträgen deuteten die Staͤnde auch auf die uͤberseeischen Handelswege hin, welche den verbundenen Landestheilen Jahrhunderte hindurch Quel— len des Wohlstandes gewesen und sprachen eine gesicherte

Gewissen sagt mir, daß ich meine Pflicht erfullt

auf Berichte einiger anderen Schriftsteller und zw

Wiederherstellung dieser Handelsverbindungen als hoͤchst