900
der daselbst aufbewahrten Irren bestimmt waren, den staͤndischen Antalten zu uͤberweisen und 2) die Nieder schlagung der Entschädigung zu bewilligen, weläe die Irren Heilanstalt zu Leubus fuͤr die ihr zu uͤberweisen den Garten und fuͤr die ihr arzutretende Wohnung des Gerichtsarzts an die Staatskasse zahlen soll. Nach In halt des Laudtagsabschteds haben Se. Mas. den obigen Antrag: die Veittäge der Provinz auf die Bekoͤst gungs, und Bekleidungskosten unvermögender Gemuths und anderer in diese Anstalten aufzunehmender Kran ken zu beschrankenze. nicht genehmigen können, vielmehr sich bewogen gefunKen der in dem Gutachten der Stand. enthaltenen eventuellen Zustimmung Folge gebend, der Provinz die gesammten Einrichtungs- und Unterhal tungskesten, dis auf die nachsteyhend bezeichneten Aus— nahmen, als eiäe aus deren delonderem Interesse her vorgehende und deshalb von ihr zu uüͤdernehmen ee Ver— pflichtung zu uͤberlassen. Die Erstattung der zur Ein richtung 6er Jeren Heil Austalt zu Leubus aus Staats kassen dereits vorgeschossenen 25000 Thlr., wollen Se. Maj. gebetenermaßen der Provinz eclassen, nicht minder zu gleimäßiger Gewaͤhrung des diessalligen Gesuchs, als Beihülfe zu den Unterhaltungskosten die bisher aus Staatskassen für das mit der Strafanstalt zu Jauer verbundene Irren Institut gegebenen Zuschuͤsse zu. Ur berteagung auf die zu Plag witz einzurichtende Anstalt der Provinz, als unbedingten Zuschuß auch ferner bela sen; auch auf den Antrag der Stände, fuͤr die Anst l zu Leubus das Convents, und Praͤlaturgebaͤude sammt Conventsgarten des aufgehobenen dortigen Cisterzienser Klosters, vorbehältlich des dem Fiskus daran verbleiben, den Eigenthums, der Proviaz gegen die Verpflichtung
zur Unterhaltung dieser Gebäude und Gruntstuͤcke zuñn.
unentzeltlichen Benutzung auf die Dauer der Anstalt bewilllgen, und falls die Verlegung des jetzt noch in Lebus befindlichen Gerichts- Amts sich als nothwendig feststellen sollte, die Provinz mit dem Ansinaen einer dafuͤr zu gewährenden Eatschäͤdigung verschonen. — Durch allerhoͤchsten Erlaß vom 5. Novbr. 1825 hatten Se. Mas. den Ständen einen Entwurf zur Declaration der Gesetze uber Regulirung der gutsherrtlichen und bäuerlichen Verhaͤltnisse vom 14. Sept. 1811 und 29. Man l8I16, die Gaͤrtnerstellen in Odberschtesten betrrffend, als 14te Proposicion zufertigen lassen. Bei der dessall sigen Prufung fand der Landtag vor allem nothwendig,
in Vorschlag zu bringen, die durch den Gesetzentwurs
auf den oberschlesischen Landschafts- Bezirk beschcankte Anwendung der zu treffenden Gesetz⸗ Abänderungen auf den Verwaltuüngsbezirk der Regierung zu Oppein aus
zudehnen, hiernächst brachten sie noch verschiedene Mo
dificationen in Autrag. Der Landtags- Abschied eroͤffnet den Staͤnden in dieser Beziehung, daß Se. Maj. sich bewogen gefunden haben, uber diese Angelegenheit noch einmal das Gutachten des Staats, Raths zu erfordern, nach dessen Eingang weitere Entschließung erfolgen soll. — Durch allerhoͤchste Kabinets, Ordre vom 25. Oetober
1825 hatten Se. Maj. der Konig genehmigt, daß ein
Entwurf zur Errichtung einer Pensions Anstalt fuͤr aus— gediente Schullehrer Schlesiens dem Landtage, (als 14. Proposition) zugefertigt werde, um sein Gutachten dar uͤber zu vernehmen. In Gemaͤßheit der daruͤber gepflo— genen Berathungen, hatten sich die Stande zuvörderst in der Ansicht vereinigt, daß sie mit dem Entwurf nicht nicht datuͤber einverstanden sein konnten, das oͤffe ntliche Schulwesen fuͤr eint Cemmunal, Angelegenheit zu hal— ten, sondern daß sie dasselde zu den Staats- Anstalten rechnen, und demnach die Elementar-Schullehrer nicht als eigentliche Gemeindebeamten, sondern als Staats— Beamte betrachten mußten. Sie glaubten daher die Beitrags -Verpflichtung zum Schullehrer“ Pen sions— Fonds außer den Schullehrern selbst fubsidiarisch den Staatskosten zuweisen zu durfen. Demnach baten sie
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Se. Maj, den zugefertigten Entwurf in Betreff darin auigenommenen Geundsaͤtz⸗ der Beitrag pflicht keit umarbeiten und dem naͤchsten Land tag wur Begulgt tung vorlegen zu lassen; zugleich brachten sie ein ige
zweck naͤßig erachtete Mod
St
Allge
meine
, , , sn, p reußische Staats-Zeitung.
dendarauf eroͤffget, daß Se. Maj. auf deren Autrag] stand genommen, den fraglichen, bei den schlesischen gierungen ausgearbeiteten Entwurf zu genehmigen,) sen gruͤndlichete Pruͤsung jedoch dem Minister der Gy lichen, Unterrichts; und Medizinal⸗ Augelegenheiten empfohlen haben und Sich vorbehalten, solchen nach finden cem naͤchsten Provinzial Landtage zur andern ten Erklärung vorlegen zu lassen. Fur jetzt aber nf nen Se. Maj. den Staͤnden, daß Fü. sorge suͤr ver din zur ferneren nuͤtzlichen Dienstleistung ohne ihr Verst gen unfähig gewordene Lehrer an gemeinen Orts schu als allgemeine Staats, Angelegenheit nicht angest werden kann, sondern sowohl wegen ihres genauen sammenhanges mit der ununterbeochenen Aufrechthäaln eines tuͤcktigen Schulunterrichts und der gese zit Verpflichtung jedes einzelnen Ortsschul-Verbandes Mittel dazu zu schaffen, Communal Sache und tie eurrenz der Dominien und Ortegemeinden in Schl insbesondere curch das provinzielle Armen Verpflegun Reglement bereits gesetzlich begruͤndet ist, weshalb daher nur auf Anwendung des schon bestehen den Grü satzes und die derselben zu gebende Form ankonn kann. (Fortsetzung folgt.)
König liche Schauspielg Sonnabend, 22. Septor. Im Schauspielhm „Graf Benjoweky auf Kamtschatka,“ Schau spiel in Abtheilungen, von Kotzebue.
Sonntag, 23. Septbr. Im Opernhause: „ Juan,“ Oper in 2 Abth.,, Musik von Mozart. (M Kraus Wranitzky: Donna Anna, als Gastroll«)
In Potsdam: „Antar,“ Drama in 1 Auff
Hierauf: „Der Strauß,“ Spiel in Versen, in 1 1 Physit;
zug. Dann: „Zwei Nichten fuͤr Eine,“ Lustspiel jn Atheil., von Kotz bue. Und: „Ein Divertissemen
Von mehreren Seiten sind dem Unterzeichneten stellungen zu ganzen Logen und einzelnen Platzen
diejenigen Opern-Vorstellungen eingegangen, in welt
die Koͤnigliche Kammersaͤngerin Dem. Sontag auf! Koͤnigl. Theatern auftreten wird.
Zur Vermeidung aller Irrungen wird in Ver dieser Meldungen hierdurch bekannt gemacht, daß J ausbestellungen auf einzelne ausgewählte Opern. Vlss
lungen durchaus nicht beruͤcksichtigt werten können,
dergleichen Billets nur, wenn das Repertoir erschin ist, im Billet Verkaufs, Buͤreau gekauft werden. diejenigen resp. Personen aber, welche fuͤr alle Vo lungen, in welchen Dem. Sontag singt, ohne alle! nahme Billets bestellt haben, sollen dieselben jeden puͤnktlich reservirt werden, und konnen solche am Anf seder RepertoirWoche im Verkaufs- Bureau abg
.
werden — mit der ausdruͤcklichen Bedingung indeß, die fur alle oberwaͤhnte Vorstellungen bestellte Vl auch unbedenklich abgeholt werden muͤssen, widrigen sie jedesmal auf Rechnung des Bestellers im Verh
Buͤreau liegen bleiben.
In Folge eingegangener Meldungen um Bill den Gastdarstellungen der Dem. Sontag, sind die! quet- und Parquetlogen-Plaͤtze, so weit der Raum! gestattete, bereits notirt, und sollen die resp. Perso deren Verlangen nach Billets dahin nicht beruͤcksich werden konnte, davon speziell benachrichtigt werden. koͤnnen daher von jetzt an nur noch Meldungen den Logen des ersten, zweiten und dritten Ranges finden. Graf Brühl,
General⸗Intendant der Königl. Schauspi
Redacteur In
7
223
Berlin, Montag, den
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestät haben den Professor Beth— ann Hollweg nach der auf ihn gefallenen Wahl s Rector der hiesigen Universität fuͤr das Universitäts— hr 182 allergnädigst zu destätigen geruht.
2 —
Bekanntmachung.
Die silberne Denkmuͤnze des Königlichen Ge— erbe, Instituts ist in Folge der Preisbewerbung fuͤr as laufende Jahr heute öffentlich ertheilt worden: dem Zoͤgling E. F. Scheibler aus Aachen, fuͤr die
vollkommene Loͤsung der Preisaufgaben in den mathematischen Wissenschaften;;
dem Zögling C. H. Benrath aus Stolberg bei Aachen,
für die Bearbeitung der Preisaufgaben in der
dem Zögling C. J. Felser aus Eupen, Reglerungs— bezirks Aachen, fuͤr die beste Zeichnung nach dem Abgusse einer antiken Chimäre, aus dem britti— schen Museum; ;
dem Zögling A. Kessel aus Birkenwerder, Regie— rung bezirks Potsdam, fuͤr die beste Aufnahme, Zusammenstellung und Zeichnung des Durch schnitts und der ausgefuͤhrten Ansicht einer großen Eisen— hobelmaschine, deren einzelne Theile zerstreui waren.
Die eherne Denkmüͤnze empfingen in Folge eser Preisbewerbung . der obengedachte Zögling Felser, als Preis in der
Geometrie; . der Zögling J. Walls aus Coln, als Preis im Rechnen; ;
der Zögling 8. W. F. Pasoldt aus Berlin, als
. WVPVreis in der Physik und Chemie;
der Zögling C. Schlickum aus Hagen, Regierungs— bezirks Arnsberg, fuͤr die beste Zeichnung einer an— tiken Verzierung nach einem Abgusse; der Zögling M. F. Gerns aus Arteren, Regierungs— bezirks Merseburg, fuͤr die beste Aufnahme und Zeichnung einer Eisenbohrmaschine; der Zögling Boy aus Ruß, Regierungsbezirks Gum binnen, als Preis im Modelliren in Thon nnd im Schneiden in Holz. Berlin, am 22. September 1827. 3. . Beuth.
Angekommen. Se. Excell. der Ober ⸗Schenk, Graf von Neal, von Saarlouis.
24sten September 1827.
Abgereist. Der Kaiserl. Russische Kapitain von Blumenthal, als Kourier nach Warschau.
3Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 17. Sept. Unsere Blaͤtter enthalten eine ausfuhrliche Beschreibung der im Lager von St. Omer ausgeführten Manövers; man hat hierbei Gelegenheit gehabt zu bemerken, wie viel verzuglicher das gegen⸗ wärtige System der Artillerie als das fruͤher angewen⸗ dete ist, indem die Batterieen mit der groͤßten Leichtig⸗ keit uͤber Hindernisse des Terrains wegkamen, die fruher fuͤr unuͤbersteiglich gehalten wurden. Den 15. sind Se. Maj. in Duͤnkischen gewesen und haben die im Hafen dieser Stadt erbaute Vorrichtung zur Reinigung der Einfahrt und um die vor dem Hafen liegende Sand— bank zu brechen, mit großem Wohlgefallen in Augen schein genommen. Die Vollendung dieses Baues ist fur Duͤnkirchen von der groͤßten Wichtigkeit, denn wahrend der Hafen dieser Stadt fruͤher nur kleinen Fahrzeugen zugänglich war, konnen jetzt große Kauffahrtheischiffe und selbst die leichtern Kriegsschiffe dort einlaufen.
Als dem Koͤnige vor einigen Tagen von dem Praͤ— feeten des Departements vom Pas de Calais mit trau—˖ rigem Gesichte die Nachricht mitgetheilt wurde, der Sturm habe einige auf dem Wege nach Duͤnkirchen errichtete Triumphbogen umgerissen, so erwiederten Se. Maj. mit vieler Guͤte: „Das thut nichts, ich halte mich an die Herzen, die sie errichtet haben; und diese sind, ich stehe dafur, unerschuͤtterlich; nicht wahr mein Herr ?“
Ein Marseiller Handelsschiff, der Makkabaͤus, wel— ches Marseille am 25. August verlassen hatte, wurde den 3. Sept. von einem kleinen algierischen Corsar in der Gegend von Almerie genommen, und am folgenden Tage vom Koͤnigl. Kriegsschiff, den Kuͤrassier, wieder genommen, dieses nahm die auf dem Matkabaäus hin⸗ terlassene algierische Besatzung an seinen Bord, und setzte dem Corsar nach. Der Makkabaͤus ist in Toulon
angekommen. ̃ .
Der Cour. fr. hatte die Nachricht gegeben, die Com⸗ munication zwischen der spanischen Grenze und der Hauptstaͤdt Cataloniens sei unterbrochen, die Gazette
versichert aber ihre Leser, daß dieses ganz ungegruͤndet
ist, daß die Correspondenz und der Verkehr durchaus nicht gestoͤrt worden sind, und daß uͤberhaupt die Auf⸗ ruͤhrer sich bisher sorgfaͤltig gehuͤtet haben, den Franzo— sen hinderlich zu sein.
Ein Neffe des bekannten Karaiskaki, welcher sich am Bord des Koͤniglichen Schiffes, die Bayadern, in Toulon in Quarantaine befindet, ist in der groͤßten Ge⸗